Ägetli
Kennscht des Blüemli, des demüetig,
wo im Wald verborge stoht ?
‘s blüeit verschrocke, duftet zärtli,
wenn dor d’ Boor de Friehling goht.
Därfscht’s nitt breche und nitt rupfe,
sunscht verliirt es d’ Hoamet gli.
‘s wär doch schad um des nett Gschöpfli,
kinnt es nimme bei is si.
Guck, ech ha baar Schößli gfunde
und dehoam in Bode gsetzt.
Bi am Sunntig zuene gsesse,
ha’s mit Hoametliebi gnetzt.
Z’ erscht do hond si kleiweng gsäerbet,
selli schii und ängstli dau ;
aber mit viII Hätschle, Striichle
ha’ ne ne ech de Butze gnau.
Siehscht, mer kas scho herzhaft binde,
mache e Buketli druus.
Trags jetz keckli nu i d’ Hiiser,
wo mer schätzt en Hoametstruuß.
Ägetli sind still, verdattret,
hanget zäh am Hoametgrund.
Pflegs reacht guet mit Lieb’ und Güeti,
daß en frische Triib nohkunnt !
Gell, du duersch es nitt usriiße
und no werfe an ‘nen Roa.
‘s Ägetli loscht nitt verdorre,
selli weh wur’ im sell doa.
Gottfried Schafbuch
(03.01.1898 – 23.10.1984)