Kondenswasser
Liebe Bürgerpostleser,
immer mal wieder nach längeren und stärkeren Frostperioden erleben wir diese Situation: Eine starke Tropfenbildung an der Decke unseres Durchgangs zwischen Hauseingang und Garage.
Haben Sie auch schon so eine Situation erlebt? Man wird schier an eine Tropfsteinhöhle erinnert.
Erahnen Sie den Grund? An der kalten Decke wurde die Luftfeuchtigkeit in flüssige Form umgewandelt und erst mit zunehmender Erwärmung wurde der Vorgang gestoppt. Der Fachbegriff für diesen Vorgang ist die Kondensation. Die Taubildung im Freien ist genau der gleiche Situation. Es passiert dann, wenn die wasserdampfhaltige Luft unter den Taupunkt abgekühlt wird. Das so entstehende Wasser wird Kondens-, Schwitz- oder Tauwasser genannt.
Jetzt kommt noch etwas. Ehrlich gesagt, dachte ich, dass der dunkle Ring auf dem linken Bild daher rührt, dass in dem Bereich das Wasser noch gefroren sei. Aber, das war nicht der Fall, nur noch ein Eis Rest war zu sehen. Die Aufnahme stammt vom 24. Dezember. Man sieht, dass Wasser in Streifen nach unten geflossen ist. Bild rechts wurde am 25.12. aufgenommen, der Behälter war ohne dunklen Ring. Wow. Was steckt dahinter?
Zunächst eine Verständnisfrage, wo im Behälter ist das Wasser am kältesten, oben, unten oder in der Mitte? Das Ergebnis nennt man in der Physik die „Anomalie von Wasser“: Wasser ist am dichtesten bei vier Grad und Wasseranlagen gefrieren deswegen nicht von unten zu, sondern von oben. Unvorstellbar, wenn es nicht so wäre. Also und nun die Erklärung zu den Bildern oben, das Wasser im oberen Bereich war am 24. Dezember noch so kalt, dass sich Kondenswasser gebildet hat. Am 25. Dezember dagegen war es so warm, dass sich kein Kondenswasser mehr bilden konnte, weil der Taupunkt nicht mehr erreicht wurde.
Was sagen Sie dazu? Ich jedenfalls finde es eine spannende Sache.
Herzliche Grüße
Franz Maus