
Töpferwespen
Liebe Bürgerpostleser,
das ist wieder so eine Geschichte.
Vom Schaffen im Garten hatte ich nasse und dreckige Hände und im Gartenhaus ging ich zielgerichtet auf ein herumliegendes Handtuch zu. Stopp, langsam, was ist denn da los? Da sind ja zwei Tontöpfchen, der Farbe nach noch ziemlich frisch, auf dem Tuch befestigt, das ist ja der Hammer. Von der Größe her nicht gerade groß und mit einem Deckel versehen.
So weit so gut. Jetzt die Geschichte dazu:
Eine von sieben in Deutschland vorkommenden Töpferwespenarten, und zwar ein Weibchen, hat aus einem Lehmgemisch zwei Brutzellen gebaut. In jede Zelle wird ein befruchtetes Ei gelegt und jetzt kommts, der ganze Topf wird gefüllt mit kleinen Raupen und Larven. Ja wie soll das gehen? Betäuben mit dem Stachel ist die Methode der Wahl und ab damit in den Behälter und wenn er voll ist, wird er mit einem Deckel (Bild oben rechts) verschlossen. Was sagt man dazu? Man kann nur staunen. Das Ei entwickelt sich zu hungrigen Larve, die den Behälterinhalt leerfrisst. Dann kommt der Moment der Umwandlung und wenn die Töpferwespen fertig sind, fressen sie sich aus dem Gefängnis. Das kann im Herbst sein oder erst im Frühjahr des nächsten Jahres.
Bei Edmund Zeiser in Zimmern unter der Burg hat sich eine kleine Kolonie in einem Bienenstock angesiedelt.
Unten die gekrönte Töpferwespe, die Christian Kobel aus Valagin in der Schweiz auf https://www.flickr.com/photos/hitschko/7599222836 eingestellt hat. Auffallend ist die sehr schlanke Taille.
Herzliche Grüße
Franz Maus