Wer Jugendarbeit kürzt, verhindert Jugend!
01.Juli 2021 von Christina Meckes
„Die Pandemie hat uns noch deutlicher vor Augen geführt, wie wichtig der direkte Draht zu den Kindern und Jugendlichen ist und dass eine Stadtjugendpflege in einer Stadt wie Blumberg nicht fehlen darf.“ Mit diesen Worten begrüßt Blumbergs Bürgermeister Markus Keller den neuen Stadtjugendpfleger Sasa Hustic.
Zur gleichen Zeit in Hüfingen: Hier wurde der Stellenumfang der etablierten Stadtjugendpflege von 100% auf 70% reduziert, um mit einem Stellenumfang von 20% für eine Krankheitsvertretung und das Thema geschlechterspezifische Jugendarbeit aufzustocken. Zudem wurde die FSJ-Stelle gestrichen.
Alle Kinder und Jugendliche haben einen Anspruch auf die Förderung ihrer Persönlichkeit und ihrer Entwicklung. Das Sozialgesetzbuch, Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII), übersetzt diese umfassende Grundausrichtung in einzelne Leistungen für junge Menschen und führt an erster Stelle Angebote der Jugendarbeit an. Bei der Umsetzung werden junge Menschen durch professionelles Fachpersonal begleitet. Das ist meines Erachtens wichtig zu wissen, denn nicht nur in Zeiten der Pandemie bedarf es ausgebildeten Expertinnen und Experten, die unseren Kindern zur Seite stehen und sie gegebenenfalls professionell begleiten. Hüfingen hat das bisher umgesetzt, nicht zuletzt auch in der Sozialraumkonferenz. Durch regelmäßige Treffen intensivieren soziale Träger und Dienste rund um die Kinder- und Jugendarbeit einer Gemeinde die Zusammenarbeit und bilden so solide Strukturen für die junge Generation.
Natürlich sind in einer Gemeinde wie Hüfingen viele Kinder und Jugendliche in das traditionelle Vereinsleben eingebunden. Das ist großartig und mit Sicherheit ein wichtiger Baustein im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit. Viele – aber eben nicht alle. Und mit Blick auf die Besucherinnen und Besucher der Stadtjugendpflege Hüfingen wird deutlich, dass es einige gibt, die beides nutzen. Mit den gesellschaftlichen Veränderungen und wachsenden Herausforderungen für unsere nachfolgenden Generationen braucht es beides. Und Hüfingen war ein Paradebeispiel dafür, dass ehrenamtliche Vereinstätigkeit und professionelle Jugendarbeit ganz wunderbar Hand in Hand gehen können. Das ist alles andere als selbstverständlich und von beiden Seiten hart erarbeitet.
Mit den Kürzungen in diesem Bereich wird Vieles, was lange zusammenwachsen konnte, aufs Spiel gesetzt.
Das ist bitter!
Es braucht Entscheiderinnen und Entscheider, die im Sinne von Kindern- und Jugendlichen handeln; eine erwachsene Generation, welche die Notwendigkeit sieht.
Ich will auch in einer Gemeinde leben, in der sich ein Bürgermeister freut, wenn er für unsere Kinder und Jugendlichen Geld ausgeben darf.
Seit einigen Jahren werden die Interessen der Jugend m. E. immer weniger berücksichtigt (…die Vereine werden es schon richten…). Aber die Kinder sind unsere Zukunft! Traurig daran ist, dass die heutige Jugend später die üppigen Pensionen derjenigen zahlen muss die ihnen heute nicht die nötige Aufmerksam entgegenbringen.
Im Übrigen: Kinder sollen und Jugendliche müssen seit 2015 in Baden-Württemberg an Entscheidungen beteiligt werden, von denen sie betroffen sind. Möge sich mal jeder Gedanken mach wo und wie das in Hüfingen geschieht !?!?!?
Mehr ist dazu nicht zu sagen!