Biogas ist profitabel aber nicht nachhaltig!

Biogas ist profitabel aber nicht nachhaltig!

22. Dezember 2022 1 Von Hannah Miriam Jaag

Da gerade jetzt in der Krise immer wieder Werbung in den Zeitungen für Biogas gemacht wird, wollte ich dies hier noch einmal raus kramen.

Biogas aus einjährigen Nahrungspflanzen und Ausscheidungen der benutzen Tiere ist nicht nachhaltig!

Die Ausschüttung an Energie einer Anlage wird direkt in Heizöl umgerechnet und damit hat man natürlich eine super Ersparnis. Aber dies ist eine Milchmädchenrechnung!

Der Einsatz von Energie, den Fahrzeugpark, Chemikalien, die Zerstörung der Umwelt, Vernichtung von Ackerfläche für die Nahrungserzeugung, die Vernichtung von Lebensräumen spielt bei der Berechnung keinerlei Rolle.

Meine Meinung als Agraringenieurin und Wissenschaftlerin: Biogasanlagen sind Industrieanlagen, die auf Kosten der Natur einen hoch subventionierten Energieaustausch durchführen.

von Hannah Miriam Jaag am 12. August 2019

Am 25. Juli 2019 verklagte die EU Kommission Deutschland vor dem EU-Gerichtshof wegen Nichtanwendung der EU-Mehrwertsteuer-Regelung für Landwirte.

Nach den geltenden EU-Vorschriften können die Mitgliedstaaten eine Pauschalregelung anwenden, wonach die Landwirte ihren Kunden einen Pauschalbetrag („Pauschalausgleich“) auf ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Dienstleistungen in Rechnung stellen können. Die Regelung ist eigentlich für Landwirte gedacht, die bei der Anwendung der normalen Mehrwertsteuerregelung auf verwaltungstechnische Schwierigkeiten stoßen dürften.

Deutschland wendet die Pauschalregelung jedoch standardmäßig auf alle Landwirte an. Siehe Besteuerung: Kommission verklagt Deutschland vor dem EU-Gerichtshof wegen Nichtanwendung der EU-MwSt-Regelung für Landwirte

Hierzu kam in der taz am 11. August der Bericht:

Wie deutsche Bauern das Finanzamt melken

So berechnen Landwirte einen Preis von bis zu 14 Euro pro Tonne Gülle, obwohl auf dem Markt nur 3 Euro üblich sind. Die Biogasanlagen haben damit kein Problem, da ihre Betreiberfirma den Landwirten selbst gehört. Wegen des überhöhten Preises kassieren die Landwirte mehr Umsatzsteuer.

Im Groben zusammengefasst: Die Landwirte verkaufen sich selber zu überhöhten Preisen Gülle und kassieren dafür Umsatzsteuer.

Dies funktioniert über eine Pauschale, die das Finanzministerium falsch festgesetzt hat. Das hat das Finanzministerium sogar selbst eingeräumt, aber nicht geändert. Der Bauernverband liefert den Landwirten dann Steuerberater die wissen, wie man diese Pauschale anwendet.

Der Bundesrechnungshof vermutet, dass Landwirte im Jahr 200 Mio Euro mehr Umsatzsteuer einnehmen, als sie an den Staat weiterleiten.

Deutsche Landwirte bekommen also eine „Überkompensation“. Dies ist nach den EU-Vorschriften nicht zulässig und führt zu großen Wettbewerbsverzerrungen auf dem Binnenmarkt, insbesondere zugunsten großer Landwirte.

Dieses Geschäftsmodell fördert die Produktion von Gülle und belohnt industrielle Tierställe.

Es ist wohl auch das Geschäftsmodell das den Wunsch nach einem Hennenstall mit 40.000 Tieren für den Palmhof antreibt.