Mond und Mars

Mond und Mars

11. Januar 2023 0 Von Dr. Franz Maus

Liebe Bürgerpostleser, 

der heutige Beitrag handelt von einer Bildsequenz am Nachthimmel des 3. Januars 2023. Am ersten Arbeitstag des neuen Jahres arbeitete ich etwas länger. Als ich das Haus in der Humboldtstraße 11 gegen 18 Uhr verließ, erkannte ich sofort, dass beim zunehmenden Mond relativ nahe sich ein Lichtpunkt befand. Da er etwas rötlich war, und ich wußte, dass sich Mars am Gegenpunkt zur Sonne, in „Opposition“ genannt, befand, war klar, das ist der Mars. Auf der Heimfahrt mit dem Fahrrad kam mir der Gedanke, diese Situation zu fotografieren, und, wenn die Sichtverhältnisse es zuließen, im Verlaufe des Abends weitere Aufnahmen zu machen. Bild 1 wurde um 18.13 Uhr aufgenommen, Sie sehen, dass links vom Mond relativ nah der Mars ist. Auf allen fünf Bildern sieht man die Spiegelung des Mondes, die von der Linse herrührt und lens flare genannt wird. Der Hammer ist, dass man auf den Spiegelbildern die tatsächliche Mondgröße sieht, nicht dagegen auf den Mondbildern direkt wegen der Überstrahlung. Das 5. Bild zeigt die Situation um 00.23 Uhr. Das sind über sechs Stunden Abstand zu Bild 1. Was ist in der Zeit passiert? Nun, der Mond ist gewandert und anhand vom relativ stabilen Mars kann man erkennen, wie schnell das geht. Wegen der Bildqualität bitte ich um Gnade, es ging mir einzig um den Bewegungseffekt des Mondes. 

18.13 Uhr
0:23 Uhr

Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass der Mond 28 Tage für eine Erdumrundung braucht. Vielleicht macht es Ihnen auch Freude, zu sehen, wie der Mond täglich wandert. Probieren Sie einmal von einem gleichen Standort und einem Masten oder einem großen Solitärbaum und Sie werden auch überrascht sein. Es gibt auch die Begebenheit, dass der Mond über den Mars oder andere Paneten und Sterne „darüberfährt“, am Anfang der Bildsequenz habe ich es vermutet. Das ist natürlich auch spannend. Beim letzten Vollmond am 8. Dezember 2022 war das am Morgen der Fall und ich hab vergessen, danach zu schauen. Schade, aber es gibt Schlimmeres. 

Was einen sehr guten Überblick über die kosmischen Dinge im Jahresablauf gibt, ist das Buch „Kosmos Himmelsjahr“ vom Kosmosverlag. Das ist mein jährliches Weihnachtsgeschenk. Aber man muss natürlich auch reinschauen, wenn man nichts verpassen will, siehe oben. 

Weil es beeindruckend ist, das Sternbild Orion zu sehen, machte ich als Abschluß der Mond-Mars-Bildequenz ein Foto von ihm. Orion ist ein wunderschönes Wintersternbild. Sie haben sicher schon von den drei Gürtelsternen in der Mitte gehört. Unterhalb davon sieht man unter anderem den Orionnebel. Wie man heute weiß, ist das ein Sternentstehungsgebiet in 1.344 Lichjahren Entfernung. Schauen Sie mit dem Fernglas oder dem Fernrohr dorthin und ich bin sicher, dass Sie begeistert sein werden. 

Herzliche Grüße
Franz Maus