der eine oder andere mag festgestellt haben, dass die Stadt einen Feldahorn auf dem Flurstück mit dem Namen Plattstein gefällt hatte. Das Flurstück ist auf Hüfinger Gemarkung am Rand zu Allmendshofen. Es ist leider so dass der Feldahorn an der Stelle fast schon tot war. Keine Ahnung, warum der gestorben ist, aber in letzter Zeit habe ich ähnlich kranke Feldahorn gesehen. Vielleicht ist es eine Krankheit oder es war eine Trockenheit.
Der sterbende Feldahorn über Hüfingen im August 2025
Flurstück Plattstein. Hier soll die interkommunale Eiche hin.
Der gefällte Baum
Der Baum wurde von unserem Bauhof aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt .
Die Umweltgruppe Südbaar und das Reparatur-Café Donaueschingen haben uns eine Interkommunale Eiche geschenkt.
Es isteineStieleiche!
Es soll noch eine Tafel hin und dann das Bänkchen von unserem Stadtrat Isak.
In Akte über die Erstellung der Anlage am Rotrain ist viel von den römischen Altertümern die Rede. Allerdings wussten die Hüfinger damals noch nichts von der Villa Rusica, die Prof. Dr. Paul Revellio (aus einer Hüfinger Familie) 1913 ausgegraben hatte. Man kann aber sicher sein, dass Dr. Paul Revellio viel über die Anlage am Rotrain und auch das Deggenreuschen Elseli wusste. Die Hüfinger „Mutter Courage“ hatte hier Zuflucht gesucht, nachdem sie vor dem Württembergischen Militär während des „Hüfinger Blutbades“ am 15. Oktober 1632 geflüchtet war. Dort soll sie sogar das Badezimmers genutzt haben. Das Deggenreuschen Elseli ist heute noch im Wald und lacht von oben aus dem Bäumen die dummen Menschen aus.
Alles was an die Ausgrabungen von 1913 erinnert ist ein einsames Schild mit der Aufschrift „Ruinenweg“. Ich vermute, dass die Funde heute in Freiburg irgendwo in einem Archiv schlummern. Von der ausgegrabenen Villa ist nicht mehr viel zu sehen. Nicht mal ein Schild weist auf die Ruine hin. Unten die Artikel von Prof. Dr. Paus Revellio hierzu, von denen ich am 29. September 2020 Teile veröffentlicht hatte.
Dr. Paul Revellio 1921(*1+2)
Im Jahre 1903 stießen Waldarbeiter beim Suchen nach Steinen am Südostrand des Deggenreuschenwaldes auf Mauerwerk. W Rieger stellte fest, daß es sich um die Trümmer einer villa rustica handeln müsse und legte auch bereis einen Raum der Anlage frei. Seine Grabungen wurden sehr erschwert durch den Hochwald, der den Platz der Villa damals bedeckte, und deshalb aufgegeben. Inzwischen ist der Wald gefällt und bald darauf der Platz von neuem bepflanzt worden, so daß, wenn jetzt die Untersuchung nicht vollständig durchgeführt wurde, in absehbarer Zeit ganz darauf verzichtet werden mußte. So hat denn der Gemeinderat der Stadt Hüfingen auf meine Anregung hin die nötigen Mittel für die Grabungen bereit gestellt. Diese fanden im August und September 1913 statt.
Vila rustica Hüfingen gezeichnet von Dr. Paul Revellio 1913 (2)
Auf halber Höhe eines sanften Hanges gelegen die Front nach Südosten gerichtet, so daß Morgen- und frühe Mittagssonne ungehindert Zutritt hatten, gewährte die Villa einen weiten Blick hinüber zur Länge und zum Wartenberg und war durch den überhängenden Hang doch geschützt gegen die kalten Nordwinde. Dazu ist in nächster Nähe eine Quelle.
Von Einzelfunden wäre zu erwähnen: 2 Fibeln, 6 Münzen: eine keltische, eine von Vespasian, zwei von Trajan, eine von Valerian dem jüngeren und eine des Tetricus , eine Schnalle, und Zierbleche aus Bronze, eine Kuhglocke, Türbänder aus Eisen, Schiebeschlüssel, Scherben von terra sigillata sowohl verzierte, wie unverzierte Ware und gewöhnliches Geschirr.
Dr. Paul Revellio 1921 (*2):
Um einen quadratischen Hof gruppieren sich Wohn- und Wirtschaftsräume. Die Schauseite des Gehöftes zeigt eine Querhalle flankiert von zwei Ecktürmen. Hier und an der sonnigen Süd- und Südwestseite liegen die Wohnräume, darunter meistens eine kleines Badezimmer mit Hypokaustenheizung.
Badezimmer der villa rustica. Das Bild zeigt die unterste Lage der Heizkacheln, durch die die warme Luft des Kohlbodens in die Höhe steigt und die Wand erwärmt. Die Kacheln sind da, wo sie den Boden verlassen, durch einen Viertelrundstab gegen Beschädigungen geschützt und an ihrer Vorderseite geraut, damit der Wandstuck besser haftet.(*2)
Dr. Paul Revellio 1921 (*2):
Wohnkeller der Hüfinger Villa
Nie fehlt der sorgfältig ausgemauerte Wohnkeller mit halbrunden Nischen und Lichtschacht und einem steinernen Tisch in der Mitte zur Aufstellung des besseren Geschirrs. Ein Blick auf die Villen von Hüfingen und Hausenvorwald zeigt, daß sie sich überdies ungefähr auch noch in der Größe entsprechen. Sie bedecken ein Quadrat von rund 100 römischen Fuß Seitenlänge und sie haben diese Eigenschaft gemeinsam mit einer gleich gebauten Villa von Alpnach-Dorf in der Schweiz, in der sich Stempel der 21. und 11. Legion gefunden haben. Es ist wohl nicht anders: Ein Baukommando der 11. Legion hat an diesen Villen gebaut und ihre Bewohner sind zumeist alte Veteranen, die hier eine Kriegerheimatstätte bekamen.
Dr. Paul Revellio 1921 (*1):
Die Entstehung der Anlage fällt in die Zeit bald nach dem Jahre 74 wohl sicher noch in das erste nachchristliche Jahrhundert. … Das Gebäude ist durch Feuer zerstört worden., wie der bei der Ausgrabung gefundene Brandschutt beweist. Ein glücklicher Fund belehrt uns auch über die Zeit der Zerstörung. Beim Ausräumen des Kellers fanden sich etwa 1 m über dem eigentlichen Kellerboden 2 römische Münzen und eine barbarische Nachahmung einer römischen Münze, die alle aus der Zeit 265-270 stammen. … Hier hatte sich vielleicht eine alamannische Horde vorübergehend gelagert und dabei diese Münzen verloren. Wie dem auch sei: die Villa war ums Jahr 270 n. Chr. eine Ruine, und das stimmt nur zu der allgemeinen Annahme, daß der Limes um das Jahr 260 von den Römern aufgegeben wurde.
Dr. Paul Revellio 1920 (*1):
Man hat beobachtet, wie gerade diese einfachen Bauten in regelmäßigen Abständen längs der Straße wiederkehren und hat daraus geschlossen, daß diese Bauten mit Staatshilfe errichtet und ausgedienten Legionären als Zivilversorgung überwiesen wurden, vielleicht gegen die Verpflichtung die Straße zu unterhalten und einen Teil des Ertrages ihrer Wirtschaft, man ist fast geneigt an den Zehnten zu denken (agri decumates), zur Verproviantierung der benachbarten Kastelle abzuliefern. Diese regelmäßige Anlage der Gehöfte längs der Straße stellt sich auch immer mehr für unsere Baar heraus. Kaum 2 km südöstlich von unserer Villa wurde im Jahre 1833 eine solche mit ähnlichem Grundriß auf dem Auenberg bei Hausenvorwald freigelegt, weitere 2 km nach Osten traten in unmittelbarer Nähe des Röhrlebachbrunnens römischer Mauerschutt, Tonscherben und eine Münze des Claudius zutage, sichere Zeugen einer Villa.
3 km weiter nach Westen konnte ich im Herbst 1913 am Fuße des Fürstenbergs am Südrand des Städtchens ein weiteres Gehöft auffinden. Ein Loch, das mir der Landwirt Jakob Gut auf seinem Grundstück auf meine Vermutungen hin machte, förderte sofort Bruchstücke von Leistenziegeln, Heizkacheln, Ziegelbeton, polierte Alabasterplätttchen zutage. Der Platz wurde vom Volk „Ziegelbühl“ genannt. In seiner unmittelbaren Nähe befindet sich eine Quelle. In den benachbarten Äckern ließen sich die Spuren von Nebengebäuden erkennen. https://hieronymus-online.de/villa-rustica-in-fuerstenberg/ … Von Hüfingen bis Schwenningen ist nicht eine einzige mit Sicherheit nachgewiesen. Münz- und andere Funde fehlen auf dieser Strecke fast vollständig. Man wird sich bei der Suche vor allem von den Quellen führen lassen müssen, die sich bei Hüfingen als untrügliche Begleiter der ländlichen Gehöfte erwiesen haben.
So zahlreich wie bei Hüfingen werden wir sie nicht erwarten dürfen. Erfahrungsgemäß häufen sich diese Villen im Schutze und in der Umgebung der militärischen Stützpunkte.
Es ist eine Pflicht des Dankes, der Unterstützung und Förderung zu gedenken, die die Ausgrabungen durch den Gemeinderat der Stadt Hüfingen und vor allem durch den damaligen Bürgermeister Bausch erfahren haben.
Segment der sogenannten Peutingerkarte, einer mittelalterlichen Kopie einer römischen Straßenkarte des IV. Jahrhunderts. Oben ein Teil der Peutingerstraße von Vindonissa (Schweiz) über Brigobanne (Hüfingen) nach Samulocenis (Rottenburg). Silva marciana ist der Schwarzwald und der Kleckes in der Mitte ist der Bodensee. (https://tp-online.ku.de)
(*1) Ein römisches Bauernhaus im Deggenreuschenwald bei Hüfingen von Dr. Paul Revellio in den Schriften der Baar 14 (1920) (*2) Die Römer in der Baar von Dr. Paul Revellio in der Badische Heimat 8 (1921)
„Rennen tun Sie jetzt nimmer, gell!“ War das nun Anteilnahme oder eher eine spöttisch-hämische Bemerkung? Eine mir unbekannte Waldbesucherin mittleren Alters, die mich mit ihren beiden (ordnungsgemäß angeleinten) Mischlingen beiseitetretend passieren ließ, sprach mich so an. Und exakt dieselbe Bemerkung hatte sie sich schon vor ein paar Wochen bei einer ersten Begegnung nicht verkneifen können, während ich flotten Schrittes an ihr vorbeigeeilt war. Reichlich perplex, aber lachend antwortete ich beide Male, dass ich es mittlerweile halt etwas moderater mag. Sollte ich sie irgendwann einmal, zu Zeiten, als ich noch zu joggen pflegte, so sehr erschreckt oder ihr dermaßen imponiert haben, dass sie sich danach jedes Mal, wenn sie mich erblickte, zur nämlichen Frage veranlasst sah? Waren vielleicht ihre Hunde einst bei meinem Überholvorgang außer Rand und Band geraten, wie es bei Begegnungen mit Joggern ja nicht selten geschieht? Oder könnte es sich bei dem so eigenartig wiederholten Satz womöglich auch um ein Anzeichen einsetzender Demenz gehandelt haben? Der soll man ja, wie in den Medien neuerdings allenthalben empfohlen wird, mit viel Bewegung (zumal in würziger Waldluft) entgegenwirken – was natürlich auch zur Prophylaxe aller sonstigen Zivilisationsschäden tauge. Im Stadtwald auf meiner Runde derart ungeniert angesprochen zu werden, ist jedenfalls ein denkbar seltenes Vorkommnis.
Seltsam ist doch allein schon, wie unterschiedlich Waldbesucher einander zur Kenntnis nehmen, wie sie aufs Grüßen reagieren: die Sportiveren zumeist mit einem knappem Hallo, egal ob männlichen oder weiblichen Geschlechts. HundehalterInnen pflegen zumindest kurz zu nicken, froh, wenn es nicht zu Stress mit ihren Lieblingen kommt. Speziell das weibliche Sicherheitsbedürfnis scheint bei Gegen- oder Überholverkehr die entscheidende Rolle zu spielen: je tiefer im Waldesinneren und je weiter vom Stadtrand entfernt, gewiss auch je spärlicher der Besucherverkehr, desto schüchterner wird Unsereinem der Gruß abgenommen. Von hinten auflaufend empfiehlt es sich allemal, sich rechtzeitig zu räuspern, um Schnappatmung bei den Überholten zu vermeiden. Gänzlich grußlos pflegen vor allem Handynutzer und Menschen mit übergestülpten Kopfhörern an einem vorbei zu schlendern. Nicht anders die (im Stadtwald allerdings seltener anzutreffenden) Kopftuchträgerinnen, denen der Blickkontakt mit männlichen Personen, gar das Grüßen derselben anscheinend noch immer verwehrt wird. Weshalb wohl auch kaum zu befürchten ist, dass die unsägliche Stadtbild-Diskussion nächstens auch auf den stadtnahen Wald überschwappen könnte.
Ob freilich das Grüßen, wie es im ländlichen Milieu, bei Wanderern, Waldläufern und Alpinisten noch an der Tagesordnung ist, im urbanen Umfeld überhaupt überleben wird? Barttragende, vorwiegend dunkel gekleidete Angehörige der Generation Z, ob mit oder ohne Handy und Hund, scheinen schon jetzt kaum noch geneigt zu sein, sich den Grußsitten der Altvorderen anzuschließen.
Ach ja, auch um die grüne Waldidylle steht es in Krisenzeiten nicht mehr zum allerbesten, vom Klimawandel und seinen Auswirkungen auf das Waldökosystem ganz zu schweigen. Bis in die abgelegensten Stadtwaldwinkel dringt bisweilen, jetzt erst so richtig wahrgenommen, das Tatütata von Feuerwehr- und Rotkreuzfahrzeugen, auch mal das Röhren beim Aufdrehen eines Bikers. Zuhinterst auf meiner Runde dominiert dann sogar das Geknatter von Maschinengewehrsalven (Gefechtslärm auf dem benachbarten Übungsgelände der Bundeswehr gottlob mit Übungsmunition, mit scharfer einstweilen nur auf der neuen, strenggesicherten Schießanlage bei gehisster Deutschlandfahne). Wie vertraut und friedlich sind da doch die polternden Schienengeräusche der Schwarzwaldbahn, wie sie immer wieder einmal aus dem Brigachtal herauf zu vernehmen sind. Doch vibriert da nicht eben wieder das Smartphone in der Jackentasche? Gelegentlich hämmert immerhin noch ein Specht oder gurrt eine Ringeltaube. Allenfalls an den immer selteneren Schneetagen lässt sich am Fährtenbild auch noch die Anwesenheit von Hasen, Fuchs und Reh ablesen.
Aber gell, rennen muss ich da jetzt nimmer. Egal wie: auf meine Stadtwaldrunde mag ich auch weiterhin nicht verzichten, sofern mir nur die Beine und der Motor nicht den Dienst versagen – auch das Grüßen werde ich dabei nicht lassen.
Da unglaublich viele Leute hier über die goolge Suche aufschlagen, wollte ich die Öffnungszeiten kommunizieren. Es gibt auch einen Internet Auftritt vom Gasthaus_Krokodil auf Instagram.
Das Krokodil ist Mittwoch bis Sonntag ab 17:00 Uhr geöffnet. Montag und Dienstag sind Ruhetag. Das Krokodil ist in der Hinterstadt 8 Telefonnummer: O77I 92O36369
Im Rahmen des Projektes Hüfingen kippenfrei gibt es im Krokodil Taschenaschenbecher zu verschenken!
Krokodilwirt Karl Sulzmann im Jahr 1955 Foto aus der Hüfinger Chronik
Ferienbummlers Rundgang in der Baar Hüfingen. von Franz Josef Schelble 1899 Jetzt ging es gemütlich, heiter Durch die Felder heimwärts weiter, Nach der lieben Vaterstadt, Die den grünen Kirchturm hat, Wo die Rinder in den Gassen Die Visitenkarten lassen, Wo in einer Gasse still Traulich lockt das Krokodil,
Hochzeitsgesellschaft vor dem Krokodil vielleicht in den 1930er Jahren. Film von Ernst Kramer
im Urlaub in Binnenseenähe in Schweden hat man Gott sei Dank etwas Zeit zum Schauen. Und, was sehe ich an einer mittelalten Eiche? Etwas im ersten Moment scheinbar Unglaubliches, sie wirft kleine Äste ab. Seht Ihr sie auf dem Boden liegend? Viele sind noch richtig grün gefärbt, manche braun.
Wenn man die Eiche anschaut, weiß man, die sieht richtig gesund und vital aus. Auf dem Bild unten habe ich einen am Boden liegenden Trieb in die Hand genommen und habe die Bruchstelle abgebildet. Kann man feststellen, dass das vollkommen planmäßig aussieht? Auf jeden Fall würde ich sagen. das Bild daneben zeigt eine weitere Bruchstelle und so sehen alle Triebe am Abwurfende aus. Wenn mans ganz genau nimmt, sieht man einen Ring. Er stellt den Übergang des Frühjahrswachstums zum Spätsommerwachstum dar. Wenn das kein Hammer ist.
Also die Rätselfrage war, warum wirft diese Eiche Triebe ab? Und ob das vielleicht alle Eichen machen. Es gab ein längeres Hin und Her mit meinem Fachberater in Sachen Forst, Reinhold Mayer, das Endergebnis lautet – aus ChatGPT entnommen – wie folgt:
„Der Triebabwurf bei Eichen ist ein spezielles physiologisches Phänomen, das im Spätsommer oder Herbst auftritt. Dabei wirft die Eiche junge, noch nicht ausreichend ausgereifte Kurz- oder Langtriebe ab. Das ist kein Krankheitszeichen, sondern eine Anpassungsreaktion.
Wenn im Sommer Trockenheit, Nährstoffmangel oder Schädlingsdruck auftreten, können die zahlreich entstandenen jungen Triebe nicht ausreichend mit Kohlenhydraten und Wasser versorgt werden. Auch bei sehr starkem Triebwachstum kann ein Ungleichgewicht entstehen, die Krone „überproduziert“ Triebe, die Pflanze kann aber nicht alle mit Kohlenhydraten und Wasser versorgen. Dass das die Eiche merkt?
Und jetzt kommt die Besonderheit der Eichen zum Tragen, sie aktiviert Sollbruchstellen. Die Eiche besitzt an der Basis junger Triebe spezielle anatomische Schwachstellen, Zonen mit dünnwandigen, wenig verholzten Zellen. Unter Versorgungsstress werden dort enzymatische Prozesse, Abbau von Zellwänden und Korkbildung eingeleitet. Es entsteht eine Art Abszissionsschicht, ähnlich wie beim natürlichen Laubfall. Der Trieb trocknet an der Basis ein und bricht leicht ab. Zurück bleibt eine kleine, geschützte Narbe. Das Holz des Vorjahres oder älteres Gewebe wird nicht geschädigt. Dafür gibt es einen Oberhammer.
Der Abwurf führt zu einer Energie- und Wassersparmaßnahme: Die Eiche entlastet sich von zu viel „Ballast“, den sie in Trockenzeiten oder bei Ressourcenknappheit nicht versorgen könnte. Statt dass alle Triebe kümmerlich überleben und eventuell das ganze Baumwachstum beeinträchtigt wird, konzentriert der Baum seine Ressourcen auf die kräftigeren, besser versorgten Triebe. Besonders nach wärmeren, trockeneren Sommern tritt Triebabwurf häufiger auf.
Kurz gesagt: Der physiologische Mechanismus des Triebabwurfs bei Eichen entspricht einem aktiven Abszissionsprozess an vorgebildeten Sollbruchstellen, der durch Versorgungsungleichgewichte (Wasser/Kohlenhydrate) ausgelöst wird und dem Baum hilft, seine Ressourcen effizient zu nutzen“.
Aus dem Urlaub zurück, bin ich bei nächster Gelegenheit zu den Eichen im Schoßpark und was habe ich zum ersten Mal hier entdeckt? Abgeworfene Triebe. Ein weiteres Naturwunder.
Im Landesarchiv in Freiburg liegt die Akte Rotrain Staatsarchiv StAF B 695/1 Nr. 731. In dieser Akte wird der Beginn und der Zweck des Vereins der Freunde der Natur Hüfingen vor 200 Jahren beschrieben. Die Akte umfasst etwa 140 Seiten und beschreibt die Aktivitäten von 1820 bis nach dem langsamen aussterben 1845 als der Hüfinger Gesangsverein noch ein letztes Mal die Bänke und Tische hat herrichten lassen. Seit der Revolution wurde die Anlage dann sich selbst überlassen.
Die Freunde der Natur – des Nützlichenund Schönen waren von Beginn an eine basisdemokratische Gesellschaft. Es wurde alles transparent abgestimmt und offengelegt, auch gab es keine Mitgliederbeiträge sondern nur freiwillige, projektbezogene Spenden und freiwillige Arbeit. Die Freunde der Natur Hüfingen e.V. stehen in guter Tradition der alten ehrwürdigen Gesellschaft. Auch heute gibt es sehr viele Unterstützer die ihre Beiträge leisten, sowohl finanziell, ideell als auch durch freiwillige Arbeit – jenseits des modernen Vereinsrechts, das einen jährlichen Mitgliedsbeitrag und auch Mitgliederlisten verlangt.
Ort: Hüfingen Anlage Verschönerung Rubric: Genannte Anstalten In Sachen Der Verschönerung einer Anlage auf dem rothen Rain Jahr 1820-1845
Eingang der Anlage von der Nordost Seite. Gewidmet Seiner Wohlgebohren Herrn Hofrath Baur, Director des Vereins gezeichnet von Luzian Reich senior 1820
StAF B 695/1 Nr. 731
Zu Hüfingen die Herstellung der Anlage auf dem rothen Rain von 1820 bis 1830
Akten Verzeichniß
1. Urkunde von 1820 über Entstehung den Anlage
2. Protokoll von 1821 über deren Zerstörung
3. Prokoll von 1821 über Auffoderung der Bürgerschaft zur Entdeckung der Frevler
4. a.c. Pasquille von 1821 über die vermeintlichen Thäter
5. belegte Rechnung von 1821 über die Herstellung des Steges
6. Protokoll von 1828 die Herstellung des Forstweges vom Steg in die Anlage
7. Plan zu einem Portal in die Anlage
8. Rechnung über baare Einnahmen und Ausgaben für die Anlage von 1820 bis 1830 gestellt
von dem nun pensionierten Hofrath und Obaramtmann Baur ano 1834.
Epitaph der Familie des Hofraths und Oberamtmanns Anton Baur in der St. Leonhardskapelle in Hüfingen aus dem Jahr 1809.
Anton Baur Fürstlich Fürstenbergischer Hofrat und Obervogt, Großherzoglicher Badischer Hofrat und Oberamtmann. Geboren am 24.06.1769 in Gegenbach gestorben am 24.04.1841 in Donaueschingen.
Er war verheiratet mit Magdalena Schmider (6.11.1778-13.07.1807)
Das Paar hatte eine überlebende Tochter: Magdalena Baur. Sie heiratete am 24.04.1826 Karl Dominik Mangold, den Badischen Salinen-Kassierer in Dürrheim.
Eine Anlage auf dem rothen Rein einer Stadt Waldung von Nadelholz im Schoosen Öschle der berühmte Tonkünstler und Sänger Nepomuk Schelble, wirklicher Director des Musikvereins zu Frankfurth am Mayn, veranlaßte während seines kurzen aber uns unvergeßlichen Sommer Aufenthaltes in seiner Geburts und Vaterstadt dahier diese neue Anlagen dadurch, daß er den rothen Rein zu seinem Lieblings Standpunkt erwählte, wo ein grosser Theil unseres Schönen flachen Hochlandes zu übersehen ist. Ein hier öfter in freundschaftlichem Zirkel um diesen Künstler versammelten Anverwandten Korrektions Haus Verwalter Schelble, dessen Vater (Vater von Johann Nepomuk Schelble), und Oberlehrer Reich (Luzian Reich, verheiratet mit Josefa Schelble), dessen Schwager wollten das Angedenken an den geliebten nun in Rückerinnerung zu dessen vollen Genus der Gast in der freyen Natur dadurch fortan erhalten daß sie gemeinschaftlich mit dem ersten Amtsactuar Guttenberg und dem zweyten Gleichauf auch mit noch mitgenommen werthen Bürgern zuerst das Rondell auf der östlichen Spitze des Berges mit einem angenehmen Wege dahin herstellten.
worunter Xaver Schreiner sich ausgezeichneten
Johann Nepomuk Schelble (16.05.1789-06.08.1837), Lithografie von Heinrich Ott. Foto: Frankfurt am Main: Stadt- und Univ.-Bibliothek
Foto von Luzian Reich senior (07.01.1787-18.12.1866) und Josefa Schelble (18.03.1788-12.11.1866)
Katharina Schelble geb. Götz (01.11.1760-04.04.1847) gemalt von Luzian Reich (senior) ihrem Schwiegersohn im Jahre 1829. Sie ist die Mutter von dem Musiker Johann Nepomuk Schelble und Josefa Schelble.
Diese erste der Anlagen war noch nicht ganz vollendet, so folgten diesem Beyspiel schon mehrern von Freunden der lieben Natur, und so entstand gleich die zweyte Anlage rechts auf einer Ruine vom Rentamts Controlleur Hasenfratz dahier. Ihm folgte der Bezirks Baumeister Dief durch Anlegung eines Weges gleich unter dem erstgenannten Rondel rechts an der Nordwestlichen Seite des Berges durch eine Bergschlucht, von da abwärts diernist Hisele auch einen Wege am Berge her einleitete. Zur eigenen, und zur Beqnümlichkeit derjenigen, welche ohne vörgerliche Anstrengung den Gipfel erreichen wollen, suchte diese der Unterzeichneten dahin auf dem hergestellten Wege Nordwestlich am Berge zu führen welchen, wo dem neuen Steinbruch mit Hülfen aller ein Pendel gleich denn vorderen angelegt wurde.
Höllenstein=Hölenstein=Höllstein (seit über 200 Jahren unterschiedlich geschrieben); Römerbad= römische Alterthümer; Schosen=Schoßen; Rotrain=rother Rain; Hammeltal beginnt südlich vom Römerbad; den Galgen hatte Luzian Reich senior etwa zur selben Zeit zusammen mit Bürgermeister Neukum oder Burkhard vom Berg geworfen (siehe Denkbuch)
Alle diese Anlagen geschahen vom August dieses Jahrs in wenigen Wochen ganz freywillig von Natur Freunden mit wirklich erstaunungs würdiger Anstrengung, die nur von Begeisterung für das Schöne zu erwarten ist. So Erstaunlich auch diese neuen Werke wären, so würde doch das Angenehme durch den Anblick der fürchterlich und gefährlichen Ruine des alten Steinbruches Südlich verbittert. Der Unterzeichnete wagte das Unternehmen auch diese Ruine in eine gefahrlose so viel möglich angenehme Anlage zu verwandlen und er bedürfte der Mitwirkung aller Vaterfreunden, um durch den Abgrund zu gangbare Wege zu leiten, zu diesem Ende die dem Einsturz drohenden Felsen abzutragen und dadurch die Abgründe auszufüllen, was unseren schwachen Kräften anfangs übersteigend erachtet wurde, ward durch stets vermehrte Anstrengung hergestellt und in Krone dazu eine Kapelle mit der hölzernen Statue des heiligen Johannes in der Wüste auf dem Giebel errichtet, in deren Grundstein gegenwärtige Urkunde in einem Stein und in einer blechernen Büchse verwahrt liegen solle, zum Angedenken über die Veranlassung und Entstehung dieser Anlagen, deren Fortsetzung durch die von Natur zu schönen Anlagen geeignete Waldung vom Sinne unserer Mitbürger fürs Schöne und Angenehme zu erwarten, ist. Hüfingen den 10 ten October 1820 Anton Baur Hofrath und Oberamtman
Der Weg der durch den alten Steinbruch nach oben führt.
Der Weg führte zur Kapelle mit einer Statue des heiligen Johannes in der Wüste auf dem Giebel.
Das Waldhisli wurde vermutlich auf das Fundament der Johannes Kapelle gebaut.
Das Waldhisli etwa 1950
Alter Stein vom Fundament
Die Statue des Johannes auf einem Brunnen in Hüfingen. Vielleicht war es der Johannes von der Kapelle. Foto: 1886 vermutlich Nepomuk Heinemann
2. Protokoll von 1821 über deren Zerstörung
Eingang der Anlage von der Nordost Seite. Gewidmet Seiner Wohlgebohren Herrn Hofrath Baur, Director des Vereins gezeichnet von Luzian Reich senior 1820
StAF B 695/1 Nr. 731
In Gegenwart sey zu dieser Verhandlung vom Großherzogl. Bezirkamt Hüfingen Speciel commitierten Actuers Guttenberg.
N. 2905. et. 6. Nachdem vor einigen Tagen allgemein das Gerücht sich verbreitet hat, daß in der, im vorigen Herbst von einigen Freunden der Natur neu errichteten Anlage dahier, bereits alle Bäume umgehauen worden, so wurde der im Fragentia benannte vom Großherzoglichen Bezirksamt beauftragt, unter Bezug des Bürgermeisters Neukum, Rathsfreunden Burkard, und Heinmanns einen Augenschein vorzunehmen, und den Erfund nach vorgenommener genauer Prüfung anzuzeigen. In dessen Folge begab man sich heute Mittags um 1 Uhr mit Bürgermeister Neukum und den erwähnten Rathsfreunden Burkard und Heinemann in die Anlage wo folgendes gefunden wurde.
In der Chronik von August Vetter aus 1984 steht, dass früher den Schultheißen ein Stabhalter zur Seite stand. Seit dem frühen 18. Jahrhundert, gab es dann nur noch Bürgermeister. Ihm oblag die Verwaltung des Stadtsäckels. Der Bürgermeister hatte also keinen Stabhalter mehr und wurde von den Bürgern gewählt. Von 1809-1826 lässt sich kein Name in der Chronik ausmachen wer Bürgermeister war. Laut dieser Akte war es aber Bürgermeister Neukum. Ob es der selbe Neukum war, wie der in der Chronik steht, Johann Baptist Neukum, lässt sich nicht feststellen, da im Sippenbuch nichts über Neukum steht.
Folgende Bürgermeister stehen in der Chronik: 1803-1809: Xaver Stuckle; 1826–1831: Josef Burkhard Sonnenwirt; 1831–1837: Johann Baptist Neukum; 1837–1840: Fidel Ganter; 1840–1848: Josef Hug.
In der Akte ist von 1820-1840 Bürgermeister Neukum genannt, später kommt dann Bürgermeister Burkhard hinzu. Josef Burkhard (06.03.1772-12.11.1855) – Gastwirt zur Sonne, Metzger, Bierbrauer und Bürgermeister von 1826–1831 steht im Sippenbuch. Bürgermilitäroffizir J. Burkhard schreibt in der Chronik 1806 eine Proklamation an die Hüfinger Bürger. Vermutlich ist das Amt des Bürgermeisters in den Kriegswirren (Frankreich- bzw. Russlandfeldzug) etwas untergegangen. Zu Neukum gibt es leider gar nichts im Sippenbauch. Vielleicht war er schon vor Bürgermeister Burkhard Bürgermeister und dann irgendwie nach 5 Jahren wieder eingesprungen. 1833 werden auf jeden Fall beide als Bürgermeister genannt, Neukum und Burkhard.
Gleich beym Eintritt in die Anlage in dem ovalen Zirkel fand man von den gefället befindlichen Balsampappeln im ganzen – 15. Stück und von den Vogelbeerbäumen ebenfalls 15. Stück theils ganz abgeschnitten, theilen abgesägt, und bemerkten zugleich daß mehrere Hiebe in die Baumstecken fiehlen wodurch zwey von allen Bäumer unbeschädiget blieben. Im Verlaufe der Untersuchung zeigte sich, daß an der mit Stein gemauerten Wand bey der Kapelle Steine ausgebrochen, welches sichbar mit Gewalt geschehen. Als man von dar weiter aufwärts in die stierfache aller Lücken vom vordern Rondel kam, war der Anblick schmerzlich; wie der alles verheerende Hagel einen schauerlichen Anblick der Fluren gewahrt, eben so verwüstet lagen die schönen Bäume von Menschen niedergehauen zu Boden. Die Hiebe wurden die meister linken andere aber rechts geführt, und die Spuren der Fußtritte verraten große Männer. Diese schändliche Handlung ist beispiellos.
Von den Vogelbeerbäumen auf diesem Platze sind 26 Stück von den Kanatensischen Pappeln 19, Balsampappeln 33, Silberpappeln 10, welche alle schon gesetzt, mit Stecken versehen, und bereits getrieben haben, ganz ruinniert, und ebenso nämliche Schicksal traf auch die zum Nachsetzen vorbehaltene, einzugrabenden Bäumen. Von den Kanntensichen Pappeln wurden niedergehauen 52 Stück, von den Silberpappeln 24 Stück und von den Balsampappeln 18 Stück. Dann der in der Mitte dieser Alleen befindliche schöne große Birnbaum wurde bis bereits auf die Hälfte eingsägt. In der geraden Allee oben gegen den Platz sogenannten Musikanten, wurden auch noch drey Balsampappeln ein Opfer der Verwüstung. Unbeschädiget blieben im ganzen mehr nicht als 48 Stück. Zur genauere Übersicht der gesamten Verwürstungen aller Baumgattungen folgt nun die Zusammenstellung derselben an Balsampappeln 69 Stück, Vogelbeerbäume 41 Stück, Kanatensischen Pappel 71 Stück, Silberpappeln 34 Stück, Birnbäume 1 Stück. Zusammen 216 Stück. Hierauf folgt nunmehr die von obangeführten Urkunden Personen nach ihren schon aufgezeichneten Plänen entworfene Berichtung der Beschädigungen.
Sie brachten in Ansatz für 66 Stück Balsampappeln a 154 – 16f30r. für 41 Stück Vogelbeerbäume a 182 – 10 f 15. für 71 Stück Kanatensische Pappeln a 18 – 17. f. 45. für 36 Stück Silberpappeln a 15 – 8. f 30. 3 Stück weitere Balsampappele a 15 – 45. 1 Stück Birnbaum – 30. 216 Stück – 54 f 154.
Hierzu die Auslagen wegen Beyfahrt der Bäume.
Für 2 jährige Vogelbeerbäume von Gutmadingen, a 1 f45 – 3 f 30 Für 2 jährige Pappeln von Allmentshofen a 1 – 2 f Taglöhne für 2 Knechte a 24r des Tage für jeden in zwey mahlen – 1 f 36 Für das Löcher graben, einpflanzen und Binden der Bäume, die Pfähle herführen und diese setzen. Das Stück zu 8 40 für 216 Stück -28 f 48 Dann für die Wiederausbesserung der ruinierten Mauer dem Mauer einen Taglohen 48. Zusammen 90 F 57 R Sampat: 90 f 5 7r für gegenwärtige Untersuchung: Seit dem in praesenten Benannten pro 1/2 Tag Diät dem Bürgermeister 30n dem Rathsfreund Burkhard 20, Heinemann 20. summa 93 f 7
Die Richtigkeit der vorstehenden bekräftiget durch eigenhändige Unterschrift Actuar Guttenberg Neukum Bürgermeister H. Burkhard Rathesfreund Heinemann Rathsfreund
Die fürstenbergische Regierung wollte die Obstbaumzucht in der Baar voran treiben. So sollten Baumschulen an den kältesten und rauhesten Stellen auf magerem Boden angelegt werden. Oberamtmann Anton Baur, Oberlehrer Luzian Reich und Stadtrat Josef Burkhard (später Bürgermeister) setzten sich hier besonders ein. Auch sollte eine Allee zur Baumschule entstehen. Diese Allee wurde mit 400 Pappeln bepflanzt, die vom Fürsten Karl Egon von Fürstenberg gestiftet wurden. Er übernahm auch den größten Teil der Kosten für den Steg vom Höllenstein zu den römischen Altertümern, der dort über die Breg führte und dessen Bau weiter unten erläutert wird. (Nach der Chronik von August Vetter 1984)
Ein alter Briefkopf zeigt Hüfingen etwa 1840 mit den Pappelpflanzungen und der Anlage am Rotrain.
3. Prokoll von 1821 über Auffoderung der Bürgerschaft zur Entdeckung der Frevler
Eingang der Anlage von der Nordost Seite. Gewidmet Seiner Wohlgebohren Herrn Hofrath Baur, Director des Vereins gezeichnet von Luzian Reich senior 1820
StAF B 695/1 Nr. 731
Actum Hüfingen den 14. März 1821 In Gegenwart des Hofraths und Oberamtmans Baur Acluante Guttenberg betreffend R. N3077. et. 8.
Die Zerstörung der neuen Anlage auf rothen Rain.
Am letzten Faßnacht Sonntag den 21 des Nachts geschah die obengedachte Zerstörung, und zwar, wie das UntersuchungsProtokoll vom 10ten dies No. 2905 nachweiset von mehrern Männern, erkenntlich an den Fußtritten im nassen Lösboden, und wie schon aus der durch Sägen und Spalten sichtlich angewandten Manneskraft zu erkennen war. Der Schaden beträgt im mässigen Anschlag 90f Jor ohne zu berechnen, daß die Bäume bereits im Treiben waren, und dem Nachtheil gänzlich nie mehr vergütet werden kann, weil man bey dem wirklich zum Versetzen noch einzigen Zeitpunkt genüglich Bäume in der Eile nicht aufbrächte, wenn auch die durch diesen abscheulichen Frevel mit Grund mißstimmten Freunde des Nützlichen und Schönen noch in der Lage wären, die Anlage so gut möglich, noch in diesem Fruhjahr wieder herzustellen. Doch, wer möchte hierzu Lust haben, ohne Sicherheit für die Zukunft vor ähnlichen Freveln? Zur Ehre der guten Bürger darf man wohl annehmen, daß diese solches Werk der Finsterniß, und die ruchlosen Thäter mit Abscheu brandmarken; allein daran genügt es noch nicht; allen, die hieran weder Antheil genommen haben, noch diese Schandthat genehmigen, liegt daran, zur Rettung des guten Rufs der Hüfinger mitzuwirken, um die Thäter aus der Verborgenheit ans Tageslicht zu reissen, und sie der Gerechtigkeit zu überantworten. Dies erheischt nebst dem noch das gekeuniäre Interesse so vieler Bürger von hier, welche einen nicht unbeträchtlichen Vortheil dadurch schon gehabt, theils noch zu erwarten hatten, daß die nun zerstörte neue Anlage, und die damit in Verbindung zu setzen vorgehabte römischen Alterthümer manche Auswärtige herbeÿ zog, und letztere den Bürgern durch Arbeit einen Erwerb verschaften, der nun durch diesen kein gänzlich aufhört, denn Secnissimus wollen dem Vernehmen nach ganz natürlich die Lust verloren haben, für Nachgrabung dieser Alterthümer etwas mehr aufzuopfern, wenn nicht die Frevler entdeckt, und zur gebührenden Strafe gezogen werden, welche in dessen Ermanglung sonst eben so leicht auch an diesen Altertümern ihre Bosheit verüben könnten. Bürger! Euch allen, die nicht zur kleinen Anzahl dieser Bösewichter gehören legt in obigen Rücksichten der Ehre und des Interesse alles daran, zur Entdeckung der Thäter nach allen Kräften mitzuwirken, wozu jeder auch die mindesten Umstände zur Erreichung dieses guten Endzwecks dahier anzugeben von selbst schon geneigt seyn und hierzu bey seinen Bürgerpflichten aufgefordert wird den Arm zu erheben, welche dieser Gesinnung, und auch geneigt seyen, die neue Anlage wenn sie soviel thünlich repariert würde, eben für die Zukunft so zu sichern wie die römischen Alterthümer darneben, wird man die Bürgerschaft darüber vernehmen, welche gegen das Angenehme und Nützliche dieser neuen Anlagen auf dem Gemeinds Eigenthum etwas einzuwenden haben, wo sofort erst diejenge auch melden mögen, welche in den hierwegen zu errichtenden Verein sich einlaßen wollen. Der nebst der gedachten Reparation, und Fortsetzung der neuen Anlage, auch deren Sicherheit, und jenen der römischen Alterthümer darneben bezweckt. Dieser Verein bildet eine vollkommene gleiche Gesellschaft aus Freunden der Natur, des Nützlichen und Angenehmen, wobey nur mit Beschluß der Mehrheit von allen oder eines vor diesen zu erwählenden engern Ausschuses in allem was die neue Anlage auf rothen Rain betrift, fürgefahren werden solle. Hierauf erklärte sich kein einziger der anwesenden Bürger, welche zum weit größten Theil, nämlich von 183 bis auf 35 anwesend waren, gegen die neue Anlage, im Gegentheil ward ihr Unwille gegen diese Zerstörer sichbar und laut.
Sr Guttenberg (148 Unterstützer!)
Stammbuch: Georg Guttenberg (geboren um 1786) fürstlich Fürstenbergischer Rentmeister.
4. Pasquill von 1821 über die vermeintlichen Thäter
Eingang der Anlage von der Nordost Seite. Gewidmet Seiner Wohlgebohren Herrn Hofrath Baur, Director des Vereins gezeichnet von Luzian Reich senior 1820
StAF B 695/1 Nr. 731
Am Fasnacht Sontag in der Nacht nahm mancheiner wohl in acht sie giengen über Berg und Thal in die neu gemachte Anlag 2 Dort spielten sie ein schönen Streich, die Bösewichter ohne gleich mit Sägen und auch Beil begannen sie die Anlag zu zerstören 3 Sie fingen nun zu hauen an der Teufel in halber Menschengestalt. Sie hieben 216 Bäume mit karacktenlosem Mut entzwei 4 Dann gehen sie nach verübtem Schmaus mit Schossen Dreck und Koth nach Haus. Das merkte man in aller Früh an ihren angehabten Schuh. 5 Wer nur diese sind gewesen dies läst sich für leicht enträtseln. Sie glaubten sich voll Ehr und Rang darauf folgt aber Spott und Schand. Sie wollten sich zu Räthen erheben und niemand wollt das Mehre ihnen geben darauf worden sie Fuchs teifels wild. Jetzt muss die Anklag sein Verdacht.
29. März 1821
1 komm mein Freund nun komm und Horche was ich hier zusagen hab In dem Roten Rein, jetzt horche, sind die Bäume aber ab 2 Schöne Spuren hat man jetzt nun alle, wer auch dieses hat getan, es wehre nun jetzt auch der Faller dass der Auer es getan 3 Auch Faller Nagler kan es wissen. Er ist auch von dieser Brut das merkt man in sein Gewissen. Auch sein Gesicht ist nicht ganz gut 4 auch der gewissen hafte Martin Ruf gehert auch in ihre Mitten. Er solte gleich die Säg und ruft „Sie haut ich hab sie geschliffen“ 5 auch der Gewissen hafte Mann das sollte man nicht glauben, stellet an noch einen Man zu dem Baum umhauen 6 er Neigt sich vor dem Hochalthar er Neigt sich vor dem Hochalthar, bereit bis zu den Füßen, doch dieses gleichen Häuchler gar, und nicht wert das verschisen
Abschrift Die Zerstorung der neuen Anlag in der Nacht vom 4. auf den 5. März 1821
Pasquill
Abschrift Die Zersterung der neuen Anlag in der Nacht vom 4. auf den 5. März 1821
Fallet Bäumchen fallet Alles heute nacht erschallet Laut vom Jubelthon Luna selbst wird mich erheren Eine Anlag zu zersteren Ruf ich auch noch Pluto an
Als uns gedanken=Räthe niemand wollte Mehren Unterstand ich mich, und half zersteren Ein Erholungsort sehr angenehm und schön Ruf ich jetzt Ruhe es ist geschehen.
Ruft nicht so laut! Sprach nach vollbrachter That ein Heüchlerischer Bether Und nehmt euch wohl in Acht, es gibt ein fürchterliches Wetter. Fort fort es ist geschehen, wir müssen jetzt ganz still nach Hause gehen.
5. belegte Rechnung von 1821 über die Herstellung des Steges
Eingang der Anlage von der Nordost Seite. Gewidmet Seiner Wohlgebohren Herrn Hofrath Baur, Director des Vereins gezeichnet von Luzian Reich senior 1820
StAF B 695/1 Nr. 731
Die anliegende Rechnung Anno Die Herstellung eines Steges über die Bergach zu den vorgermanischen Alterthümeren ins Hammelthal und zu genannten Anlage auf rothen Rain wird nun auf den hier Verifizierten erhaltenen 81/2 Seiten Stebnisen a 12 f. 30 k. pen. eine Summe von 88 f15x anschein berücksichtigt nicht ist hiesige Schmid Johann Gilly wenn der deßen gießen nur obigen Preis übernommen hat, folgende Zahlungen zu leisten haben. 1.) dem Zaunenmannen Peütschi und Kauferle gehören an 49 f 24. über Abzug des Nachlasses es 8. dannoch 41. 24 Latus 41 24
Weitere Rechnungen mit Namen der Handwerker
Vielleicht Reste vom Steg über die Bregach
Weg hoch zur Anlage am Sumserstein vorbei.
Anlage im Jahr 2025
Rechnung Die Herstellung eines Steges über die Bregach zu den römischen Alterthümer im Hammelthal, und zu der neuen Anlage auf rothen Rain bey Hüfingen
An Arbeitslohn 1. Zimmermann Fritschi mit 4. Gesellens laut Conto. 2. Schmid Heitzmann für 2. Hangwerk. 3. Baumeister Röthele. 4. den Behlamern für 2. Stammen Beifuhr a 1 fl 30 x 5. den Waldhausern für 3. Stämme 2 fl 30 x 6. den Wolterdingern für 10. Flöcklinge 7. Trinkgeld den obigen Zimmer- und Fuhrleuten 8. Für den Anstrich des Steges mit Künöhl, Arbeitslohn zusammen 77.56
An Material Stämme Bauholz von Waldhausen a 2 f 30 x Setto vom Wolfsbühel Das ist 12.30
10. Stöcklinge von Wolterdingen a 40 kr 16. detto von hier à 90 kr für 157 lb Eisen samt Koh Nägel und Klammern Künöhl zum Anstricht 10. Maß à 163 zusammen 3. An Günther Vergütung Dem Baumeister Röthele für den Weg, lang 516. Schuh, breit 8 Schuh tut 4128. Schuh, nach dem Cataster, à 100 fl die Jauchert, betragt Summa Summarium Arbeitslohn, Materialien, Vergütung Beträgt zusammen 151.24 Als Beiträge hierzu kommen hiervon abzuiehen Zimmermann Fritsche et Consorten ad2. Schmid Heitzmann Arbeitslohn. Das ist 16.46
Transport 18.46 ad 3. Baumeister Röthele 4.90 ad 4. den Behlamer Fuhrleuten 3.- ad 5. Waldhauser Fuhrleute 7.30 ad 6. Wolterdinger Furhleute 2.- ad 7. das Trinkgeld ad 2.- ad 8. fürs Anstreichen von Materiale die 3. Stämme Bauholz, in Hoffnung gnädigsten Nachlasses -.4 ad 9. Detto vom Handelsmann Curta 5.- ad 10. Stöcklinge in Hoffnung gnädigsten Nachlasses an Gutsvergütung 16,- Zusammen 71.4 Wenn nun vom ganzen Betrag ad 157.24 Abgezogen werden obige 71.42 Verbleiben noch 79.42
Fürtan wir das Glück, nebst den in Hofnung gnädigsten Nachlasses schon in Abgang geschrieben 7 fl 30 kr, und 6 fl 40 kr für Holz und Stöcklingen entweder obige Summe baar oder zu für 61/2 Zentner Stabisen à 17 fl im Preise zu Hammereisenbach zu erhalten, so wäre dem Rückfluss ausgeglichen.
Hüfingen am 10. Juni 1821 Hofrath und Oberamtamann Baur.
Jakob Seidel, Ambros Röthle, Joseph Willmann, Joseph Martin.
6. Protokoll von 1828 die Herstellung des Forstweges vom Steg in die Anlage
Eingang der Anlage von der Nordost Seite. Gewidmet Seiner Wohlgebohren Herrn Hofrath Baur, Director des Vereins gezeichnet von Luzian Reich senior 1820
StAF B 695/1 Nr. 731
Zuerst sind Briefe von Hofrath Baur von 1822 über Maßnahmen und Rechnungen und er wünschte ein glückliches neues Jahr am 2. Januar 1822. Es folgen Briefe über Stabeisen mit dem Bergverwalter Mayer aus Hammereisenbach.
Dokument 7 Consignation über die Baukosten, der neuangelegten Straße über den Bregbach hinter Höllenstein. 1. für Zimmermannarbeit Jakob Fritschi 49.24 2. für Schmidarbeit Johan Heizman 32.24 3. Naglerarbeit Ambros Röthele 9.30 Hiervon kommt in Abzug die freywilligen bey Zang als Ambros Röthele laut Beleg No 3 per Johan Heizman, Jakob Fritschi, Joseph Fritschi, Georg Groman, Johan Groman, Leonhart Schafbuch Tut 26.16 bleibt über Abzug dessen 64.2 Hüfingen den 9. Juni 1821 Ambros Röthele
Dokument 8 Conto Endtes gesetzer habe auf Befehl des Herrn Oberamtsmann Manns einen grügen Fußsteg über den Bregbach gemacht. Den 18ten Mai ist Holtz geschlagen worden. Meister Georg Gromann, Leon Schafbuch, Josef Frischi, Johan Groman, Zu diesem Steg ist Freiwilliger Tag vom Jakob Fritschi, Joseph Fritschi, Georg Groman, Johan Groman, Leonhard Schafbuch, Hüfingen den 7. ten Oktober 1821 Jakob Seitz Zimmermeister
Dokument 9 Nota: zu Bemerken ist, das an vorhandenem Conto pa 31 fl 24 kr wegen einem freiwillligen Beitrag 8 fl 16 kr ab gehen. So bleibt noch zu bezahlen 22.38 Hüfingen am 7ten Juni 1821 P. Heizmann Schmid
Vielleicht Reste des Stegs über den Bregebach
Weg am Höllenstein November 2025
Weg zur Anlage bei den römischen Altertümern
Dokument 10 Conto: Eides benannter hat aus dem neuangelegten Stegbau hinteren Höllstein über den Bregebach angeschafft 450 Stück Bodenzigel à 44 4 Stück gantz Leistnägel 8 Stück halb Leistnägel 2 Stück gerlist Flammennägel für Reparation 11 Stück gewisshauen per Stück Vorzeit derselben bei Anweisung des Bauholzes und Aufbauen bei dem Stegbau 3 Zug à 1f30x Summa 9.30 Hüfingen den 9. Juni 1821 Ambros Räthele
Dokument 11 Homma! Ich glaube, Sie und ich kamen wegen dem Holz ganz kurz aus der Geschichte, beim Ziegel einheitlich die Anwesenheit Serenissimi benutzen und höchstselben hinterbringen verbunden, daß das Oberforstamt auf die Zahlung des Holzes dringe und daß es nur ein Wort brauche damit der Oberfürst mit diesen ohnehin unbedeutenden Posten abschreibt. Es geschieht ganz sicher. Verehrungsvoll danehigen den 4. Juni 1821 Ihr Freund und Diener Dilger
Dokument14 Brief: An Herrn Bangamts Verwalter Mayer zu Hammereisenbach. Wir haben im letzten Sommer einen Steg unweit der Oberen Mühl daher zu den römischen Alterthümern und zu der neuen Anlage hierzu hergestellt, wegen uns Serenissimus mit einen gnädigsten Beitrag zugesichert. Nach der mir gestern von Herrn Kabinots Sekretär, Rath Baur zogen nach demünschung gemachter Eröffnung sind sechs und nun halber Zentner Stabeisen auf dem Hamereisenbacher Werke ob solchen Beylang bestimmt. Welches Eisen sogleich abgehalten wieder könne um nun die Bauche verschobene Rechnung berücksichtigen zu können, wollen auf, müßte
Dokument12+13 Brief: An Herren Kalamets, Sekretarius Rath Baur, Zogenrath zu Donaueschingen Hüfingen 16. Nov. 1821. Laped Nachdem Sie Seele Mahler für Seine Herrn Stahen so leicht ich dazu was ich in Mitten der 1790 ger Jahren von Seele zu Donaueschingen – als wird vom Jugend Freund erhielt und brauchbar als eine Freundschaft tiefes Andenken auf vermeichtlichen würdig. Sein Bilder von ihm stehen in der Academie zu Stuttgart nach als Anfängen verfertiget, welches er bei seinem nachherigen Besuche der hier nach keiner Aussehrung zu retounieren wollten zu allein der wasen Schelbischen levis! Brusesting Boll Hauser
(Wenn ich mal Zeit habe versuche ich den Brief besser zu transkribieren)
Als früher Vertreter der Hüfinger Künstlertradition gilt Johann Baptist Seele (27. Juni 1774 in Meßkirch – 27. August 1814 in Stuttgart). Sein Vater Franz Xaver Seele diente ab 1776 in Hüfingen als Unteroffizier im fürstenbergischen Kreiskontingent. Johann Baptist Seele stieg bis zum Hofmaler des württembergischen Königs in Stuttgart auf.
Johann Baptist Seele 1810
Das Altarbild von Seele in St. Verena und Gallus
Das Altarbild in der Stadtkirche zu Hüfingen In der Morgenfrühe des 4. Juni 1812, am Donnerstag nach dem Fronleichnamsfest, fuhr durch das untere Stadttor eine vollbesetzte Kutsche Donaueschingen zu. Stolzer Rosselenker auf dem Bock war der hiesige Josef Neukum, der den ehrenvollen Auftrag hatte, den württembergischen Galeriedirektor und Hofmaler Johann Baptist von Seele und seine beiden Kinder durch die Baar nach Stuttgart, in ihre Heimat, zu führen. Viel Ehre war dem Künstler im gastlichen Hüfingen, wo er bereits eine Woche weilte, zuteil geworden, und reich beschenkt kehrte er nun wieder in die königliche Residenz zurück. J. B. von Seele, der von neidischen Kollegen als „Husaren- und Dragonermaler” angefeindet wurde, hatte aus Liebe für die Bewohner der Stadt Hüfingen, in der er die ersten Jahre seiner Jugendzeit zugebracht, ein Gemälde von 14 Schuh (4,20 m) Länge und 8 Schuh (2,20 m) Breite gemalt, vorstellend den am Kreuz hangenden Christus, darunter die Mutter Maria, den Jünger Johannes und die büßende Magdalena.
Ab Dokument 15 folgt ein Streit um den Weg an der Wiese die der „Hirschenwirt Auer“ vom Handelsmann Curta und dieser vom Baumeister Ambros Röthele gekauft hatte. Augustin Auer (in Tengen geboren um 1770 – 29.09.1837) war mit Magdalena Fritschi verheiratet und hatte mit ihr 9 Kinder. Der Leinenweber und Hirschenwirt war 1821 beteiligt an der Zerstörung der Anlage. Ein Sohn, Franz Josef Auer (04.05.1796-08.11.1832), war Schüler in der Zeichen- und Malschule von Luzian Reich senior (hier „Lehrer Reich“) und wurde später Portraitmaler . Von ihm ist die Rede im Denkbuch von Lucian Reich: „Zwei andre aus der vaterstädtischen Zeichenakademie hervorgegangene Künstler waren der Maler Auer und sein etwas jüngerer Landsmann Durler. Ersterer, der Sohn des Hirschwirts in Hüfingen, hatte sich bei Seele in Stuttgart zum Porträtmaler ausbilden wollen, sich jedoch der strengen Zucht des Meisters frühe schon entzogen, wie sein Landsmann Zwerger, damals im Atelier Danneckers beschäftigt, zu erzählen wußte: Eines Tages war der Freund zu ihm gekommen mit dem Gesuch, ihm doch seinen neuen Frack zu leihen zu einer Fahrt nach Ludwigsburg, wo er einer Hinrichtung beiwohnen wolle. Zwerger entsprach seiner Bitte, hat aber ihn — den neuen Frack — nie mehr zu sehen bekommen(.….)Nach Jahren war der leichtlebige Künstler kränklich in die Vaterstadt zurückgekehrt, wo da und dort in einer Stube noch lange ein von seiner Hand gemaltes Miniaturporträt zu sehen war.“ Der Baumeister Ambros Röthele wohnte offensichtlich nicht in Hüfingen. Der Vater des Handelsmanns Curta ist auf dem Hüfinger Friedhof zu finden, er wurde von österreichischen Plünderern ermordet. Johann Jakob Curta (27.9.1797-18.10.1864) war der Handelsmann der die Wiese vom Baumeister Ambros Röthele gekauft und an Augustin Auer verkauft hatte. Ein Bruder vom Handelsmann Curta, Johann Franz Valentin Curta (24.05.1794-26.04.1837) wird in der Chronik ebenfalls als Gastwirt zum Hirsch und als Wachsfabrikant betitelt.
Johann Franz Valentin Curta, Kaufmann aus Italien, geboren in Gressoney am Monte Rosa, gestorben in Hüfingen am 19.10.1805 . Er wurde von österreichischen Soldaten beim Plündern vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder niedergeschossen und ist drei Stunden später gestorben. Er war verheiratet mit Rosina Burkhard und sie hatten 12 Kinder. Ein Sohn, Johann Franz Valentin Curta, wurde Gastwirt zum Hirsch und Wachsfabrikant und ein Johann Jakob wurde Handelsmann.
Actum Hüfigen den 24ten September 1828. In Gegewwart des Hofrath und Oberamtmann Baur actuante Rchtp. Dilger Hüfingen N. 8521 p1. Der Bürgermeister Burkart erscheint mit nachbenannten Parthien: Hirschewirth Auer, welcher vorbringt: ich habe vor 2 Jahren eine Wiese hinter dem Höllenstein vor Handelsman Curta dahier gekauft, worüber bekanner Dingen ein Fußweg in die Anlage und auf Schoßen eben so wie zu den römischen Allerthümer im Hammelthal von dem neuen Steg angeht. Dieser Fußweg von 6 bis 7 Schutz breit läuft der erkauften Wiese wurde im Jahr 1821 nach Errichtung der Anlage an der damals dem Baumeister Röthele gehörenden Wiese hergestellt, welcher dieselbe nachher an Handelsmann Curta verkaufte. Dieser verfertigte die Producirte Schrift am 13te Nov. 1823 unterzeichnet Von Ambos Röthele bedingt habe den gedachten Fußweg ein nach dem im Praesentia benanten zu Gefallen mit Errichtung der Anlage für weniger Zeit, jedoch nicht herkömlich gestattet haben. Ich will zwar haben Zuschweig ist abeschlagen wissen, jetzige Anlagen ist aber der Stadt eine billige Entschädigung bekommen an zemmi von Leuschen.
Bürgermister Burkard erwidert hierauf: Es ist dem in Raesentia bewuten und lärmliglich bekannt, daß dieser Bregweg zu dem oben erwähnten Endzweck von Baumeister Röthele als dem damaligen Eigenthümer der nachher Curtaischen und zur anrischen Wiese be-williget, sofort mit Bäumen besetzt und sogar nachher vor guten Grund beraubt würde, so daß man ihn mit Kies auffüllen müßte und noch mehr aufgefällt werden muß. Hiernach kann von einer Entschädigung gar kein Rede mehr sein, weil dieser Fußweg zur Zeit schon bestanden, wo Röthele die Wies an Curta, sofort diese an Auer wieder Verkaufte.
Aussagen von Curta, Auer und zwei andere:
nicht mehr Recht verlange als was dieser von Röthele erworben und lezterer hat bekannter Dinger den befragten Weg unentgedlich gestattet. Man findet hier aus den Akten, betreffend die Errichtung der Anlage zu bemerken nothwendig, daß die gedachte Anlage mit allgemeiner thätiger Mitwirkung des Publicus im durch ergiebige Unterstützung hochfürstl. gnädigster Herrschaft schon aus 1820 angefangen er in der Folge hergestellt wurde daß statt der gefährlichen und unangenehmen Weges neben des Wasenmeisters Haus und Anger vorbei, am linken Ufer von der Bregach ein Weg als nachsorger Inhaben meiner Wies den Grund von diesem Fußweg gegen die Ordung hinweg und duch die Wiese genommen diesen nicht ganz gemäß lautet die Vorliegende, von Curta aufgesezte Schrift, deren Unterzeichung von mir derselbe zu bewirken wußte. Um die ich um nach dem obigen erläutere. Klagender Auer repliciret um: Ich glaubte nach der Vorliegenden Schrift zur Entschädigungsforderung an die Stadt berechtiget zu sein, obschon die Geschichte sich erwähnter Maßen zugetragen habe. Bürgermeiser Burkhard Namens der beklagten Gemeinde deplicirtes: Auer Runta Muu Curta
Handelsmann J. Curta v. dolm hat noch geschehen Ab und Gegenrechnung die an mir erkaufte Wiese hinter dem Höllstein als vollkommens und begehltes Eigenthum zu besitzen – item wird demselben bezeuget, daß er zwischen meine Wiese und Jacob Seidel führende Fußweg keineswegs zu leiden verbunden, sondern derselbe den Frau Hofrathsamtsmeister Baurzi gefallen an mir für einige Zeit – jedoch nicht verbindlich, gestattet werden Hüfingen 13ten October 1823 Ambros Röthele
Der Weg ist mit Bäumen bepflanzt mit beträchtlichen Kosten hergestellt und daß zu diesen Fortsetzung über die Wur der Baumeister Röthele das in den hierzu erforderlichen Platz mehrtgeldlich und als Beitraglos sehr ermöglicht, herzustellen, wenn nun man auch diesen Weg mit Bäumen bepflanzt hat. Bei dieser Kerge ergeht nun der Bescheid Wird der Hirschewirth Auer mit seiner Entschädigungsforderung an die Stadt gewerde wegen des von Baumeister Röthele, als vormaliger Wieseneigenthümer abgetretenen Platzes zum derzeitigen Fußweg hiermit abgewiesen, und in die Kosten dieses Streites verfällt. eröfnet durch 10 Uhr mit den, daß weil der Streitgegenstand nur 1 bis 2 Louis, der Werth beträgt, auch keine Appellation stattfinde P. S. 2 te Test. Dilger Bichtsp
Über Josef Dilger gibt es im Sippenbuch keine Daten, nur dass er später wohl Großherzoglicher Notar war.
8. Rechnung über baare Einnahmen und Ausgaben für die Anlage von 1820 bis 1830 gestellt
Die Anlage auf rothen Rain entstanden a. 1820, wurde bisher verbessert, und im vorigen Jahr mit einem beträchtlichen Kostenaufwand bekannterdingen vollendet, ohne jemanden vom Jahr mit Beiträgen in Anspruch zu nehmen. Allein das Reparieren der Anlage vorzüglich der Tempel und Bänke und das Reinigen der Wege ist auch dieses Jahr erfoderlich, um dieses schöne Werk der Natur und des menschlichen Fleisses vor Verwilderung und seinem Untergang zu erretten. Daß dieses abermals – obschon nicht so beträchtlich, wie in früheren Jahren mit Kosten verbunden, ist eben so begreiflich, als daß diese Kosten nicht wie es im vorigen Jahre geschehen von einem allein bestritten werden können.
Wer nun um Erhaltung dieser öffentlichen Anstalt sich verdient zu machen gedenket, der wird gebethen, denjenigen Beitrag anher gefällig zu bemerken, den er zu geben geneigt ist, worüber seiner Zeit gewissenhafte Rechnung wird gelegt werden. Hüfingen am 3ten Juni 1830.
Baur Oberamtman zu seinen beträchtlichen Auslagen für die Anlage seit ihrer Entstehung und besonders in vorigen Jahr, zum obigen Endzweck Rentmeister Guttenberg mit dem Ansigen überwieß einen weitern Beytrag zu leisten, weden die Unterhaltung der Anllage für zuvor einen größere Aufqand fordern sollte. Amtmann Schweb, wie Herr Rentmeister Gatten bey- Oberunnehmer Kornacher, Oberunnehmer Ahächtt Fischer, Bechtspunkunkt Gantio mit der nämlichen von Herr Rückmeister Guttenberg beigefügten Bemerkung Dilger wie H Gemminister Guttenberg in Bezug des Zeugnißes bemerkete
Conto Die unterschriebenen haben auf Anordung des Herrn Amts Actuar Gleichauf mit Arbeit in der Anlage zu gebracht. Erstlich der Georg Haller und Franz Joseph Mog jeder 3Tag bernen der Michael Jurig und Georg Labor jeder 2Tag perTag Dreysig Kreuzer. Betragt sich zusummen 5 f. Summe 5 f Den Empfang bescheinigt Hüfingen den 22ten August 1831 Fanz Joseph Mog Georg Haller Michael Thury Georg Labor Die Bezahlung haben wie von dem Herrn Rechtsstrackkigkont Ganter mit Dank erhalten.
Rechtsanwalt Johann Nepomuk Ganter geboren 1802 in Meßkirch
Conto Die unterschriebenen haben durch Anordnung des Herrn Amts Actuar Gleichauf mit Arbeit in der Anlag zugebracht. Erstlich Georg Haller per Tag 30x Michael Thury 30x Franz Joseph Moq jeden 1 Tag 30x Ferner Johann Hermann einhalber Tag 15x Georg Labor 5 Tag 2 f 30 x mit 4 f 15 x Den Empfang bescheint durch den Herrn Rechtes Praktikant Ganter mit Dank erhalten Hüfingen 1831 Thury, Georg Labor
Unterzeichneter hat für Arbeiten in der Anlage von 2 1/2 Tag per 30x erhalten 1f 12 x Hüfingen den 5. Juni 1831 Paster März
Unterzeichneter hat aus dem Anlagefond für viertägige Arbeit zu 30x per Tag erhalten Hüfingen den 5. Juni 1831 Folzmaur
Unterzeichneter hat für Arbeiten in der Anlage 7 Tage per 30x erhalten is 3 f 30x bescheinigt Hüfingen am 12. Juni 1831 Georg Labor
Unteerzeichneter hat für Arbeiten in der Anlage für 5 Tage à 30 x erhalten 2 f 30 x Hüfingen am 12.Juni 1831 C. Sulzmann
2 Mahnung an den Hofrath Baur:
Dem Großherz. Bad. Fürstl. Fürstenberg Präsident Herrn Hofrath und Amtmann Baur zu Allmendshofen Hüfingen d 4. Mai 1833 … haben sich Euer wohlgebohren mit einem Beytrag von 8 fr. unterzeichnet, aber hier noch nichts gezahlt Der Verein zur Erhaltung der Anlage…. … Dem Herrn Hofrath und Amtmann Baur zu Donaueschingen Hüfingen 2. Juni 1833 …Euer Wohlgborgen muß ich im Namen der Gesellschaft für die Erhaltung der Anlage auf dem rothen Rain dahier und bezüglich auf mein Schreiben vom 11ten v. M geziemend bitten, Ihnen eigenes werthes Versprechen uns gegeben einen Zuschuss 8 fl aus dem Jahr 1830 bald an mich zu senden…
Es folgt eine Reihe weiterer Bettelbriefe und dann am 4. Juni 1833 dies hier:
Im Jahr 1820 hat unter kräftiger Leitung und Mitwirkung des vorigen hießigen Amtsvorstandes des verehrten Herrn Hofraths und Oberamtmanns Baur die Anlage auf rothen Rain dasein ihre Entstehenz erhalten. Dies ein schönes Wirken der unausgesetzten Thätigkeit, und der steten Unterstützung verehrter Freunde der unseren schönen Natur verdankt diese Anstalt ihr bisheriges Fortbestehen. Die gestellte Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben des letztern Helfer aufenthümen . Das Resultat eines Zuschusses von 8 f 24 x allein dieser reicht nicht hin, um nöthig gewordene Reparationen, das Reinigen der Wege, das Verpfahlen und Anbinden der Bäume, das Auffüllen des Kießes in die Wege, u.d.g. bestreiten zu können. Wenn daher die mit unbeschreiblicher Wege und bedeutendem Kostenaufwand gestiftete Anlage nicht wieder zerfallensolle, so sind freiwillige Beiträge zur Erhaltung nöthig, da wir sie zu begleichen keinen Sand besitzen. Ohne mir darüber eine Direction anmassen zu wollen, glaube ich mich doch einigermassen verpflichtet für den gegenwärtigen Augenblick zum weitern Fortbestand der Anlage eine Bitte um Unterstützung an die hier nach benannten Herren machen zu müßen. In der Folge wird es von dem Gutding der betragenen verehrlichen Mitglieder abhängen einen Leiter und Aufseher aus ihrer Mitte zur Erhaltung der Anlage zu wählen. Die nachbenannten Herren werden daher ersucht, die Stunde ihrer Beiträge für dieses Jahr gefällig einzutragen und sich zur Bestätigung am Ende zu unterzeugen. Hüfingen 4. Juni 1833 Schwab Heinemann
Der Oberamtmann Eusebius von Schwab war der Nachfolger von Anton Baur der 1830 in den Ruhestand ging. Es folgt die Liste der Freiwilligen der Freunde der Natur von 1833
Nr. 22 Schwab Amtmann. Sippenbuch: Eusebius von Schwab, Amtsrevisor und Oberamtmann war mit Maria Anna Schmutz verheiratet und sie hatten zwei Töchter. Anna von Schwab heiratete 1839 Heinich von Luseck, fürstlich Fürstenbergischer Ingenieur.
Nr. 26 Salomon Guggenheim wird im Zuge der 1848er Revolution öfters in der Chronik erwähnt und kommt am 20. Juli 1850 vor das Hofgericht in Konstanz wegen Hochverrats. Danach verliert sich seine Spur.
Nr.28 Bürgermeister Johann Baptist Neukum, Bürgermeister von 1831–1837.
Nr.29 Bürgermeister Josef Burkhard (06.03.1772-12.11.1855) . Gastwirt zur Sonne, Metzger, Bierbrauer und Bürgermeister von 1826–1831.
Nr. 33 der Lehrer Reich: Luzian Reich (07.01.1787-18.12.1866) war Oberlehrer und Industrieller, er hatte eine Mal- und Zeichenschule in Hüfingen. Mehr über ihn gibt es im Denkbuch von seinem Sohn Lucian Reich: https://hieronymus-online.de/denkbuch-von-lucian-reich-1896/
Nr. 34 der Musiker Johann Nepomuk Schelble (16.05.1789-06.08.1837) starb, als er von einem Spaziergang in sein „Landgütchen“, das er sein „Ruhetal“ nannte, zurückkehren wollte, am Eingang desselben durch einen Blutsturz in den Armen seiner geliebten Gattin am 6. August 1837 abends um ½7 Uhr. Über den „Onkel Schelble“ berichtet Lucian Reich eingehend in den Wanderblühten.
Brief von Dilger zum Konzert in der Anlage 1833
Der zur Förderung des allgemeinen Vergnügens immer bereite Kapellmeister des hiesigen Bürger Militerrkorps Herr Abstuar Gleichauf hat sich nach gepflogener Rücksprache mit den in dieser Beziehung gleichgesinten weitern Kapellgliedern auf mehrseitiges Verlangen dahin ausgesprochen, daß heute Abend 6 Uhr in den hiesigen Anlagen türkische Musik gemacht werden würde. Der Unterzeichnete nimmt sich daher die Freiheit die hiesigen hochzuhvehrenden Freunde der Musik und Geselligkeit hiervon mit dem Anfügen zu benachrichtigen, daß hierdurch eine Auslage von cicta. 6 fl erwächst, die aus Mangel an einem hande durch Repartition auf die Zuhörer getilgt werden muß. Diejenigen hoch zuverehrenden Herrn, die sich zur Tilgung dieser kleinen Ausgabe bereit finden, werden daher ersucht, sich auf der Kehrseite gefällig zu unterzeichnen
Hüfingen am 28 Juni 1833. Dilger
Einladung Zu beliebigen Beiträgen für ferneren Erhaltung und Ausbesserung der Anlage auf rohten Rain hier. Die bekannte Anlage auf rothem Rain verdankt der kräftigen Leitung und unermüdeten Mitwirkung des vorigen hiesigen Amtsvorstandes des Penstannten Herrn Hofraths und Oberamtamanns Baur seine Entstehung im Jahr 1820. Rastlos und mit eigenen bedenkenden Geldaufopferung hat er die Erhaltung und das Fortbestehen dieser von der Natur begünstigten Anlage uns nur mit geringen Beiträgen zu bezweken verstanden, bis in das Jahr 1830, in welcher Zeit er die Versetzung in den Ruhestand nahm. Im Juli 1833, seit dieser Zeit aber nicht wieder, wurden die Trennk dieser Anlage um Beiträge gebeten, um dieselbe nicht ihrem Zerfall heimzugeben. Die eingezogenen Beiträge wurden zur Erhaltung verwendet, und darüber Rechnung geführt, welche auf beliebige Verlangen vorgelegt und eingesehen werden kann. Gegenwärtig aber befindet sich diese Anlage in einem Zustand, der eine bedeutende Verbesserung nöthig macht, wenn das 21te Jahr ihrer Entstehung nicht das Ziel ihrer Auflösung sein solle. Ein Pfand zur Erhaltung besteht nicht, und es muß daher die Güte unter lieben Freunden in Anspruch genommen werden. Die nachbenannten Einen werden dafür ersucht eine belibiege Gabe zu spenden, den Betrag auszuwerfen, und neben demselben Gewerthen Namen beyzusetzten Hüfingen den 11ten April 1841 Schwab
Mitgliederliste 1841
Mitgliederliste1841 Namen der Herrn Spender
Ambühl SchnillungsCommission
Beck fürstl. Gutsverwalter
Bogenschütz Oberforst Infonction Actten
Brunner Amtschürwig
Firchen Amtsa
Ganter Kaplan
Gebhardt
Gleichauf
Hannscher
Huß Amtsakuator
Löstlin Oberstänstinspector Actum
von Lusek Fürstl. Somst Ingenieur
Rebstein Denen
Rebstein Partikulier
Rümel Amtsverhaut immerut
Schreiber Vikar
Schwab Oberamtamann
Ewald Forstinspections Actum
Wagner Dito
Weber Registrator
Wolf Agrotschen
Wunsch Amtsschreiber
Zogst Amtsarzusom
Zur Herstellung des Daches auf der Johannes Kapelle in der Anlage dahier sind 20 Bund Vesenhaub erforderlich. In Ermangelung eines Fonds werden die hiesigen Landwirthe um gefällige Abgab des obigen Berdürfnißes ersucht. Hüfingen den 27. Juni 1841 Schwab Namen der Geber 1. Johann Bausch 2. Gerorg Steinmauer 3. Johan Heinemann 4. Jokob Heinemann Witwe 5. Bek, fürstlicher Gutsverwalter 6. Karl Neukum 7. Joseph Gilly
Die Statue des Johannes auf einem Brunnen in Hüfingen. Vielleicht war es der Johannes von der Kapelle. Foto: 1886 vermutlich Nepomuk Heinemann
Fesenhaub (auch geschrieben: Vesenhauf, Vesenhaup, Fesenhaup) Bedeutung: Strohbündel, Reisigbündel, Besenbündel – früher verwendet zum Dachdecken, Feuermachen oder Besenbinden.
Es würde irgendwie Sinn machen, dass bei der Renovierung der Johannes Kapelle 1841 der geschnitzte Johannes seinen Weg auf die Viehtränke in der Stadt gefunden hatte.
An dieser Stelle folgen 15 Seiten Rechnungen aus dem Jahr 1841 für die ich unten nur eine einzige zeige:
Verzeichnis
Über gefertigte MaurerArbeit in der Anlage zu Hüfingen.
Da sind die eingestürzten Maueren, auf Anordnung des Herrn OberAmtmann Schwab, und Herrn Gleichauf wieder hier aufgerichtet und hergestellt, wie auch an mehren stellen die Mauerwercke verbessert worden.
Hüfingen am 29ten Juni 1841 Maurer Meister Sepple
Die letzten Seiten der Akte sind aus 1845 als die Sängergesellschaft Hüfingen die Bänke und Tische der Anlage herrichten ließ. Vermutlich sind zu dem Zeitpunkt alle ursprünglichen Mitglieder der Freunde der Natur ausgestorben.
Nach vielseitig geäußertem Wunsch soll die hiesige schöne Anlage wieder hergestellt, und verbessert werden. Da dieses, und insbesondere die Vertigung der nöthigen Tische und Bänke eine größere Auslage erfordert, so muß man in Ermangelung eines Lands den Weg freiwilliger Beiträge der Freunde der Natur empfehlen. Der hiesige Gesangsverein hat bereits beschlossen, die wöchentlichen Beiträge aller Mitglieder einsweilen 4 Wochen lang für die Anlage zu verwenden. Man macht nun an die übrigen Gauernherren und Bürger der hiesigen Stadt das geziemende Ansuchen, zum obigen Zweck einen beliebigen Beitrag leisten und in den gefälligst bemerken zu wollen. Hüfingen am 26. Mai 1845 Namen ausser dem Hufschmid nicht lesber
Rechnung anbeschran Auf Verodnung der Sänger Gesellschaft, hat der unterzeichnete nachstehende Schreiner Arbeit in der hiesigen Anlage geliefert. 5 Bäncke, 1 Tisch und eine Steige Reisige vom Rasina und Stämer herbei geschafft Arbeit 9 Tage per Tg 24x3f 36x Summe Gulden 36 Den 27te Juli 1845 Bescheid Xaver Hepting Schreiner Meister
Am Tor und Friedhof kann man schon was sehen, hier wurde der Boden vorbereitet:
10. November 2025
Natur nah dran Fläche am 7. November 2025
Projektbesprechung Natur nah dran mit Naturgartenplaner
28. Mai 2025
Am 28. Mai war Projektbesprechung mit dem Naturgartenplaner Sebastian Frey, Katja Wörner vom Nabu, dem stellve. Bauhofleiter Alexander Huber und unserem neuen Biotopbeauftragtem Johannes Geißler.
Es sind einige Orte rausgefallen und dafür ist ein Ort vorne beim H-Kreisel dazu gekommen. Ich werde unten die Beschreibungen aktualisieren.
Guido Wolf informiert sich über Natur nah dran
Am 12. Mai 2025 besuchte uns Guido Wolf, um sich über das Projekt zu informieren.
Die Stadt Hüfingen wird mit Unterstützung des Projektes „Natur nah dran“ Grünflächen mit Wildpflanzen in insektenfreundliche Blumenwiesen und Säume umwandeln. In 2025 wurden 15 Kommunen (von ca. 35 Bewerbern) ausgewählt an diesem vom Umweltministerium BW geförderten Projekt teilzunehmen. Am 29. April 2025 führte der NABU in Singen eine erste Schulung für die teilnehmenden Kommun durch. Für die Stadt Hüfingen nahmen Tanja Geyer (Stellv. Bauamtsleiterin) und Michael Sproll (Leiter Bauhof) sowie Thomas Kring (Freunde der Natur Hüfingen e.V.) teil.
Michael Sproll, Tanja Geyer und Thomas Kring
Worum es geht?
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und dem Land wird durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten.
Im Schwarzwald-Baar-Kreis war bisher nur Bad-Dürrheim 2024 erfolgreich. Unser Bürgermeister und das Bauamt haben dies fast ganz alleine geschafft, lediglich die Freunde der Natur Hüfingen e.V. haben bisschen geholfen.
Das soll gemacht werden
Wir haben 6 Orte in der Kernstadt Hüfingen vorgeschlagen bei denen wir Hilfe brauchen etwas daraus zu machen. Was gemacht wird können wir noch nicht sagen, deswegen brauchen wir ja Hilfe. Ich möchte hier aber zuerst mal die 6 Orte vorstellen, damit jeder weiß worum es geht. Hoffentlich kann ich dies dann über das Jahr ergänzen.
Ort zwischen Landesheim und Mühlebach
Zwischen dem Mühlebach und dem Landesheim befindet sich so etwas wie eine Wiese/Rasen. Diese könnte man in eine dauerhafte Wildblumenwiese umwandeln.
Ort am Tor
Um das Tor werden jedes Jahr die Beikräuter entfernt und dann vorgezogene Pflänzchen im 50er Jahre Flair gepflanzt. Diese arbeitsintensive und auch langweilige Gestaltung soll durch adequate Wildstauden ersetzt werden.
Ort Kleiner Park um den Gedenkstein der Heimatzunft
Hier wird der Rasen angepasst und eventuell gibt es neue Wildstauden oder Büsche.
Ort beim Spielplatz „Schari“ an der Hohenstraße
Hier wird etwas für das Jugendhaus angelegt neben den Hütten. Wir wollten hier klein anfangen, da wir befürchten es wird zerstört werden.
Ort beim Hüfingen Kreisel, Aldi
Hier soll eine dauerhafte Blumenwiese angelegt werden.
Bildnis Maria Martin aus Hondingen
Adlerwirtstochter, geb. Gilly, in baaremer Bänderkappe und schwarzer Jacke mit Keulenärmeln.
Von dem Dögginger Meister Ignaz Weisser (1808-1896)
S’Mareile hätt si Scheese packt mit Butter, Schtriiß und Gickel. Im Lade hättes no o zwackt und goht druff zu Frau Bickel. “O jeeli, bruuchet Ihr hitt ninnt? Ech ha so gueti Sache. En Gickel, nu fer Eu bestimmt, zum Broote oder Bache.” “Ein Kikal, was ist das wohl nur? Ich kann Sie nicht verstehen. Das Kikal traget auf den Flur, auf daß ich es kann sehen.” “Waa, Ihr wend Frau Direkder sii und kennt nit en Gickel? En Gickel ischt e Federvieh, wo kreije duet , Fau Bickel.”
Es geht hier um die Landtagswahl am 8. März 2026 im Wahlkreis 55 Tuttlingen-Donaueschingen, im Speziellen um Hüfingen.
Für den Wahlkreis 55 habe ich momentan folgende Kandidatinnen und Kandidaten (nach Alphabet geordnet) : Christane Fichter (Volt), Jens Metzger (Bündnis 90/Die Grünen), Nikolai Reith (FDP), Christine Treublut (SPD), Guido Wolf (CDU). Falls mehr bekannt ist, bitte bei mir melden! Zur Landtagswahl werde ich hier einen ständig aktualisierten Beitrag machen, ähnlich wie bei der Bundestagswahl.
Hierfür werde ich den Kandidatinnen und Kandidaten Fragen stellen. Diese auch ähnlich wie 2021: https://hieronymus-online.de/landtagswahl-2021/. Aber alles auf einer einzigen Seite, damit man besser vergleichen kann.
Die Fragen habe ich heute am 5. November an die Kandidatinnen und Kandidaten gesendet. Bitte Anmerkungen per E-Mail (landtagswahl_2026 (ät) hieronymus-online.de) oder auch hier in die Kommentare. Ich werde versuchen alle Auftritte in Hüfingen abzudecken. Ich freue mich auf rege Beteiligung!
Die Antworten werden der Reihe nach unter den Fragen veröffentlicht. Wer zuerst antwortet steht also oben. Hier die Fragen:
1. Thema: Grünbrücke Hüfingen / B31 Mit dem Ausbau der B31 wurde das Landschaftsbild rund um Hüfingen stark verändert. Unter anderem ist das Naturschutzgebiet Deggenreuschen-Rauschachen durch die Trasse in zwei Teile geteilt, und die Durchgängigkeit für Menschen wie auch für Wildtiere ist stark eingeschränkt. Es wurde damals wie heute auf unsere Natur und die Menschen die hier leben keine Rücksicht genommen. In den vergangenen Jahren wurden erhebliche Summen in den Ausbau der B31/B27 investiert und weitere 70 Millionen sind für eine zweite Gauchachtalbrücke vorgesehen. Durch den ungezügelten Ausbau der Bundesstraßen wurden nicht nur die Menschen in Hüfingen selber „eingesperrt“, sondern auch alle nicht geflügelten Wildtiere am Wandern gehindert. So wurde mit dem Ausbau der B31 ein Naturschutzgebiet, ein Wildtierkorridor und sogar die Stadt Hüfingen in zwei Teile geteilt. Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich daher eine Grünbrücke, die sowohl Wildtieren sichere Wanderwege eröffnet als auch Fußgängerinnen und Fußgängern eine Querungsmöglichkeit bietet.
Frage: Wie stehen Sie zum Vorschlag einer Grünbrücke über die B31 in unserem Naturschutzgebiet?
2. Thema: Wahlrecht und Landkreisordnung Am 24. September 1950 stimmten etwa 65% der hiesigen Wahlberechtigten gegen einen Südweststaat und für die Wiederherstellung Badens. Wohl aus Strafe hatte Stuttgart später Hüfingen als Wahlkreis zusammen mit Donaueschingen und Blumberg ins schwäbische Tuttlingen zwangsverlegt. Unter Missachtung der Volksbefragung untersteht Hüfingen der baden-württembergischen Landkreisordnung, wird von Stuttgart regiert und vom RP in Freiburg verwaltet. Im Unterschied zu 14 anderen Bundesländern dürfen wir den Landrat nicht direkt wählen und bekommen von Stuttgart einen 1. Landesbeamten bestimmt. Die Konsequenz hiervon ist, dass dies immer Männer mit Parteibuch einer der in Stuttgart regierenden Parteien sind. Kritikerinnen und Kritiker sehen darin eine Einschränkung demokratischer Mitbestimmungsmöglichkeiten auf Landkreisebene.
Frage: Wie stehen Sie zu einer Reform der Landkreisordnung, insbesondere im Hinblick auf die Direktwahl von Landrätinnen und Landräten und der Anordnung der Wahlkreise?
3. Thema: Einsatz von Palantir-Software Das Land Baden-Württemberg hat einen Vertrag über den Einsatz der US-amerikanischen Software „Palantir“ abgeschlossen. Kritisch betrachtet wird dabei zum einen, dass der Vertrag offenbar keine Ausstiegsklausel enthält, zum anderen, dass es alternative Anbieter gibt – darunter auch Unternehmen aus Baden-Württemberg – die aus Sicht vieler Fachleute mehr Transparenz und eine bessere rechtsstaatliche Einbettung gewährleisten könnten.
Frage: Wie bewerten Sie den Einsatz der Software Palantir in Baden-Württemberg? Halten Sie es für wichtig, stärker auf regionale und europäische Anbieter zu setzen?
4. Thema: Qualifikation einheimischer Ingenieurinnen und Ingenieure Deutschland – und insbesondere Baden-Württemberg – verfügt über eine große Zahl hochqualifizierter Ingenieurinnen und Ingenieure. Angesichts dessen stellt sich die Frage, warum auf international umstrittene Anbieter zurückgegriffen wird, obwohl auch im Land selbst Expertise und Innovationskraft vorhanden sind.
Frage: Sehen Sie Defizite in der Qualifikation unserer Ingenieurinnen und Ingenieure – oder sollte deren Know-how künftig stärker genutzt werden?
5. Thema: Wissenschaftsfreiheit und die Rolle vom Staat Das sogenannte Gender Health Gap beschreibt die Tatsache, dass medizinische Forschung und Behandlung noch immer überwiegend am männlichen Körper ausgerichtet sind, wodurch Frauen Nachteile erfahren. In den USA wurde jüngst Forschung an Frauen und Kindern teilweise als „zu woke“ eingeschränkt. Auch in Baden-Württemberg gab es in der Vergangenheit politische Anträge, die den Universitäten Vorgaben machen sollten. Von Zigeunerschnitzel, Schokokuss über Tofuwurst; Worte werden verboten oder neue Worte vorgeschrieben, ein * ist schon zu Anarchie geworden. Der ÖPNV wird im Schwarzwald-Baar Kreis momentan stark eingeschränkt und die Kommunen werden gezwungen, zusätzlich zur Kreisumlage, dies auch noch zu bezahlen. Damit stellen sich die grundsätzlichen Fragen was die Aufgabe des Staates in einer Demokratie ist und was die Politiker mit den Gesetzten erreichen wollen.
Frage: Wie stehen Sie zur Wissenschaftsfreiheit der Universitäten? Wo sehen Sie ihre legitimen Grenzen – und wo beginnt politische Einflussnahme, die Sie für problematisch halten? Welche Rolle sollte der Staat in einer modernen Gesellschaft spielen?
6. Thema: Haltung zu BDS und Antisemitismusprävention Am 17. Mai 2019 hat der Deutsche Bundestag mit breiter Mehrheit (CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen) den Antrag „BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“ angenommen. Darin werden Länder, Kommunen und öffentliche Einrichtungen aufgefordert, sich dieser Haltung anzuschließen und antisemitischen Tendenzen entschieden entgegenzutreten. Im März 2025 fand an der Volkshochschule Baar in Hüfingen eine Veranstaltung mit Bezug zur BDS-Bewegung statt. Mit unserem Geld, in unserem Raum wurden Juden entrechtet, Schändungen an Frauen gerechtfertigt und Geschichte neu geschrieben.
Frage: Wie stehen Sie zum Beschluss des Deutschen Bundestages von 2019 und zur Durchführung von Veranstaltungen mit Bezug zur BDS-Bewegung in unserer Region?
Die erste Ladung konnte schon nach Bad Dürrheim abgegeben werden.
Übergabe der Hüfinger Kronkorken an Miriam Steup von den City Cleaners Germany – Schwarzwald-Baar
Kronkorkensammelstelle in Hüfingen für den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V.
Die Freunde der Natur Hüfingen haben seit 19. August in Kooperation mit den City Cleaners Germany – Schwarzwald-Baar eine Sammelstelle für Kronkorken eingerichtet:
Kronkorken können in die Pappkiste gelegt werden oder auch bei den Freunden der Natur Hüfingen abgegeben werden.
Die Kiste befindet sich vor unserer Geschäftsstelle bei Rosis Blumenstudio.
Wir werden diese dann zu gegebener Zeit nach Bad Dürrheim zu Miriam Steup von den City Cleaners bringen. Die Kronkorken dürfen aber auch gerne direkt nach Bad Dürrheim gebracht werden.
Miriam Steup im Sommer 2025 mit gesammelten Kronkorken
Der Erlös geht zu 100% an den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V.!
Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.