Insel Mainau – Insel Mainau Teil 1.
Für die dunkle Jahreszeit empfehle ich die Insel Mainau und der Badische Bodensee von Lucian Reich aus 1856. Das Buch hatte ich im Winter 2022/2023 hier vorgestellt und möchte es jetzt aktualisieren.
Ich möchte hier erwähnen, dass ich das alte Buch mit der sehr eigenwilligen Schreibweise in Frakturschrift vorgelesen habe, um den gesprochenen Text von einem Programm namens f4transkript in Buchstaben umzuwandeln. Den umgewandelten Text habe ich danach bearbeitet, da viele der Wörter dem Programm nicht bekannt waren.
Was es in den verschiedenen Kapiteln des Buches hier gibt, ist diese vorgelesene Tonspur mit dem Transkript in schwarz.
In blau einige Fotos und Erklärungen.
Hier der 1. Teil vom Kapitel Mainau
Mainau
Gegen das Ende der schmalen Landzunge, welche den Untersee vom Überlinger See trennt, m Eingange des letzteren, erhebt sich das Land nochmals aus der Fluth und bildet ein Terrassenförmiges, bis zu 89 Fuß über den gewöhnlichen Wasserstand des Sees ansteigende Eiland, welches eine halbe Stunde im Umfange hat.
Es ist dies einer jener außerordentlichen Punkte, über welchen die Mutter Natur alle ihre Schönheit und Güte ausgegossen zu haben scheint. Die Alten gaben ihm den Namen Mahgenowe oder Mahen-Anue, wie Badrian sagt „von Luftes wegen“.
Ohne Zweifel stammt die Benennung aus den Zeiten, wo das jugendliche Volk der Germanen das bis heute um den See nicht ganz erloschene Maienfest als religiösen Kultus beging. Und wahrlich, welchen Platze machte der unverdorbene Sohn der Natur wohl passender den Namen seines Luft- und Lieblingsmoments beilegen, als der feenhaft aus den Wellen des geheimnisvollen Bodan empor steigenden sonnigen Aue?
Die geschichtlichen Nachrichten über die liebliche Insel beginnen jedoch erst mit den christlichen Ansiedlungen am See. Die Mainau wird seit frühesten Zeiten eine Zugehörige der Abtei Reichenau genannt, von welcher sie an dem Deutschorden kam. Nach einer Volkssage waren die Herren von Bodman die ursprünglichen Besitzer, und eine Erbin dieses Hauses vergab die schöne Au an den deutschen Orden.
Meister Sepp von Eppishusen (Freiherr von Laßberg) erzählt die Sage in seinem wenig verbreiteten Büchlein „vom Littower“ folgendermaßen:
Ein Fräulein von Bodenmann, welche von ihrer Mutter große Güter am Bodensee besaß, nämlich die Mahnau, mit Dörfern, Weilern und Höfen, war in züchtiger Minne einem jungen Ritter von Langenstein hold, und er hinwieder auch ihr. Da sie als eine Waise frei und selbstständig über ihr Gut walten konnte; so war auch des Ritters Vater ganz geneigt, zu dieser Verbindung seine Einwilligung zu geben, und schon nahte der Zeitpunkt heran, der die beiden Liebenden auf immer vereinen sollte. Als der alte Ritter von seinen Lehnsherren, dem Abt der zur Reichenau plötzlich aufgerufen wurde, ihm auf einem Kreuzzug nach Syrien zu folgen. Alter und Behden hatten den Vater gebrechlich gemacht, und der rüstige Sohn mußte an seiner Stelle das Kreuz nehmen und die so nahe Vermählung vertagen.
In den damaligen Zeiten war es wie jetzt, zu einer reichen Erbin standen sich immer viele Bewerber. Aber die treue Maid von Bodnman hing zu innig an ihrem geliebten Ritter und gab den übrigen kein Gehör. Langensteins Zug war nicht glücklich: Die Kreuzfahrer erlitten im Heiligen Land mehrere Niederlagen, und bei einer derselben fiel ihm das traurige Los, verwundet und gefangen zu werden. Tief in das Land der Araber geschleppt und zu schmählicher Knechtschaft gezwungen, blieb ihm wenig Hoffnung, die schönen Augen der holden Frau seines Herzens und die Reben umgrenzten Ufer des Bodensees je wieder zu sehen.
Indessen war die Kunde von Langensteins Verwundung und Gefangenschaft auch nach Schwaben gelangt, und die Bewerbungen um die Hand des schönen Fräuleins fingen mit verdoppelten Eifer wieder an, aber die treue Maid von Bodman, war zu keiner Sinnesänderung zu bewegen, und als ihr die Bewerber zu lästig wurden, zog sie sich zu einer Verwandten in ein benachbartes Kloster zurück, um da ungestört für die baldige Erlösung ihres geliebten Ritters zu beten. Jahre auf Jahre entflohen; In Syrien wurden hie und da gefangene Christen ausgewechselt und losgekauft., aber in das ferne Arabien drang kein mitleidiger Priester, der den Heiden Gold für christliche Sklaven geboten hätte. Standhaft hatte der Ritter von Langenstein alles Anerbieten von Freiheit, Ehre und Reichtum, wenn er den Glauben des Landes annehmen wolle, abgewiesen; aber auch beinahe gänzlich die Hoffnung auf Erlösung aufgegeben, als ihm einst mal im Traume einfiel, die Geliebte seines Herzens und sich selbst Gott aufzuopfern, und hierdurch die himmlischen Mächte zu Mitleid und Hilfe zu bewegen. Er tat also bei sich, das Gelübde: wenn er der Heimat wiedergegeben würde, in einem der drei geistlichen Ritterorden zu treten.
Schon am folgenden Abend fand er die Türe seines Gefängnisses offen, und dem Wink der Vorsehung benutzend, trat er, mit wenigen Lebensmitteln versehen, hinaus in die Sternen. Helle Sandwüste, welche seine Flucht begünstigen sollte, seinen Weg nach dem Laufe der ihm wohlbekannten Sterne* richtend, erreichte er nach vielen Tagen und umfänglichen Mühseligkeiten die Ufer des unendlichen Meeres. Auch entdeckte er in geringerer Entfernung ein Schiff, das auf wiederholte Zeichen und Rufen Ein Boot abgesandte, ihn aufzunehmen. Christliche Männer, die Handel nach Ägypten trieben, waren vom Sturm an diese unwirtliche Küste verschlagen worden und warteten mit Sehnsucht auf günstigen Wind, um ihre Heimfahrt nach Italien anzustellen. Als er erschien, richteten sie ihren Lauf nach dem heimatlichen Strande und erreichten ihn auch ohne besondere Färlichkeiten auszustehen.
Der Freiheit und dem Vaterlande wiedergegeben, hatte der Ritter von Langenstein keine dringendere Angelegenheit als die schnelle Erfüllung seines Gelübdes. Er stellte sich vor dem Landkomture zu Altshausen und bat demütig um Aufnahme in einen Orden, der im neuen, unaufhörlichen Krieg gegen die Heiden zur ersten Pflicht machte.
Der Ruf seiner Tapferkeit war ihm vorausgegangen, und vielleicht damals schon als Dichter bekannt, konnte er in jener Zeit nur als ein Mann von hoher Geistesrichtung gelten. Er mußte also dem Orden ein willkommener Bruder sein, und seine Aufnahme fand keinen Anstand.
Auf sein eigenes Verlangen ward er alsbald mit mehreren jüngeren Brüdern nach dem damals noch heidnischen Preussen gesandt, um im neuen, immerwährenden Kampfe gegen ein tapferes Volk, das den vaterländischen Boden Schritt vor Schritt verteidigte, das noch stets für die holde Erbin von Bodman schlagende Herz zu beschwichtigen.
Die Nachricht vom Langensteins Heimkehr aus dem Morgenlande war kaum in seinem väterlichen Gaue erschollen, als die treue Maid vom Bodman aus den Klostermauern wieder nach ihrer Burg sich aufmachte. Liebliche Gedanken vom seligen Beisammensein und fröhlicher Zukunft umschwebten sie auf ihrem Wege und begleiteten sie bis unter das Burgtor. Ein vertrauter Jugendfreund ihres Ritters* erwartete sie hier: Er brachte ihr den letzten Gruß des für sie nun auf ewig verlorenen Geliebten, und die hochzeitlichen Fackeln erloschen da, wo sie kaum noch in Gedanken angezündet waren.
Nicht lange Zeit bedurfte die edle Schwaben Maid, bis sie zu allem ihres Herzens und ihrer reinen Minne würdigen Entschlusse kam. Tief empfindend
„Wie Liebe mit Leide
Ze jüngest lonen kan“
beschloß sie dem geliebten Manne ein Zeichen zu hinterlassen, das ihn ewig an die Liebe und Treue seiner Herzensgespielin erinnern sollte. Sie reiste zu dem frommen Landeskomtur des Deutschen Ordens, und eröffnete ihm, wie sie gesinnt sei, ihr mütterliches Eigen, die schöne Insel Mahnau, mit Dörfern und Höfen, seinem Orden als eine freie Vergabung zuzustellen, wenn derselbe ihr gewährleisten werde, dass Bruder Hug von Langenstein, erster Hauskomtur auf der Insel werden solle.
Strenge waren die Regeln und Gesetze des Ordens. Durch mehrere Kriegszüge und nützliche Dienste musste der Bruder seine Tüchtigkeit erprobt und den Dank seiner Oberen verdient haben, ehe ihm die Türen zu den Würden desselben geöffnet wurden. Nur ausgedienten, durch Wunden und Alter, dem Kriege gegen die Ungläubigen entzogenen Brüdern wurde damal Komtureien verliehen und hiervon konnte weder der Wille, noch die Macht eines Ordensgebieters abweichen. Der Landeskomtur mußte die treue Maid an den obersten Meister des Ordens verweisen. Was sie da ausgerichtet, hat uns die Sage nicht aufbewahrt. Allein soviel ist gewiss, dass wir unter den auf der Insel aufgehängten Wappenschildern, der dortigen Komtur, jenen des Ritters von Langenstein als den sechsten zählen.
Wo nach diesem die treue Maid von Bodman mit ihren zertrümmerten Hoffnungen und mit ihrem zerrissenen Herzen sich hin gewendet, in welches Kloster sie ihren Schmerz begraben, wissen wir nicht anzugeben; es mag für sie wohl gleichgültig gewesen sein, wo sie ihre Tage verweinte. Der Gedanke: mein Geliebter lebt jetzt in meinem Hause, in demselben Gemächern, die einst Zeugen unserer unschuldigen Minne waren, er isst von dem Brot meiner Äcker und trinkt von dem Wein meiner Reben; die hohen Nußbäume, unter denen wir so oft beisammen saßen, beschatten ihn nun wieder, und in der kleinen Kapelle, wo unser kindliches Gebet so manchmal sich vereinigte, flehet er jetzt im Himmel um Mut und Standhaftigkeit für uns beide an: An diese Gedanken müssen sich oft in die stille Zelle der treuen Maid geschlichen und ein bitter süßes Gefühl in dem liebenden Herzen erweckt haben, das gewiss nur unter dem kalten Grabsteine aufhörte, für den geliebten Ritter zu schlagen.
Dies ist die Sage von dem treuen Maid von Bodman und dem Sänger von Langenstein, wie ich sie vor mehr dann dreissig Jahren, aus dem Munde des Volkes vernommen und aufbewahrt habe.
Von dem Ende des Sängers Hug von Langenstein ist mir keine Nachricht bekannt; wahrscheinlich starb er Lebens müde als Komtur auf seiner Insel, und wenn einmal die Gruft in der kleinen Ordenskirche daselbst geöffnet werden sollte, dürfte auch sein Grab entdeckt werden. Er selbst schildert sich uns am Schlusse seines großen Gedichtes als einen Mann, dessen Lebensschiff das Ruder der göttlichen Minne aus dem Sturm bewegten Fluten in den Hafen geschafft hat; der aber auch da nie wahre Ruhe genoß, noch einer sanften Stille. Dieser Gemütszustand deutet doch wohl auf unglückliche Liebe.
Die heimatliche Burg des Ritters Hugo liegt im Hegau, links der Landstraße, welche nach Engen führt. Sie liegt zwischen Felsen, selbst auf einem Fels von weitläufigen Eichen- und Buchenwäldern umgeben. Es ist das größte und festeste Bauwesen aller edeln Sitze des Gaues. Rings um einen ungeheuren Turm her, den das Volk irrig aus dem Fels gehauen wähnt und dessen Alter wenigstens in den Anfang des elften Jahrhunderts, wenn nicht vielleicht sogar in den karolingischen Zeitraum hinauf reicht, sind die Wohngebäude eingereiht und nehmen mit den Wirtschaftsgebäude einen großen Raum ein. Der mit Wappen verzierte Eingang, die großen steinigen Stiegen und Wendeltreppe, die hohen gewölbten Gänge, die von Säulen getragenen Hallen, die hohen geräumigen Säle und Gemächer, die vielen, zum Teil in den Fels gehauenen unterirdischen Gänge und Keller geben dem Ganzen ein großartiges, die vielen sonderbar gealterten Kalkfelsen, ein wunderbares und romantisches Aussehen.
Nach dem Absterben der Ritter von Langenstein kam die Burg in wechselndem Besitz, zuerst als reiche reichenauisches Lehen an die Grafen von Nellenburg, im 15. Jahrhundert an die Edlen von Heudorf, später an die Freiherren von Reischach, und nach diesen an die von Reitenau, zuletzt an die Grafen von Welschberg, von denen es der höchst selige Großherzog Ludwig von Baden erkaufte, zu bleibenden Wohnorte der jetzigen gräflichen Besitzer.
Über den Ursprung des Ritterhauses zu Mainau gibt uns die Geschichte von der Sage abweichende Aufschlüsse. Dr. Josef Bader teilte darüber folgendes mit:
Die Ritter Familie von Langenstein war ein Dienstmannsgeschlecht (ministerialed) der Abtei Reichenau. Die historische Kunde von diesem Geschlecht geht bis zum Jahre 1197, allwo ein Hugo de Langenstein ministerialis ecclesiae Augiensis, das Gut seines Knechtes Machtolf am Donnersberg für 9 Pfund Münze und das Stift Salem überlässt*. Weiter finden wir, dass die Salemer diesen Hugo als Belohnung für seine Bemühungen bei einem Kaufgeschäfte des Stiftes 40 Käse übermachen; woraus es erhellt, wie patriarchalisch die damaligen Zustände, und wie bescheiden der Adel von Langenstein in jener Zeit gewesen sein müssen. Nach diesem Hugo werden noch achte des Geschlechtes urkundlich erwähnt, so dass sich folgende Stammtafel ergibt
Hugo 1197 bis 1211.
Hugo 1211 bis 1216. Arnold stirbt 1272.
Arnold Ritter bis 1282. Hugo 1259 bis 1267.
Arnold Berthold Friedrich. Hugo stirbt 1319 als letzter Spross des Hauses.
Die genannte Familie besaß unter mehreren anderen reichenauischen Benefizien (Dienstmannslehen). auch die Insel Mainau – Im Jahr 1272 geschah zwischen Abt Albrecht zu Reichenau und dem Komtur Rudolf von Schafhus vom Deutschorden über gewisse streitige Güter folgender Vertrag. Der Abt überläßt mit Einstimmung seines Klosters den Landeskomtur für dem Deutschorden die Höfe zu Almansdorf, Eck, Stad, Oberndorf und Dinglsdorf mit dem Kirchensatze und Zehnten und allen reichenauischen Gütern daselbst, ferner das Dorf Lützelstetten mit allen Leuten und Gütern, mit Zwing und Bann und allen anderen Rechten (die Mannslehen ausgenommen), sodann das Schloss und die Insel Maienowe und alle übrigen Güter Arnolds von Langenstein seelig, mit dessen Maieramte, mit der Vogtei und allen Rechten, welche derselbe da gehabt. Dagegen überlässt der Deutschorden dem Stifte Reichenau zu einem Ersatze: das Schloss Sandeck mit der Vorburg, die Höfe zu Wald, Heroltsweil, Landertsweil, bei Ermatingen, Bernag, und Steckborn, nebst verschiedenen Rebgütern und Zehnten in diesen Orten, zu Frutweiler H. Actum in Gotteliubon, anno MCCLXXII, Feria IV podz vinculum S. Petri.
Dies verhielt sich aber folgendermaßen: Der Abt von Reichenau hatte den reichenauischen Dienstmännern von Langensteinen, von Steckborn, von Feldbach und von Frutweiler erlaubt, die oben gezeichneten Besitzungen und Rechte zu Mainau, Almensdorf, Eck, Stad, Oberndorf und Dingelsdorf an den Deutschorden zu vermachen (weil es reichenauische Lehen waren), da nun über diese Güter dennoch ein Streit entstand, so mußte der Deutschorden erstens dieselben als reichenauische Lehen anerkennen und jährlich mit 20 Pfunden Wachses verzinsen, zweitens aber dagegen noch die kleine Herrschaft Sandeck an das Kloster abtreten, welchen die Söhne des Eberhard von Steckborn, (der zu Salem Mönch geworden), ihm vermacht hatten.
Dieses Sandeck war wohl auch ein reichenauisches Lehen im Besitz der Familie von Steckborn gewesen, und da der Abt das vortrefflich gelegene Schloss gern selber zu bewohnen wünschte, ergriff er die Gelegenheit des obrigen Streites, um es dem Deutschorden wieder abzujagen.
Das ist nun wahre Ursprung des Ritterhauses zu Mainau und nicht erst jener Schenkung von 1282, wie gewöhnlich angegeben wird. Im Jahr 1272 war der Schenker Arnold schon verstorben. Daher die urkundlichen Ausdrücke: (qondan oder bonae memoria Arnoldus de Langenstein) er hatte aber Brüder und Söhne.
Mit den angeführten zwei Schenkungen vom Jahre 1282, die Schönhut, wie es scheint, aus Urkunden darthut, kann es sich so verhalten haben: Arnold von Langenstein, der ältere vermachte vor dem Jahre 1272 Schloss und Insel Mainau als reichenaischer Lehenbesitzer dem Deutschorden; dieser war also von dem an Inhaber dieses reichen Lehens, verlieh dasselbe aber afterlehenweis wieder an die Familie von Langenstein, welches es so besaß bis 1282, wo Arnold der jüngere es dem Orden wieder aufgab, das heißt denselben wieder in unmittelbarem Besitz der Mainau setzte, damit ein Deutschhaus daselbst errichtet werde.
Wie bereits bemerkt, hatte Arnold, der Ältere vier Söhne. Von diesem widmeten sich drei dem Deutschorden, den einen Arnold, finden wir als Komtur zur Mainau, wo er 1319 als letzter seines Geschlechts das Leben beschließt. Sein Bruder Hugo verweilte um 1298 im Hause des Deutschordens zu Freiburg im Breisgau, nachdem er vorher, wie sicher annehmen läßt, im Ritterhause zu Mainau sich aufgehalten. Dieser Hugo von Langen Stein ist der berühmte Sänger, von dem noch zwei Gedichte und ein Prosawerk allein vorhanden sind. Von ersteren verherrlicht das eine die heilige Märtyrerin Martina, das andere besingt die wunderbarliche Bekehrung des heidnischen Königs Littower. Das Prosawerklein, genannt „Mainauer Naturlehre„, handelt von der Astronomie, von der Gestalt der Erde und den Bewegung der Himmelskörper und vielem mehr. (Baseler Pergamenthandschriften B. VIII, 27.).
* Er schrieb ja, wie wir nachher vernehmen werden, eine astronomische und astrologische Abhandlung.
* Vielleicht der benachbarte und gleichzeitige Minnesänger Burkhard von Hohenfels.
* Mone, oberrhein. Zeitschrift I, 325.
Fortsetzung hier:
Der römische Feldherr Tiberius brachte gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Drusus in den Jahren 15 bis 13 v. Chr. Raetien und das im Norden gelegene Vindelicien unter römische Herrschaft. Dem war der Befehl des römischen Kaisers Augustus, ihres Stiefvaters, vorausgegangen, der die Unterwerfung des von den Rätern bewohnten Landes rund um den Bodensee anordnete. Laut dem antiken griechischen Geschichtsschreiber Strabon soll im Jahr 15 v. Chr. Tiberius im Seekampf gegen die Vindeliker eine „kleine Bodenseeinsel“ als Flottenstützpunkt genutzt haben. Man hat abwechselnd jede der vier damaligen Inseln (Lindau, Mainau, Reichenau und Wasserburg) für diese Insel gehalten. Nach dem sicheren Ausscheiden von Lindau und Wasserburg verbleiben noch die Reichenau und die Mainau, jedoch angesichts zahlreicher römischer Fundstücke kommt wohl nur die Mainau in Frage.[28] Das würde bedeuten, dass die Römer die Insel unweit des späteren Constantia (Konstanz) kurzzeitig für ein Kastell, eine Schiffswerft und eine kleinere Flottenstation der römischen Bodenseekriegsflotte des Tiberius, die ihren Hauptsitz in Brigantium (Bregenz) hatte, nutzten.
aus Wikipedia
Joseph von Laßberg
Joseph Maria Christoph Freiherr von Laßberg, (geboren 10. April 1770 in Donaueschingen; gestorben 15. März 1855 in Meersburg) nannte sich selber der Meister Sepp von Eppishusen. Er war Gründer des Baarvereins und auch leidenschaftlicher Sammler. Über ihn gibt es sehr viele Geschichten und auch Kontroversen wegen seines Nachlasses.
Ritter von Langenstein
Die Freiherren von Langenstein (ein schweizer Adelsgeschlecht über das viel mehr bekannt ist) sind nicht zu verwechseln mit der Ministerialenfamilie des Klosters Reichenau Langenstein. Diese Familie bestand aus Arnold I. von Langenstein und seinen oben erwähnten Söhnen Hugo dem Jüngeren, Berthold, Arnold II. und Friedrich. Sie schenkten 1271 die Insel Mainau, ein Lehen des Klosters Reichenau, eigenmächtig dem Deutschen Orden. 1272 richtet der Orden dort eine Kommende ein, in welche Hugo der Jüngere und ein weiterer seiner Brüder eintraten. Hugo war ein mittelhochdeutscher Dichter und verfasste eine umfangreiche Reimlegende über das Leben und das Martyrium der Heiligen Martina. Ihren Namen leitete die Familie von der Burg Langenstein im Hegau ab, dessen Bergfried heute als Untergeschoss Teil des Schlosses Langenstein ist.
Das Schloss Langenstein liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Orsingen-Nenzingen südlich der Gemeinde Eigeltingen zwischen Stockach und Singen im Hegau. Um 1100 wurde der heute noch als Untergeschoss bestehende Bergfried von der Abtei Reichenau auf einem langgestreckten Felsen aus Jurakalk errichtet. Nachdem das Geschlecht derer von Langenstein zu Beginn des 14. Jahrhunderts ausgestorben war, waren in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Adlige im Besitz der Burg, so auch Ritter Bilgeri von Heudorf. Foto: Wikipedia
Kreuzzug nach Syrien
Heißt heute Kreuzzug der Barone. In den Jahren von 1239 bis 1241 war ein von der Kirche geförderter Kriegszug in das heilige Land zur Entlastung der Kreuzfahrerstaaten im Kampf gegen die benachbarten Herrschaftsgebiete der Ayyubiden. Der Kreuzzug umfasste zwei Kreuzzugsunternehmen, den Kreuzzug Theobalds von Champagne und den Kreuzzug Richards von Cornwall. Wikipedia
Deutschordenskommende Altshausen
Die Deutschordenskommende Altshausen war von 1264 bis 1806 eine Kommende des Deutschen Ordens in der Deutschordensballei Schwaben-Elsass-Burgund in Altshausen im heutigen Landkreis Ravensburg in Oberschwaben. Das Schloss Altshausen ist heute Residenz des Chefs des Hauses Württemberg Carl Herzog von Württemberg und Unternehmenssitz der Hofkammer des Hauses Württemberg. Wikipedia
Nibelungenlied
Den „berühmten“ Falkentraum der Kriemhild aus dem Nibelungenlied habe ich von dieser Seite hier: http://www.saelde-und-ere.at/Hauptseite/Arbeitsgruppen/Mhdt/Uebersetz/Uebersetz2.html
Lucian Reich geht also davon aus, dass jeder Leser die Nibelungen kennt.
Die Mainauer Naturlehre
Die Mainauer Naturlehre ist ein um 1300 entstandenes Werk und laut Wikipedia unbekannten Autors:
Das Werk stellt den Versuch dar, das naturwissenschaftliche Wissen der Zeit in deutscher Prosa darzustellen, so wird z. B. auch die Kugelgestalt der Erde postuliert („div erde, div ist kvgeleht“). Als Grundlage dienten vor allem der Tractatus de sphera und der Computus des Johannes de Sacrobosco sowie das anonyme Secretum secretorum. Der Entstehungsort ist unbekannt, es ist sicher nicht die 1831 von Wilhelm Wackernagel in seiner Ausgabe vermutete Insel Mainau im Bodensee. Erhalten ist sie vollständig nur in einer um 1300 entstandenen Handschrift der Universitätsbibliothek Basel (B VIII 27 293ra-304rb)
Übersicht vom Buch ist hier: