Wohngebiet Loretto – Städtebaulicher Entwurf
Rede von Peter Albert, Fraktionssprecher Bürgerforum/DIE GRÜNEN-FRAKTION zu TOP 5 der Gemeinderatssitzung am 28. September 2023
Es ist gekommen wie befürchtet! Ein viel zu großer Flächenfraß.
Viel zu viele kleine Wohneinheiten. Hüfingen macht nach wie vor weiter wie bisher.
Der Volksantrag zum Flächenschutz – Ländle leben lassen scheint hier auf wenig Resonanz zu stoßen. Es wird weiterhin mehr in die Breite, als in die Höhe gebaut!
Die wenigen höheren Gebäude gehören übrigens an den Rand des Wohngebietes zum Beispiel in den östlichen Bereich und nicht auf den Scheitelpunkt. Dort sind immer die höchsten Lärmwerte, siehe auch Hohen. Übrigens, auf Hohen haben wir unter Linden vier Vollgeschosse.
Die fußläufige Erschließung, gerade in Richtung Schulzentrum auf Hohen ist völlig absurd. Nur weil ein einziger Unternehmer völlig eigennützig den Mund aufgemacht hat, ist die Stadtverwaltung sofort eingeknickt. Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass Schüler*innen zuerst einmal eine andere Himmelsrichtung einschlagen, um an das angepeilte Ziel zu kommen. Diese mangelhafte und gefährliche Lösung können wir auch den Steuerzahler*innen nicht zumuten!
Übrigens vermissen wir einen freigelassenen Bereich für z.B. die Energieversorgung und ein Mehrgenerationenhaus.
Gleichzeitig möchte ich auch darauf hinweisen, dass der geplante drei Meter hohe Lärmschutzwall im Süden und Osten in Sachen B 31 nicht viel bringt, da die vielbefahrene Bundesstraße dort zu hoch liegt. Wir haben dann das gleiche Problem wie bei Hohen II an der B 27.
Wenn ich den Entwurf so ansehe fallen mir ein paar Überlegungen ein, die den ‚Flächenfraß‘ durch die EFH/ZFH-Bebauung etwas erträglicher machen könnten und die scheinbar gegensätzlichen Standpunkte etwas aufeinander zubewegen könnte .. einfache Fragen: .. Warum eine Lärmschutzwand, ein erdwall wäre in der Regel kostengünstiger, .. da der Lärmschutz südlich des bebauungsgebietes angelegt werden muss, wäre auch eine Nutzung der natürlichen Neigung eines Erdwalls als Trägerebene für eine ‚große‘ Solarthermieanlage gegeben – was einen erheblichen Anteil zur Wärmeversorgung des Gebietes beitragen könnte ..
Bei diesem Thema ist das mit der Prioritätenabwägung etwas schwierig, man muss die notwendigen und sicherlich gerechtfertigten Prioritäten abwägen und einen Kompromiss finden, in dem sich alle irgendwie wiederfinden. #Flächenfraß – ja, der Flächenfraß muss gebändigt werden; #Wohnraum – ja es brauch zusätzlichen Wohnraum und hier ist es auch so, dass im ländlichen BaWü (.. auch wenn Hüfingen formell eine Stadt ist), der Wunsch nach einem EFH/ZFH deutlich größer ist als in einer echten Stadt. .. Was allerdings bei heute neu konzipierten Baugebieten NIE untergehen dürfte, ist die im Beitrag genannte Energieversorgung! >> Wir sprechen gerade über eine gestzlich angeordnete Wärmeplanung für Kommunen, daher ist bei Neubaugebieten – egal ob nun EFH/ZFH oder MFH ein zentrales Energiekonzept für die Wärmeversorgung unerlässlich. Eine Nah-/Fernwärmeversorgung für Neubaugebiete erleitert der potenziellen Bauherren die Erfüllung der – notwendigen – energetischen Standarts für eine klimaneutrale Zukunft auch im Gebäudesektor. .. DAs LAnd BaWü hat sich mit 2040 ein sehr ambitioniertes Ziel zur Klimaneutralität ins Gestz geschrieben, gerade im Gebäudesektor – in dem jeder HAuseigentümer hofft, dass seine Heizung 20 JAhre oder länger durchhält, ist ein Neubau bereits heute klimaneutral zu denken, da das Ziel bereits in 17 JAhren in BaWü erreicht werden soll! .. ..