Wichtige Mitteilung zu den geplanten Veräußerungen der esb Anteile der Städte Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen.

Wichtige Mitteilung zu den geplanten Veräußerungen der esb Anteile der Städte Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen.

25. Juni 2023 3 Von Peter Albert

Zur Veröffentlichungen im Südkurier-Online und auf der Website der Schweizer Kapitalgesellschaft Energiedienst Holding möchte ich Folgendes zu bedenken geben:

Da mit dem Verkauf der esb Anteile auch das örtliche Stromnetz unwiderruflich aus den Händen gegeben wird, verlieren die Städte jegliche Einflussnahme auf zukünftige Entwicklungen im Stromnetzbereich und somit entscheiden die Kapitalinteressen eines ausländischen Unternehmens über die Interessen der Bürger*innen nicht nur in Hüfingen. Dies wird seitens der verantwortlichen Entscheidungsträger bisher leider heruntergespielt.

Gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr Kommunen versuchen, bei den Energieversorgungsunternehmen wieder mehr Einfluss zu gewinnen, ist es kontraproduktiv diese Trumpfkarte „ohne Not“ aus den Händen zu geben. Überall sind die Städte bestrebt, die Netze, die sie früher besessen haben, aber dann für kurzfristige Haushaltsverbesserungen verkauft haben, mit viel Energie und Geld wieder zurückzuholen.

Viele Donaueschinger bereuen bis heute, dass sie „ihr Tafelsilber“ – das städtische Stromnetz – veräußert haben. Das Beispiel Titisee-Neustadt zeigt uns das ganz deutlich. Dort wurde das Stromnetz, welches 1983 verkauft wurde, 2011 wieder für viel Geld zurückgekauft.

Mit dem Netzverkauf verlieren die Gemeinden und damit die Bürgerinnen automatisch die Kontrolle über die Geschäftsbedingungen und letztendlich über die Preise der Stromlieferung. Wir haben bereits jetzt mit die höchsten Strompreise je kWh in Deutschland im Stromverbund der esb Südbaar. Durch den Verkauf wird hier mit Sicherheit noch einiges „draufgesattelt.“

Die Kosten der zukünftigen Investitionen, welche die Energiedienst Holding tätigen wird, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit an die Verbraucher weitergegeben.
Die bisherigen jährlichen Einnahmen der Stadtwerke fallen durch den Verkauf weg und fließen an die Kapitaleigner der ausländischen Firma.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu wissen, dass die Kapitalgesellschaft Energiedienst Holding mehrheitlich der EnBW gehört, die durch ihre umweltschädlichen Geschäfte in Kolumbien unser Klima nachhaltig schädigt!

Eine so weitreichende und generationenübergreifende Entscheidung über den Stromnetzverkauf, sollte fairerweise der Bevölkerung im Vorfeld mitgeteilt und in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Es ist nicht legitim, dies in nichtöffentlichen Sitzungen, sozusagen „hinter verschlossenen Türen“ zu beschließen.

Die Stadt Hüfingen verliert durch den Verkauf jeglichen Einfluss auf unsere Energieversorgung, was zur Folge hätte, dass die Gewinnoptimierung des Unternehmens an erster Stelle stünde. Letztlich siegen die Kapitalinteressen der Aktionäre über die Gemeindeinteressen.

Meiner Ansicht nach, sollte der Forst, das Wasser- sowie das Stromnetz immer in der Eigenverantwortung der Kommunen bleiben.



Nachtrag am 6. Juli gab es den Gemeinderatsbeschluss zum Verkauf der Anteile: