Gefrorene Grannen

Gefrorene Grannen

29. November 2023 0 Von Dr. Franz Maus

Liebe Bürgerpostleser, 

das ist wieder eine besondere Geschichte: Ich fahre am 18. November 2023 mit dem Auto über Mundelfingen nach Döggingen zum Weckle holen und denke, was ist denn das neben und südlich der Fahrbahn zwischen Hausen vor Wald und Döggingen. Auf der Rückfahrt war mir klar, da musst Du anhalten. Schauen Sie die Bilder an, sehen sie nicht toll aus? Mit Eis überzogene Ähren und Grannen, ja wo gibt’s denn so etwas?


Auf dem Bild links sieht man sogar noch gelbe Staubbeutel. Und das alles am 18. November. Man fragt sich, ob es da noch eine Ernte im Winter gibt. Kommen Ihnen diese Bilder nicht auch irgendwie komisch vor? Ich vermute ja, weil Sie und ich noch nie mit Eis überzogene Ähren gesehen haben, oder? Das wirkt völlig wirklichkeitsfremd. Ähren stehen für Sommer und Frühherbst, aber nicht für November und Eis. Das ist ein Hammer. Ich holte mir Hilfe bei Felix Käfer vom Landwirtschaftsamt. Er sagte, er könne sich nur vorstellen, dass am Ackerrand im Frühjahr oder Frühsommer Getreidesamen zum Keimen kam und durch den milden Herbst zu diesem Reifegrad heranwuchsen. So, wie es aussieht, handelt es sich um Triticale, eine Kreuzung zwischen Weizen und Roggen.

Triticale

Jetzt noch zum Zoombild eine Frage:


Aus welcher Richtung hat sich das Eis gebildet?




Richtig, von links aus der Windrichtung der feuchten Luft, die an den Ähren zu Eis erstarrte. Dass die Eispracht schwer ist, ist auch deutlich zu sehen. Na, was sagen Sie dazu?

Herzliche Grüße
Franz Maus