Ganz neues vom Hüfinger Collagen-Künstler

Da hat er am Haus Nober nachgelegt:


09. Februar 2025

2. Februar 2025 am „Schlecker“

Es ist mir eine Ehre mit seiner jährlichen Collage „gewürdigt“ zu werden.

Da das Hüfinger Narrenblatt Qualität vermissen lässt, haben wir hier mal was witziges.

Leider war die vom letzten Jahr nicht tauglich für den Hieronymus, aber ich habe unten die von 2023 und Maischerze. Ich freue mich schon auf den 1. Mai!

5. Februar 2023

01. Mai 2023

Was darf Kunst?

8. Juni 2021

Diese uralte Frage beschäftigt momentan wieder Hüfingen und die Meinungen gehen ordentlich auseinander.

Vorneweg: Wir haben damit nichts zu tun und wissen auch nicht, wer es gemacht hat!
Ich mache so etwas grundsätzlich nicht und wehre mich vehement gegen Spekulationen.

Seit dem 1. Mai erscheinen in Hüfingen mehrere dieser Abbildungen, zuerst dachte man an einen Maistreich. Die Meinungen gehen hier auseinander, ob dies Kunst ist oder nicht. Auf jeden Fall ist es Sachbeschädigung und deshalb wird der Künstler wohl auch im Geheimen bleiben.

Ich persönlich sehe darin also wohl Kunst und einen Ausdruck von frustrierten Bürgern sich mit einem Augenzwinkern Gehör zu verschaffen.

2021-06-13

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GREENSILL – Affäre

Beitrag vom 20. Januar 2022 von Frank Meckes

In gut zwei Monaten jährt sich die Hüfinger GREENSILL-Affäre. Und uns als Bürgerinnen und Bürgern bleibt nach der Aufregung in 2021 eine Frage offen: „Was ist bis heute eigentlich dazu geschehen“?

Der Hüfinger Gemeinderat hatte eine Anlagenrichtlinie. Diese war gut, klar definiert und hat wohl auch über viele Jahre funktioniert. Einziger Fehler der Anlagenrichtlinie zum GREENSILL-Fall war, dass sie nicht eingehalten wurde.
Menschliches Versagen? Oder schlicht Nichtbeachtung? Es schien auch so in der öffentlichen Aufarbeitung, dass die drei Millionen Anlagevolumen bei der GREENSILL-Bank schnell untergebracht werden mussten. Warum? Weil die Stadt Anlagen suchen musste, die das Geld vermehren und nicht mindern, so die Begründung. Die Banken vor Ort schienen hier keine Option zu sein, was dann wohl auch für uns Bürgerinnen und Bürger ein schräges Signal darstellt, wenn man diesen Gedanken weiterdenkt.

Also Geld angelegt, GREENSILL-Bank durch die Bankenaufsicht gestoppt und eingefroren, Geld weg. Ohne hier fachlich näher darauf einzugehen, könnte man auch eingestehen, dass dem Anlagegeschäft auch das Risiko des Verlustes anhaftet. Dies kann jedem passieren. Doch wenn es um öffentliche Gelder geht, ist nun etwas anderes im Hüfinger Fall kritisch zu sehen.

So war in der Presse nach geraumer Zeit zu lesen „Wir haben den Schuldigen gefunden“. Mit groben ungelenkem Fingerzeig wurde auf das schwächste Glied der Verwaltungskette gezielt. Hoffentlich nicht das Kettenglied, deren Stelle aktuell ausgeschrieben ist. Dabei lächelnd in die Kamera zu blicken war eine Ohrfeige. Die wurde zwar in der sehr viel später einberufenen öffentlichen Gemeinderatssitzung zurückgenommen mit der Bürgermeisteraussage: „Ich stelle mich hinter jeden einzelnen Mitarbeiter“. Aber es ist auch manchmal besser, sich zum richtigen Zeitpunkt vor die Mitarbeitenden zu stellen.

Viele Bürgerinnen und Bürger waren wirklich wütend über die Kommunikation Seitens der Verwaltung. Die zahlreichen Besucher und die massive Bürgerbeteiligung in der Bürgerfragestunde zeigten eine deutliche Ablehnung dieses Verhaltens gegenüber dem Vorsitzenden des Rates. Während hier die SPD klare Kante zeigte, kam von der CDU nur ein „das ist nun geschehen und da kann man nichts mehr machen“. Ob hier die Parteizugehörigkeit des Bürgermeisters eine Rolle in dieser gleichgültig wirkenden Haltung der Grund war, wird nie zu erfahren sein.

In der gleichen Gemeinderatssitzung holte sich der Bürgermeister Unterstützung durch Experten dazu. Der Finanzexperte drängte sich selbst mit einem merkwürdigen Vortrag über die Höhe von einer Million, wenn man Scheine aufeinanderstapeln würde, eher ins Aus. Aber der Designeranzug saß. Dagegen machte der anwesende und wohl hochbezahlte Rechtsanwalt aus der Bankenstadt Frankfurt ein klein wenig Hoffnung, dass zumindest ein Teil des verzockten Geldes zurückkommen könnte.

Was danach passierte, ist schnell erzählt. Um die Sommerpause wurde eine neue Anlagerichtlinie entwickelt. Ob diese nun besser oder schlechter ist, bleibt abzuwarten. Auch an diese wird man „sich halten“ müssen, wenn sie funktionieren soll.

Mehr war nicht zu hören. Mehr war nicht zu lesen. Außer, dass ein anonymer Stempel-Sprayer in Hüfingen den Text „3 Millione michel“ versprüht hat. Damit blieb das Thema der Öffentlichkeit erhalten, trotzdem seitens des Bürgermeisters dazu keine Stellungnahme mehr kam. Dennoch, liebe Sprayer, denkt hier auch daran, dass die Kinder des Schultes mit dem Tagesablauf ihres Vaters nichts zu tun haben, und durch diese Sprays quasi tagtäglich damit öffentlich konfrontiert wurden.

Es wird also in 2022 spannend, ob und wenn, was noch von der GREENSILL-Affäre zu hören sein wird. Oder ist sie schon unter dem Teppich verschwunden? Doch bei einem können sich alle sicher sein: dieses Thema wird bei der nächsten Bürgermeisterwahl nicht einfach unter den Tisch fallen.

Mindestens da sind sich viele einig.

Kompetente Visionen des Patriarchats Teil 8

Den Charakter eines Menschen kann man nicht nur dann deutlich erkennen, wenn man ihn kritisiert, sondern auch daran, wie er mit Fehlern umgeht.

So wurde in Hüfingen erst so lange vertuscht und verheimlicht, wie möglich; dann wurde ein Schuldiger gesucht; dann wurde für viel Geld eine Horde Consulter und Anwälte gekauft, um den Verantwortlichen zu schützen und anschließend wurde die Sache wieder totgeschwiegen.

Abschlussrede von Gemeinderätin Hannah M Jaag 2024

Die Rede wurde vor der Sitzung aufgenommen, da es während der Sitzung verboten ist.

Eigentlich wollte ich ja nichts mehr sagen, aber da Sie sonst meinen, Sie hätten mich mit ihren Unverschämtheiten zum Schweigen gebracht, möchte ich zumindest die letzte Haushaltsrede halten, bei der ich eigentlich als Fraktionssprecherin hätte reden sollen.

Als ich 2019 zum ersten Mal in diesem Gemeinderat saß, war ich zu allererst schockiert über das großkotzige, arrogante Verhalten vieler Männer.
Lange habe ich darüber nachgedacht, ob dies eine Eigenheit nur von Hüfingen oder vielleicht in ganz Deutschland ein Problem ist.
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin und auch Ingenieurin und von daher gewohnt mit vielen Männern zu arbeiten. Nach vielen Jahren in den USA und auch der Schweiz war ich allerdings an eine kollegiale Zusammenarbeit und ein vollkommen anderes Demokratieverständnis gewohnt. 

Es ist so, dass sich Frauen heute zwar wählen lassen dürfen, aber wenn sie gewählt sind, keinerlei Schutz ausserhalb einer Partei bekommen. Es kommt weder die Kommunalaufsicht, noch das Regierungspräsidium zur Hilfe. Ohne starken Mann in einer der Parteien im Hintergrund, ist eine Frau zum Abschuss frei gegeben. Genau dies wird vom Bm und seinem Fraktionssprecher hemmungslos ausgenutzt und genüsslich betrieben. Frei nach dem Motto: “Politische Teilhabe könnt ihr haben, aber dann werdet ihr eben fertig gemacht.” Qualifikation oder demokratische Grundprinzipien sind vollkommen egal.

Der Rechtsstaat wird für eine bestimmte Gesellschaftsschicht ausgesetzt und dies kann öffentlich betrieben werden, da es keine Presse mehr, sondern nur noch unreflektierte Hofberichterstattung gibt. 
Die ständigen kompetenzfreien Machtdemonstrationen, das zusammenhangslose, dümmliche Sinnieren und auch das sinnlose, zerstörerische Verschwenden von Steuergeldern nervt mich einfach nur noch. 

Ich wurde gewählt, damit auch die Natur und der Artenschutz in Hüfingen wieder eine Rolle spielen. Dies ist nicht möglich und wird verwehrt. Kompromisse gibt es keine. Bei der CDU sind Kompromisse: Ich mach was ich will und Du hältst den Mund. Wenn man diesen nicht hält, ist man halt nicht kompromissfähig.

Zum Haushalt

Dieser gesamte Haushalt ist ein Schlag ins Gesicht vom Naturschutz, von jungen Familien, die ihre Kinder nicht katholisch erziehen möchten, von Jugendlichen und auch aller Menschen, die irgendwie im 21. Jahrhundert angekommen sind, oder dies vielleicht möchten.

Was haben wir in Hüfingen:
5 katholische und 1 evangelischer Kindergarten. Ausser einer zuerst stark bekämpften Elterninitiative keine laizistische oder sonstige Einrichtung. Kein pädagogisches Personal das nicht den Wertvorstellungen des hiesigen Klerus entspricht.
Aber gut, es wurde mir bereits öfters gesagt, dass ich über keinerlei Kompetenzen verfüge über Kindergärten zu sprechen. Leider ist die hierfür ausgebildete Stadträtin komplett verstummt und überlässt es brav alten Männern.

Kommen wir zu meiner Expertise, dem Naturschutz.
Baugebiete Fläche Behla 0,85 ha (Nettobaufläche 6.924 m2), Fürstenberg 3 ha (Nettobaufläche 16.520 m2), Ziegeleschle 4,3 ha (Nettobaufläche 13.700 m2), Loretto 6,9 ha, Hausen vor Wald 2,17 ha (Nettobaufläche 11.303 m2), Mundelfingen 2,06 ha, Sumpfohren 0,9 ha (Nettobaufläche 4.329 m2).
Das sind mindestens 20 ha Neuversiegelung – ohne die 16 ha vom Lidl. Diese Neuversiegelung wird die Stadt die nächsten Jahre mindestens 10 Mio Euro kosten. Alleine 2024 stehen im Haushalt “immense Investitionen von 8.8 Mio Euro”. Es ist fraglich, ob sich diese Investitionen in den nächsten 20-30 Jahren amortisieren; insbesondere vor dem Hintergrund stark rückläufiger Bauanträge und steigender Zinsen.

Stellen wir uns den Aufschrei einiger Landwirte vor, wenn der Naturschutz 20 ha aus der intensiven Nutzung nehmen wollte. Aber gut, deshalb investiert die Stadt Hüfingen gleich besser rein gar nichts in den Naturschutz. Ganz im Gegenteil:

  • Für das illegale 13b Baugebiet Hondinger Straße wurde ebenfalls illegal (nachträglich durch das LRA genehmigt) eine Streuobstwiese vernichtet.
  • In das Biotop Behlaer Weiher wurde über Jahre hinweg Mischwasser eingeleitet. Um nichts wiederherstellen zu müssen, wird gelogen, betrogen und es werden alle verfügbaren Beziehungen ausgespielt.
  • Auf Wunsch eines bestimmten Landwirtes seine Neupachtung ohne Hecke zu bekommen, wird auf der Längewiese illegal ein geschütztes Heckenbiotop gerodet.
  • Für das Gewerbegebiet Ziegeleschle und einen CDU Wahlkampfhelfer wird ebenso vorsorglich wieder illegal eine Streuobswiese ausgerissen. Auch hier werden wieder alle verfügbaren Kontakte und Beziehungen ausgespielt.

Naturschutz ist in Hüfingen, wenn Ökopunkte generiert werden, um den gesetzlichen Vorgaben zu genügen.

Neben dem Naturschutz spielen auch die Jugendlichen in Hüfingen keine Rolle mehr. So wird gerade mal getan, was vom Staat gegenfinanziert wird. Der Stadtjugendpfleger wurde in die Nachbarstadt weggemobbt. Offene Jugendarbeit und seine Beliebtheit war den herrschenden Männern ein Dorn im Auge. Gerade nach der schlimmen “Coronazeit” wird diese fehlende Sozialisation vieler Jugendlichen der gesamten Stadt noch ordentlich auf die Füsse fallen.
Wie kann eine Stadt von der Größe Hüfingens auf ein funktionierendes Jugendhaus verzichten? Und nein, Vereine und Ehrenamtliche können und werden dieses Defizit nicht auffangen können.

Wofür aber Geld da ist, neben der Versiegelung und Zerstörung unserer Natur, ist ein sogenannter Bürgerdialog, Consulter, Anwälte, Berater, Architekten und natürlich Dienstwägen. Zum Ausverkauf des Hüfinger Stromnetzes sage ich gar nichts.
Aber zum vermeintlichen Luxusgut Sauna: Die einzigen Luxusgüter die Hüfingen sich leistet, sind Consulter, Anwälte und Architekten, deren Kosten und Beauftragungen sich dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit entziehen. Hierzu wurden nie Zahlen genannt.

Dies war vermutlich das Letzte, was ich als Stadträtin sagen werde und ich hoffe, die Hüfinger Bürgerinnen und Bürger nutzen das Wahljahr 2024, um der unguten Entwicklung nachhaltig entgegen zu wirken.

Vielen Dank an meine Fraktionskollegen für die spannenden Diskussionen und die Unterstützung der letzten Jahre!

€€€ Geld €€€

Da die CDU/FDP/FW/UWV und ihr Bürgermeister sich nun daran machen das restliche Hüfinger „Tafelsilber“ zu verscherbeln, um den horrenden Flächenfraß und die Misswirtschaft zu finanzieren, möchte ich dies hier mal wieder hoch holen. Auch möchte ich auf die Preisdiskrepanz hinweisen die zwischen dem Verkauf und Ankauf von Land der Stadt besteht. Der interessierte Leser kann ja mal versuchen raus zu finden wieviel der Lidl für das ehemalige Niedermoor bezahlt hat, oder wieviel der Landwirt für die gerodete Steuobstwiese bekommen hat….

Falls Hüfingen sich nächstes Jahr für ein weiter so entscheidet, wird die Stadt genau so arm sein, wie ihre Nachbarn, nur mit dem Unterschied, dass auch unsere Natur vernichtet ist.

Beitrag vom 26. Juni 2021

Was folgt ist meine freie Meinung nach §5 GG. Wem es nicht passt, der möge weiter surfen.

Nach meinem Rechtsverständnis fing alles mit einer Veruntreuung an; vermutlich aus Faulheit, Unfähigkeit und auch aus Dummheit. Was dabei eine größere Rolle gespielt hat, kann ich nicht beurteilen, es war ja niemand verantwortlich. Eine Internet-Recherche ist entweder zu kompliziert für gewisse Männer oder sie haben halt besseres zu tun.

Nachdem klar wurde, man kann es nicht mehr vertuschen, wurde viel Geld in die Hand genommen für Anwalt, Consulter und andere wichtigen Männer. Ein spezieller Consulter wurde sogar aus Potsdam geholt, um den Bürgerinnen und Bürgern Geschichtle seiner „Mutti“ zu erzählen.

So weit, so schlecht und langweilig. Leider war dies nur der Auftakt einer Veranstaltung die nicht so bald ein Ende finden wird. Es sei denn, die Forderungen würden verkauft werden.

Die Weigerung der Herrschenden Steuergelder für die Bürger zu verwenden hat uns in eine bizarre Situation gebracht. Womöglich will der Bürger es sogar so, weil die Herren wurden ja vom Volk gewählt – zumindest von der Mehrheit die überhaupt zur Wahl gingen.

Zur Verwaltung der restlichen Millionen sollen, nach dem Verlustdesaster, nun die Gemeinderäte zu Bänkern und Anlagefachmännern gemacht werden. Ein beratender und zu bezahlender Fachmann wurde extra eingeladen, um den Gemeinderat über Fonds, Mischfonds, Anleihen und gewöhnliche Konten im Kontext zur Weltwirtschaft aufzuklären.

Dies ehrt natürlich die Männer. Vor allem bestimmte Männer bringen sich nun weise und fachmännisch ein. Sie alle sind überzeugt: Keiner wolle das schöne Geld auch ausgeben.

Ausser natürlich zum zubetonieren unserer Heimat. Dies ist ganz wichtig und würde von deren Wählern gewünscht. Endlich den Umbau zu einer autogerechten Stadt, der in den 1950er Jahren begonnen wurde, zu perfektionieren. Gar eine Verdichtung oder womöglich ein mehrgeschossiges Bauen würde nicht in ihre Vorstellung eines Stadtbildes passen. In die Vorstellung von kultur- und kunstfernen Männern. Deshalb muss alle Fläche ordentlich zubetoniert werden, während das Städtle zusehends zerfällt. Parkhäuser sind nur was für Weicheier und Städter. Solange die Flächen zubetoniert werden und nicht gar dem Naturschutz anheim fallen ist dies auch unseren Bauernfürsten recht. Man stelle sich mal vor im Ziegeleschle sollte anstatt eines Gewerbegebietes ein Naturschutzgebiet entstehen. Was wäre das Geschrei groß! Von wegen Landraub und Lebensmittelsicherheit.

Der Burgplatz, einst als hübsches Zentrum angedacht, mit seinem Restaurant und Biergarten, wurde ohne Not verkauft. Der Investor hat kein Interesse an einem Biergarten. Verständlich. Die Hüfinger Autokraten brauchen das Geld, um es wie eine Bank anzulegen und um zu spekulieren. Es ist ja wichtig die schönen Millionen zu horten. Dies sei ihr Wählerauftrag!

Kultur spielt bei den Herrschern absolut keine Rolle. Römische Villen werden überbaut, unser Erbe zu betoniert. Alle Ideen der Bürger werden abgetan, weil ja kein Geld da sei. Vom Aquari will ich jetzt gar nicht anfangen. Von den alten, schönen Häusern, die verrotten; von den geschlossenen Restaurants; von unseren Wiesen und Feldern; den ehemaligen Niedermooren mit ihrer Flora und Fauna.

Was gut fürs Städtle und auch die Ortschaften sei, wissen nur die kultur-, natur- und kunstunfähigen Männer, die ihrer Meinung nach diktatorische Alleinherrschaft haben, da sie doch gewählt wurden und dies ihre Auffassung von Demokratie ist: Die absolute Herrschaft über Minderheiten und vermeintliche Minderheiten.

Der Herrscher wird von einem System geschützt, das eigentlich den Rechtsstaat schützen sollte. Aber Netzwerke, familiäre Bünde und bestimmte Interessengemeinschaften stehen dem entgegen. Wer nicht auf Linie ist, wird bedroht, gemobbt und degradiert.

In diesem Sinne schützt mich wohl nur noch unsere Verfassung.

Haushaltsrede 2023  –  Bürgerforum/DIE GRÜNEN-FRAKTION

Michael Steinemann

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

vermutlich dachten viele Mitmenschen, dass die Jahre 2020 und 2021 durch das Corona-Virus, – mit den vielen Toten und finanziellen Kraftanstrengungen- in die Geschichte eingehen wird. Das werden sie vermutlich auch. Dass aber ein Schreckgespenst durch ein anderes nahezu eins zu eins ersetzt wird, hätten im Januar diesen Jahres die meisten als Hirngespinst abgetan. Doch es kam bekanntlich anders: Seit Februar wurde auch unser Leben im sicheren Deutschland radikal verändert. Der Krieg in der Ukraine bringt nun – wie bereits in den Vorjahren durch das Corona-Virus -Leid über uns. Während wir hier in Deutschland über die wirtschaftlichen und finanziellen Konsequenzen stöhnen, sterben anderswo täglich hunderte Zivilisten und Soldaten in einem Krieg in Europa, den fast niemand im 21. Jahrhundert für möglich gehalten hatte. Ich denke heute auch an die fast tausend Kinder, die dabei viel zu früh sterben mussten.

Leider können wir hier in der Kommunalpolitik wenig beitragen. Was wir tun können, ist, den Flüchtlingen aus der Ukraine hier bei uns in Hüfingen unsere Unterstützung zuzusichern. Für uns als Stadt ist dies finanziell und logistisch gar nicht so einfach. Daher danke ich an dieser Stelle auch allen privaten und Vereinsinitiativen, die sich in der Flüchtlingshilfe an der ein oder anderer Stelle ehrenamtlich einbringen.

Der Krieg in der Ukraine ist auch hier in Hüfingen angekommen. Damit meine ich nicht nur die im Stadtbild immer häufiger zu sichtenden Autos mit ukrainischem Kennzeichen, sondern auch die direkten Belastungen für unsere Bürger und die Stadt. Die enormen Mehrbelastungen bei alltäglichen Produkten wie Brot oder Milchprodukten merkt der Durchschnittsverdiener sehr stark. Dazu kommen enorme Preissteigerungen bei Baurohstoffen und Energie. Dies merken wir als Kommune besonders stark. Nahezu jede Bautätigkeit hat sich zu Vergleichen aus den Vorjahren sprunghaft nach unten entwickelt. Vermutlich muss man so eine Entwicklung zynisch sehen und konstatiert, dass bei der Entwicklung der Bauanträge der letzten vier Monate unser Bauamt bald beschäftigungslos sein wird.

Damit aber die Gefahr von Langeweile im Bauamt schon gar nicht aufkommt, haben wir als Stadt einige Projekte initiiert. Da wäre z. B. die neugeplante Kindertagesstätte im Ziegeleschle. Im Haushalt planen wir hier mit einer 4-Millionen-Investition. Ich freue mich zwar über jeden Euro, der für unsere Kinder ausgegeben wird, allerdings befürchtet unsere Fraktion eine Kostenexplosion Richtung 6 Mio. EUR. Wir hatten von Anfang an, andere Varianten ins Spiel gebracht. Entweder die flexible Lösung mit einem Container oder einer kleinen Baumaßnahme auf der freien städtischen Fläche in der Friedenstraße für die Krippenkinder, die U3-Kinder. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wären dann komplett die Ü3-Kinder beheimatet gewesen. Oder eben einen Waldkindergarten. Die von uns vorgeschlagenen Varianten hätten den kurzfristigen Mehrbedarf abdecken können und wären wesentlich günstiger gewesen. Leider haben wir aus dem Rat keinerlei Unterstützung erhalten, sondern wurden mehrheitlich dafür belächelt. Es wird Zeit, dass auch Teile des Gemeinderates und der Stadtverwaltung akzeptieren, dass es Eltern gibt, die eine Trägervielfalt haben möchten. Diese Eltern sind weltoffener und tendieren zu einem unkonventionellen Angebot. Auch die Naturverbundenheit und die Größe einer Einrichtung sind für viele Eltern ein Entscheidungskriterium. Nicht alle Eltern wollen ihre Kinder in einem 100-Kinder-Kindergarten unterbringen. Spannend wird die Situation in zwei bis drei Jahren. Das statistische Landesamt sagt für Hüfingen mittel- und langfristig sinkende Kinderzahlen voraus. Dann haben wir jedoch einen neuen großen Kindergarten im Ziegeleschle, womöglich einen freien Waldkindergarten und einen älteren Bestandskindergarten in Fürstenberg, der es nicht zuletzt aufgrund sinkender Einwohnerzahlen in Fürstenberg, gerade schwer hatte. Meine Glaskugel sagt mir, dass diese geschaffene Konkurrenzsituation in nicht so weiter Zukunft für viel Redebedarf sorgen wird.

Wir haben uns gefreut, dass der Gemeinderat – wenn auch zögernd und über Umwege – unseren Antrag zur Tempobegrenzung auf der Hauptstraße und der Donaueschinger Straße mit großer Mehrheit zugestimmt hat. Dies dient der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und dem Lärmschutz der Anwohner und sollte als Teil einer umfassenden Verkehrslösung verstanden werden.

Wir vermissen nach wie vor ein umfassendes Verkehrskonzept. Allein die Abarbeitung des Lärmaktionsplanes ist uns zu wenig.
Auch die Attraktivität und Aufenthaltsqualität der Innenstadt muss seitens der Kommune
nachhaltig gestärkt werden. Andere Städte und Gemeinden sind uns weit voraus.

Ökologie ist Teil des städtischen Slogans und betrifft uns alle. Daher werden wir auch weiterhin das ökologische Gewissen sein, das immer wieder auf die Wichtigkeit von Umwelt- und Naturschutz hinweist.

Dass der Gemeinderat auch eine soziale Verantwortung hat, hat er in mehreren Beschlüssen bewiesen. Positiv hervorheben möchte ich hier die leichten Verbesserungen beim Sozialpass und die vorübergehende Nicht-Erhöhung der Wassergebühr. Beides hilft gerade den Einkommensschwächeren.

Die Förderung von Wohnraumschaffung kommt mir in Hüfingen entschieden zu kurz: Leider wurde die städtische Förderung in der Rubrik „Innen vor Außen“ nie erhöht. Das gleiche gilt auch beim Kinderzuschuss beim Bauplatzerwerb. Ständig wird geschaut, dass die Bauplatzpreise nach oben gedrückt werden. Aber auf der anderen Seite vergisst man, die Entlastungen ebenfalls zu erhöhen. Hier könnte die Stadt eine bescheidene Lenkungspolitik betreiben. Menschen brauchen Anreize und keine Verbote. Dies gilt auch bei PV-Anlagen. Bürger mit kleinem Geldbeutel und keinen eigenen Dachflächen wollen auch ihren Beitrag für die Energiewende beisteuern. Hier hätte die Stadt einen Anreiz schaffen und kleine Balkonkraftwerke bezuschussen können. Leider hat dies der Ausschuss für Umwelt und Technik nicht mitgetragen. Hier gilt mein Dank der Verwaltung, die ursprünglich im Haushalt 2023 10.000 EUR für diesen Posten vorgesehen hat.

Die Möglichkeit der politischen Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger ist wichtig und das Fundament einer Demokratie. Bürgerbeteiligung sollte aber nicht falsch verstanden werden. Einen Bürgerdialog ein halbes Jahr vor Gemeinderats- bzw. Bürgermeisterwahlen anzusetzen, hat für viele – mich eingeschlossen – ein Gschmäckle und viele könnten der Versuchung erliegen es als Wahlwerbeveranstaltung aufzufassen. Außer der Werbewirksamkeit ist der Mehrwert dieser Veranstaltung überschaubar und die Kosten – immerhin ein mittlerer fünfstelliger Betrag – in diesen ungewissen Zeiten an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt. Es gibt günstigere Möglichkeiten die Bürger mit ins Boot zu nehmen. Ein respektvoller transparenter Umgang auf Augenhöhe im ganzen Jahr ist zum Beispiel einer.

Zu Greensill wollte ich heute gar nicht viel sagen. Ich würde es aber als hilfreich und transparent einschätzen, eine Auflistung im Haushaltsplan zu finden, welche die Aufwendungen wie Dienstreisen, Beratungskosten oder verlorene Zinseinnahmen über die Jahre aufzeigt.

Gutes, aber auch zufriedenes, städtisches Personal ist uns wichtig. Es hat allerdings viele Wechsel in der Verwaltung gegeben. Darunter waren einige Leitungsstellen. Das Ganze wirkte von außen als unruhige Einheit. Wir hoffen, dass wir ab dem kommenden Jahr wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten und wir als Arbeitgeber noch attraktiver und moderner in Erscheinung treten können.

In der Zeitung durfte man ja in den letzten Jahren und Monate lesen, dass es im Gemeinderat eine schlechte Stimmung gebe, es sei nicht mehr so harmonisch und einige seien Hauptsache dagegen. Dazu will ich heute nur mal zwei Punkte dazu anmerken: Wenn man immer nur einer Meinung wäre und immer nur allem der Harmonie wegen blind zustimmen würde, wäre man überflüssig in so einem Gremium und hätte schlichtweg die Aufgabe eines Gemeinderates nicht richtig verstanden. Der zweite Punkt ist, und da hole ich wieder meine Glaskugel raus, dass wir in den neuen Zwanzigern leben. Die Zeiten von nur zwei oder maximal drei Fraktionen, egal ob im Bundestag oder eben hier im Gemeinderat, sind vorbei. Die Gesellschaft ist vielfältiger und Neuem gegenüber offener geworden. Die politischen Ansichten in Gremien werden dadurch auch immer breiter. Und diese Entwicklung wird weitergehen.

Ich möchte auch ein paar Sätze zum politischen Ehrenamt verlieren. Wir Gemeinderäte üben unser Amt – abgesehen von einer überschaubaren Aufwandsentschädigung – ehrenamtlich aus. Die Ortsvorsteher erhalten zwar eine nochmal andere Entschädigung, haben aber auch eine ganz andere Aufgabenfülle. Wir alle investieren hierbei eine Menge Herzblut und vor allem auch eigene Freizeit. An mancher Stelle fehlt mir da schon etwas das Hineindenken, Verständnis und Anerkennung von Seiten der Verwaltung respektive der Verwaltungsleitung. Gerade beim Sitzungsmanagement hoffe ich immer noch auf Verbesserung. Oft kommen Einladungen recht kurzfristig. So passiert es, dass erst drei Stunden vor einer Fraktionssprechersitzung zur selbigen eingeladen wird oder dass Einladungen zum Weihnachtsessen erst nach der Rückmeldefrist bei Ratsmitgliedern ankommen. Das ist kein respektvoller Umgang. Auch die Menge an Unterlagen zu i.d.R. wichtigen Themen, die wir innerhalb von wenigen Tagen -im Ehrenamt- gewissenhaft studieren sollen, ist grenzwertig und nur schwer mit der Gemeindeordnung vereinbar wie mir auch von der Hochschule Kehl bestätigt wurde. Leider sehe ich hier keine Besserung, auch wenn ich schon in Fraktionssprechersitzungen darauf hingewiesen habe. Auch die Dauer unserer Sitzungen sind oft eine Zumutung. Heute stand in der Presse etwas von einer Mammutsitzung im Gemeinderat Bräunlingen mit einer Sitzungsdauer von gerade mal 4,5 Stunden. Bei uns in Hüfingen ist das leider Standard. Das alles spricht sich in der Bevölkerung auch rum und macht die Kandidatensuche für die nächste Gemeinderatswahl mit Sicherheit nicht leichter.

Unsere Fraktion macht für Hüfingen und all seine Einwohner Politik. Wir wehren uns entschlossen dagegen, dass unsere Stadt als Melkkuh der Südbaar angesehen wird. Egal ob Gemeinschaftsschule, Hallenbad oder Sauna. Unsere Infrastruktur wird überproportional von den Bürgern umliegender Gemeinden in Anspruch genommen. Hier werden wir künftig mehr auf einen fairen Lastenausgleich zwischen den Kommunen pochen. Die interkommunale Zusammenarbeit muss ausgebaut werden.

In einem zähen Prozess befinden wir uns gerade bei der städtischen Sauna. Die Besucherzahlen sind erschreckend. Die gesellschaftliche Debatte um Energiesparsamkeit wird zudem zu schwerwiegenden Konsequenzen führen. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Saunen, macht unsere städtische Sauna jährlich Defizite. Spätestens für die Zeit nach der aktuellen Wintersaison müssen mutige Entscheidungen her. Hier war die Stadtverwaltung zu zögerlich und hat zu wenig das Interesse der übergroßen Bevölkerungsmehrheit berücksichtigt, die in ihrem Leben noch nie einen Fuß in die Sauna gesetzt hat und es auch nie tun wird. Hier erwarten wir in den nächsten Monaten die dringend notwendigen mutigen Schritte von Seiten der Stadtverwaltung, die ich bei diesem Thema bis vor kurzem vermisst habe.

2020 haben wir immerhin noch 100.000 EUR Gewinn mit unseren Stadtwerken erzielen können. Für 2023 rechnen wir mit über 900.000 EUR Verlust. Lange kann so etwas nicht gut gehen. Hauptursache sind Hallenbad und Sauna mit insgesamt fast 1,1 Mio. EUR Verlust. Zur Sauna habe ich mich vorhin schon geäußert und zum Hallenbad habe ich mich ja schon oft genug geäußert und sage ich im Hinblick des Weihnachtsfriedens heute nichts dazu. Die SPD-Fraktion darf es als verfrühtes Weihnachtsgeschenk von mir betrachten.

Ich habe vorhin von unserer sozialen Ader im Bezug der Wassergebühren gesprochen. Es ist richtig, dass wir die Wassergebühren für 2023 nicht erhöht haben. Allerdings sollten wir alle wissen, was für 2024 zu entscheiden ist, wenn wir den Gewinneinbruch in der Wasserversorgung im nächsten Jahr betrachten. Hier haben wir es immerhin in der eigenen Hand. Ganz anders bei der ESB, bei der wir nur Gesellschafter sind. Der stetige Gewinnrückgang bzw. die entsprechend sinkende Dividende an uns aus Richtung ESB stammt aus der Vor-Krisen-Zeit. Die Energiekrise zeigt aber, dass wir nur ein kleiner Fisch sind und die turbulenten Zeiten am Markt können die ESB und uns als Gesellschafter in die Knie zwingen. Hier müssen wir uns als Stadt Hüfingen bald fragen, wie es überhaupt weitergehen soll.

Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen und die dadurch zusätzlich entstandenen Aufgaben danke ich der Verwaltung, insbesondere dem Rechnungsamt mit Herrn Binninger an der Spitze, für die Erstellung des soliden Haushaltsplans 2023 und des Wirtschaftsplans der Stadtwerke. Die allermeisten Zahlen sind im Stille des kaufmännischen Vorsichtsprinzips angegeben. Die zwei wichtigsten Botschaften für die Hüfinger dürften sein, dass wir sogar mit einem kleinen Überschuss rechnen und die kommunalen Steuersätze stabil bleiben. Gute Nachrichten in Krisenzeiten!

Ich bedanke mich bei der gesamten Stadtverwaltung und allen Ratskollegen für die geleistete Arbeit im Jahr 2022 und die gute Zusammenarbeit.

1. Mai 2022 in Hüfingen

Liebe Frau Jaag,

wir haben heute zum 1. Mai überlegt, wir setzen unserm lieben Bürgermeister ein Denkmal oder Mahnmal. Die Spekulationen mit der Greensill Bank sollten, aus unserer Sicht, nicht in Vergessenheit geraten.
Immerhin geht es hier ja um 3.000.000 Euro!

Wir haben uns also entschlossen ihm etwas Geld , in angemessener Verpackung, zurück zu geben. Im Anhang die Beweisfotos.

Wir bitten darum, dies anonym zu behandeln, da wir ungern erkannt werden möchten.

SPD Fraktion Hüfingen zur kommunalrechtlichen Stellungnahme der Kommunalaufsicht im Landratsamt Schwarzwald Baar

06.06.2021 von Kerstin Skodell, Fraktionsvorsitzende der SPD Hüfingen

Die Bitte der SPD Fraktion vom 12. März diesen Jahres „Die Kommunalaufsicht möge den Vorgang der 3 Millionen Geldanlage bei der Greensill-Bank der Stadt Hüfingen prüfen“ und eine kommunalrechtliche Stellungnahme zu den Vorgängen abgeben, ist beantwortet.

Nach acht Wochen Bearbeitungszeit darf man feststellen, dass die Dinge äußert wohlwollend in Richtung des Bürgermeisters ausgefallen sind.

Grundsätzlich ist nach Erkenntnis der Hüfinger SPD Fraktion festzustellen:

Es ist der politischen Hygiene, vorsichtig ausgedrückt, absolut unzuträglich wenn die Frau des Bürgermeisters, der selbst mit seiner Verwaltung beurteilt werden soll, in der Spitze der Verwaltung sitzt, deren Kommunalaufsicht die Dienstaufsicht über die zu beurteilende Kommune hat und z.B wie im vorliegenden Fall eine Stellungnahme zu bestimmten kommunalrechtlichen Vorgängen abzugeben hat. Man kann sich an fünf Fingern abzählen wie hier Ermessensspielräume, die es immer gibt, angewandt werden. 

1.) Die SPD hat die Kommunalaufsicht am 12.März. mit Eingangsbestätigung vom 13.März um eine Stellungnahme zu den Greensill Vorgängen gebeten. Etwas „erstaunlich“, dass von der Kommunalaufsicht später mitgeteilt wurde, dass der Bürgermeister am 16.März auch um eine Stellungnahme gebeten haben soll. – Ein Schelm wer hier Böses denkt – 

2.) Die Entscheidung über Geldanlagen in Millionenhöhe dem Kassenverwalter alleine zu überlassen ist in der Größe von Hüfingen völlig daneben! Zumindest sein hochbezahlter Dienstvorgesetzter, der Kämmerer, hat hier die schlußendliche Verantwortung. Er ist auch in den Richtlinien des GR zusammen mit dem Kassenverwalter genannt. 

3.) Die Änderung der Richtlinien für Geldanlagen aus 2016 hat den Bürgermeister aus der direkten Verantwortung raus genommen. In den Richtlinien, die seit 2006 gegolten haben war die Verantwortung des Bürgermeisters zusammen mit dem Kämmerer noch wörtlich enthalten. Der Gemeinderat hat diese Änderung 2016 kritiklos hingenommen , da eine Gesamtverantwortung der laufenden Geschäfte des Bürgermeisters entsprechend der Gemeindeordnung, vorausgesetzt wurde.

Genau deshalb hätte sich der Bürgermeister gem. § 44, Abs.2 GemO in seiner Gesamtverantwortung für das Geschäft der laufenden Verwaltung darum kümmern können – bei einer Anlage von drei Millionen in der Größenordnung von Hüfingen – sogar persönlich kümmern müssen. 

4.) Nach §44, Abs.1 GemO ist der Bürgermeister „für die sachgerechte Erledigung der Aufgaben“ in der Verwaltung verantwortlich zuständig. Die Entscheidung von Geldanlagen in Millionenhöhe dem Angestellten Kassenverwalter alleine zu überlassen ist keine „sachgerechte Erledigung der Aufgaben“. 

5.) Verantwortlich für die Greensill Anlagen sind nach Auffassung der SPD Fraktion zunächst der Dienstvorgesetzte des Kassenverwalters, der Kämmerer, vor allem aber der, nach der GemO §44 Abs.1 und Abs.2 für das Geschäft der laufenden Verwaltung und für die sachgerechte Erledigung der Aufgaben in der Verwaltung zuständige Bürgermeister. 

Diese Auslegung wie in Ziff. 1-5 hier dargestellt wäre im Rahmen der rechtlichen Gegebenheiten genauso möglich gewesen wie die Darstellung der Rechtsaufsicht, die rechtlich nicht zu beanstanden ist, aber weitgehend den Darlegungen des Hüfinger Bürgermeisters gefolgt ist. Hier wurden die Ermessensspielräume voll und ganz (wohl auch im Sinne der Leiterin des Dezernates II, Rechts- und Ordnungsverwaltung des Landratamtes) zugunsten des Bürgermeisters ausgeschöpft.