Wertholzversteigerung

Wertholzversteigerung

9. Februar 2024 0 Von Dr. Franz Maus

Liebe Bürgerpostleser, 

Sie erinnern sich noch an den Beitrag unten über die Wertholzsubmission im Markgräflerland? Haben Sie auch Interesse, was für ein Ergebnis zustande kam? Ich könnte mir vorstellen, dass das der Fall ist. 

Jetzt aber zum Submissionsergebnis. Revierförster Florian Schmid hat mir mitgeteilt, dass 2024 ein sehr gutes Ergebnis erzielt wurde: 1.252 € je Festmeter, das sind sage und schreibe 93 € mehr als das Jahr zuvor, wurden erzielt, ich finde das ist in der derzeitigen Zeit ein Hammer. Nur 12 der 483 angebotenen Stämme konnten keinen Käufer finden. Ich bin hellauf begeistert. Natürlich habe ich Florian Schmid gefragt, was die beiden Stämme 1185 und 1134 gebracht haben. Jetzt halten Sie sich fest: 

1134 erhielt das Höchsgebot aller Stämme, 2.879 € je Festmeter. Florian Schmid verwendete den Begriff „Braut“ für diesen Spitzenstamm, nicht schlecht dieser Name, oder was meinen Sie? Im Nachhinein muss ich dem Fotografen Armin Roser ein großes Lob aussprechen, er hat sicherlich erkannt, dass dieser Stamm die „Braut“ werden wird. Also hat der 1134 mit 4,82 Festmeter 13.876,78 € erzielt. 

Der 1185 hat auch über dem Schnitt gelegen, 1.524 € je Festmeter erzielte er, das sind bei 5,73 Festmeter 8.732,52 €.  

Beitrag vom 24. Januar 2024

Liebe Bürgerpostleser, 

in Baden-Württemberg gibt es 18 Orte mit Stammholzsubmissionen. Ja, ganz einfach geschrieben und jeder weiß Bescheid, oder? Jetzt der Reihe nach. Armin Roser aus Müllheim-Britzingen-Muggardt, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, schickte mir Bilder.

Anlass war, dass er zeigen wollte, dass es bei uns auch große tolle Bäume gibt, nicht nur „meine“ beste Eiche im Schloßpark Favorite bei Ludwigsburg oder den Mammutbaum in Konstanz.

Als ich die Bilder sah, war ich begeistert. Interessant ist auch, wie Armin Roser zu den Bildern kam. Nicht etwa, weil er regelmäßig auf dem Eichwaldparkplatz die Eichenstämme der Markgräfler Wertholzsubmission begutachtet, sondern mit seinem Junghund den daneben liegenden Hundesportplatz besucht. Auf dem Bild unten ist der Hund zu sehen, für ihn dürfen keine Gebote abgegeben werden. Übrigens, dieses Jahr jährt sich diese Submission zum 58 Mal. Können Sie sich auch an den in Reih und Glied positionierten Stämme erfreuen? Die kann man anschauen, das ist alles eine öffentliche Sache.

Wenn ich sage, dass Holzsubmission für mich Neuland war, dann ist es so, und überrascht mich selber. Wikipedia schreibt: „Eine Holzsubmission ist ein forstwirtschaftliches Verkaufsverfahren, bei dem insbesondere wertvolles Rohholz an Meistbietende veräußert wird. Dies erfolgt nicht in Form einer öffentlichen Versteigerung, sondern in Form schriftlicher Angebote.“ Das Holz wird vermessen, gelistet und mit einer Marke versehen als Erkennungsmerkmal.

Die Veröffentlichung dieser Listen erfolgte am 5. Januar 2024, ab dem Zeitpunkt liegen die ausgestellten Stämme zum Begutachten aus. Die Kaufinteressenten geben Gebote stammweise als Festmeterpreis ab. Wir sind gerade in einer heißen Phase, denn bis zum Donnerstag, den 25. Januar spätestens 9 Uhr müssen die Gebote beim Fortsbezirk Staufen abgeben sein. Anschließend erfolgt die Gebotseröffnung und am Freitag, den 26. Januar um 10 Uhr werden die Zuschläge an die Meistbietenden erteilt. Ich konnte mich mit dem zuständigen Revierförster Florian Schmid unterhalten. Auf meine Frage, was passiert, wenn der gleiche Preis mehrfach geboten wird, verblüffte er mit der Antwort, „dann entscheidet das Los“. Aber das komme sehr selten vor, weil die Bieter mit 1.505 € oder 1.493 € statt mit 1.500 € agierten. Der Waldbesitzer muss dem Zuschlag auch seine Zustimmung erteilen. Laut Reinhold Mayer ist für die Qualität oft der Wuchsstandort sehr entscheidend, deswegen wird der mit angegeben. Die Oberbadische vom Verlaghaus Jaumann berichtete über die Submission 2021 mit folgenden Zahlen: Im Schnitt erzielten die Eichen 672 € je Festmeter. Sie entsprechen 95 % des Angebotes, die Restmenge waren Nussbäume, Eschen, Kirschen, Roteichen und Ahorn. 24 Kunden aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Österreich und aus Luxemburg gaben Gebote ab. Sehr interessant ist die Verwendung, 60 % kommen zur Funierindustrie und zum Holzhandel, 30 % an Sägewerke und 10 % an Fasshersteller. Im letzten Jahr lag der Spitzenpreis für einen Stamm laut Florian Schmid bei 3.000 € je Festmeter. Nicht schlecht Herr Specht. 

Hier habe ich aus dem Losverzeichnis die Zahlen der beiden Prachtstücke hinkopiert:

Sie können sicherlich die Zuordnung über das Matalltäfelchen, 1185 und 1134 auf den Stämmen erkennen. Stammlänge, mittlerer Durchmesser ohne Rinde und Festmeter ohne Rinde sind die letzten drei Zahlen, Stammlänge und mittlerer Durchmesser ohne Rinde finden Sie auch auf dem Holz. Ich überlasse es Ihrem mathematischen Können, wie die Festmeteranzahl berechnet wird: R² * 3,14 * Länge.

Angenommen jemand bietet für die Nummer 1185 2.000 € je Festmeter, so kommt der Stamm auf 2.000 € * 5,73 = 11.460 €.

Zum Schluß eine herzliches Dankeschön an Armin Roser für die Überlassung der schönen Bilder und Reinhold Mayer und Florian Schmid für die Hilfestellung.

Eiche im Schloßpark Favorite bei Ludwigsburg
Mammutbaum in Konstanz

Herzliche Grüße
Franz Maus