125. Geburtstag Gottfried Schafbuch
Bevor das Jahr zu Ende geht möchte ich noch an den 125. Geburtstag des Hüfinger Ehrenbürgers Gottfried Schafbuch erinnern, der am 3. Januar 1898 das Licht der Welt erblickte. „Dä Gopfried“ wie er in Hüfingen liebevoll genannt wird, ist uns allen bestens als Heimat bzw. Mundartdichter und Chronist bekannt.
Der Dialekt ist genauer und vielfältiger als die Hochsprache.
…“Jede Provinz liebt ihren Dialect: denn er ist doch eigentlich das Element, in welchem die Seele ihren Athem schöpft“ sagte niemand Geringeres als Johann Wolfgang von Goethe.
1972 erschien Gottfried Schafbuchs Hauptwerk „Mii Boor – Mii Hoamet“. Mehrere dort veröffentlichte Gedichte wurden von dem Komponisten und Südwestfunk-Mitarbeiter Alfred Kluten zur sogenannten Baar-Kantate vertont und in Hüfingen 1965, anlässlich des 6. Verbandsmusikfestes des Blasmusikverbandes Schwarzwald-Baar, uraufgeführt.
Alle Beteiligten, der Gesangverein Liederkranz, die Stadtmusik und die Hüfinger Bürger*innen freuten sich, dass der Südwestfunk dieses große Werk im Januar 1966 aufzeichnete und danach im Sendegebiet ausstrahlte.
Schafbuch war über 20 Jahre bei der Stadt Hüfingen beschäftigt. 15 Jahre bekleidete er das Amt des Ratschreibers. Heute würde man Hauptamtsleiter dazu sagen.
1973 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Wenige Jahre später, 1978, wurde er vom Gemeinderat unter dem damaligen Bürgermeister Max Gilly feierlich zum Ehrenbürger Hüfingens ernannt.
Ich kann mich noch sehr gut an ihn erinnern, da er als Ruheständler fast täglich in und um Hüfingen herum unterwegs war. Von seinem Haus am Wagrain aus machte er ausgedehnte Spaziergänge durchs Städtle, auf Schosen, aufs Hägle, ans Sierenbrünnele oder ins Gries.
Am 23. Oktober 1984 ist er im Alter von 86 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben.
An den Feierlichkeiten anlässlich seines 100. Geburtstages, am 3. Januar 1998 durfte ich als Musiker des Johann-Nepomuk-Schelble Blechbläser-Quintetts in der Rathausgalerie im alten Rathaus selbst mitwirken. Seine älteste Tochter und Nachlassverwalterin Roswitha Schafbuch zitierte an diesem Abend aus dem Nachfolgewerk „Daheim auf der Baar“, welches kurz zuvor erschienen war.
Seine Gedichte sind eine wahre Fundgrube – nicht nur für mich. Ohne Rühr- und Heimatseligkeit schrieb er über Figuren und alte Geschichten unserer Stadt, dass es eine wahre Freude ist.