Baaremer Zeitenwende

Baaremer Zeitenwende

29. Oktober 2024 0 Von Hannah Miriam Jaag

Der Gedenkstein für Günther Reichelt wurde eingeweiht

Ein Gedenkstein, wie er passender nicht sein könnte:
 Mit Ecken und Kanten, in seiner Aussage und Klarheit aber eindeutig!
Der Gedenkstein für Prof. Dr. Günther Reichelt wurde am Freitag, 25. Oktober 2024, bei einer feierlichen Gedenkstunde im Reichelt-Biotop offiziell eingeweiht. Im Wuhrholz, beim Pfohrener Riedsee gelegen, begrüßte Dr. Hannah Miriam Jaag, Vorsitzende der Freunde der Natur Hüfingen, die über 30 Anwesenden. Darunter auch die beiden Töchter von Prof. Dr. Reichelt.

Einführung und Danksagung
Dr. Hannah Miriam Jaag

Im Namen des Vereins übergab der Bürgermeister von Hüfingen, Patrick Haas, symbolisch den Stein an die Stadt Donaueschingen. Bürgermeister Severin Graf nahm das Geschenk gerne entgegen und fügte, an den Hüfinger Bürgermeister gerichtet, an:

Du bist noch nicht einmal ganz die berühmten 100 Tage im Amt und kommst gleich mit solch bedeutenden Geschenken aus der Nachbarschaft zu uns. Das wissen wir besonders zu würdigen; das läßt auf eine gute Zusammenarbeit hoffen! Herzlichen Dank Dir ganz persönlich und vor allem auch den Freunden der Natur Hüfingen!

Reden Bürgermeister Patrick Haas
und
Bürgermeister Severin Graf

Der ehemalige Oberbürgermeister von Donaueschingen, Thorsten Frei MdB, hat seine Erinnerung mit uns geteilt:

Rede von Thorsten Frei, MdB

Prof. Dr. Helmut Gehring, langjähriger Weggefährten von Prof. Dr. Günther Reichelt hat seine Erinnerungen mit uns geteilt:

Rede von Prof. Dr. Helmut Gehring

Katharina Baudis, Geschäftsführerin BUND Schwarzwald Baar Heuberg

Prof. Dr. Günther Reichelt war die treibende Kraft hinter der Entstehung der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Schwarzwald-Baar-Heuberg e.V., des Vorgängervereins des heutigen BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) Regionalverbands.

Durch seine Forschung und Publikationen hat er entscheidende Impulse für den Naturschutz in unserer Region gegeben und das Bewusstsein für ökologische Fragestellungen bei politischen Entscheidungsträger geschärft.
Durch seinen großen Wissensschatz und seine umfassenden Kenntnisse über die Natur der Region war er stets eine anerkannte Autorität und sein Wort hatte Gewicht. Wir möchten an dieser Stelle an seinen Einsatz gegen die „Schwarzwald-Autobahn“, für die Etablierung einer geregelt Müllentsorgung und Wertstofftrennung, sowie für die Ausweisung und Entstehung zahlreicher Biotope und Naturschutzgebiete erinnern.

Sein Engagement für den Schutz bedrohter Arten und Lebensräume war beispielhaft und hat viele dazu motiviert, sich ebenfalls für die Natur einzusetzen. Er gab denen eine Stimme, die nicht selbst für sich sprechen konnten – den Tieren, den Pflanzen, unserer Natur, unserer Umwelt, unserer Heimat.

Sein selbstloser und unermüdlicher Einsatz für eine lebenswerte Zukunft imponieren noch heute und erfüllt uns mit großer Dankbarkeit. Wir freuen uns sehr über die Ehrung, die unserem Gründer durch die heutige Gedenksteineinweihung zu Teil wird und bedanken uns bei den Freunden der Natur Hüfingen, die seinen großen Leistungen und seinem bedeutenden Wirken in unserer Region Nachhall verleihen.

Ganz im Sinne von Günther Reichelt ließen die Freunde der Natur neben dem Gedenkstein ein Überwinterungshabitat für Reptilien und Amphibien errichten. Finanzielle Unterstützung für das gesamte Vorhaben erhielten sie dafür von der Sparkasse Schwarzwald-Baar, der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg, dem Steinmetz Udo Weisser, dem Bagger- und Forstbetrieb Heinrich Jägle und der Umweltgruppe Südbaar.

Dr. Hans Joachim Blech, Weggefährte und Gründungsmitglied der Freunde der Natur Hüfingen

In Memoriam Professor Günther Reichelt

Im Herbst 1975 zogen meine Frau und ich nach Donaueschingen Aasen und engagierten uns schnell in der evangelischen Kirchengemeinde Donaueschingen wie auch im Themenbereich Umweltschutz.

Die Kirchengemeinde Donaueschingen feierte 1976 Fastnacht im ehemaligen Pfarrhaus. Dort trafen wir unter anderem auf Günther Reichelt, ich im Kostüm der Waldschrats, Günther Reichelt als Mephisto im Sinne von Gustav Gründgens. Wir tanzten Freistiel bis in den Morgen.

Wir trafen uns wieder im Kirchengemeinderat, im Baarverein, bei Diskussionen mit dem Fürstenhaus um die Bibliothek des Baarvereins, bei Exkursionen z.B. mit Otti Willmanns, Freiburg, bei Pflegeeinsätzen, Pflanzungen, dem ersten Lehrpfad Hüfinger Orchideenwald im Deggenreuschen,  bei Vorträgen Z.B. Höhlenmalereien   ….usw. Man lernte sich natürlich auch privat etwas näher kennen. So stellte sich heraus: In seinem Geburtsort Schladen südlich von Braunschweig lebte eine Cousine meiner Frau, Ich selbst lebte nach dem Krieg seit  1950 bis 1967 in Göttingen, Die Universität war die Alma Mater sowohl für Günther Reichelt wie auch 15 Jahre später für mich.

Nun nochmal zu zwei Aktivtäten:

Waldsterben und saurer Regen war Anfang der 80iger Thema, Saurer Regen, radioaktiver Fallout von Tritium durch Fessenheim.  Angeblich zu erkennen u.a. an abnormalen Stengeln vom Löwenzahn.

Gemeinsam haben Günther Reichelt und ich 1982 beim Land Baden Württemberg Widerspruch eingelegt gegen den „sogenannten Sicherheitsausbau“ des Donaueschinger Flughafens. Als alle Personen bei uns im Garten versammelt waren fing es an zu schneien und vom Vollgas des Flugzeuges auf der Startbahn war nichts mehr zu hören. 

 In dem Biotop, wo der Stein jetzt steht  jahrelange Pflegemassnahmen und als Abfall Christbäume für Weihnachten.

Was bleibt ist die Erinnerung an einen Mentor und Vorbild mit immens viel Wissen. Wenn ich thematisch etwas wissen wollte hiess es z.B. Schriften der Baar Jahrgang 19xx, Seite von bis….

Von einer Idee zur Umsetzung

Hannah Miriam Jaag am 15.10.2024

Vor drei Jahren habe ich eine Idee entwickelt und seit dem sehr viele Anträge und E-Mails geschrieben. Die Idee war im Reichelt-Biotop Überwinterungshabitate und einen Gedenkstein an Prof. Dr. Günther Reichelt zu entwickeln.

Die Ersten die meine Idee gut fanden, war die Sparkasse Schwarzwald-Baar. Deswegen unten mein Beitrag vom November 2022 über den Vereinswettbewerb.

Inzwischen konnte die Idee umgesetzt werden. Finanziert und unterstützt von der Sparkasse-Schwarzwald Baar, der Stiftung Naturschutzfonds, der Umweltgruppe Südbaar, dem Bagger- und Forstbetrieb Heinrich Jägle, dem Steinmetz Udo Weisser und dem Naturschutzgroßprojekt Baar.

Am 25. Oktober werden wir Prof. Dr. Günther Reichelt im Reichelt-Biotop feiern:

Begrüßung: Dr. Hannah Miriam Jaag, Vorsitzende Freunde der Natur Hüfingen
Übergabe Gedenkstein
Patrick Haas, Bürgermeister Stadt Hüfingen
Severin Graf, Bürgermeister Stadt Donaueschingen
Erinnerungen
Thorsten Frei, MdB und Oberbürgermeister a.D. Stadt Donaueschingen
Prof. Dr. Helmut Gehring, Weggefährte
Dr. Hans Joachim Blech, Weggefährte und Gründungsmitglied der Freunde der Natur Hüfingen
Schlusswort
Thomas Kring, Projektleiter Naturschutzgroßprojekt Baar

Alle Infos auf der Webseite der Freunde der Natur Hüfingen e.V.: https://www.freunde-der-natur-huefingen.de/ueberwinterungshabitat/

Vereinswettbewerb der Sparkasse Schwarzwald-Baar

Beitrag vom 15.11.2022

Am 14. November fand die Preisverleihung des Vereinswettbewerbes der Sparkasse Schwarzwald-Baar statt. Die Stadt Donaueschingen war die große Gewinnerin! Herzlichen Glückwunsch an unsere Nachbarstadt für die tollen Vereine und auch ihren super Oberbürgermeister!

Nach Hüfingen gingen auch zwei Preise.

So ging Platz 4 des Votingpreises mit 6.000 Euro an die Musikkapelle Fürstenberg e.V.

Herzlichen Glückwunsch nach Fürstenberg!

Ein Jurypreis ging an die Freunde der Natur Hüfingen e.V. mit 2.500 Euro für das Überwinterungshabitat für Reptilien im Gedenken an Prof. Dr. Günther Reichelt .

Vielen Dank an die Sparkasse Schwarzwald-Baar für das wirklich gelungene Event!