Eschenbastkäfer

Eschenbastkäfer

3. Januar 2024 0 Von Dr. Franz Maus

Liebe Bürgerpostleser, 

diese Geschichte begann im Juli 2022 mit einer Bilderanfrage von Alois Welte aus Mundelfingen, was das für Käfer seien. „Sehr klein sind sie, nur 2 bis 3 Millimeter lang und treten massenhaft im Türrahmen einer Stalltür auf“. Na ja, meine Neugier war geweckt, denn wann sieht man dicht gedrängt eine solche Menge Käferlein. Da mir eine Bestimmung zu „heiß“ war, schickte ich die Bilder weiter an Dr. Hans-Peter Straub vom Naturschutzamt in Villingen. „Morgen bin ich am Landwirtschaftsamt, da könntest Du mir ein paar Exemplare mitbringen“. Gesagt getan, Alois Welte brachte mir dankenswerter Weise einen ordentlich mit den Käfern gefüllten Glasbehälter, den ich mit dem Fahrrad nach Donaueschingen zur Arbeit mitnahm. 

Nach einer gewissen Zeit kam das mit Spannung erwartete Ergebnis, es seien Bunte Eschenbastkäfer, eine Borkenkäferart, deren Larven unter der Rinde von Eschen ihren Nahrungbedarf decken. Also ein Nahrungsspezialist. Dann kam natürlich meine Rückfrage an Alois Welte, ob Eschenholz dort gelagert sei. Die prompte Antwort war: „In drei Meter Entfernung vom Käferfundort lagert zu Brennholz aufbereitetes Eschenholz“. Damit passte alles zusammen. Die Geschichte ließ ich trotzdem als Entwurf liegen, irgendetwas sagte mir, da wartest Du noch etwas ab. Und tatsächlich, um Weihnachten herum schickte mir Alois Welte die beiden anderen Bilder. Dann war klar, jetzt wird das Thema angepackt.

Fraßbild der Larven unterhalb der Eschenrinde
Bohrmehl vom darüber liegenden Holzscheit und links unten sind zudem Bohrlöcher zu sehen, durch die die fertigen Käfer die Esche verlassen haben.

Diese Massen von Käfern stehen auch im Zusammenhang, dass viele Eschen gesundheitlich angeschlagen sind und dadurch diese Käfer sozusagen leichtes Spiel haben. 

Hand aufs Herz, wer hat schon einmal etwas vom Bunten Eschenbastkäfer gehört? Ich jedenfalls zum ersten Mal. Danke an Alois Welte fürs Mitteilen und Dr. Hans Peter Straub fürs Bestimmen.

Herzliche Grüße
Franz Maus