
Schächerkapelle
Vermutlich wurde die Schächerkapelle in den Jahren 1608/1609 erbaut. Bis etwa 1864 befand sich in der hiesigen Schächerkapelle ein Kruzifix aus Gips, das nachts von einem betrunkenen Gotteslästerer aus Allmendshofen blindlings total zerstört wurde. Da kein Eigentümer der Kapelle vorhanden war und die Mittel für ein neues Kruzifix sehr spärlich eingingen, hatte Prinzessin Elise zu Fürstenberg das jetzt noch vorhandene Christusbild aus Eisenguss und in Gold gefaßt, gestiftet.
Ein unbekannt gebliebener Poet hinterließ uns nachstehendes Gedicht über die Schächerkatze*:
Dert, wo de Weag gi Eschinge goht,
zwischet zwo große Pappele schtoht
e Käpelli,’s ischt suuber und nätt,
ech mecht nuu wisse, wears gschtiftet hätt.
I dem Käpelli seit mer Schächer bi iis,
es hätt en goldige Herrgott im Ghiis.
Und d’Bämm, die schtond scho meh als hundert Johr,
drum sieht mer’s au fascht i de ganze Boor.
Meng Wiibervolk und au menge Maa,
die Kummer, Sorge und Kriiz hond khaa,
sind i des Käpelli inni gruckt,
hond andächtig drinn ere Load verdruckt.
Duet Sankt Petrus emol e Wätter loslau,
no ka mer ganz rüejig drinn unterschtau.
Doch ischt es bim Schäer scho gfähli gsii
wo d’Geäschter no gange sind heär und hii.
Wear d’Schächerkatz hätt uffem Buckel khaa,
dear denkt miiner Seel’siiner Lebtig draa.
Es ischt e großi, kohlschwarzi Katz,
mit giirige Auge und ere Teifelsfratz.
Hätt allbott on z’naacht um zwölfi gschtellt;
ischt ihm sogar uff de Rucke geschnellt.
Hätt kretzt und hätt bisse am Hals und am Kopf,
bis ‘s Bluet ischt kumme dem arme Tropf
und bis ear ischt gewackelet baald hott baald wischt
und z’letscht no in Grabe innibocklet ischt.
‘s ischt hitt no nitt suuber, ech sagters glii,
trinkscht nuu emool e Schöppli zvil Wii
und kunnscht no an Schächer de Mitte i de Naacht,
derno moscht dech neä malefizmäßig inaacht.
Gang goddig din Weag, bliib joo nitt schtau
wenn am Schächer e Katz huckt und bläret miau.
(Verfasser unbekannt)
*Text von Gottfried Schafbuch aus Mii Boor – Mii Hoamet
Sehr interessant!