Der einsame Rufer in der Wüste
Artikel vom 11. Oktober 2021
Es sieht nicht gut aus mit der Gesundheitsversorgung in Hüfingen.
Seit vielen Jahren geht es mehr und mehr bergab. Gerne erinnere ich mich an meine Zeit als junger Erwachsener, als es in Hüfingen noch drei niedergelassene Hausärzte gab. Eine Ärztin in der Bräunlinger Straße und zwei Mediziner in der Innenstadt.
Seit sich die BFSO/DIE GRÜNEN-FRAKTION im Hüfinger Gemeinderat etabliert hat, habe ich im Namen meiner Fraktionsmitglieder mehrere Anläufe im Gremium und auch im kleineren Kreis unternommen, um auf die prekäre Situation hinzuweisen. Auch Lösungsvorschläge wurden meinerseits und im Namen der Fraktion unterbreitet.
So wurde mindestens zwei Mal ein Ärztehaus ins Spiel gebracht. Das Areal in der Friedenstraße wäre aus Sicht unserer Fraktion prädestiniert. Auch das ehemalige Textilhaus Nober wurde von mir vorgeschlagen. Leider interessiert sich von den übrigen Fraktionen niemand für diese existentielle Problematik. Sie schmoren lieber weiter im eigenen Saft. Und auch beim Bürgermeister stieß ich bis heute leider auf taube Ohren.
Der Grund meines letzten Vorstoßes war die ersatzlose Schließung des einzigen Augenoptikergeschäftes Hüfingens im alten Rathaus. Die Räumlichkeiten werden für die Kinder und Jugendbibliothek seitens der Stadt gebraucht.
Da es in Hüfingen viele Leerstände gibt, hätte meines Erachtens ein Vorstoß zum Erhalt des Geschäftes gelohnt. Dies war auch der Anlass für mich, das Problem in der letzten Gemeinderatssitzung am 30. September nochmals in Erinnerung zu rufen. Auch den Niedergang der Hüfinger Gastronomie und des Hotel Frank sprach ich im Rahmen der „Anfragen aus dem Gemeinderat“ an. Der Bürgermeister verwies in seiner Antwort auf die gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen. Also sinngemäß kann es ja nicht so schlimm um die Geschäftswelt in Hüfingen bestellt sein. Mir fehlten danach erst mal die Worte.
Ich möchte in diesem Zusammenhang auch auf den aufschlussreichen Pressebericht über dieses Thema mit Herrn Dr. Markus Common in der örtlichen Presse hinweisen. Dort heißt es: „Hausärzte sind rar und dementsprechend stark ausgelastet“. Leider ist außerhalb der „Coronazeit“ die Gesundheitspolitik schon immer ein Stiefkind der Politik gewesen.
Unsere Fraktion und mich würde interessieren, wie die hiesige Bevölkerung die derzeitige medizinische Versorgung in und um Hüfingen sieht.
Danke, dass du diesen Missstand aufgreifst. Ein Ärztehaus erscheint mir eine gangbare Lösung. Dass man dieses in einer bestehenden Immobilie einrichtet, wie dem Haus Nober, halte ich ökologisch für die beste Lösung.
Sehr aufschlussreich, danke für Ihren Beitrag! Ich persönlich finde die Vorschläge allesamt gut und kann nicht nachvollziehen, warum diese keine Beachtung finden
Man müsste dringend etwas gegen die prekäre Situation tun!
Ob sich der Standort Friendenstrasse für so ein Vorhaben eignet, da wäre ich skeptisch , durch den angrenzenden Kindergarten ist dort immer sehr viel los und die Parplatzsituation wäre sich auch mäßig. Jedoch kann ich verstehen wenn man weitere Ärzte nach Hüfingen lotsen möchte.
Wg. dem Leerstand, ich selbts habe Räumlichkieten in Hüfingen gesucht, leider scheitert es i.d.R. an den horrenden Mietpreisvorstellungen.