Kolumne Heike Boeke
Weil mir Hüfingen am Herzen liegt
Geht Ihnen das manchmal auch so? Man fragt sich, warum logische und nachvollziehbar sinnvolle Ideen sich nicht durchsetzen können. Oft stelle ich dann fest, dass es an der Idee selbst nicht lag, aber der Umsetzungswunsch dazu fehlte. Da werden vermeintliche Hindernisse so lange diskutiert, bis aus einem kleinen Steinchen, das man leicht aus dem Weg hätte räumen können ein gewaltiger Felsbrocken geworden ist, der nur mit größtem Aufwand beseitigt werden kann. Und dann geht dabei allen die Puste aus! Natürlich gibt es immer zwei Seiten, die es zu bedenken gibt. Nur zu guter Letzt sollte eben eine Entscheidung stehen und kein fauler Kompromiss oder im schlimmsten Fall gar keine Entscheidung. Schließlich sind alle so erschöpft, dass am Ende keiner mehr weiß , worum es eigentlich gegangen ist.
Statt in Klein-Klein zu denken und nur, weil der politische Gegner einen an sich guten Vorschlag gemacht hat, diesen vom Tisch zu wischen, wäre ein gemeinsamer Vorschlag zum Wohle der Gemeinschaft so viel wichtiger und richtiger. Wie wenig weitsichtig ist das, insbesondere , weil jede heute getroffene Entscheidung oder eben keine Entscheidung Auswirkungen nicht nur auf die jetzige Bevölkerung, sondern auch auf kommende Generationen hat.
Gemeinderäte regeln alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft. Dazu gehören Verkehr, Wasserversorgung, Beleuchtung, Reinigung und Winterdienst für Fahrbahnen innerhalb der geschlossenen Ortslagen, sowie öffentliche Einrichtungen für Sport, Kultur, Kunst und die Wirtschaftsförderung, um nur einige Aufgaben zu nennen.
Wie steht es hier mit der bisherigen Arbeit? Wie sehr wird sich darum bemüht das immer höhere und belastender werdende Verkehrsaufkommen in und um Hüfingen einzudämmen oder wenigstens zu verlangsamen? Sind sie schon einmal abends vom Schwimmbad in Richtung Neubaugebiet gelaufen und mussten feststellen, dass man zumindest eine Taschenlampe benötigt um den Weg zu finden? Wie lange warten sie auf den Räumdienst? Lediglich in Sachen Kunst und Kultur – eine freiwillige Aufgabe – verausgabt sich die Stadt Hüfingen angefangen bei Stadtführungen über den Töpfermarkt bis hin zum Römerbadausbau im großen Stil. Doch wie sieht es mit Wirtschaftsförderung für mittlere Betriebe und Einrichtungen für Jugendliche aus? Sicherlich ist da noch viel Luft nach oben und Entscheidungen dazu sollten nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Eine Hauptstraße, die fast ausschließlich aus Blumenläden, Bäckereien und Friseurgeschäften geprägt ist, und durch die man mit 50 Km/h fahren kann, lockt nicht unbedingt dauerhaft Gäste an, trotz Töpfermarkt ,Museum und allerlei Veranstaltungen. Welche Maßnahmen könnten dazu führen, das sich die grüne Wiese vor den Toren Hüfingen mehr in die Innenstadt verlagert? Wir können Leerstände in Hüfingen besser gelöst werden? Sicherlich keine einfache Aufgabe aber bestimmt auch nicht unlösbar. Was tragen die Verantwortlichen dazu bei, dass das Prädikat Erholungsort nicht nur auf dem Papier steht, sondern tatsächlich und immer wieder erlebbar wird. Fordern sie als Bürger diese Dinge ein, denn nur so kann Hüfingen lebenswert für uns alle werden – nicht nur für Kunstliebhaber und Römerfans.
Die Kunst der Regierung ist die Kunst zu handeln. @Heinrich Laube, deutscher Journalist