
Bürgerinfobroschüre
Mitteilung der BFSO/DIE GRÜNEN-FRAKTION vom 29. November 2019
Erfreut haben wir aus der Zeitung vernommen, dass es eine Neuauflage der Bürgerinfobroschüre der Stadt Hüfingen gibt. Dieses Heft soll Neubürgern, aber auch anderen Interessierten, einen möglichst kompakten Eindruck unserer Gesamtstadt bieten. Leider wurde unsere Freude frühzeitig getrübt. Mehrere Missstände sind uns und anderen Lesern aufgefallen und wir bitten im Namen der BFSO/DIE GRÜNEN-FRAKTION um Stellungnahme der Stadtverwaltung zu folgenden Punkten:
- Was ist der Hintergrund, dass erst auf Seite 18 ein Foto der Ortsteile erscheint? In den ersten Seiten wird grafisch lediglich die Kernstadt mit 13 (zum Teil überdimensionalen) Fotos bedacht. Die landschaftlich prägnantesten Attraktionen unserer Gesamtstadt sind wiederum der Fürstenberg (mit seinem weiten Rundblick über die Baar, den Schwarzwald bis hin zu den Alpen) und die Gauchachschlucht/Wutachschlucht bei Mundelfingen. Diese beiden Orte stehen auch geografisch repräsentativ für Hüfingen, da sie den höchsten und niedrigsten Gemarkungspunkt Hüfingens darstellen. Warum wurden diese nicht für einen „prominenten“ Platz in der Broschüre bedacht?
- Warum findet die Arbeit der Ortschafträte/innen keine Würdigung in der Bürgerinfobroschüre? In den vergangenen Ausgaben wurden diese sogar namentlich aufgelistet.
- Auf den Seiten 60 bis 65 werden Vereine unserer Gesamtstadt vorgestellt. Auf welcher Grundlage wurden die 23 Aufgelisteten ausgewählt? Da die Rubrik „Vereine“ betitelt wird, wundern wir uns, dass Parteien wie die CDU und die SPD aufgelistet sind, die Wählervereinigung BFSO beispielsweise als eingetragener VEREIN wiederum nicht. Hier sehen wir die politische Neutralität der Stadt Hüfingen bzw. die Gleichbehandlung missachtet! Außerdem ist es auffällig, dass kein einziger Verein aus den Ortsteilen Fürstenberg und Sumpfohren aufgelistet ist. In den vergangenen Ausgaben wurde darauf geachtet, dass möglichst alle Vereine mit Ansprechpartner namentlich aufgelistet waren.
- Warum wird in der Rubrik „Kirchen“ mit keinem einzigen Satz die Existenz der alt-katholischen Kirche in Mundelfingen oder der beiden islamischen Gemeinschaften erwähnt?
- Die Wortwahl „Ökologie“ auf Seite 18 ist unglücklich gewählt. Ökologie ist eine wissenschaftliche Teildisziplin der Biologie, welche die Beziehungen von Lebewesen (Organismen) untereinander und zu ihrer unbelebten Umwelt erforscht. Der entsprechende Unterbereich „Energie- und Wasserversorgung“ ist daher unpassend. Dies als ökologisch hervorzuheben, macht einen sehr ahnungslosen Eindruck.
- Wie wurde die Bürgerinfobroschüre redaktionell erarbeitet? Was ist die Zielsetzung, wie wurde die Auswahl getroffen, fand keine Korrekturlesung statt, wie war die Finanzierung, warum hat die Stadt alle möglichen Betroffenen nicht im Vorfeld einbezogen?
- Welche Möglichkeiten zur Behebung der Missstände können von Seiten des Herausgebers vorgeschlagen werden?
Wir finden es schade, dass es von Seiten des Herausgebers trotz größeren Heftumfangs nicht gelungen ist, ein wissenschaftlich korrektes und den Proporzen nachvollziehbares Werk anzufertigen. Ein repräsentativer Eindruck der Gesamtstadt Hüfingen wird dadurch definitiv nicht gewährleistet.
Wenn man in der CDU oder auch SPD ist, empfindet man es sicher als vorteilhaft, wenn man unter Vereinen beschrieben wird. Aber auch dann müsste man erkennen, dass die Grünen, die BFSO, die FDP und auch die FW vollkommen ignoriert wurden. Dies ist reine Parteipolitik und hat mit den Ortschaften rein nichts zu tun. Davon abgesehen finde ich den ständigen Faschismusvorwurf ziemlich daneben.
Verzeihung, aber wenn jemand ständig Gruppen gegeneinander auszuspielen versucht (Teilorte vs. Kernstadt), dann sind das genau die rethorischen Stilmittel derer sich die AfD bedient, und verabscheue das zustiefst. Wir alle sind Hüfinger,, aber offensichtlich ist würde jemanden ohne dieses Feindbild das politische Programm abhanden kommen. Ich denke, dass ein Gemeindrat wichtigere Aufgaben hat als Bilder in einer Broschüre zu zählen um zu prüfen ob die Verhältnismäßigkeiten stimmen oder zu schauen ob er auch genügend gewürdigt wird.
Ich wüsste nicht, was Parteipolitik mit dem Ausspielen der Ortschaften zu tun hat. Es wurden auch die Grünen ausgegrenzt, nicht nur die BFSO. Dann ebenso alle muslimischen Hüferinnen und Hüfinger. Das Ausgrenzen von Muslimen dürfte der hier ständig erwähnten faschistischen Partei doch entgegen kommen? Na gut. Wenn man sich beschwert, ist man also Faschist? Komisch, eigentlich werde ich deshalb immer nur als grün versifte Emanze ohne Humor bezeichnet.
Ich finde diese Broschüre prima! Wenn man jedoch Fehler suchen will, so findet man immer welche. Sehr traurige Einstellung. Diese permanenten rethorischen Spaltungsversuche zwischen Kernstadt und Teilorte haben in meinen Augen mittlerweile schon AfD-Niveau erreicht. Furchtbar!
Bisher habe ich keine Argumente (auch in der Gemeinderatssitzung nicht) gehört, warum diese Broschüre prima sein soll?!? Design und Erscheinungsbild finde ich ja recht gelungen, jedoch zählen schlussendlich die Inhalte. Ein repräsentativer Eindruck der Gesamtstadt Hüfingen wird dadurch definitiv nicht gewährleistet. Als positives Beispiel kann beispielsweise die Löffinger Broschüre dienen
Unsere Fraktion hatte schlussendlich zwei Möglichkeiten: Konstruktive Kritik äußern oder eben alles hinnehmen und “alles ist prima” rufen.
Sorry, aber ICH fnde diese Broschüre prima. Und mir als Bürger reicht der darin gewonnene repräsentative Eindruck. Wir reden letztlich “nur” über eine Bürgerinformation und nicht über eine wissenschaftliche Dissertation über die Stadt Hüfingen. Hier anzufangen Bildchen zu zählen (“..von der Kernstadt sind aber mehr drin….”) ist in meinen Augen einfach nur lächerlich. Das hat für mich was von “Opferrolle” und bewusster “Keiltreiberei”.
Die Kritik an der Broschüre “auf Bildchen zählen” zu reduzieren erscheint mir etwas sehr kurz gegriffen. So fehlen zum Beispiel viele Vereine, ganze Religionsgemeinschaften werden ignoriert und die im Gemeinderatvertretenen Parteien werden auch nur teilweise behandelt. Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Neubürger in unserer Stadt an solchen Informationen interessiert ist. Und ich sehe da vor allem ein Holschuld der Stadtverwaltung und keine Bringschuld der in der Regel ehrenamtlich Tätigen. Da hätte man sich meiner Meinung nach mehr ins Zeug legen müssen, damit ein vollständiges Bild dargestellt wird.
Die wahren Spalter
Um einige Dinge zusammenzufassen und klarzustellen:
Am 21. November hat unsere Fraktion „BFSO/DIE GRÜNEN FRAKTION“
den BM offiziell in Sachen grobe Mängel und Versäumnisse in der Bürgerinformationsbroschüre angeschrieben. Am 11. Dezember hat der Schwarzwälder Bote unsere Pressemitteilung nach mehrmaliger Aufforderung abgedruckt. Der Südkurier hatte „keinen Platz“.
Da wir auch bis zur Gemeinderatssitzung am 12. Dezember 2019 keine Antwort vom BM erhalten haben, hat mein Fraktionskollege unter TOP Anfragen aus dem Gemeinderat um Aufklärung gebeten.
Daraufhin hat der BM eine von ihm vorbereitete Stellungnahme vorgelesen.
Diese hat er nur aufgesetzt, um auf den am Vortag abgedruckten Artikel im Schwarzwälder Bote zu reagieren. Warum reagiert ein BM auf eine schriftliche Anfrage einer Fraktion überhaupt nicht angemessen? Wäre von seiner Seite aus frühzeitig ein Signal gekommen, hätte man die Sache vielleicht aus der Welt schaffen können.
Unsere Liste ist für die Kommunalwahl vor allem deshalb angetreten, damit die Integration in Hüfingen endlich vorankommt. Diese fängt schon im Kleinen, an der Basis an. Mit einer fadenscheinigen Begründung („Man kennt die Adresse der Türkisch-Islamischen Vereinigung nicht und kann deshalb auch nicht auf die Existenz hinweisen.“) ist es nicht getan, zumal die Stadt-verwaltung erst vor kurzem mit einem der beiden Vereine intensiv in Kontakt war. Hätten wir eine neutrale Presse hier vor Ort, würde es jetzt im Blätterwald rauschen und zwar gewaltig. Lieber Herr Bürger, offensichtlich sind Sie kein Wähler von Bündnis 90/Die Grünen oder des BFSO. Wie würden Sie reagieren, wenn die von Ihnen favorisierte Gruppierung in der neuen Infobroschüre einfach missachtet worden wäre?
Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass es bereits im Vorfeld der Kommunalwahl erhebliche Benachteiligungen und Auffälligkeiten gab.
Die wahren Spalter und Ausgrenzer sind die, welche Andersgläubige einfach ignorieren. Die Broschüre ist und bleibt völlig unausgewogen und inakzeptabel, da beißt die Maus keinen Faden ab!