Die heilige Verena

Verena von Kaltenbacher in der Hüfinger Stadtkirche

aktualisierter Beitrag, 1. Version war am 7. Dezember 2023

In Bachzimmern, steht ein ehemaliges Fürstlich-Fürstenbergischen Jagdschloss und daneben eine der heiligen Verena geweihte Kapelle. In der Kapelle ist ein Bild einer sehr blonden Verena die aus Ägypten stamme.

Ehemaliges Fürstlich-Fürstenbergischen Jagdschloss in Bachzimmern.

Verenakapelle in Bachzimmern

Die heilige Verena von Bachzimmern mit Krug und Doppelkamm, ganz links Petrus, rechts das Fürstenbergische Grafenwappen. Foto: Dr. Hans Keusen in den Schriften der Baar Bd. 53/20101

Heute will ich mal eine Geschichte erzählen, die mich schon lange fasziniert hat. Es ist die Geschichte der heiligen Verena.

Theben

Die heilige Verena wurde um 260 n. Chr. in Theben geboren.

Die Geschichte Thebens ist reich an Legenden, welche sich um Herakles, Dionysos und Laios ranken. Die Stadt ist Geburtsstadt des Herakles, des Ödipus, der Sieben gegen Theben und Antigones. Eine weitere thebanische Sage ist die der Niobe (Ehefrau des Königs Amphion), welche als eingeheiratete Herrscherin und Mutter von 14 Kindern mit ihrem Hochmut den Zorn der Leto auf sich zog.*2

Verena

altägyptisch mit der Bedeutung „Frucht oder Same der Stadt Theben“
Ⲉⲃⲣⲁⲛⲉ Ebrane; koptisch
Ϥⲣⲉⲛⲉ Frene; koptisch
Βερενίκη Berenike; altgriechisch*7

An der Stelle Thebens war zu Ende des 19. Jahrhunderts nur noch ein ausgedehntes Ruinenfeld zu beiden Seiten des Nils vorhanden. Heute befindet sich in einem Teil von Theben-Ost eines der touristischen Zentren Ägyptens, die Stadt Luxor. Seit 1979 ist Theben in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen.
Foto: Chrissie talk – Christian Rosenbaum Author on German Wikipedia: Chrissie talk, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons

Jedenfalls ließen sich bei Theben der Sage nach möglicherweise phönizische Einwanderer nieder, welchen dann griechische aus Kleinasien folgten, wie die Sage von Amphion erzählt, der durch seine Leier die Steine herbeilockte. Amphion und Zethos erweiterten die Mauern und fügten sieben Tore hinzu, die das geflügelte Wort vom „siebentorigen Theben“ auslösten – im Gegensatz zum „hunderttorigen Theben“ in Ägypten, das Homer in der Ilias erwähnt.

Zu dem Geschlecht der Kadmeionen gehörte auch der Sohn des Laios, Ödipus. In die Zeit des Ödipus fällt auch die Sage der Sphinx, die vor Theben hauste und jeden Fremden tötete, der ihre Rätsel nicht lösen konnte. Dies wurde von Ödipus durch das Lösen des Rätsels der Sphinx beendet.

Im Ersten Mithridatischen Krieg (89–85 v. Chr.) ging Theben endgültig an die Römer. In der Folge verfiel Theben zu einem bedeutungslosen Dorf, behielt aber trotz sinkender Einwohnerzahl das Stadtrecht.*2

Das Römische Reich zu Lebzeiten Verenas

Der bedeutende Sassanidenkönig Schapur I. fiel mehrmals plündernd in Syrien ein und konnte dabei mehrere römische Heere besiegen. Im Jahre 260, dem Geburtsjahr von Verena, wurde Kaiser Valerian gefangen und ermordet.

Während Rom im Osten bemüht war, die Provinzen Syriens und Kleinasiens zu sichern, erodierte auch im Westen die kaiserliche Autorität. Dabei kam es immer wieder zu Bürgerkriegen zwischen den Usurpatoren und sogar zur Abspaltung einzelner Provinzen, die aber unter Kaiser Aurelian wieder rückgängig gemacht werden konnten. Palmyra musste im Jahr 272 gewaltsam unterworfen werden. Die Krise führte zu zahlreichen Veränderungen, betraf allerdings nicht alle Gebiete des Reiches im selben Ausmaß. Und es sollte schließlich noch einmal gelingen, den drohenden Verfall des Reiches abzuwenden.

Mit Diokletian vollzog sich im Jahr 284 der Übergang in die Spätantike. Diese Zeit wird heute als eine Zeit des Umbruchs und der Transformation der antiken Mittelmeerwelt beschrieben.*4

Diokletian reformierte die Verwaltung und führte Diözesen und Präfekturen ein. Die religiöse Festigung kaiserlicher Herrschaft (so nahm Diokletian nach dem Gott Jupiter den Beinamen „Iovius“ an) sollte eine neuerliche Ausrichtung der Reichsbewohner auf Staat und Kaiser bewirken. Besonders die Christen empfand Diokletian daher als illoyal dem Reich gegenüber. Die letzten (und heftigsten) Christenverfolgungen im Römischen Reich fanden in seiner Regierungszeit statt.*3

Diokletian

Diokletian (eigentlich Diocles, altgriechisch Διοκλῆς; vollständiger Name Gaius Aurelius Valerius Diocletianus) wurde zwischen 236 und 245 in Dalmatia geboren; gestorben um 312 in Spalatum) war von 284 bis 305 römischer Kaiser.

Mit seiner Thronbesteigung begann die Diokletianische Ära oder auch Ära der Märtyrer (aera martyrum) genannt. 4

Verena kommt nach Europa

Verena wurde also in Theben am oberen Nil in Ägypten als Kind angesehener Eltern etwa im Jahr 260 geboren. Der Überlieferung zufolge übergaben die Eltern sie einem Bischof zur Taufe und Unterweisung im christlichen Glauben.

Nach dem Tode des Bischofs ging Verena mit anderen Christen und ihrem Vetter nach Unterägypten wo Kaiser Diokletian Soldaten aushob, um die thebäische Legion zu gründen.

Verena reiste im Tross der Legion nach Mailand. In Mailand habe sie einige Jahre beim heiligen Maximus gelernt und gearbeitet. Hier lernte sie wohl die Heilkunst und half bei der Bestattung der toten Christen. Als sie in Mailand von der Enthauptung des Mauritius und der Tötung der Legionären hörte, sei sie nach Saint-Maurice (Agaunum) gereist und bestattete die Märtyrer der thebäischen Legion.

Die Thebaische Schaar, Lithografie, zwischen 1830 und 1850. Zentralbibliothek Solothurn, Public domain, via Wikimedia Commons

El Greco: Das Martyrium des Heiligen Mauritius. El Greco, Public domain, via Wikimedia Commons

Die Legende von Ursus und Victor. Kupferstich, 18. Jahrhundert. Herkunft: Kanton Solothurn. Historisches Museum Blumenstein, Solothurn. See page for author, Public domain, via Wikimedia Common

Thebäische Legion

Alle 6.660 Mitglieder der Legion waren Christen. Ein Soldat der thebäischen Legion, Victor, soll Verenas Verlobter gewesen sein. Die Legion wurde von Mauritius geführt, der auch im Besitz der Heiligen Lanze gewesen sein soll. Mauritius war ein Vetter von Verena und wird in den Abbildungen oft als Afrikaner dargestellt – im Gegensatz zur ewig blonden Verena.

Der heilige Mauritius und seine Begleiter der Thebäischen Legion. Von etwa 1520
Bonnefanten Museum, Public domain, via Wikimedia Commons

St. Mauritius, Madachhof: Kapelle St. Mauritius
ANKAWÜ, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

In der Krypta des Verenamünsters. Der heilige Mauritius oder Victor von der Thebäischen Legion.

Der Kaiser schickte die Legion in den Krieg gegen die Bagauden nach Gallien. Nachdem Maximian sein Lager in Octodurum (heute: Martigny) aufgeschlagen hatte, forderte er seine Untergebenen vor Kampfbeginn zu einem Opfer für die römischen Götter auf. Mauritius und seine Legion weigerten sich und gingen nach Agaunum (heute: St. Maurice d’Agaune), wo sie lagerten. Nach einer Aufforderung zur Rückkehr und Opferung wurde die Legion zur Strafe zweimal „dezimiert“. Der Grund der „Dezimierung“ war die Weigerung gegen christliche Glaubensbrüder zu kämpfen. So ließ Maximian schließlich den Befehl zur Ermordung der gesamten Legion geben.
66 Legionäre entkamen nach Solothurn und wurden dort erst umgebracht. Zwei dieserLegionäre waren Victor und Ursus. *5

Der Heilige Victor.
Altarflügel. Öl auf Holz mit Goldgrund, 15. Jahrhundert.
Wikimedia

Solothurn

Nachdem Verena ihren Vetter Mauritius und die ermordeten Legionäre in Agaunum bestattet hatte, reiste sie Victor nach Salodurum (heute Solothurn) nach und ließ sich wieder bei einem Eremiten nieder. Hier soll sie mit Fasten, Gebet und Psalmengesang ihre Tage verbracht haben.

Sie wohnte in einer Höhle in der nach ihr benannten Verenaschlucht und soll sich durch den Verkauf ihrer Handarbeiten ernährt haben.

Oft suchte Verena die Aussätzigen vor den Toren der Stadt Solothurn auf, um sie zu waschen. Aufgrund ihrer heilenden Kräfte wurde Verena vom Volk als Heilige betrachtet; Kranke suchten sie in ihrer Einsiedelei auf, um durch ihre Wundertaten zu genesen. Bald schon gesellten sich andere junge Frauen zu ihr und bildeten mit ihr eine Gemeinschaft.

Schließlich wurde sie vom christenfeindlichen Stadtkommandanten Hirtacus gefangen gesetzt. Im Gefängnis erschien ihr Mauritius, im himmlischen Licht strahlend, und stärkte ihren Glauben. Als der römische Statthalter von einem Fieber befallen worden sei, ließ er Verena rufen, damit sie ihn heilen könne. Anschließend wurde sie freigelassen und wurde aus der Stadt verwiesen. 7

Aquatinta von Bruno Moll zwischen 1860 und 1880. Verenaschlucht, Solothurn (Schweiz): Blick von Süden auf die Einsiedelei Sankt Verena. Im Hintergrund der Weissenstein.
Zentralbibliothek Solothurn, Public domain, via Wikimedia Commons

Verena soll dann auf einem flachen Stein den Fluss Aare hinunter gefahren sein. In Koblenz, damals eine kleine römische Siedlung, machte sie einen langen Zwischenhalt auf einer Insel im Rhein, befreite diese von Schlangen und widmete sich erneut der Krankenpflege.

Insel an der Mündung der Aare (rechts) in den Rhein (links)
Foto: Joachim Schäfer – Ökumenisches Heiligenlexikon.

Verena in Zurzach

Verena folgte wohl eher der alten Römerstraße von Vindonissa (Windisch) nach Tenedone (Zurzach), auf der Peutingerkarte oben von links nach rechts.

Tabula Peutingeriana.
Vindonissa, Tenedone, Julio mago und Brigobanne auf 2A5 der Karte die rote Linie ist die Römerstraße.
Die ganze Peutingerkarte gibts es hier: https://tp-online.ku.de

Der dicke grüne Fleck ist der Bodensee und darüber sieht man Vindonissa (Windisch), Tenedone (Zurzach) und Julio mago (Schleitheim), dann Brigobanne.

Verena kam dann ins nahe römische Kastell Tenedone wo sie Hausgehilfin des Priesters wurde. Mit Krug und Kamm ging sie jeden Tag vor die Stadtmauer und wusch damit die Aussätzigen.

Wunder der Verena

Als sie beschuldigt wurde, Wein und Brot unrechtmäßig zu den Armen zu tragen, verwandelte sich der Wein in Wasser.

Das Mehlwunder: „Als Brot fehlte und Verena zu Gott um Hilfe betete, wurden auf einmal 40 Säcke Mehl am Eingang der Zelle vorgefunden. Nachdem Verena und die Jungfrauen von dem Mehl gegessen hatten, wuchs ihnen immer wieder neues Mehl aus den Zähnen.“

Nachdem sich das Mehlwunder ereignete soll der hl. Verena der Teufel erschienen sein. Da er sich über Verena ärgerte, wollte er einen schweren Stein nach ihr werfen. Der Stein sei aber dem Teufel auf den Fuß gefallen, so dass er seit dieser Zeit hinke.

Der Ring des Priesters, den dieser zur Fastenzeit nicht tragen wollte, wurde ihr zur Aufbewahrung gegeben; ein Diener stahl ihn, fürchtete entdeckt zu werden und warf ihn in den Rhein; ein Fischer brachte einen großen Fisch zum Geschenk, Verena zerlegte ihn und fand den Ring.

Der Priester ließ ihr nun eine Zelle in Zurzach bauen, wo sie bis zu ihrem Tod mit dem heilenden Wasser einer Quelle Kranken das Haupt wusch, sie kämmte, heilte und salbte. In ihrer Todesstunde erschien Verena Maria mit vielen heiligen Frauen, die sie in den Himmel leiteten.

Verena mit Kamm und Krug auf der Rheinbrücke Zurzach–Rheinheim von Ernst Suter 1978

Ein Vasall des Herzogs von Burkhard soll Kirchengüter des Verenastifts geschenkt erhalten haben. Da dies Unrecht gewesen sei, soll der Herzog eine Prozession gesehen haben, die aus den Fenstern des Verenamünster schwebte. Anschließend erstattete der Herzog die Güter an das Stift zurück.

Als ein Bauer am Verenatag (1. September), anstatt zur Messe in den Wald ging, um Bäume zu fällen, seien seine Hände beim ersten Schlag erstarrt. Am Grab bereute dieser und damit gesundete er wieder.

1795 brach in Koblenz Feuer aus, viele Häuser und die Kapelle verbrannten. Nur die Statue der hl. Verena mit ihren Kränzchen und Votivkerzen blieb unversehrt. Bis heute kommen weitere Geschichten und Wunder hinzu, die Gläubigen zählen die (allerdings erst in neuer Zeit) entdeckte Thermalquelle dazu, die für kranke Menschen Heilerfolge bringt.

Die heilige Verena

Im 5. Jahrhundert wurde über Verenas Grab, das in einem Gräberfeld bei einem alten römischen Kastell an der Römerstraße lag eine Kirche gebaut. Um 745 eröffnet dort ein Benediktinerkloster, das im 13. Jahrhundert zum Chorherrenstift umgewandelt und 1876 aufgehoben wurde. An der Stelle steht heute das nach ihr benannte Münster in Bad Zurzach. Die Grabplatte ihres Sarkophags wurde 1613 gefertigt.

Verenamünster

Krypta

Grabplatte von 1613 der hl. Verena in der Krypta des Verenamünsters
Paul Bissegger, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Common

ST. VERENA MÜNSTER Rom.- kath. Pfarrkirche Kirche des 1876 aufgehobenen Chorherrenstiftes am Grabe der hl. Verena ( Krypta). Die älteste Kirche an dieser Stelle ist in einem Friedhof (1.-4. Jh. n. Chr.) neben der röm. Strasse errichtet worden. Bestehendes Langhaus 11. Jh., Chorturm 1347 geweiht. Barockisierung 1733 durch Giov. Gaspare Bagnato. 1962 Aussen-, 1975/76 Innenrestaurierung.

Verenamünster in Tenedone (Bad Zurzach)

Die heilige Verena in der Krypta

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Verena im Verenamünster in Tenedone (Bad Zurzach)

Eine erste Lebensgeschichte von Verena wurde 888 im Kloster Reichenau durch Benediktinerabt Hatto, den späteren Erzbischof von Mainz, verfasst; eine weitere Vita mit Ergänzungen über ihr Wirken in Koblenz und Zurzach entstand im Kloster in Zurzach wohl im 10. Jahrhundert. Eine Sammlung ihrer Wunder folgte um 1000. 7

Brugkapelle der Heiligen Verena

Das römische Kastell in Tenedone wo die Verenakapelle steht.

Taufbecken neben der Verenakapelle unbekannten Datums.

„Burgkapelle“ St. Verena und Mauritius. Nach Schilderung im Mirakelbuch der hl. Verena (Anf. 11.Jh.) zum Gedächtnis an die Auffindung des „Verenakrügleins“ errichtet. 1203 erste urkundliche Erwähnung.
Westteil (Schiff)-romanisch, Ende 1. Jahrtausend Saat mit eingezogener Apsis (1949 ergraben).
Erweiterungen 1425 (Altarhaus): 1488 (Dach-Aufhöhung über dem Schiff): 1571 Vorzeichen mit Aussenkanzel (1949 abgebrochen)
Altar gestiftet von Seb. Borner (Stiftsdekan 1704).
Bilderzyklus über das Leben der heiligen Verena. 1610 – 1617 geschaffen vom Zurzacher Maler Joh. Melchior Waldkirch.
Renovationen 1772 1851 1949 1994/1995




Die heilige Verena in St. Verena und St. Gallus in Hüfingen.

Unter Pfarrer Rudolf Rauber haben 1909 die Gebrüder Marmon, Bildhauer-Atelier in Sigmaringen, den jetzigen Altaraufbau mit Tabernakel und Verena-und Gallusfigur angefertigt. 1960 wurden die Figuren der hl. Verena und Gallus in der Schächerkapelle untergebracht, 1993 jedoch im Auftrag von Herrn Dekan Andreas Huber wieder zurückgeholt und neben dem Altar aufgestellt, wo früher die Beichtstühle waren.

Nach der Kirchenrechnung des Jahres 1743 erhielt der Villinger Bildhauer Johann Ignatz Schupp für das Bildnis der hl. Verena am 15. Januar 1743 insgesamt 9 fl. *9 In der Kirche ist sie nicht zu sehen. Sie wird nur bei besonderen Anlässen verwendet und wird in der Sakristei aufbewahrt. Sie wurde früher bei den Prozessionen mitgetragen.
Siehe auch Lorettokapelle.*8





Deckengemälde aus 1909 von Ferdinand Kaltenbacher.


Fahnenbilder von Luzian Reich senior mit Verena und Gallus. *9

1Die Verenakapelle in Bachzimmern – unter besonderer Berücksichtigung ihrer Wandmalereien. Werner Fischer, Peter Kempter, Renate Keusen, Antonia Reichmann. Schriften der Baar, Bd. 53/2010 S. 59–80
2 Wikipedia: Theben
3 Wikipedia: Römisches Reich
4 Wikipedia: Thebäische Legion
5 Wikipedia: Diokletian
6 Wikipedia: Einsiedelei Stankt Verena
7 Heiligenlexikon.de
8 Geschichts- und Heimatverein Villingen
9 Chronik der Stadt Hüfingen von August Vetter 1984

Melodien der Baar – neu mit dem Leänedli!

1. Version vom 7. Oktober 2022

Kirchenglocken der Baar


St. Verena und Gallus

St. Verena und Gallus

Sechsuhrläuten


St. Leonhardskapelle

S’Leänedli




Vielen Dank an Arthur Lehnert fürs Bimmeln!


St. Georg, Mundelfingen

St. Georg, Mundelfingen.

Sechsuhrläuten

Vielen Dank an Michael Steinemann fürs Aufnehmen!


St. Silvester, Sumpfohren

St. Silvester, Sumpfohren

Zwölfuhrläuten


St. Georg, Behla

St. Georg, Behla

Zwölfuhrläuten


St. Peter und Paul, Hausen vor Wald

St. Peter und Paul, Hausen vor Wald

Zwölfuhrläuten


St. Maria, Fürstenberg

St. Maria, Fürstenberg

Zwölfuhrläuten


Lorettokapelle

Loretto, Hüfingen
Vielen Dank an Artur Lehnert fürs Läuten!

Loretto

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Ich freue mich über mehr Aufnahmen!

Die drei Storchenkinder auf St. Verena und Gallus

Storch auf St. Verena vor Vollmond

Fotos von Thomas Kring

Die drei Storchenkinder am 18. Juni 2025

Die Dohlen auf St. Verena wären auch mal einen Artikel wert.

Am 25. Mai 2025 während Hüfingen spielt.

Storchenkinder

am 30.Mai 2025

Seit 16. Februar 2025 sind sie wieder zu zweite.

28. Januar 2025

22.07.2024 von Thomas Kring

Dieses Jahr gibt es drei Jungtiere die alle gut durch das nasse Frühjahr gekommen sind.


Fertig zum Abflug in den Süden

Thomas Kring am 14. September 2022


Thomas Kring am 29. Mai 2021

Gleich vier hungrige Schnäbel haben die Altvögel zu stopfen.

Weißstorch mit dem später getöteten Kücken am 21. Mai 2020

Störche auf St. Verena und Gallus

Thomas Kring am 7. Juni 2020

Seit 2018 brüten auf einem Wasserspeier der Kirche St. Verena und Gallus in Hüfingen Weißstörche (Ciconia ciconia). Der männliche Storch ist beringt (AU333) und kam 2019 und 2020 nach Hüfingen zurück. 2020 war auch das weibliche Tier zu identifizieren: A1Y92. Zusammen haben sie dieses Jahr drei Eier bebrütet. Allerdings ist daraus nur ein Küken geschlüpft.

Dem ein oder anderen ist es in den letzten Tagen wohl aufgefallen: Seit Ende Mai sind die Weißstörche nicht mehr da! Nur gelegentlich schaut mal ein Alttier vorbei. Was ist also geschehen?

Anwohner beobachteten am Mittwoch, 27. Mai 2020, einen Hubwagen und jemanden, der sich am Horst „zu schaffen machte“. Der Mesner, darauf angesprochen, schaute aus dem Kirchturm ins Nest und stellte fest, dass dieses leer ist. Die nicht ausgebrüteten zwei Eier und das Jungtier sind weg!

Ein Telefonat mit dem Weißstorch-Beauftragten des Regierungspräsidium Freiburg brachte Klarheit: Bei seiner Kontrolle des Horstes lag dort ein totes Küken, aber keine Eier. Seiner Aussage nach kommt es bei den Störche immer wieder zu Konflikten. Im Zuge einer solchen Auseinandersetzung wurde das Jungtier wohl von einem rivalisierenden Storch getötet. Die beiden beringten Weißstörche sind aber wohl auf und noch auf der Baar unterwegs.

Nun hoffen wir, dass im nächsten Jahr AU333 wieder nach Hüfingen zurück kommt und mit A1Y92 oder einem anderen Partner das Brutgeschäft wieder aufnimmt.

Hier die Aufnahmen aus den Jahren 2018-2020

2018 gab es das erste Nest. Hier ein Foto vom 6. April 2018. Damals konnten wir uns nicht vorstellen, dass dies funktionieren kann. Weitere Fotos von 2018 bis heute unten.

6. April 2018

D’Schächerkatzen

aktualisierter Beitrag, Original von 2019

Vermutlich wurde die Schächerkapelle in den Jahren 1608/1609 erbaut. Bis etwa 1864 befand sich in der hiesigen Schächerkapelle ein Kruzifix aus Gips, das nachts von einem betrunkenen Gotteslästerer aus Allmendshofen blindlings total zerstört wurde. Da kein Eigentümer der Kapelle vorhanden war und die Mittel für ein neues Kruzifix sehr spärlich eingingen, hatte Prinzessin Elise zu Fürstenberg das jetzt noch vorhandene Christusbild aus Eisenguss und in Gold gefaßt, gestiftet.

Schächer im Herbst 1964

Alte Donaueschinger Strasse

in den 1970ern
(Fotos: Karl Schweizer)

Die Schächerkapelle von Gottfried Schafbuch

Die Schächerkapelle
gezeichnet von Franz Wintermantel 1972

Anfangs Mai 1916 wurde durch den Fürstlich Fürstenbergischen Archivrat Dr. Tumbült, Donaueschingen, und Bürgermeister Bausch, Hüfingen, das Eigentumsverhältnis der Schächerkapelle an der Straße nach Donaueschingen festgestellt.
Es ging damals um die Bezahlung der Kosten für die notwendige Instandsetzung der seiner Zeit ziemlich verwahrlost gewesenen Kapelle.
In der Niederschrift der Verhandlung wird erwähnt, daß die Schächerkapelle seit Menschengedenken aus Mitteln wohltätiger Stifter baulich unterhalten wurde, da niemand Eigentümer des Heiligtums sein wollte.

Vermutlich wurde die Kapelle in den Jahren 1608/09 erbaut. Bis etwa 1864 befand sich in der hiesigen Schächerkapelle ein Kruzifix aus Gips, das nachts von einem betrunkenen Gotteslästerer aus Allmendshofen blindlings total zerstört wurde. Da kein Eigentümer der Kapelle vorhanden war und die Mittel für ein neues Kruzifix sehr spärlich eingingen, hatte Prinzessin Elise zu Fürstenberg das jetzt noch vorhandene Christusbild aus Eisenguß und in Gold gefaßt, gestiftet.

Bei der Nachforschung nach dem Eigentümer der Schächerkapelle wurde festgestellt, daß auf der Bannkarte vom Jahre 1788 der Standort der Kapelle angegeben ist; merkwürdigerweise läßt sich aber im Urbarium vom gleichen Jahr ein Eigentümer nicht feststellen. Das Gelände war wohl Fürstliches Herrschaftsfeld, doch wurde bei einer Flurvermessung der Zipfel, auf dem die Schächerkapelle steht, mit dem Gemeindegrundstück Hochstraße vereinigt und ist somit Eigentum der Stadt Hüfingen.

In seiner Sitzung am 3. August 1917 faßte der Hüfinger Gemeinderat folgenden Beschluß:

„Nachdem die im Mai 1916 vorgenommene Nachforschung nach dem Eigentimer der Schächerkapelle ergeben hat, daß die Kapelle bei der Katastervermessung mit dem Gemeindegrundstück Hochstraße vereinigt wurde und somit die Gemeinde Hüfingen zweifellos Eigentümerin der Schächerkapelle ist, wird dieselbe als Eigentum hiesiger Gemeinde anerkannt.“

Die zwei mächtigen Silberpappeln samt dem Hasenwäldle werden bei klarem Wetter selbst vom Wartenberg, wie auch vom Fürstenberg aus gesehen.

Bei der 1968/69 erfolgten Instandsetzung der Schächerkapelle wurden dem Kruzifix rechts und links die hiesigen Kirchenpatrone. St. Verena und St. Gallus, beigegeben. Diese beiden Figuren standen ehedem auf dem Hauptaltar der Stadtkirche.

Unter Pfarrer Rudolf Rauber haben 1909 die Gebrüder Marmon, Bildhauer-Atelier in Sigmaringen, den jetzigen Altaraufbau mit Tabernakel und Verena- und Gallusfigur angefertigt. 1960 wurden die Figuren der hl. Verena und Gallus in der Schächerkapelle untergebracht, 1993 jedoch im Auftrag von Herrn Dekan Andreas Huber wieder zurückgeholt und neben dem Altar aufgestellt, wo früher die Beichtstühle waren.
aus dem Kirchenführer

Verena und Gallus in der Stadtkirche
Vielen Dank an Matthias Sigwart

*Text von Gottfried Schafbuch aus Mii Boor – Mii Hoamet

Selbst von einer sagenhaften Gestalt, die späten Heimkehrern begegnet, ist seit eh und je die Rede. Ein unbekannt gebliebener Poet hinterließ uns nachstehendes Gedicht über die Schächerkatze:

Dert, wo de Weag gi Eschinge goht,
zwischet zwo große Pappele schtoht
e Käpelli,’s ischt suuber und nätt,
ech mecht nuu wisse, wears gschtiftet hätt.
I dem Käpelli seit mer Schächer bi iis,
es hätt en goldige Herrgott im Ghiis.
Und d’Bämm, die schtond scho meh als hundert Johr,
drum sieht mer’s au fascht i de ganze Boor.
Meng Wiibervolk und au menge Maa,
die Kummer, Sorge und Kriiz hond khaa,
sind i des Käpelli inni gruckt,
hond andächtig drinn ere Load verdruckt.
Duet Sankt Petrus emol e Wätter loslau,
no ka mer ganz rüejig drinn unterschtau.
Doch ischt es bim Schäer scho gfähli gsii
wo d’Geäschter no gange sind heär und hii.
Wear d’Schächerkatz hätt uffem Buckel khaa,
dear denkt miiner Seel’siiner Lebtig draa.
Es ischt e großi, kohlschwarzi Katz,
mit giirige Auge und ere Teifelsfratz.
Hätt allbott on z’naacht um zwölfi gschtellt;
ischt ihm sogar uff de Rucke geschnellt.
Hätt kretzt und hätt bisse am Hals und am Kopf,
bis ’s Bluet ischt kumme dem arme Tropf
und bis ear ischt gewackelet baald hott baald wischt
und z’letscht no in Grabe innibocklet ischt.
’s ischt hitt no nitt suuber, ech sagters glii,
trinkscht nuu emool e Schöppli zvil Wii
und kunnscht no an Schächer de Mitte i de Naacht,
derno moscht dech neä malefizmäßig inaacht.
Gang goddig din Weag, bliib joo nitt schtau
wenn am Schächer e Katz huckt und bläret miau.

https://www.narrenzunft-huefingen.de/Figuren/D-Schaecherkatze

„Die zwei mächtigen Silberpappeln werden bei klarem Wetter selbst vom Wartenberg, wie auch vom Fürstenberg aus gesehen.“
Hier die Reste:

Konzert mit Panflöte in St. Verena und Gallus

Wir wünschen allen einen schönen und friedlichen 3. Advent!

Konzert am 20. Juni 2021

Vielen Dank an die Künstlerin Tanja Futter an der Panflöte und den Künstler Thomas Heinsohn an der Gitarre für das Exklusivkonzert in St. Verena und Gallus für den Hieronymus.

„Von guten Mächten“ von Siegfried Fietz und Dietrich Bonhoeffer


Kanon von Johann Pacheibel (1653-1706)


„Der Frühling“ von Antonio Vivaldi (1725)