Wichtige Mitteilung zu den geplanten Veräußerungen der esb Anteile der Städte Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen.
Zur Veröffentlichungen im Südkurier-Online und auf der Website der Schweizer Kapitalgesellschaft Energiedienst Holding möchte ich Folgendes zu bedenken geben:
Da mit dem Verkauf der esb Anteile auch das örtliche Stromnetz unwiderruflich aus den Händen gegeben wird, verlieren die Städte jegliche Einflussnahme auf zukünftige Entwicklungen im Stromnetzbereich und somit entscheiden die Kapitalinteressen eines ausländischen Unternehmens über die Interessen der Bürger*innen nicht nur in Hüfingen. Dies wird seitens der verantwortlichen Entscheidungsträger bisher leider heruntergespielt.
Gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr Kommunen versuchen, bei den Energieversorgungsunternehmen wieder mehr Einfluss zu gewinnen, ist es kontraproduktiv diese Trumpfkarte „ohne Not“ aus den Händen zu geben. Überall sind die Städte bestrebt, die Netze, die sie früher besessen haben, aber dann für kurzfristige Haushaltsverbesserungen verkauft haben, mit viel Energie und Geld wieder zurückzuholen.
Viele Donaueschinger bereuen bis heute, dass sie „ihr Tafelsilber“ – das städtische Stromnetz – veräußert haben. Das Beispiel Titisee-Neustadt zeigt uns das ganz deutlich. Dort wurde das Stromnetz, welches 1983 verkauft wurde, 2011 wieder für viel Geld zurückgekauft.
Mit dem Netzverkauf verlieren die Gemeinden und damit die Bürgerinnen automatisch die Kontrolle über die Geschäftsbedingungen und letztendlich über die Preise der Stromlieferung. Wir haben bereits jetzt mit die höchsten Strompreise je kWh in Deutschland im Stromverbund der esb Südbaar. Durch den Verkauf wird hier mit Sicherheit noch einiges „draufgesattelt.“
Die Kosten der zukünftigen Investitionen, welche die Energiedienst Holding tätigen wird, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit an die Verbraucher weitergegeben.
Die bisherigen jährlichen Einnahmen der Stadtwerke fallen durch den Verkauf weg und fließen an die Kapitaleigner der ausländischen Firma.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu wissen, dass die Kapitalgesellschaft Energiedienst Holding mehrheitlich der EnBW gehört, die durch ihre umweltschädlichen Geschäfte in Kolumbien unser Klima nachhaltig schädigt!
Eine so weitreichende und generationenübergreifende Entscheidung über den Stromnetzverkauf, sollte fairerweise der Bevölkerung im Vorfeld mitgeteilt und in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Es ist nicht legitim, dies in nichtöffentlichen Sitzungen, sozusagen „hinter verschlossenen Türen“ zu beschließen.
Die Stadt Hüfingen verliert durch den Verkauf jeglichen Einfluss auf unsere Energieversorgung, was zur Folge hätte, dass die Gewinnoptimierung des Unternehmens an erster Stelle stünde. Letztlich siegen die Kapitalinteressen der Aktionäre über die Gemeindeinteressen.
Meiner Ansicht nach, sollte der Forst, das Wasser- sowie das Stromnetz immer in der Eigenverantwortung der Kommunen bleiben.
Ich schließe ich mich dem Beitrag von Herrn Bernd Höfler an. In Fragen der Energieversorgung sollte man unabhängig bleiben. Bitte bedenken Sie, ED Netze wird mit dem Stromnetz immer Geld verdienen.
Ein Stromnetz verkauft man nicht!
Bitte stimmen Sie nicht für den Verkauf des Stromnetzes, andere wären froh, sie hätten noch Ihr eigenes. Ich nehme an, Sie verkaufen die Stromleitung in Ihrem Haus ja auch nicht an andere.
Es grüßt Sie herzlichst
Hansjörg Mayer
Sehr guter Beitrag, zum Thema Investitionen noch eine Ergänzung. Eine Investition ist finanztechnisch eine Ausgabe in der Erwartung, durch die Ausgabe einen zukünftig höheren Gewinn zu erwirtschaften. Bei Bräunlingen und Blumberg ist der Wunsch nach einem Verkauf nur konsequent, da sind schlechte finanzielle Entscheidungen seit Jahrzehnten an der Tagesordnung, weshalb sie finanziell wesentlich schlechter als Hüfingen dastehen. Hüfingen dagegen hat keine Not und sollte auf dem nachhaltigen Weg weitermachen, die Infrastruktur nicht aus der Hand zu geben. Mit Strom wurde immer gutes Geld verdient. Auch wenn weitere Investitionen notwendig sind, werden sich diese am Ende positiv auswirken. Wenn das nicht so wäre, würde der Energiedienst nichts von seinem Geschäft verstehen. Warum sollten sie den Kommunen die Anteile abkaufen, wenn sie nur Kosten damit hätten? Liebe Gemeinderäte, stimmt gegen den Verkauf.
Diese Einschätzung ging auch an alle Mitglieder des Hüfinger Gemeinderats:
Bereits aus der Presse unter der Seite für Blumberg, habe ich gelesen, dass die Stadt Hüfingen die Gesellschafteranteile an die Energiedienst Holding AG verkaufen will.
Stimmen Sie auf keinen Fall dem Verkauf zu.
Die Stadt Hüfingen mit Ihren Ortsteilen und Bürgern verbaut sich für die Zukunft alle Wege, um selbst erzeugte Energie, in das eigene Stromnetz einzuspeisen. Schon einmal, wurden in Hüfingen das Städtische E-Werk, mit Wasserkraft Turbinen und die Turbinen der damaligen Stadtmühle und einem Sägewerk, an einen Energieversorger verkauft und dann von diesen eliminiert. Die Stadt Hüfingen und Ihre Bürger müssen in der Frage der Energieversorgung unabhängig bleiben ( Strom u. Wärme ).
Wenn die Energiedienst Holding behauptet, keine Gesellschaftergewinne auszubezahlen, weil zukünftig hohe Investitionen getätigt werden müssen, ist das falsch. Mit den neuen Stromverträgen, die Industriebetriebe und Privathaushalte ab dem 01.01.2023 abschließen mussten, wurde der Strompreis um fast 100 % erhöht. Auch die Behauptung, der Strom wird nicht an der Strombörse eingekauft bzw. muss Monate im Voraus eingekauft werden, ist falsch. Es gab seitens der großen Energieversorger kein Entgegenkommen. Den Energieversorgern ist es egal, wenn Betriebe oder auch Privathaushalte in Schieflage kommen. Schauen Sie sich die Gewinne dieser Unternehmen an und Informieren Sie sich, wie viele Stadtwerke in Deutschland Ihre Strom- u. Wärmenetze von den großen Energieanbieter zurück kaufen wollen bzw. Ihre Energieversorgung selbst in die Hand nehmen.
Die Stadt mit Ihren Ortsteilen muss Unabhängig bleiben.