Schnappathmung z’Eschinge i de 60-er Johr

Schnappathmung z’Eschinge i de 60-er Johr

28. April 2024 0 Von Hubert Mauz
Vorgelesen von Maria Simon

Im Waldi Hartmann, im legendär Sportreporter, isch emol d`Luft fascht eweg blibbe. Er heb e Schnappathmung khaa. Mitte vu de 60- Johr hond au villi Eschinger so e Schnappathmung khaa. De erscht wo ebbis gmerkt hät war de bellig aber nit bissig Donauquelle Wachund, de Egon Rahm. De näscht war de untertänig fürschtlich Parkwächter, de Julius Ganter. Er war de Testes vum Park und hät fascht gmond de wunderschee Park, den er stolz, pflichtbewusst, treu, guet und huldvoll für sin adlige Dienstherr, de Fürscht, betreut, ghegt und pflägt hät, der dai ihm fascht selber ghöre. Sin Park hät er am allergernschte mege. Er war sii Lebe. Die beide Manne sind fascht ziitglich uff d `Kammer, uffs iidrücklich Residenzamt, in Vatikan vu de FF- Verwaltung i de Josefstrooß zottlet und hond eweng verdatteret, aber unterwürfig vermeldet: „Iiiseri Donauquelle isch verlächeret, versiegt, versorret, am Quelletempili ruuschts nimme, es brienzlet nu no eweng”. Des waret die zwei Erschte dene d`Luft eweg blibbe isch und eweng hond die vorem Zorn vum Ferschtehuus au eweng mores ghet.


Nochem erschte Con(g)jac vu dene Kammer Manne hät d`Schnappathmung bei dene allene bald wieder zaghaft iigsetzt. Noch paar tiefe Züg a de Havanna isch de Kammerpräsi, des war der mit dem hochadlige Name Achatius Graf Saurma, a des schwarz Gabel- Telefon a de Wand mit de Wählschiebe und em Schellebom obedruff gange und hät d`Stadt, de Borgermoeschter Robert Schrempp, aaglietet. Ziemli grob und wenig vernäm hät er in Baggelitt- Höhrer innibläret: „Herr Bürgermeischter, wir haben den schweren, unglaublichen Verdacht, dass die Stadt uns das Wasser für unsere Donauquelle abgegraben hat. Sie wissen dass diese Quelle das Wahrzeichen der ganzen Stadt, der Herzschlag von Donaueschingen und dem Fürstenhaus ist. Unsere Untergebenen berichten gerade, dass die Stadt vor der Falkenpost und in der Brigach beim Schützen sehr tief buddeln lässt”.

Wie e gsengte Sau isch denno de Borgemorschter noch dem granate Aaschiss zu sim Stadtbaumoschter uffi grennt, hät d` Derre uni aaklopfe uffgrisse und de Twarze – Horscht aagjohlet, wa denn do laufe dät. Beidi hond denno au d` Schnappathmung griegt. De Borgermoeschter au wegem bressante Trepperenne und de Kathastrophe Botschaft und de Twarz wege dem Gjohl, wann er vum Borgermoeschter Schrempp bis jetzt no nit gwähnt war. Natierli au wege dere Hiobs Botschaft, wege dere versiegte Dunne- Quell.

Wie e gsengte Sau isch denno de Borgemorschter noch dem granate Aaschiss zu sim Stadtbaumoschter uffi grennt, hät d` Derre uni aaklopfe uffgrisse und de Twarze – Horscht aagjohlet, wa denn do laufe dät. Beidi hond denno au d` Schnappathmung griegt. De Borgermoeschter au wegem bressante Trepperenne und de Kathastrophe Botschaft und de Twarz wege dem Gjohl, wann er vum Borgermoeschter Schrempp bis jetzt no nit gwähnt war. Natierli au wege dere Hiobs Botschaft, wege dere versiegte Dunne- Quell.

Jetzt sind die zwei as Telefon grennt und hond im Patron vum Büro Greiner, im Theo Greiner aatelefoniert. Au bei dem hät jetzt e` Schnappathmung iigsetzt wege dem Ton, den er vu dene zwei Herre nit gwähnt war und natierli wege dere biblische, apokalyptische Hiobsbotschaft. Au de Greiner Theo war vergelschteret und isch wie de Blitz on Stock uffi grennt und isch au im Kessler Hermann is Büro platz uhni aaklopfet. Sellem isch s`obligat „Burger„–Stimpli sogar usem Muul khait und au der hät schwer noch Luft gschnappt.

„Kann es sein, dass wir durch die starke Grundwasser-Pumperei am neuen Brigach- Dückerkanal zwischem Schützen und der Poschtstraße und dem Regenüberlaufschacht der Donauquelle im nahen Schlosspark so stark das Wasser abgezwaggt haben?” pforret de Greiner de Kessler Hermann uugwähnlich luut aa. Oe Stund später sind alli die Manne vu dere Telefonkette am Loch a de Brigach und denno au am Quelletempeli gstande und hond zerscht überhaupt konn guete Root ghet. Ebbis hond aber alli gwisst: Wenn des Wasser noch dem Wasserklau, dere Karstwasserpumperei nimme kunnt, denno isch aber de Teifel los. Daß des vorerscht aber verstecklet bliibe sot, do dribber war mer sich oenig. Nu hät die verdruckt Macherei bei de Eschinger Quelle- verliebte Bürger natierli überhaupt nint gnizt. Des hät mer bald a allne Wirtshuusstammtisch verkartet. D Wiiber hond drübert bin Iikaufe zagatet und i de Ziitings- Schlagziele hät mer tagsdruff scho fettdruckt gläse:

„Stadt gräbt dem Fürscht das Wasser ab“ oder: „Der Herzschlag der Stadt hat ausgesetzt”

No hämischer isches natierli a de Stammtisch zuegange. Und am meischte hond natierli d`Fortwanger gfeixt, gjohlet, glacht und bleedi Sprich gmacht. Dere eren Zunftobet war ver des Johr scho im Summer grettet und s` Motto isch gstande. Dieselle hond koe Schnappathmung kriegt, die hond sich mit volle Backe uffbloose und uf die oachene Wirtstisch ghaue, dass es nu so klepperet hät.

Wa aber isch do passiert? Zu dere Ziit isch d` Eschinger Kläralag im Habefeld baut wore und do demit sind au neii Kanäl verleit wore. S` Abwasser us de Poschtstrooß, de Haldestrooß und vu de Kerchstrooß, also die ganz Mittelstadt, hät ere Abwasser i grosse Rohr Richtung Josefstrooß und Prinz- Fritzi – Allee gegs Haberfeld nei vergrabe und ableite miesse. Die Gilleschapfeziit und Gilleführerei war dodemit vorbei. Dodezu hät mer Brigach oberhalb vu de Schützebruck uugfähr 3 m unter de Bachsohle unterquere miesse. Daß des Brigachwasser umpumpe scho nit so ganz oafach si word, mit selem hät mer scho grechnet. Daß aber diesell ominös Brauereiquell mit dere s`Bier e ziihtlang anne 1750 bis 1780 braut wore isch, so e mords Kummedi und so e Maleur sie word, mit dem hät sogar de Tiefbau-erfahre Kessler Hermann nit grechnet.


Die Quell druckt eigentlich ziemlich uusichtbar dert unneuffi, artesisch wie mer sait, sie stooßt uff und versorret i de Brigach oder im Grundwasser- Kies. Derlei Uffstooßquelle gihts so uugfähr 20 Stuck im Parkberiich. Wieso aber stoosset die uff und drucket uffizue? Zmols hät mer also gmerkt, dass die beide Quelle mitenand „kommunizieret“. Des Wort us de Quellekundi kennt mer natierli als Minschtrant au us em fundamental- sakrale Lebe, weils dert au gnomme word und es hoasst sovill wie: „Me macht gmeinsame Sach, me isch i enger Verbindung.”

Unter de ganze Unterstadt- und de Parkaue liet im Untergrund en Art Deckel, e Platte us Muschelkalk- Karst, also us re Kalkstoe- Platte. A manche Stelle isch aber die Platte dolineartig uffbroche, verlächeret und hät Riß oder Spalte. Und dorch derartige Löcher i dere Platte druckt no des Wasser, wa unter dere Platte mit eme schwache Überdruck astoht, wells vu de Schwarzwaldostabdachung obe abi druckt, plötzlich dorch und macht die mindschtens 20 Quelluustritt. A sonnere Uustrittstell, de Poschtrosse oder Brauereiquelle wie mer sait, hät mer also s`Grundwasser fascht total abbpumpt. Und des hät e Absenkung vu dem unterirdische See verursacht. Wege dem hät also die nu 200 m entfernt Dunnequell ebe au koe Wasser meh khaa. Sie isch also versiegt. Gnad Gott dene Manne, die des verbockt und z`wenig überdenkt hond. Daß mer aber dorch de Bach moß und de Schacht baue muess war allne klar. Me kha sich guet vorstelle, dass die Kolpingbrüeder usem Büro Greiner s`oe oder ander gnaderiichs Gsetzle betet hond. Ganz im Glaube und de Zueversicht dass die Fürschtlich Quell wieder aakunnt, wieder aaspringt, wemmer die grosse und villne Pumpe a de Falkeposcht wieder abstellt.
Wo mer denno noch paar Woche die mords Pumpemaschinerie wieder abgstellt hät, isch Dunnequell wieder zu de gwaltige Erliichterung vu allne wieder aakumme und hät gütig und ergiebig wie immer gschüttet. Wieviel mol word denno de Kessler Hermann zwische de Poschtstroß und de Schlossquell hin und her grennt sie, bis er genau gwisst hät, dass sie wieder unneuffibläterlet, dass sie wieder aakumme isch. Am Quelletempeli häts wieder idyllisch gruuscht und glutteret, so wie vorher. De Wassergott hät wieder usem Grundwasser unne uffi bumpet wie sit Johrhunderte. De Herzschlag vu Eschinge hät wieder iigsetzt und s`Wach- Koma vu Eschinge war vorbei.

Daß a dem Obet e paar Kischte Pils us de Bügelflasche d` Gorgle abi sind, des dierft klar sii. No selte sind gstandeni Manne am Quellegländer gloehnet und hond im Neptun, im Poseidon oder dem christliche, multifunktional Heilige, dem Wasserheilige, em Johannes Nepomuk, verstohlle ghuldiget. Und de Heilig Johannes hät gnädig, segnend, gütig vu de Stadtkirch St. Johann obe aabi gucket.