Roswitha Schafbuch
Als ältestes von fünf Kindern von Gottfried Schafbuch und seiner Frau Paula, geborene Nabholz, wuchs Roswitha zusammen mit ihren Geschwistern in der Hauptstraße auf und zog später in den Wagrain um.
Sie galt als das Synonym für die Muettersproch schlechthin und hielt die Erinnerungen an den großen Heimatdichter durch Vorträge wach. „Kratzete“ oder „Doroste“ waren Begriffe, die sie dabei neu belebte.
Hier ein altes Video von der Goldenen Hochzeit meiner Großeltern vom 12.12.1998. Der Ton ist leider sehr schlecht, aber ein bisschen kann man raus hören.
Roswitha Schafbuch starb im Alter von 87 Jahren im Dezember 2012.
wer kennt sie nit, d roswitha
erscht vor vier woche i de arche z fortwange haut ihs e frau uf waelderisch aa: „so, so , us em schwobbe dusse kumme ner, haa derter han ich au aini kennt, d roswitha schoofbuech, selt war baigott mini lehreri und spaeter au mini kollegin uff de hauswirtschafts schuel, ihr sage au kochleffelgymnasium“. wievielne maidli us de boor und em domolige landkreis eschinge haet d roswitha koche, bache , huuswirtschafte freundlich, sanft, humorvoll aber au bestimmt glehrt. berrewecke, suurbrote, suurkruut, kilbigkiechle, buurebrot und wihnaechsbretli, alle die rezept vu ihre lebet i de booremer huushalt wieter. und i wievill jungfraue- muettervereins- landfraue und brauchtumsrunde haet des herzig wiebli d mundart us de biechli vum vatter, vum gottfried schoofbuech, naeher broocht , vortrait und uffgfrischt.
aber au e andere sprooch haet sie mir naeherbroocht. portugiesisch. wo ihren vetter, de brasilie pallotiner missionar uff hoemeturlaub bi de familie uff de boor war, hond d roswitha und de vetter wilhelm am kaffetisch mit de ganze bucklige verwandschaft, ueber de tisch portugiesisch gschwaetzt. d roswitha war naemli mol als jungi frau z portugal, z lissabon zum lehre. sit her isch die sprooch noch em booremerisch fuer mich sit de kindheit die bluemigscht, mund- und ohregerechtescht sprooch. wo denno au no de fussballgott pele ihs i dere sproch fuessball erklaert haet, ischs denno endgueltug feschtgstande. portugiesisch sot mer kinne.
aber au so tief volksfromm und glauebig wie d roswitha war kaum sunscht aepper.
wo ich vor ueber zeh johr a me mittag um 14:10 de motter klaerle, ihrem baesle, im krankehuus d auge zue gmacht han und s haendli kaalt war , bin i abwesend us em krankehuus uussi. am bushalt stoht e frauli: „des isch jo d tante roswitha, wa triebsch du do?“. „ich bi noch langem wieder mol i de mutter gottes kapelle , do im obere bohrer gsi und han grad en rosekranz betet“. “ d motter, di baesle klaerle, isch grad gstorbe“. „jeggesmaraie, mi beileid, derf ich grad nomol zu ihre gau?“. wo mir zwei am totebett gstande sind, haet d baas roswitha so innig, so inbruenstig, so tieffromm betet, wie ichs no nie erlebt han und bis jetzt nie meh verspuert han. ganz grosse spiritualitaet. fuer sie war der bsuech i de muttergottes kapelle grad nebet dra und der rosekranz und des treffe fuegung. min zuefallsglaube war wieder mol ghoerig erschuetteret.
vergelts gott,
memento roswitha