Ein Märchenprojekt der Autorin und Tierrechtsaktivistin Margrit Vollertsen-Diewerge (21.07.1933-23.08.2024) das wir im Jahr 2023 veröffentlichen durften.
Illustrationen: Maria Pihlainen, Lina Sjöberg und Douglas Leijgard, Lehrerin Maria Wännerdahl, Stalforsskolan, Eskilstuna Amornrat Songhongnok, Kunstlehrer Mathias Hill, Eichendorffschule Erlangen (2008)
In einem Land nicht weit von hier lebte Tim in einem alten Mietshaus. Es hatte blaue Türen und vor der Haustür stand eine große Birke, in der drei Eichhörnchen wohnten, zwei rote und ein graues. Wenn Tim Erdnüsse oder Haselnüsse oder Walnüsse gefunden hatte, legte er sie unter den Baum, dann kamen die Eichhörnchen und versteckten sie für den Winter.
Als Tim eines Mittags von der Schule nach Hause kam, dachte er: „Heute habe ich mich aber in der Straße geirrt. Wo ist denn die Birke geblieben?“ Vor dem Haus war nur ein großer leerer Platz, weil der Hausmeister den Baum abgesägt hatte. „Mich haben die Blätter geärgert, die im Herbst in der Regenrinne lagen,“ sagte er und zog an seiner Pfeife.
Tim setzte sich auf den Baumstumpf, der noch aus der Erde ragte. Auf einem der abgesägten Birkenstücke saß plötzlich das graue Eichhörnchen und sagte: „Könntest du nicht vielleicht so nett sein und unser Zuhause wieder instandsetzen?“ Erstaunt erwiderte Tim: „Kannst du sprechen?“ „Frag‘ doch nicht so dumm, das hörst du doch,“ sagte das graue Eichhörnchen. „Beeil‘ dich und geh hinunter zu Tante Astrid, die mußt du um das Unsichtbare Band bitten. Du weißt doch sicher, daß Tante Astrid in dem lila Haus unten am Fluß wohnt?“
„Klar weiß ich das,“ sagte Tim und lief die Straße hinunter. Unten am Fluß war das lila Haus, gleich daneben hatte ein Wanderzirkus seine Zelte aufgeschlagen. Er brauchte nicht einmal anzuklopfen, denn Tante Astrid stand schon an der Tür und sagte: „Soso, da will sich mal wieder einer mein Unsichtbares Band ausleihen. Es funktioniert aber nur, wenn es für einen guten Zweck gebraucht wird!“ „Ich will die abgesägte Birke wieder zusammensetzen, in der wohnen drei Eichhörnchen, die sind jetzt heimatlos geworden,“ sagte Tim. Komm‘ rein,“ sagte Tante Astrid. „Siehst du diese vielen Bücher hier? In einem davon ist das Unsichtbare Band, aber ich weiß nicht mehr, in welchem. Wenn du anfängst, in den Büchern zu lesen, wird es plötzlich in deiner Hand liegen.“
Tim stand vor der riesigen Bücherwand. „Das sind doch sicher 1000 Stück?“ fragte er. „Es sind 146 Millionen,“ sagte Tante Astrid. „Aber das ist kein großer Unterschied. Wenn du Glück hast, ist es bei den ersten zwanzig dabei.“ Beim 14. Buch fühlte Tim plötzlich ein Knäuel in seiner Hand. Als er aber hinsah, war nichts drin. Wenn du es fühlst, ist es da,“ sagte Tante Astrid. „Du mußt es aber gut festhalten, sonst findest du es nie wieder. Wie willst du denn die großen schweren Birkenstücke aufeinandersetzen? Willst du auf eine Leiter klettern?“
Tim bekam einen großen Schreck, denn darüber hatte er überhaupt nicht nachgedacht. Ehe er antworten konnte, sagte Tante Astrid. „Geh‘ gleich hinüber zum Wanderzirkus. Unter dem Baum ist der Elefant November schon zwei Wochen lang angekettet, denn der Wärter hat den Schlüssel zum Schloß verloren. Er wird dir sagen, wo der Schlüssel liegt, den mußt du holen und das Schloß aufschließen. Dann wird November heute nacht kommen und die Birkenstücke aufeinandersetzen. Aber verliere ja nicht das Unsichtbare Band. Das graue Eichhörnchen muß es wie eine Spirale um den Stamm herumlegen und damit fertig sein, bevor der Pirol anfängt zu singen.“
Tim hielt das Knäuel ganz fest und ging zu November, der laut trompetete, als er ihn sah. Der Wärter sah herüber und schrie: „Geh‘ ja nicht näher, der Elefant hebt dich mit seinem Rüssel in die Höhe und läßt dich auf die Erde fallen, dann trampelt er dich tot. Er ist nämlich bösartig.“ Tim tat so, als hätte er nichts verstanden, denn er hörte November sagen: „Glaub‘ ihm nicht, ich bin nur böse, weil er mich an diesen Baum gefesselt hat und überhaupt nicht nach dem Schlüssel sucht. Der liegt hundert Meter von hier unter dem großen Brennnesselbusch. Wenn du ihn holst, kannst du das Schloß aufschließen. Dann bleibe ich still stehen, damit der Wärter nichts merkt. Ich komme um Mitternacht und setze den Stamm wieder zusammen.“
Tim ging am Fluß entlang und wirklich! da war der große Brennesselbusch und darunter lag der Schlüssel. Nun hatte Tim beide Hände voll, in der einen das Unsichtbare Band, in der anderen den verrosteten Schlüssel. Um das Schloß aufschließen zu können, klemmte Tim das Knäuel unter sein Kinn, denn er hätte es ja nicht wiedergefunden, wenn er es auf die Erde gelegt hätte. „Bis heute Abend“, sagte November und blieb ganz still stehen, als Tim das Schloß aufgeschlossen hatte. Tim ging zurück zu dem großen Mietshaus und sah sich die Birkenstücke an. Die beiden roten und das graue Eichhörnchen beobachteten ihn. „Wirst du das Band auch nicht fallen lassen, während du es um den Stamm legst?“ fragte Tim das graue Eichhörnchen.
„Das sicher nicht,“ antwortete das graue Eichhörnchen. „Meine Sorge ist, daß November die schweren Stücke nicht genau aufeinanderlegt und wir erschlagen wer-den, wenn der Stamm umfällt.“ „November ist vier Meter hoch und hat einen superstarken Rüssel,“ sagte Tim. „Weißt du überhaupt, daß du mit dem Unsichtbaren Band oben sein mußt, bevor der Pirol anfängt zu singen?“ „Klar weiß ich das, schließlich ist Tante Astrid meine beste Freundin,“ entgegnete das graue Eichhörnchen.
Um Mitternacht kam November lautlos die Straße herauf. Seine riesigen Ohren wedelten, als er sich die Birkenstücke ansah. „Zum Glück ist das unterste Stück immer das dickste,“ sagte er, „nicht auszudenken, wenn die Birke unten dünn und oben dick wäre.“ Er schlang seinen Rüssel um das erste Stück, hob es hoch und rückte es zurecht, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan als Birkenstücke aufeinander zu setzen. Doch je höher der Stamm wurde, desto langsamer ging es, und schließlich sagte November: „Das letzte Stück schaffe ich nicht, da mußt du mir helfen.“ Er hob Tim mit dem Rüssel hoch und trug ihn und das Birkenstück in die Höhe. Geschafft !
Kaum hatte November Tim wieder auf die Erde gesetzt, begann das graue Eichhörnchen wie ein Wiesel um den Stamm zu laufen. „Es hat ja nur wenige Minuten Zeit,“ dachte Tim, „hoffentlich fällt ihm nicht das Unsichtbare Band herunter. Das würden wir ja niemals wiederfinden.“ In weniger als vier Sekunden war das graue Eichhörnchen oben angelangt. Doch was war das? Plötzlich leuchtete das Band blutrot auf, wie eine Spirale umschloß es den schwarz-weißen Birkenstamm, der so kerzengerade dastand als hätte er nicht bis zum Beginn der Nacht in Stücken auf der Erde gelegen. In diesem Augenblick begann der Pirol zu singen, und das Band wurde wieder unsichtbar.
Tim wurde sehr müde und schlief auf der Stelle ein. Durch die laute Stimme des Hausmeisters wurde er unsanft geweckt. „Ich meinte, ich hätte gestern die Birke bis auf einen Stumpf abgesägt, aber nun steht sie wieder in voller Größe da!“ hörte er den Hausmeister sagen. „Gut, daß du es nicht getan hast,“ sagte die Hausmeisterin, „jetzt haben wir wieder viel Grün vor dem Fenster und die vier Eichhörnchen toben wie früher in den Zweigen.“
Vier? Hatte Tim sich verhört? Wieso vier? „Sieh‘ nur das zweite graue Eichhörnchen,“ rief die Hausmeisterin. „Hast du je so ein riesiges Eichhörnchen gesehen?“ Natürlich weiß ich, daß Elefanten sich nicht einfach verwandeln können, dachte Tim. Aber wenn ich dieses Eichhörnchen mit den riesengroßen Ohren und dem kurzen Schwanz mit langen borstigen Haaren sehe, glaube ich, daß es ein Elefantenhörnchen ist. Sicher wollte November nie wieder im Zirkus angekettet sein, sondern hierbleiben.
„Jetzt muß ich das Unsichtbare Band zu Tante Astrid zurückbringen,“ dachte Tim. Aber wo ist es? Ist es als roter Faden um den Birkenstamm geschlungen? Oder hat das graue Eichhörnchen es bei seinen Nüssen versteckt? Oder ist es vielleicht auf die Erde gefallen und liegt irgendwo unsichtbar im Gras? Niedergeschlagen ging Tim hinunter zum lila Haus am Fluss, um es Tante Astrid zu sagen. Doch sie stand schon in der Tür und lächelte Tim zu. „Es ist nicht verloren, wie du meinst. Es ist längst wieder in einem meiner 146 Millionen Bücher. Wer sie liest und es für eine gute Tat braucht, wird es ganz gewiß darin finden.“
Ich glaube, dass nicht alle Kinder heute wissen was eine Schürze ist…. Der Hauptzweck von Omas Schürze bestand darin, das Kleid darunter zu schützen, da Oma nur wenige Kleider hatte. Es lag auch daran, dass Schürzen einfacher zu waschen waren als Kleider und Schürzen auch weniger Material verbrauchten. Darüber hinaus diente sie aber auch als Topflappen, zum Herausnehmen heißer Pfannen aus dem Ofen.
Sie eignete sich wunderbar zum Trocknen von Kindertränen und wurde gelegentlich sogar zum Reinigen schmutziger Ohren verwendet.
Im Hühnerstall wurde die Schürze zum Tragen von Eiern verwendet.
Über den Holzofen gebeugt, wischte man sich mit der Schürze den Schweiß von der Stirn. In dieser Schürze wurden Späne und Anzündholz für’s Feuer in die Küche gebracht. Aus dem Garten brachte sie allerlei Gemüse.
Im Herbst wurde die Schürze zum Einholen von Äpfeln verwendet, die von den Bäumen gefallen waren. Als unerwarteter Besuch die Straße herauf lief, war es überraschend, wie viel Möbel diese alte Schürze in Sekundenschnelle abstauben konnte.
Als das Abendessen fertig war, ging Oma auf die Veranda, schwenkte ihre Schürze und die Männer wussten, dass es Zeit war, von den Feldern zum Abendessen zu kommen.
Es wird lange dauern, bis jemand etwas erfindet, das die „alte Schürze“ ersetzt, die so vielen Zwecken diente.
Wie viele Keime sich wohl auf dieser Schürze befanden ??? Ich glaube nicht, dass sich jemals wer was von dieser Schürze eingefangen hat – außer Liebe…
Das Buch Alma, das Störchlein mit den kurzen Beinen, kann unter sima-ria@web.de, Friedrich-Farb-klecks@gmx.de oder im Café Vanilli’s in Donaueschingen nun auch käuflich erworben werden.
E Storchepärle jung und nett Huckt dobbe wie uff me Tablett Hät guete Root uff rotem Giebel Der Uusguck, der isch gar nit ibel
Dä, z Amedshofe überm Ried E Nescht isch wo mer ganz wiit sieht Me trohnt dä uff me Rote Huus Und sieht rundum i d Boor dä nuus
So kaamer Krotte, Mies und Frösche jagge de Storche Clan bruucht nit verzagge E Residenz uff’s Rothuus Firscht Do isch mer halt de Storchefürscht
So kaa mer villi Störch ernähre Die allfort kläpperlet und blähre I so me Ort gihts drum vill Zwilling Und immer wieder mol au Drilling
Die honds dä nett, kummet mords guet aa Kennt wette, die gond scho bald i‘ De J K aa Bei sore Fürsorge i dem warme Nescht Gohts fidel zue, wie bei me Klapperstorche Fescht.
De Schurz vum Grossi isch parat:
Beim Tränli trockne im z‘ hoesse Bad Beim Ännikeije mit em Rad Beim erschte Kindergarte Zoff Bruuchts au emol den sanfte Stoff
Beim Tröschte „Fünf bis Sechs“ i Spanisch Aber Reli „Eins“, e Grossi word do koe weng panisch Beim Wache wegem hohne Fieber „Hai Oma, kumm doch schnell mol nieber“
Beim Wadewickel wickle, Puhh… Lebertran, au do gihts nint zum Zickle Beim Gosche weg dem Oefalt Phoebe „Die Kueh, des isch e ganz e bleede“
Beim erschte grosse Liebesschmerz Druckt d‘ Oma dich a s mollig Herz Wenns später mol ums Schaffe goot BHät s‘ Omi au no guete Rot
S‘ Schnuuferli Gitta vu de Enteborg Hät Tag und Nacht e grossi Sorg Dass Neschterplatte sind parat Am beschte us me Schpoecherat
E Glück isch’s i dem Storcheort zum Huuse drum gihts halt au so vill zum Schmuuse Und so gohts bald vu Vorne los des Storchekläppre, des Famos.
E Mährli vum Heiner Graf us Iisebach. Übersetzung vu de Buechsproch is Booremerisch und is Züritüütsche.
Bilder und Idee: Heinrich Graf. Texte: Ramona Graf, Roswitha Stemmer-Beer, Martin Graf, Hubert Mauz, Maria Simon, Barbara Rohrer und Hans Peter Rohrer.
Zwuggl ist ein kleiner Zwerg. Er ist nicht sonderlich stark, dafür aber schlau und gewitzt. Zwuggl ist besonders, denn er liebt nicht die Beeren aus dem Wald, wie alle anderen Zwerge, sondern er liebt den Schokoladenpudding. Er ist so süß und schokoladig und lecker und vergeht so zart auf der Zunge. Um Schokoladenpudding zu bekommen würde Zwuggl so einiges machen.
De Zwuggel isch en kleine Zwerg. Bärestark sich e nit, aber selli gschied und schlau. Und waa isch er sunscht no? Er isch ganz verruckt uff Schokeladpudding. Siessi Waaldbeeri, die jeder mag, nei die mag er nit. Und sunneriefi Himbele, au die mag er nit. Aaber Schokeladpudding! Hmmm, well der so agnehm uff de Zunge vergoht. Dodefür stell de Zwuggel scho manchi Stroech aa.
De klei Zwerg Zwuggel isst fers Lebe gearn Schokeladpudding. Zwergli sind friendli , wered aber bees, wenn sie Gier und Fuetterneid spüret.
De Zwuggel isch en chline Zwärg. Er isch nöd bsunders starch aber defür schlau und pfiffig. Er isch öpper Bsunders, will er nöd wie alli andere Zwärgli am liebschte Waldbeeri hät, nei er hät am allerliebschte Schoggipudding. Dä isch nämli so süss und schoggig- zart und fein und vergaht grad uf de Zunge. Für Schoggipuddig miech de Zwuggel allerhand.
D’Gschicht vom chline Zwärg wo so gärn Schoggipuddig isst.
De Zwuggel isch en chline Zwärg. Er isch nöd bsunders starch aber defür schlau und pfiffig. Er isch öpper Bsunders, will er nöd wie alli andere Zwärgli am liebschte Waldbeeri hät, nei er hät am allerliebschte Schoggipudding. Dä isch nämli so süss und schoggig- zart und fein und vergaht grad uf de Zunge. Für Schoggipuddig miech de Zwuggel allerhand.
Jeden Tag geht er vom Rappenloch, wo er mit seiner Familie in einer kleinen Hütte aus Holz wohnt in das Bergwerk nach Eisenbach. In Eisenbach gibt es viele Zwerge, die nach Gold suchen, doch für gewöhnlich finden sie nur Eisen, ein Metall das nicht so wertvoll ist. Eines Tages doch hat Zwuggl schon morgens beim Aufstehen das Gefühl, dass etwas Großes passieren würde. Er nimmt seinen Rucksack, packt sein Vesper aus einem Brötchen und zwei Würsten und einen Pickel wie jeden Morgen ein. Er geht über die Felder am kleinen Bächlein vorbei und betritt das dunkle Bergwerk. Sein kleines Lämpchen hat er immer dabei und das hilft ihm in der Dunkelheit zu sehen. Immer tiefer geht er in den Stollen hinein und pickelt mit seinem kleinen Pickel auf den Stein. Da plötzlich leuchtet etwas. Er hat zuvor noch niemals Gold gesehen, doch das musste wohl ein Goldklumpen sein, so golden wie er leuchtet. Er pickelt vorsichtig weiter und es kullert nicht nur ein Goldklumpen aus der Steinwand sogar noch einer und noch einer und noch einer – so viele bis er letztendlich fünf Goldklumpen in seinen kleinen schmuddeligen Händen hält. Zwuggl kann seinen Augen kaum trauen und beginnt zu träumen. Wie viel Schokoladenpudding er dafür bekommen könnte – so viel, dass er die vielen Gläschen gar nicht tragen könnte und sich Jahre lang den Bauch vollschlagen könnte mit Schokoladenpudding.
Jede Tag lauft er vum Rappeloch z Iisebach is Bergwerk is Untertal. Im Rappeloch wohnet Zwergli. Vill Zwergli, ganze Zwergesippene. Au de Zwuggel wohnt dä innere kleine Holzhitte. Fascht alli schaffet im Bergwerk und suechet und buddlet dä noch Iiseerz.
Aber eigetli, pass uff, nit wietersage, suechet sie noch Gold. Dem glitzige Wundermetall , dem saghafte Gold.
A me scheene Morge hoppet de Zwuggel heiter us de Bettstatt. Er isch sich ganz secher, dass hit ebbis Gwaltigs passiere werd. Er packt sie Rucksäckli und packt en Ortmogge , zwoe Würscht ii und oberdruff, natierli de Bergmanne Pickel. Er hoppet über d Felder und Wiese, vorbei am kleine, luschtige Iiisebächli, wo blätscheret is rappeschwarz Bergwerk a de Badmilli. Sii kloeni Karbit-Funzle liichtet enu a glei weng im Fiischtere. Er goht a d Arbet und schleglet, haut und klopfet mit sinere Spitzhaue uff die bockelherte Stoeschichte. Do, uff s mol, glitzeret und funklet ebbis. Jegesmaraie, wie des funklet und blitzt. Waa isch denn dees? Saacht scharret er wieter. Und zmols kaiht en granate Goldbolle vor ihm uff sinni winzige Zwergefiess aabi. Grad woner sich denoch bucke hät welle, kaiht no on , und no on, und no on vu dere Stoewand obe aabi. Zmols hät er fief prächtige Goldbolle i de kleine Händli. De Zwuggel khaa`s kum glaube. Doch wan er sich vu dem riiche Goldsege kaufe will, des woess er gnau. Er macht d Äugle zue und sieht sich in ere kloene Speis vu kleine, große, nei vu gwaltige Gläser voll mit Schokeladpudding umgebe.
De Zwuggel hät en ständige Kamerad, d Muus Minna. Die goht mit ihm is Bergwerk und pfiefft ihm villmol e Liedli vor, S Zwuggeli versirgt sie defür mit sim Vesper. Siteher ruckt sie nimme vu sinere Siite.
Er wohnt mit sinere Familie in ere Holzhütte im Rappeloch und gaht jede Tag is Bergwerk uf Eisenbach. Det sueched vill Zwergli nach Gold, aber meischtens findets nur Ise, aber das isch es Metall wo nöd bsunders vill Wert hät. Da, ame schöne Tag, hät de Zwuggel scho bim Ufsto s Gfühl, hüt passieri öppis Grosses. Wie a jedem Morge, packt er es Brötli und zwei Würscht als Znüni i sin Rucksack und zoberscht druf ue sin Pickel. Er lauft über d’Fälder ame chline Bächli verbi und dänn gaht er is dunkel Bergwerk ie. Er hät immer e chlises Lämpli debii, dass er im Tunkle öppis gseht. Er gaht immer tüfer in Stolle ie und picklet mit sim chline Pickel uf d’Felse. Plötzlich lüchtet öppis. Er hät zwar no nie Gold g’seh, aber so wie das lüchtet isch das sicher en Goldchlumpe. Vorsichtig picklet er wiiter und scho chugled nüd nu ein Goldchlumpe us de Felswand, nei no eine und no eine und no eine, im Ganze hät er föif Goldchlümpe i sine chline schmuddelige Händli. De Zwuggel cha fascht nöd glaube was er gseht und er fangt aa träume. Wie vill Schoggipudding gäbti das ächt? – So vill dass er all die Töpfli gar nöd mögti träge und er chönti jahrelang Schoggipudding ässe bis gnueg.
Er kann sich kaum halten und mit kleinen schnellen Schritten springt er glücklich und vorfreudig tips taps tips taps zu dem nächsten Ort an dem es Schokoladenpudding gibt. Das ist bei dem Mann der das Brot, die Brötchen und den Schokoladenpudding macht – dem Bäcker Fieser. Dort angekommen streckt er dem Bäcker freudestrahlend einen Goldklumpen entgegen und verlangt so viel Schokoladenpudding wie er tragen kann. Doch der Bäcker sagt: Zwuggl das ist ein Stein, der ist nicht viel Wert. Dafür bekommst du drei Gläser Schokoladenpudding und keines mehr. Da wusste der kleine Zwuggl dass der Bäcker Fieser ihn übers Ohr haut. Es fällt ihm wie Blätter von den Augen – der Bäcker Fieser heißt doch so weil er ein ganz fieser ist. Er gibt die kleinsten Brötchen für das größte Geld und er nutzt jede Gelegenheit um die Bewohner im Dorf zu betrügen und sich zu bereichern.
De Zwuggel isch vor luuter Freid nimme zum Hebbe. Es hoppet und rennt mit sinne kleine Fiessli ganz uffgweckt und verruckt is Nochberort zum Beck Vieser. Voller Freid streckt er im Beck en Goldklumpe vergegge: „Ich het gern so vill Schokeladpudding wie ich trage khaa“ und de Zwuggel zoeget ihm de Stoa, woner im Händle hebt.De Beck Vieser word ganz wunderfitzig; „ Zwuggel, wa häsch du do? Aah, nuu en wertlose Stoe us Iise. Dodefür gib ich dir drei Gläser mit Schokeladpudding, koe onzigs meh“, sait de Beck. Ums ummigucke nimmt er im Zwuggel den Goldklumpe us de Fingerli und lot ihn im Schoopesack verschwinde. De Zwuggel fuxt des, wie de Beck Vieser ihn über`s Ohr haue will. Wo denno de hinterlistig Beck in Kähr schlurpft isch, um im Zwuggel e paar aalti, verstaubeti, abgstandini Gläser mit Pudding z hole, hät sich de Zwuggel, taps, taps, taps, zu dene Gschtelaasch sgschliche, uff dene all de guet Schokeladpudding stoht. „ Nei, Nei, verseckle lan ich mich nit“, dismet s Zwergli vor sich änni. Und klick, klack , klick , klack verschoppet er wuselig alle Gläser i sim Rucksack.
De Beck Vieser verscherblet für vill Penunze die miggrigschte Brötle. Er loot koe Glegeheit uus, d Liit über de Tisch zum ziehe. Sau Riich will er were, und dodezue sind ihm alle holose, miese Schereschliefereie grad reacht.
Er vergitzlet fascht vor Vorfreud und rännt mit chline schnälle Schrittli tips taps, tips taps glücklich bis is nächscht Dorf wo‘s Schoggipudding git. Det hät de Beck Fieser sin Lade und macht det Brot, Weggli und ebe Schoggipuddig. Voll Freud streckt er am Beck en Goldchlumpe ane und seit er well so vill Schoggipudding wie n‘ er mög träge. Aber de Beck seit: Zwuggel, das isch nu en Schtei und nöd vill wert. Für de gits numme drü Töpfli Schoggipudding und kei einzigs dezue. Do hät de Zwuggel gmerkt, dass de Beck Fieser ihn wott bschisse, natürli, klar, dä heisst doch Fieser will er en Fiesling isch. Bi däm gits munzig chlini Brötli für vill Gält und er probiert all Lüt z’bschisse zum sälber gschnäll riich z‘werde. Aber de Zwuggel hät scho en Plan: wo de Beck in undere Stock abe gaht zum drü uralti Töpfli mit Schoggipudding go hole, schliicht de Zwuggel tips taps, tips taps zum Gschtell ane wo de frisch Schoggipudding staht, de wo de Beck wott verchaufe. Mit eim Schwick laht de Zwuggel klicker klacker alli Töpfli mit Schoggipudding i sim Rucksack verschwinde.
Doch der kleine Zwuggl hat schon einen Plan. Als der Bäcker nach unten geht, um dort nach drei besonders alten Schokopudding Gläsern für Zwuggl zu gucken schleicht der kleine Zwuggl tips taps tips taps zu den Regalen mit dem ganzen Schokopudding der zum Verkauf ausgestellt ist. Mit einem Schwung seines Arms lässt er klickeri klacker alle Gläschen mit Schokoladenpudding in seinem Rucksack verschwinden. Durch den krach schöpft der Bäcker Fieser Verdacht, dass Zwuggl was im Schildre führt. Was ist da oben los?
S Moritzle lebt im Lade vum Beck Vieser. De Moritz muuset am Brot und em Kueche uff de Uuslage vu de Bäckerei umenand. Überall hät de Vieser Muusfalle gstellt, nuu im Lade nit. Dä lebt sichs wie im Schlaraffeland. Wo denno de Moritz d Minna, im Zwuggel sie Kamerädle, sieht, isch er sofort i d Minna verliebt, wie en junge, hoffährtige Gickel.
„Klick, klack, klick, klack…….des hert de Beck im Kähr unnä. Wa isch denn do los?, denkt, aber zmols däämeret ’s ihm. So schnell wie ihn die krumme Fiess traget hond kinne, rennt er d Stäge uffi und merkt, dass alli Gschtelasch mit em Schokeladpudding rubis und stubbis leergrummt worre sind. De Beck rennt uussi und johlet und joemmeret um Hilf. „Gandarme, Gandarme, kummet, helfet. S‘ ganz Ort und de Oberpolizei sind deher grennt kumme.
Da g’hört aber de Beck überunne s’Schäppere vo dene Töpfli. Was macht de Zwerg det obe? De Beck rännt d’Stäge uf und gseht, dass s’Gschtell mit de Töpfli scho rübis und stübis läär g’rumt isch und de Zwuggel scho mit em ganze Pudding uf und devo isch. De Beck rännt veruse und rüeft luut: Polizei, Polizei, hebed de Dieb! De Zwuggel hät natürli Angst, dass mer ihn verwütscht und rännt und rännt so schnäll er cha mit sine churze Bei, tips taps tips taps über d’Fälder, de Berg duruf und in Wald.
Der Bäcker stürzt die Treppe hoch und sieht, dass die Schokoladengläser aus den Regalen ratzt putze leer gefegt waren und Zwuggl schon mit den ganzen Gläschen reiß aus genommen hatte. Er rennt raus und ruft laut nach der Polizei: Polizei – Polizei haltet den Dieb! Zwuggl hat solche Angst erwischt zu werden und rennt und rennt und rennt mit seinen kurzen Beinchen so schnell er kann tips taps tips taps über die Felder, den Berg hinauf in den Wald. Der Bäcker Fieser und die Polizisten mit ihren Spürhunden sind ihm dicht auf den Fersen.
De Oberbolizei Vöhrenrechtle sorgt im Wälderwaald für Reacht und d Ornig. Er goht dene schreege sache uff de Grund und isch selli gwissehaft und dipflischiessig. Jeden Bandit oder Hambis quetscht er so lang uus, bis er woess wa Sache isch und wa gnau passiert isch.
De Zwuggel wetzt und rennt mit sinne korze Fiessli und dem pralle Rucksack wie er e Gschoss über d Wiese und Felder und Buckel uffi und abi. Jegesgott hät der Zwuggel e Hoseschiesser- Angscht. De krummfiessig Beck und de Oberbolizei mit sim bissige Bolizeihund sind ihm schwer uff de Ferse.
De Beck Fieser und d’Polizischte mit de Spürhünd händ en scho fascht iigholt. De Zwuggel schnuufet und pfnuchset und isch eso erschöpft, dass er e Pause bruucht. Eine vo de Hünd macht en Satz uf en zue und fangt wie verruckt aa bälle zum de Polizischte z’rüefe. Was söll de Zwuggel jetzt mache? Wänn er uf en Baum ue chlätteret dänn g’sehnt en d’Polizischte, wänn er sich versteckt oder devo rännt, dänn bället de Hund bis en d’Polizischte finded. Und wänns en finded, dänn chunnt er is Chefi und er isch dänn Tag und Nacht iigschpeert. S‘einzig Intressanti wär dänn dass er d’Spinne a de Tecki chönti beobachte und gseh wies ihri Netz spinned.
Zwuggl schnaubt so hat er sich angestrengt und ist so erschöpft, dass er eine Pause braucht. Einer der Hunde kommt mit einem Satz auf ihn zugesprungen und beginnt ganz fürchterlich laut zu bellen um die Polizisten zu rufen. Was soll der kleine Zwuggl nun machen? Wenn er auf einen Baum klettert, dann sehen die Polizisten ihn, wenn er sich versteckt oder wegläuft, dann bellt der Hund bis die Polizisten ihn finden. Wenn die Polizisten ihn finden, dann wird er im Gefängnis Tag ein und Tag aus eingesperrt sein und das einzig spannende ist dann die Spinnen an der Decke zu beobachten, die ihre Netze spinnen und mit jedem Lufthauch tanzen. Plötzlich hat er eine gute Idee. Blitzschnell packt er seinen Rucksack vom Rücken nimmt die Wurst aus seinem Vesper und gibt sie dem Hund.
De Zwuggel schnuufet und baischtet u d isch baald so miäd, dass er verschnuufe mue. De schwarz Bolizeihund hoppet uff ihn zue und bellet wie en Närsche. Wa soll do de klei Zwuggli mache? Uff en Bomm gräsle? sich verschopp ? Z mols hät er en zindende Gedanke. Ratzfatz holt er sin Rucksack vum Buckel obe aabi, kromt noch em e Schübling und streckt die Knackwurscht im Bolizeihund änni.
Als uusbildete Bolizeihund hät de Max e ganz bsunderi Nase und au g spitzi Ohre. Sie zottligs Feal verrotet kumm, dass er boemager isch.
De zottlig, schwarz Spitz mit em wiiße Flecke uff de Bruscht isch immer en Wolfhunger. Blitzartig schnappt er die Worscht. sie schmeckt ihm selli guet. Des sieht de Zwuggel glie, well de Bolizeihund mit dem Wadel wedlet. „En Guedde, ich bi de Max, de Bolizeihund und wie hoesssisch duu ?“ . „Zwuggel hoess ich“, sait und giiht im Max die zweit Worscht. Wo denno de Bolizeihund die zweit rubis und stubbis verschlunge gha hät, stupft er de Zwuggel mit sinnere fiichte Nase saacht aa: „ So frindli war no nährmert zu mir. Derf ich bi dir bliebe, Zwuggel?“. „Nint lieber wie des“, sait s Zwergle und freit sich über den neie Kamerad.
Aber jetzt hät er e Idee: Blitzschnäll zieht er sin Rucksack ab und nimmt sini Znüniwurscht use und git si em Hund. De Hund isch en schöne, chline, echli zottelige schwarze Spitz mit eme wisse Fläcke uf de Stirne. Er hät immer Hunger und isst die Wurscht grad uf. Dänn wädlet er mit em Schwanz, er hät nämlich so fescht Hunger, will em d’Polizischte nie gnueg z’Ässe gänd. Also bsunders guet behandled die ihre Hund nöd, debii hät er doch eso e gueti Spürnase und sini Ohre ghöred sogar es Blettli vom Baum abe falle. Wo n‘em de Zwuggel au no di zweiti Wurscht fuettered, tänkt de Hund: de chli Zwärg isch so lieb und überhaupt nöd gföhrlich und bös, wie ich gmeint ha und wie das Polizischte gseit händ. Eigentlich chönnt de Zwuggel sogar sin Fründ werde. De Hund seit: ich bi de Max, de Polizeihund und drum säged mir d’Mäntsche Polimax. De Polimax wett jetzt lieber bim Zwuggel bliibe statt für d’Polizei schaffe. De Zwuggel freut sich, dass er jetzt en Fründ übercho hät wo mit em wott witerzie. Eso gönds miteneand tips taps, tips taps vo de Polizischte furt über Fälder und Wiese und Berge bis si is Bäretal chömed.
Der Hund ist ein schöner zotteliger kleiner schwarzer Spitz mit einem weißen Fleck auf der Stirn. Er hat immer Hunger und isst die Wurst genüsslich auf. Er wedelt mit dem Schwanz, denn er ist so hungrig gewesen, weil die Polizisten ihm nie genug zu essen geben. Sonderlich gut gehen die Polizisten nicht mit ihm um und das obwohl er doch so eine gute Spürnase hat und seine Ohren selbst ein fallendes Blatt hören können. Als Zwuggl ihm auch noch die zweite Wurst fütterte dachte der Hund der kleine Zwerg ist so lieb. Er ist gar nicht gefährlich oder böse so wie er das dachte, weil die Polizisten das so sagten. Zwuggl könnte sogar ein Freund werden. Der Hund sagt: Ich bin Max- der Polizeihund und die Menschen nennen mich deshalb Polimax. Polimax möchte nun lieber bei Zwuggl bleiben und ihn anstatt die Polizisten begleiten. Zwuggl freut sich einen Freund gefunden zu haben, der mit ihm weitergehen möchte. So gingen sie gemeinsam tips taps tips taps von den Polizisten weg über die Felder, Wiesen und Berge bis sie letztendlich in ein Tal namens Bärental kommen.
Ganz liesli schliechet sie sich, taps, taps, taps, devuu. Sie kummet is Bäretal am Feldberg, wo sie uff e klei Hiesli stosset.
„Zum gschiede Beck“
stoht do uff em Ladeschild. Wa fer en Guu, wie des guet schmeckt. De Zwuggel und de Max strecket ihre Näsli und Kepfle i die aaglihnet Derre inni. A me große Haffe stoht en kleine, grauhoorige Maa, wo saacht und fliessig en fieni, dicke, bruune Schokoladpudding aariehrt. Im Zwuggel lauft s Wasser im Muul zämet vor Gluschte.
De Schlau Beck gucket i de Welt ummenand. Bei ihm giihts fascht alls zum kaufe.S Bescht wan er uff sine Reise findet, bietet er i sim Kuriositäte Lade aa.
De Zwuggel kromet on vu sine Goldbolle us sim Hosesack. „Grieg ich bittschee vu dem guete Schokeladpudding? Und fer de Max Würscht, soviel ich trage khaa?“ De gschied Beck, so hoesst de Maa a dem grosse Haffe im Volksmund, isch Beck, en ehrliche und en guete Maa. Und als en frindliche, gspassige, gsprächige Maa und als Gifitz im Hohschwarzwald guet bekannt. Er bedient die zwo mit sim berühmte Schokeladpudding und sinne knackige Würscht. „ Hmmm, Hmmm, des schmeckt jo granateguet“, siefzet die zwo selig.„Des wars allerbescht wa mer jemols gschmaust hond“. Und wa macht de schlau Beck? Er steckt vill Gläser Schokeladpudding in Rucksack vum Zwuggel und obedruff no en Hufä Würscht für de gierig Max.
Det chömed’s zum e chline Hüsli und det drus use schmöckts gluschtig vo Schoggipudding. De Zwuggel und de Polimax gügsled is Hüsli ie und gsehnd wie de Beck Schläuli grad im Schoggipudding ume rüert. Hmm, das schmöckt soo fein, am Zwuggel lauft s’Wasser im Muul zämme. Er grüblet en chline Goldchlumpe us sim Sack use und streckt en am Beck Schläuli mit sine chline schmuddelige Händli ane und seit er wetti Schoggipudding für sich und au no Würschtli für de Polimax eso vill wie er träge chönni. De Beck Schläuli isch en ehrliche und gschide Maa und isch scho überall umeg’reist zum di bescht Schoggi und di allerbeschte Würschtli z’finde. Er weiss was guet und fein isch und füllt s Büchli vom Zwuggel mit feinem Schoggipudding und de Polimax chunnt knackige Würschtli über. Hmm so schmatz mampf säged die Beide, das isch de aller- allerbeschti Schoggipudding wo ich überhaupt je probiert ha – und di beschte Würschtli, seit de Polimax.
Dort kommen sie an ein kleines Häuschen aus dem es so lecker nach Schokoladenpudding duftet. Zwuggl und Polimax strecken ihre Nase in das Häuschen und sehen dort den Bäcker Schaule wie er gerade im Schokoladenpudding rührt. Hmmm es riecht so lecker, dass Zwuggl das Wasser im Mund zusammenläuft. Er kramt einen kleinen Goldklumpen aus seiner Tasche, streckt ihn dem Bäcker Schlaule mit seiner kleinen schmuddeligen Hand entgegen und verlangt so viel Schokoladenpudding und so viele Würstchen für Polimax wie er tragen kann.
„Sag emol, Ggchiede Beck, worum schmeckt do bei dir alls so selli guet? frogte de Zwuggel. „ ahh…. , die Würscht han ich vum Megxer Fritz vu Oberbränd. Der isch landuff , landab bekannt fer die allerbeschte Würscht, Fleisch- und Speckware. De Schokelad aber, de sell kunnt uus de Schwiizer Berg. Dert gänd die zfriedene Kühe die bescht Milch wo mer sich denke khaa. Und im große Sprüngli-Huus nemet Schokeladkocher nuu de bescht Kakoo us Brasilie, dä wo die nette, bruune Kaffeebohnemaidli a de Copa Cabana badet. Und us dene zwei Zuetate word beim Sprüngli de fein Sprüngli Schokelad gmacht“, sait de gschied Beck. „Wo sich denn dees ?“, do änni wendmir zwo, ich und de Max kuntinend änni gau. De gschied Beck verkaartet ihne de Weag. Er zoechnet ihne sogar Wanderkart. De Weag goht über hohni und stoenige Berg, vorbei a saftige Wiese und Felder, über en ganz große Fluss und wieder über hohni Berg. Sie saget dankbar und vergnüegt Adee. „ Wartet emol“, sait de gschied Beck, langet is oberscht Laderegal und nimmt e Fläschli Schokeladliker ussi. Des sich eigetli ninnt für ei zwo, aber wer woess, amend kinnet ihr des Gütterli doch emol guet bruuche“.
De Beck Schläuli füllt jetzt em Zwuggel sin Rucksack mit ganz villne Töpfli Schoggipudding und eme Huufe Würschtli. De Zwuggel fröged wunderfitzig: Beck Schläuli warum sind dänn din Schoggipudding und dini Würschtli so super fein? Ich verrate‘ s dir seit de Beck, die Würschtli sind vom Fritz und de macht di beschte Würschtli vo de ganze Wält. Und d’Schoggi, d’Schoggi heb er uf ere Reis entdeckt. Si chömi vo de Berge i de Schwiiz. Det gänd di glücklichste Chüe di beschti Milch und im grosse Hüpfli-Huus macheds di feinschti Schoggi. De Zwuggel wett jetzt unbedingt det ane, wo die feini Schoggi g’macht wird. Dänn erchlärt de Beck Schläuli em Zwuggel de Wäg über de höch Berg ie, über d‘Wiese und Fälder, über de gross Fluss und nomol über d’Berge und zeichnet em sogar no e Charte, dass er de Wäg guet findi. Si säged enand Adie und de Beck Schläuli git dene Zwee no eine vo sine guete Schoggi-Liköör mit uf de Wäg. De isch zwar nur für di grosse Lüt, aber villicht chönted mir de emal no guet bruuche, händ‘s tänkt.
Der Bäcker Schlaule ist ehrlich und keck und reiste durch die ganze Gegend um die leckerste Schokolade und die leckersten Würstchen zu finden. Er hat einen Sinn für das Gute und das Leckere und füllt die Bäuche des kleinen Zwuggl und Polimax mit leckerem Schokoladenpudding und knackigen Würstchen. Hmmm soooo lecker, sagten die Beiden, das ist der leckerste Schokoladenpudding den ich je probiert habe und die leckersten Würstchen. Der Bäcker Schlaule füllte nun auch den Rucksack klickeri klacker mit einem, zwei, drei – vielen Gläsern mit Schokoladenpudding und Würstchen. Zwuggl ist neugierig geworden und fragte den Bäcker Schlaule: Warum sind dein Schokoladenpudding und deine Würstchen denn so lecker? Bäcker Schlaule verrät ihm, dass die Würstchen vom Fritz kommen und dieser Fritz die weltbesten Würstchen macht. Die Schokolade hat er auf einen seiner Reisen entdeckt. Sie kommt von den Bergen in der Schweiz wo die glücklichsten Kühe die frischeste Milch geben und das große Sprüngli – Haus steht in dem sie die feinste Schokolade machen. Bäcker Schlaule erklärt ihm den Weg über den hohen Berg, über die Wiesen und Felder, über den Fluss und wieder durch die Berge und zeichnet ihm eine Karte, die ihnen helfen soll den Weg zu finden. Sie verabschieden sich herzlich und Bäcker Schlaule gibt den Beiden noch einen seiner Schokoliköre mit auf den Weg. Die sind zwar nur für große Menschen und Tiere aber sie dachten sich vielleicht wird er ihnen irgendwann behilflich sein.
Allmählich verschlupft d Sunn hinterem Buckl. Sie machet sich e Fiehr und bauet e Lager zum Schloofe. De Zwuggel will nuu no en Schokeladpudding schlecke. Hmm… wie der schmeckt. Grad wo er de Löffel is Gals dunkt, bellet de Max luut: „Do isch ebbis zwische de Bämm!“ Jo, do raschlets zwische de Bämm. De Zwuggel verschobbet sich, taps, taps, taps , so schnell er khaa hinterem Felse. Er siät zmol, dass en große Brummbär mit eme luute Brummbass und mit eme zottlige Fell us em Waald hinneverri kunt, gradweags uff de Schokeladpudding zue. Und schlabber di schlapp, sucklet er de ganz Schokeladpudding us dem Gläsli.
Wos wiiter gönd, verschwindet d’Sunne langsam hinter em höche Berg. Also mached sie sich es es Füür und es Lager zum Schlafe. S‘ Schläckmuul Zwuggel möcht no echli Schoggipudding als Bettmümpfeli ässe bevor er iischlaft. Wo er de Deckel vom Töpfli uufmacht schmöckt das soo süess und schoggig dru use. Grad wo er de erscht Löffel näh wott, fangt de Polimax ganz luut aa bälle und sait: „da isch öppis zwüsched de Bäum“. S‘ Raschle i de Bäum chunnt nächer und nächer. Jetzt chunnt de Zwuggel aber Schiss über. Er versteckt sich gschwind tips taps tips taps hinder eme grosse Felse. Da tapset mit eme luute Brummle en grosse, starche , brune Bär mit eme zottelige Fäll us em Wald dethär. Er lauft schnuergraad, taps tips taps tips taps, uf de Schoggipuddig zue. Und, mit eme schlips und eme schlaps schläckt de Bär mit sinere Zunge grad de ganz Schoggipuddig uf. Hmmm sait de Bär, dos schmockt so got hosch do no mor vo dom Schoggopoddong?
Als sie weitergehen verschwindet die Sonne langsam hinter dem hohen Berg. Sie machen sich ein Lager und ein Feuer zum Schlafen. Zwuggl möchte nur noch einen der leckeren Schokoladenpuddings essen bevor er einschläft. Der duftet als er ihn öffnet so schokoladig und süß. Gerade als er seinen ersten Löffel nehmen möchte beginnt Polimax ganz laut zu bellen. Da ist etwas zwischen den Bäumen, sagt er. Es raschelt in den Bäumen und das Rascheln kommt näher und näher. Zwuggl bekommt es mit der Angst zu tun. Mit schnellen Schritten geht er tips taps tips taps hinter einen großen Felsen, wo er sich versteckt. Da kommt mit einem lauten Brummen ein großer, starker Braunbär mit zotteligem braunem Fell aus dem Wald getapst. Er tapst tips taps tips taps schnurgerade auf den Schokoladenpudding zu und mit einem schlips und einem schlaps seiner Zunge hat Brommi den ganzen Schokoladenpudding aus dem Gläschen geschleckt. Hmmm sagt der Bär, dos schmockt so got host do noch mohr Schokolodonpoddong? Zwuggl hat Angst, muss aber auch ein bisschen Lachen, weil der Bär so komisch brummt. Er nimmt seinen ganzen Mut zusammen, nähert sich dem Bären und gibt ihm noch vier weitere Gläschen. Der Bär schleckt auch diese genüsslich schlips schlaps aus. Dann brummt er wieder dos schmockt so got host do noch mohr Schokolodonpoddong? Zwuggl hat eine Idee, geht leise tips taps tips taps zu seinem Rucksack und zieht den Schokoladenlikör, den sie vom Bäcker Schlaule bekommen haben, aus dem Rucksack. Der Bär trinkt die ganze Flasche mit einem großen Bärenschluck aus. Schon nach einem Moment ist der Bär davon ganz beschwipst und tänzelt von einem Bein auf das Andere, beginnt ein Lied zu brummen und lallt gobt mor noch mohr von dom Scho schoo schoololo poooddooong. Zwuggl und Polimax finden den Bär nun ganz lustig und gar nicht mehr furchteinflößend. Sie sagen, wenn du noch mehr Schokoladenpudding möchtest, dann komm mit uns. Wir sind auf dem Weg über den Berg, über die Wiesen und Felder über den Fluss in die Schweiz wo die beste Schokolade gemacht wird. Der Bär freute sich sehr und wollte gerne mitkommen, er legt sich hin, sieht noch ein Paar Sternchen über seinem Kopf tanzen und schläft nach kurzer Zeit schon ein.
„Hmmh…..“, siefzt de Bär gnüssli: „Wa han ich fer en ghörige Hunger gha. Und dös gluschtet mirsoo guet, dan ich gern no mehh so Pudding wet“. De Zwuggel hinterem Felsbolle mueß lache, well de Bär sich de Buuch riebt und zfriede brabblet und brummlet. Do nimmt de Zwuggel sin ganze Muet zämit, schliecht gmietli uff de Bär zue und streckt ihm no e Gläsli vergegge. „Des isch aber kaibe nett vu dir, derf ich mich vorstelle?“ „Ich bi de Brummi“, schnuufet de Bär und sucklet au des Gläsli rubis und stubbis leer. „ Des het aber ein fiine Guu, hesch au no mehr vu dem Ziig?“ brummlet de Bär glüschtig. De Zwuggel schliecht liesli zum Rucksack und zieht de Schokeladlikör vum gschiede Beck hinneverri. Des hät de Zwuggel schlau gmacht. De Bär suuft die ganz Flasche uus mit gwaltige Bäreschlück.
De Zwuggel hät echli Schiss, mues aber au es bitzeli lache will de Bär eso komisch brummlet. Er nimmt sin ganze Muet zäme und gaht zum Bär ane und bringt em nomol 4 Töpfli. De Bär schläckt au die no gnüsslich schlips schlaps uuf. Dänn brummlet er wider: das osch so got, hosch do no mo Schoggopoddong? De Zwuggel hät jetzt en Idee: er gaht ganz liislig, tips taps tips taps zu sim Rucksack und nimmt de Schoggi-Liköör vom Beck Schläuli use und git en em Bär. De trinkt di ganz Fläsche mit eim grosse Bäreschluck uus. Scho bald hät de Bär en chline Ruusch devo und tänzlet vo eim Bei ufs ander umenand. Dänn fangt er aa es Liedli z’brummle und laalet: gobt mor no moh vo dom Scho schoo schoololo pooddoong. De Zwuggel und de Polimax findet de Bär jetzt ganz luschtig und händ gar kei Angscht meh vor em. Si säged em, wänn du no meh Schoggipudding wottsch, dänn chomm doch mit eus. Mir sind nämli underwägs über de Bärg, über d’Wiese und Fälder und über de Fluss bis i d’Schwiiz, wos di bescht Schoggi mached. De Bär freut sich und wott gärn mitcho. Dänn liit er ab, gseht nur no es paar Stärndli um sin Chopf ume tanze und schlaft glii ii.
Früh am nächsten Tag gehen die drei Freunde weiter über den Berg, über die Wiesen und Felder. Brommi ist ein sehr lustiger, tapsiger Bär. Den ganzen Weg lang brummte Brommi Lieder, Polimax fing Hasen und Zwuggl war schon ganz aufgeregt. Gemeinsam überlegten sich die drei wie es wohl sein würde mit so viel leckerer Schokolade in den Bergen zu wohnen. Dort musste es auch so viele Rebhühner und Hasen für Polimax geben.
Scho noch wenige Schluck hät de Bär en Ruusch. Er tänzlet und hoppet wie e Danzbärli vu om Fuess uff de ander , drillet sich im Kreis ummenand und brabblet bsoffe: „Gänd mir gottverdelli no meh vu dem kaibe guete Scho- Scho Schokeladpudding“. De Zwuggel und de Max lachet sich krumm und bucklig und hond en mords Spass a dem Danzbär. Sie hond koe weng Angscht meh vor dem Ries. De Zwuggel striechlet de Brummi am Arm und sait: „Du Bär Brummi, wenn du no meh Schokeladpudding witt, deno muesch mit iis dorri id Schwiiz gau. Mir sind uff em Weag über d Berg, Wiese, Felder und Wälder, über den große Fluss, dorri i d Schwietz, wo de allerbescht Schokelad gmacht word“. Do hoppet de Bär vor Freid und brummlet: „ Hah, joo, ich gang gerne mit ei“. Zfriede leit er sich is weich Gras und Moos, sieht no eweng de Sternli zue, die über sim Kopf Ringelreihe tanzet, und schlooft bald seelig ii.
Brommi isch en riesige Braunbär. Er hät immer Kohldampf, duet aber nähmert ebbis z loed. Sii Uussprooch isch eweng uugwähnlich. Er sait nämli meischtens O, wenn er A, U, oder E sage sott. Des schiniert ihn aber koe weng. Er findet des sogar luschtig, wenn anderi do drübert pfittere und kittele mond.
Am nächschte Morge frühe wandered die drei Fründe wiiter über de Berg, über d’Wiese und Fälder. De tapsig Bär Brommi isch en Luschtige und brummlet di ganz Ziit Lieder; de Polimax fangt Hase und de Zwuggel isch ganz uufgregt. Die drei träumed mitenand vom Läbe i de Berge mit ganz vill feiner Schoggi. Sicher gits det au vill Rebhühner und Hase für de Polimax.
Als sie am Ende des Wiesentals sind kommen sie an einen großen Fluss. Der Fluss ist sehr groß – so groß, dass sie nicht darüber hüpfen können. Deshalb gehen sie am Ufer entlang und finden ein altes, morsches Boot. Brommi der Bär hiebt mit einem Ruck das Boot auf das Wasser, Polimax und Zwuggel springen rein und dann paddelt der Bär plitsch platsch los. Sie sind schon fast in der Mitte. Da plötzlich drückt sich Brommi beim Paddeln so stark mit seinen Füßen vom Boden des Bootes ab, dass der Boden des Bootes kricks kracks kracht. Zwuggl, Polimax und Brumm fallen mit einem Platsch ins kalte, schäumende Wasser. Der Zwerg fuchtelt voller Angst fürchterlich mit den Armen weil er nicht schwimmen kann. Er schluckt Wasser und wird mit der Strömung flussab getrieben. Doch im letzten Moment hat er Glück, denn Brommi schwimmt an ihm vorbei und er hält sich am zotteligen Fell des Bären fest.
Am andere Tag wacklet die drei Kamerade ganz frieh am Morge devuu. De Brummi isch en fidele, luschtige, dappige Bär. De ganz lang Weag brummlet de Brummi gattigi Bärelieder. De Max jagt mit Begeisterung Hase und de Zwuggel isch scho ganz uffgregt.
Zämet molet sich de Zwuggel und de Brummi uus, wie s wohl sii word mit dene ville siesse Schokeladschleckereie und dene Berg, wo si mitänand lebe und huuse wend. De Max aber droomet vu de Jagd uff jungi Rebhär und fätti Hase.
Am End vum Wiestal unterhalb vum Feldberg kummet sie a den broete Fluss, so wis i de Kart iizoechnet isch. Die drei Spezie watet rotlos am Fluss entlang. „Ich des e Boot?“ rieft de Brummi und verschwindet im hohne Schilf. Brummi, de Bär, ebe bärestark, lupft mit eme Ruck en aalte Waidling is Wasser. De Zwuggel und de Max hoppet volle Freid inni und de Bär hinnedrii. „ Hojoo, isch des wackelig“, freit sich de Brummi und paddlet plitsch-platsch devuu. De Max und de Zwuggel hebet sich verzwatzelt am Bootsrand fescht und de Brummi ruederet mit aller Bärekraft und Gwalt. Und uffs mol, knicki-knacki, brecht de Kahn z mitts abenand. „Zu Hilf, SOS, ich kha nit schwimme, joohlet de Zwerg und fuchtlet gruusig mit de Ärmli, woner is kaalt Wasser platscht isch. Er schluckt vill Wasser und d Strömig nimmt en mit flussabwärts. Aber de Zwuggel hät Glick. De Brummi schwimmt an ihm vorbei und de Zwuggel kha sich am zottlige Fell feschtkralle .
De Max wartet scho am Ufer. Si Fell tropfet. Erschöpft keihjet die drei is Gras. Si zindet e aa`schtändig Fier aa, dass sie s Fell, d Hoor und Klamotte troche grieget. Noch dere Kummedi bruuchet sie zerscht mol en Schokeladpudding und de Max e Worscht.
So chömmeds am Ändi vom Wiesetal an en grosse Fluss. De Fluss isch riesig, so gross und breit, dass sie nöd drüber ie gumpe chönnted. Drum gönds am Ufer naa und findet es alts morsches Boot. De Brommi lupft das Schiffli mit eim Ruck ufs Wasser, de Polimax und de Zwuggel jucked ie und de Brummi paddlet los. Scho fascht i de Mitti vom Fluss passierts, de Bär truckt bim Paddle so fescht uf de Schifflibode dass er kricks kracks zämmechroset. De Zwuggel, de Polimax und de Brommi gheiet mit eim Plumps is chalti, schumigi Wasser. De Zwerg fuchtlet voll Angscht mit sine Ärmli, will er nöd cha schwümme. Er schluckt Wasser und triibt mit de Strömig de Fluss durab. Zum Glück schwümmt de Brommi an ihm verbii und so chann er sich im letzte Moment a sim zottlige Fäll festchralle. De Polimax warted scho am Ufer und all drei gheiet ganz erschöpft is Gras. Zerscht ruebet si sich echli uus und dänn zündets es Füür aa zum s’Fäll und d’Chleider z’tröchne. Uf de ganzi Schreck abe ässeds grad z’erscht emal en Schoggipudding und e paar Würschtli und scho bald isch die gföhrlichi Gschicht wieder vergässe.
Polimax erwartet sie schon am Ufer und ganz erschöpft fallen die drei ins Gras. Nachdem sie sich ein bisschen ausgeruht haben zünden sie ein Feuer an um das Fell und die Kleider zu trocknen und essen erst einmal auf den Schock einen Schokoladenpudding, der sie direkt wieder alles vergessen lässt.
Am nächsten Morgen wandern sie weiter über Felder und Wiesen und Bächlein, über kleine Berge und große Berge und die Sonne lächelt ihnen ins Gesicht. Das freut den Bären so sehr, dass er seine Lieder zu brummen beginnt und so gehen sie tips taps tips taps mit großer Vorfreude in die Berge in der Schweiz. Polimax schnüffelt aber er ist ganz verwirrt. Denn die Schokolade duftet von zwei Richtungen in seine Nase. Polimax und Zwuggl sind sich unsicher. Zwuggl hat eine gute Idee wir fragen Brommi. Welchen Weg nehmen wir?
Noch ere gruesame Naacht gohts dene Kamerade wider guet. Sie machet sich uff de Weag, vorbei a gräene Wiese und geale Felder, über kleini und großi Berg und Hügel, id Schwiiz innizue. D Sunne lacht ihne debei mollig warm is Gsiecht. Des freit de Bär so selli, dass er die luuteschte und luschtigschte Bärelieder schmetteret. Uffs mol hebt de Max sii fiini Bolizeihund-Nase i d`Luft und schnüfflet : „Komisch“, murmlet er „s`schmeckt us glii zwei Richtunge noch Schokelad“. „Wa machemer jetzt?, wo noh sollemer gau?“, fraget er die andere zwo. I dere Ziit wo de Max und de Zwuggel no überleget, gaitschet de Brummi scho is Tal abi und rieft: „Ich ha gnueg vu dere Bergstiegerei, jetzt gommer is Tal abi, des isch gmitlicher. Kummet.“ Und so hond sies gmacht.
S hät Nochwuchs gähe. D Minna hät glii drei herzigi Miesli überkumme.
Im Tal aakumme loset de Zwuggel gnau. „Wa gluckeret do so komisch?“ froget er. De Max, wo de andere scho e Stuck voruus isch, rieft: „ „Gugget emol, wa isch des fer en wunderlichne Bach?„ De Brummi und de Zwuggel rennet dezue und sehnet deno au des dick, bruu Wasser. De Zwuggel schnupperet, grinset, steckt sin Doope gifizig inni und schleckt in muetig ab. Er juchzet vor Freid und Glick: „Schokelad“ rieft er und hoppet wie en Verruckte über d Wiese. Obe uff em Hogge entdeckt er s Sprüngli-Huus, wo en siesse, kleine Schokeladbach uussischliecht.
Zum Glück schwümmt de Brommi an ihm verbii und so chann er sich im letzte Moment a sim zottlige Fäll festchralle. De Polimax warted scho am Ufer und all drei gheiet ganz erschöpft is Gras. Zerscht ruebet si sich echli uus und dänn zündets es Füür aa zum s’Fäll und d’Chleider z’tröchne. Uf de ganzi Schreck abe ässeds grad z’erscht emal en Schoggipudding und e paar Würschtli und scho bald isch die gföhrlichi Gschicht wieder vergässe.
Am nächschte Morge wanderets wiiter über Fälder und Wiese und Bächli, über chlini Berge und grossi Berge und d’Sunne lächlet ihne is Gsicht. Die warme Sunnestrahle tüend am Bär eso guet, dass er grad wieder aafangt sini Lieder z’brummle, und so laufed‘s tips taps tips taps wiiter und freued sich scho uf d’Berge i de Schwiiz. De Polimax schnüfflet und isch ganz zunderobsi, will vo zwo Site her schmöcks vo Schoggi. De Polimax und de Zwuggel sind unsicher. Wo dure sölled mir gah? De Zwuggel fröged de Brommi um Rat. De Brommi isch zwar starch aber au e chli fuul und seit: gommer do Borg hoch odor gommor do Borg obo? Do oborlogon mor doch nocht long, do gohon wor don Borg obo, dos osch gomotloch. Eso mached‘s es eso und gönd durab.
Brommi ist zwar stark aber sehr gemütlich er sagt mit jeder Selbstverständlichkeit Gohon wor don Borg hoch odor gohon wor don Borg ronter? Do oborlogon wor nocht long do gohon wor don Borg rontor dos ost gomotloch. Plötzlich kommen sie an einen Bach mit sehr braunem Wasser, das ganz langsam fließt und seltsam gluckert. Brommi hält seine Tatze hinein und kostet. Hmmm herrlich Schokolade. Zwuggel war entzückt und außer sich vor Freude. Er sprang hinein und schwamm und öffnete seinen Mund so weit, dass sein ganzer Bauch mit Schokoladenpudding gefüllt war. Dann taucht er wieder ganz braun voller Schokoladenpudding auf und blickt sich um. Da sieht er, dass das Bächlein oben auf dem Berg aus dem Sprüngli Haus entspringt und dass überall Rebhühner und Hasen auf den Wiesen hüpfen. Hier möchten Brommi Polimax und Zwuggl bleiben und bauen sich ein kleines Häuschen in dem sie glücklich du zufrieden leben.
„Homm, hoho“, brummt de Bär Brummi. „Do bliebet mir,“ bellet de Max, well er scho Rebhär und kleini Hase usgloschoret hät und scho uff de Wiese am Jage isch. Und de Zwuggel, wo mit eme broete Schokeladgrinse und eme Holzleffel im Schokeladbächli huckt, nickt fidel mit glitzige Auge. Er isch halt en echte, wohre Schokeladchokeladzzwerg.
Uf eimal chömmeds an en Bach mit ganz bruunem Wasser wo ganz langsam flüsst und ganz komisch gluckset. De Brommi tünklet sini Tatze ie und probiert. Hmm schmatzigi Schoggi. De Zwuggel isch ganz us em Hüsli, er gumpet ie, und schwümmt mit offnem Muul bis sin ganze Buuch mit Schoggi gfüllt isch. Wo er wieder uuftaucht, ganz bruun vo Schoggi, gseht er, dass das Bächli obe uf em Berg, us em Hüpflihuus useflüsst. Und dänn gumped au no überall uf de Wiese Rebhühner und Hase umenand. Em Brommi, em Polimax und em Zwuggel gfallt das eso guet dass sich entscheided zum da bliibe. Si boued sich e chlises Hüsli und läbed det glücklich und zfriede.
Schwarzwald, de Wälderwaald
De Wälderwaald liet im Süd-Weschte vu de Republik. Er isch uff 150 km e uusdehnts Mittelgebirg. De höchscht Berg isch de 1493 Meter hoh Feldberg. De Wälderwaald isch dünn besiedlet. Typisch sind sine große Buurehöf mit tiefe Walmdächer, Hofmillene große, freie Waidberg und rundum Nodelwaald.
De Hotzewald
De Hotzewald liet im südliche Wälderwaald. De Name Hotzewald kunnt vum Häs, wo d Waldarbeiter friehner trait hond. Des waret so Art Pludedrhose.
De Rhii
De Rhii isch on vu de gröschte Flüss z Europa. Er kunnt us de Schwiitz. De Hochrhii isch vum Bodesee bis gi Basel Grenz zwische de Schwiitz und Dietschland. De Rhiifall vu Schaffhuuse isch de gröscht Wasserfall in Mittel- Europa. Uff e Bräeti vu 150 m dunnderet s Wasser über e Felskante.
D Schwiiz
D Schwiiz isch e Alpeland in Mitteleuropa. Sie gründet sich uff Eidgenosseschafte, wo sich im Mittelalter zu de eigene Verteidigung zämet dau hond. I de Schwiiz schwätzt mer vier Sprooche: Ditsch, Franzesich, Italienisch und Rätisch. Alli sind Amtssprooche.
Sprüngli-Schokelad
Vor uugfähr 175 Johr hät de Schokelad- Fabrikant Sprüngli si Schokoladfabrik an en Bach (im Schliefdobel) i de Nähi vu Horge am Zürisee verleit. Zwischeziitlich isch er gi Züri umzüglet und er hät z ganz Europa Gschäfter. Sin Schokelad isch hit selli bekannt uff de ganze Welt.
Nit nuu de Zwuggel und de Brummi sind gueti Kunde, sondern au de gschied Beck us em Bäretal am Feldberg.
Booremerisch word nit uussterbe, und wenn doch, erfahret ihrs do im Hieronymus z`erscht
E Mährli, Übersetzung vu de Buechsproch is Booremerisch
D` Schlangeprinzessin
I me Land, nit wiit eweg vu do, hät emol e Schlangeprinzessin mit sage und schreibe 332 andere Schlange vu ihrere Sorte i me scheene Heckegai glebt. Sie hond unter grosse Stäe ghuuset und sich i de Sunn gwärmt. A me scheene Tag isch die Prinzessin uuzfriese wore und hät gsait: „Mir wänd mitenand i Stadt züggle, gi Hifinge a de Breg, und dä bi dene Liit uff de Boor lebe, wer kunnt mit ?“ Alle 332 Schlängli hond natierli mit welle und so hond sie sich geg die booremer Stadt Hifinge a de Untere Breg gschlänglet.
Wo die Liit us Hifinge die Schlange gsähne hond, hond sie Türe verrammlet und sich nimme traut, au nuu oe Schlange ab-zmorkse, well sie d Gähwuet vu dene andere Schlange gfierchtet hond. Die Schlange hond sich überall gmietli gmacht. Sie sind i de Bettstatt, uff de Sessle, i de Hundezoene und i de Kochischränk glege. Mit dene isch e komische Kranket i d Stadt kumme. Alli Kinder zwische sechs und sechzeh Johr hond allfort, uhni End schnoddere messe.
Sie hond gschnodderet und gschnodderet und hon nimme i d Schuel gau kinne und hond nuu no Dehoem hucke kenne. D Eltere und de Borgermoeschter waret ganz verzwazzlet. Er hät im Apetheker vu de Stadt d Aawiesung gähe, Tablette oder e Saalbi herzumstelle, wo des ständig Schnoddere eweg bringt. De Apetheker hät aarühre und probiere kenne wa er hät welle, koe Salbi, konni Tropfe und Pille hond ebbis gholfe.
In ere lange Naacht isch de Apetheker ganz verzwazzlet a sim Labortisch ghuckt und hät grad e gschieds Buech us de Schublad hinnerverri krome well. Wo er aber inniglanget hät, hät er e Schlang i de Doope. „Jetzet huckt bigott des holos Gwürm scho i minere Buddi und i de Schublade“, hät er gjoohlet und hät den lange Schlangewurm us em Fenschter werfe well. Uff s mol dismet die liesli : „Morks mi bittschee nit ab, ich bi die Schlangeprinzessin. Villiecht kah ich dir helfe?“
Do hät de Apetheker die Schlang sorgsam uff en Stuhl glait und gsait: „ Wenn du mir des Rezept geg des Niesse verrotisch, lass ich dich am Lebe.“ D Schlangeprinzessin hät s Köpfle hin und her draiet und glisplet. „ Nimm oe Pfund Nieswurz und Milch, die muess grinne und stocke, s Netz vun ere Spinn, wo grad am Spinne isch, rühr alls zämet mit „Luft isch schwer“. Des isch denno die Salbi „Nies nicht mehr“. Kundinent isch de Apetheker a s Aarühre gange, wa gar nit so oefach war. „Luft isch schwer“ und „Nieswurz“ isch nämli selli, selli rar.
Des isch nämli e Hahnefuessgwächs mit giftigem Wurzelstock, wo nuu im Winter rötlich-wiissi Blüete hät. Wo d Sunne uffgange isch, hät er alli Zuetate zämet ghet und hät die Salbi fertigmache kinne. Sin Nochber hät en Bue ghet, de sechsjährig Peterli, wo uunterbroche vum Schnoddere gschittlet wore isch. Beim Peterli hät de Apetheker die Wundersalbi uusprobiert. Und kum zum Glaube: Ums ummigucke hät die Schnodderei uffghört. So hond sich denno alli Kinder mit dere Salbi vum Hifinger Apetheker uff s Näsli gsaalbet und hond wieder id Schuel zum Schriebe- und Leselehre gau kinne.
De Borgermoeschter war selli stolz uff sin so gschiede Apetheker und hät ihm e goldini Kette vermacht mit ere Urkunde i me goldige Rahme. „Du häsch en Preis griegt, grieg ich au on ?“ froget eweng iigschnappt und giffizig d Schlangeprinzessin. „Ich vermach dir de würdig Name „Nies nicht mehr“ sait de Apetheker. „Des isch aber schee, dankschee allerbeschtens“ sait d Prinzessin, „aber ich dät au no gern bei dir i de Apethek bliibe. Dä gfallts mer doch soo guet.“
De Apetheker überleit und sinnt korz nooch und sait denno: “Wenn du alli andere Schlange dezue überschwätze khaasch, dass die wieder is Hoemetland vu wo sie herkumme sind zruckgond und iis i Ruhe lond, denno kaahsch du bei mir bliibe“. „Worsch du mir denno au e Glashuus baue mit eme Ascht z Mitt`s drin ?“ froget d „Nies nicht mehr“. Und au des hät de Apetheker versproche.
Do hät sich s Prinzessli „Nies nicht mehr“ uussigschlänglet und alli Schlange aaschwattiert und verzellt, wie scheen es domols im hoemelige Hoemtland war, wo d Sunn uff d Stae gschunne hät und sie im warme Sandbodde pfuuse hond kinne. Und vor allem dät nähmert meh uuflätig joohle: „ Jeggesmaraije, do liet jo scho wieder so e gruusigs Schlangegwürm“ D Prinzessin hät es so herzig und siess uusmoole kinne, dass alli 332 Schlängli Hoemweh griegt hond und zum Städlitor, zum Peterstörli, uusgwanderet sind und wieder is Hoemetland zoge sind, wo sie sit Hunderte vu Johr wohlig und hoemelig glebt hond.
De Apetheker hät Wort ghaalte und e gross Glashuus baut mit eme Ascht z Mitts dinne, A dem hät sich s „Nies nit meh“ uffi gringle kinne. Obe uff dem Ascht hät de Apetheker all Tag e Häfeli mit frische Milch und eme Aijer drin ännighängt. Des hät s“Nies nit meh“ selli möge.
So hät s` Prinzessle vu ihrem Glashuus obe abi alls uusschäche und uusloschore kinne, wa i de Apethek so alls gange isch, und wie die Liit über ihre Breschte gjoomeret hond und mitenand Zagatet und s Neischt us em Städtli verkartet hond. Und weil sie sich selli wohlgfühlt hät und e frindlichi, weise Schlang war, hät sie im Apeteheker vill hoemlichi gheimnisvolle Rezept verrote. So isch de Apetheker vu Hifinge wiit über d Boor und de Wälderwaald drübert uussi en aagsehnene und gschätzte, gfrogete, heilkundige Apetheker wore.
Drum hanget sit 1951 s Bild vu de Schlange uff dem Ascht a jedere Apethek als Wohrzeoeche im ganze Land., au z Hifinge Und wer des nit glaubt, der khaa sich mit oegene Auge überzüege. Wo mer e Glashiesli hange sieht mit eme grosse, rote „A“ und ere wiise Schlang drin, wo sich a me Ascht uffischlänglet und us eme Häfeli Milch trinkt, der khaa sicher sii, dass dä alli Breschte und Wehwele mit überlieferte Salbe und Tropfe ghoelet wered.
S „A“ vu de Schlang „Nies nimme“
Amend hät sich de Leser über d Johreszahl 1951 gwunderet. Wa hät so e Johreszahl us em vergangene Johrhundert i me Märli zum sueche. Aber die Zahl han ich mit Absicht aagähe. Sie hät nämli e Gschicht.
Unter de Überschrift „55 Johr Apetheke- A – Johrtag vu me Klassiker“ kahh mer i de „Pharmazeutische Ziiting“ die Sätz lese: „ Laije, Adler, Einhorn und villi andere Markezoeche waret Johrhundert lang die diitliche Hiiwies uff d Heilkunde. Ebbe mit dem „A“ i de Liit aazoeget. Und es stellt des iis allne bekannt hitrig Apethekersymbol dar. Des „A“ uff wiisem Grund , wa nuu im diitsche Apethekerverzoechnis gilt, hät folgende Hintergrund:
Wo am End vu de 1920-er Johr anstatt Laije, Mohr und Engel e einheitlichs Markezoeche gsuecht wore isch, hät sich uff oenere Siite des Hageda Krietz mit Kelch und Schlange aabote und andersiits hät sich aber des drei Löffel Symbol i me Wettbewerb vu de Verunda Ziiting dorregsetzt.
Noch de Machtübernahm vum Hitler hät de Urheber vum „Drei Löffel Symbol“, de Graphiker Rudolf Weber (1899-1972) e Berufsverbot griegt well sie Bauhaus- Kunscht z mols als entartet golte hät. Au des wiis Kriez uff rotem Grund isch verbote wore, „weil es geeignet sei, s schwiizer Nationalgfühl z verletzte“.
Am 1. Jänner 1937 hät sich des gotisch „A“ mit ere Rune dorregsetzt. Des hät de Reichsapethekerfüher, au des häts gähe, koschtelos a jedi Apethek gschickt, mit de Ufflag, des uugfähr 20 cm gross Zoeche guet sichtbar aazbringe. Wo mit em End vum 2. Weltkrieg Runezoeche verbote wore sind, hät e neis Wahrzoeche her miesse. Des Symbol mit em Kelch und de Schlange isch wieder ufftaucht und sich i Verbindung mit dem rote „A“ zu dem Wahrzoeche entwicklet, wa uns hit immer no is Aug springt. Die wiiss Schlange do drin isch für mich zum Vorbild für die Schlangeprinzessin „Niess nimmi“ wore. So hät sie vu dankbare Apetheker e ehrends Aadenke überkumme. Sit 55 Johr wieset sie iis de Weag zu de näschte Apethek.
So au do z Hifinge.
Die” Schlange mit der goldenen Krone” wohnte an der Breg. Die Geschichte wurde von Lucian Reich im Hieronymus in Kapitel 2 erzählt:
Vielleicht hat sich der Leser über die Jahreszahl 1951 gewundert. Was hat eine solche Angabe aus dem vergangenen Jahrhundert in einem Märchen zu suchen? Doch diese Zahl habe ich mit Absicht genannt, denn sie hat eine Geschichte. Unter dem Titel „55 Jahre Apotheken-A – Geburtstag eines Klassikers“ finden sich in der „,Pharmazeutischen Zeitung“ die Sätze:
„Löwe, Adler, Einhorn und viele andere Embleme waren jahrhundertelang die klassischen Wahrzeichen der Apotheken”.
Und am Ende heißt es:
„Am 15. Dezember 1951 wurde die Kombinationder beiden klassischen Elemente der Heilkunde mit dem roten A der Öffentlichkeit vorgestellt und stellt das uns allen bekannte heutige Apothekensymbol dar.“
Dieses „A“ auf weißem Grund, das es nur in Deutschland als Apothekenwahrzeichen gibt, hat folgenden Ursprung: als Ende der 1920er Jahre statt Löwe, Mohr und Engel in einheitliches Logo gefordert wurde, setzte sich einerseits das Hageda-Kreuz mit Kelch und Schlange durch, andererseits war aber das „,Drei-Löffel-Symbol“ als Sieger as einem Wettbewerb der Kundenzeitschrift „Verunda“ hervorgegangen.
Nach der Machtübernahme durch Hitler bekam der Schöpfer des „,Drei-Löffel-Symbols“, der Grafiker Rudolf Weber (1899-1972), Berufsverbot, da Bauhauskunst als entartet galt. Auch das weiße Kreuz auf rotem Grund wurde verboten, „da es geeignet war, das schweizerische Nationalgefühl zu verletzen“.
Am 1. Januar 1937 setzte sich das gotische „A“ mit einer Rune durch, das Reichsapothekerführer Albert Schmierer kostenlos an jeden Apotheker übersenden ließ mit der Auflage, dieses etwa 20 cm große Symbol gut sichtbar anzubringen.
Da mit dem Ende de Zweiten Weltkriegs Runenzeichen verboten wurden, mußte ein neues Wahrzeichen gefunden werden. Das Symbol mit Kelch und Schlange tauchte wieder auf und wurde in Verbindung mit dem roten „A“ zu dem Emblem, das uns heute wohlbekannt ist. Die weiße Schlange darin wurde für mich zum Vorbild für die Schlangenprinzessin Niesnichtmehr, die vom dankbaren Apotheker ein bleibendes Denkmal gesetzt bekam, das uns schon seit mehr als 55 Jahren den Weg zur nächsten Apotheke weist.
Gar nicht weit von hier wohnte ein König, dem eine kleine Insel mit fünfhundert Einwohnern gehörte. Seine Insel hieß Tabeeum und die Einwohner waren Tabeaner, und sie alle liebten Tabea, die jüngste Tochter des Königs, die sie Tabs nannten. Nach dem Tode ihrer Mutter war Tabs allerdings etwas eigensinnig geworden: Sie mochte nicht, dass jemand ihre Haare anfasste. Wenn der Hoffriseur kam und sagte: „Liebe Tabs, lassen Sie mich Ire Haare kämmen“, so sagte sie: “Ich kämme meine Haare schon alleine“ und schickte ihn weg. Und wenn er kam und sagte: „Teure Prinzessin, bitte erlauben Sie mir, Ihre Haare zu waschen.“ so sagte sie: „Ich wasche mir die Haare schon alleine“ und lief hinunter zum Fluss und wusch sie in dem kalten Wasser.
Ziemli wiit vu doo hät en König gwohnt. Dem hät e kleini insel mit nuu fiefhundert Insulaner ghört. Dem sii Insel hät Tabeeum ghoesse und drum hät mer dene Insulaner au Tabeaner gsait. Alle die hond die jüngscht Tochter Tabea vum König selli möge und ihre oefach Tabs gsait. Noch em truurige und frühe Tot vu de Motter, de Königin, isch sie alledings ziemli oegesinnig wore. Sie hät nit megge, wenn ebber ihre Hoor aaglanget hät. Wenn de Hoffbarbier kumme isch und hät gsait: „Allerlibschte Tabs, därf ich ihre Hoor kämme“, hät sie gsait: „Ich kämm mini Hoorr scho aloenig“, und hät en wegschickt. Und wenn er kumme isch und hät gsait: „ Herzallerliebste Prinzessin, dürfti ihre Hoor wäsche ?“, no hät sie gsait: „ Ich wäsch mini Hoor selber“. Denno isch sie as murmelnd Bächli gange und hät d Hoor im kaalte Wasser selber gwäscht.
Zeichnung: Foster Anna und Singer Vanessa
Wenn er aber gar kam und sagte: „Ihr allergnädigster Herr Vater hat mir befohlen, Ihnen die Haare abzuschneiden“, so griff sie zur Schere und schnips! lagen die Ponys und die langen Strähnen am Boden. Dann seufzte der König und dachte: „Hoffentlich nimmt das noch mal in gutes Ende!“ Als Tabs älter wurde, wagte der Hoffriseur nicht mehr zu fragen. Tabs nahm bunte Bänder, ein gelbes, ein braunes, ein rotes und ein blaues, und flocht sie abwechselnd in ihre langen Haare. Nun wussten die Tabeaner immer, was sie tagsüber vor hatte. Wenn sie nämlich ein gelbes Band in die Haare flocht, ging sie auf die Felder, um den Bauer bei der Weizenernte zu helfen.
Wenn er aber kumme isch und hät gsait: „De allergnädigscht Herr hät befohle, dass ich ihre Hoor abschniede soll“. No hät sie kurzerhand selber zu de Scheer griffe und: Schnipp, schnapp, schnull, isch de Pony und die lange Zottle am Bode glege. No hät de König gjomeret und denkt; „Hoffetli nimmt des nomol e guets End“. Wo denno d Tabs älter wore isch, hät sich de Hofbarbier nimme traut z froge. D Tabs hät farbige Bändel , e geals, e bruus , e rots, und e blaus abweaselnd i ihrne Hoor inni zopfet. Tabeaner hond so gwisst, wa sie vorhät, wenn sie en geäle Bändel iizopfet hät. So isch sie mit dem geäle Bändel uff d Felder vu de Buure gange und hät dene bei de goldgeale Woeze- Earn gholfe.
Zeichnung: Pöhlmann Nina, Drexler Julia, Fautré Laura
Nahm sie in rotes Band, so ging sie zu den Winzern in die Weinberge, um die Reben zu binden oder die Trauben zu schneiden. Flocht sie in braunes Band in die Haare, dann lief sie auf die Koppel, um beim Striegeln der Pferde und Auskratzen der Hufe zu helfen. Nahm sie aber in blaues Band, dann ging sie hinunter in den Hafen, um den Fischern beim Flicken der Netze oder Entladen der Boote zu helfen. Das aber sah der König gar nicht gern, denn dann stank Tabs ganz fürchterlich nach Fischen.
Hät sie en rote Bändel im Hoor ghet, isch sie zu de Wiibuure i d Rebberg gange zum Herbschte und Truube mit em Rebscheerli ab z schniede. Hät sie en bruune Bändel trait, isch sie uff d Kopple gange zum Ross Striegle und Huf uuskratze. Beim blau Schleifle isch sie an Hafe gange zu de Fischer und hät bim Netzflicke , Ablade vum Fischfang und beim Bootsschruppe gholfe. Des hät halt de König nit gärn gsähne, weil sie denooch gruusig noch Fisch gmiechtelet hät, halt gfischelet hät.
Zeichnung: Kropfeld Judith
Als sie eines Tages wieder ihr blaues Band in den Zopf geflochten hatte und beim Netzeflicken half, rief in Fischerjunge: „Was segelt denn da auf unseren Hafen zu? So einen Kahn habe ich noch nie gesehen!“ Tatsächlich, da mussten hm alle recht geben. Es war in Schiff mit altmodischer Takelage, und niemand war an Bord. Endlich war es ganz nahe am Pier, so dass die Fischer es an einem Poller festbinden konnten.
Wo sie a meine scheene Tag wieder s blau Bändeli in Zopf glismet hät und bei de Netzflicker war, joohlet z mols en Fischerbue: „ Wa seglet denn doo uff iisern Hafe zue ? So en Kahn hond mir jo no gar nie gsehne !“ Do hond ihm alli reacht gähe messe. S War e Schiff mit ere ganz altbachene Takelage und kon gotzige war uff dem geisterhafte Schiff. Won es ganz noh a de Hafemuur war, hond d Fischer es mit eme dicke Grächsoel schnappe kinne und a me Pfohl aasoele kinne.
Zeichnung: Hummitzsch Hannah
Da öffnete sich die Kajütentür und heraus trat der Käptn. Bei seinem Anblick zuckte Tabs zusammen, so voller Öl war er, verschmiert und unansehnlich, sogar sein Bart triefte vor Öl. Schon wollten die Fischer das Schiff schnell wider losbinden, damit der Käptn nicht an Land konnte, als er die Luke öffnete. Und was trug er herauf? Große Seevögel, alle pechschwarz und mit Öl verschmiert wie er, und sie flatterten und rangen nach Luft. „Schnell, helft mir, wir müssen die Vögel von dem tödlichen Ölfilm befreien,“ rief Tabs und nahm sofort einen Seetaucher und badete ihn im nahen Fluss. Da packten alle mit an, und nach einem Tag waren die Seevögel vom Öl befreit und schwammen munter im Hafenbecken.
Uffs mol goht die Kapitänstüre uff und en bärbeissige Seebär, de Kapitän, isch breitboenig doogsande. Bi dem Aablick isch d Tabs verschrocke, weil der volle Öl war, versaalbet und verschmiert und verkumme. Sogar de Vollbart hät vor Öl tropfet. Und scho hond d Fischer den Kahn wieder losbinde welle, dass der gruusig, verkaibet Seebär nit as Land kumme khaa. Wo der sie knarrige Türe uffgmacht hät. Waa hät der denoo hinneverri trait ? Grosse, rappeschwarze Seevögel, alli mit Öl verschniert, so wie er selber. Sie hond verruckt gflatteret, lahmarschig gschnatteret und noch Luft gschnappt. „Schnell, schnell, helfet mir, mir mond die Vögeli vu dem bäppige , zähe Öldreck befreie und sie putze.“ rueft verzwieflet d Tabs. Sie schnappt en Seetaucher und badet und putz ihn im nohe Bächli. Jetzt hond alli mitgholfe und am End vum Tag waret alli vum Öl suuber putzet und sind luschtig und fidel im Hafebecke ummenand gschwadderet.
Zeichnung: Koltermann Anna-Kira
Der Käptn aber wusch sich nicht und sagte kein Wort. Er löste die Taue und segelte in der Abendsonne davon. Von nun an trieb es Tabs immer öfter hinunter in den Hafen. Sie band nur noch blaue Bänder in ihr Haar, und wann immer ein fremdes Schiff in der Ferne auftauchte, musste man es ihr sagen, sogar wenn es mitten in der Nacht war. Einige Wochen waren vergangen, da schrie frühmorgens ein Fischerjunge: „Da ist das schwarze Schiff wieder!“ Sofort war der Kai voller Neugieriger, und Tabs war mitten unter ihnen. Das Schiff kam langsam näher, wieder war von einer Mannschaft nichts zu sehen. Als der Kahn fest vertäut war, kletterte der Käptn heraus. Und was trug er nach oben? Lauter ölverschmierte Seehunde und Seelöwen, Seebären und Ohrenrobben, die verzweifelt nach Luft rangen.
De verdreckt Seebär hät sich aber nit gwäscht und koe Wort gschwätzt. Er hät s Soel uffbunde und isch i d Obedsunn devu gseglet. Ab dä isch d Tabs immer öfter an Hafe aabi gange . Sie hät bald nuu no blaue Bändel im Hoor ghet. Me hät ihre immer aakündige messe, wenn e fremds Schiff am Horizont ufftaucht isch , sogar z mitts i de Nacht. Es isch e paar Woche ummigange, do hät der Fischerbue wieder gjoohlet; „ Do isch des rappeschwarz Schiff wieder“. Ums ummigucke isch wider alls a de Hafemuur gstande und d Tabs z mitte drin. Des Schiff isch wieder langsam näher kumme und wieder hät mer koni Matrose gsähne. Wo denno de Kahn aabunde war, isch wieder der mächtig, ölversaalbet Seemaa uffi kräslet. Waa hät er desmol unne uffi kroomet ? Luuter ölverdreckete Seehund, Seelöbe, Seebäre, Ohrerobbe und alli hond verzwieflet und vergelschteret noch Luft gschnappet.
Zeichnung: Thiele Sylvie
„Schnell, helft dem Käptn“, rief Tabs und nahm ein Seehundbaby und wusch es im nahen Fluss. Da halfen alle Tabeaner mit und reinigten die Tiere von der tödlichen Ölschicht. Als aber die Arbeit getan war und alle Seehunde und Seelöwen, Seebären und Ohrenrobben vergnügt im Hafenbecken schwammen und die Fische fraßen, die ihnen die Fischer zuwarfen, segelte der Käptn davon. Von nun an band Tabs nur noch schwarze Bänder in ihr Haar, und sie war von frühmorgens bis abends unten am Hafen und der König machte sich große Sorgen. „Ach, wie soll das nur mit meiner Tabs enden” seufzte er. Denn sie hatte für nichts anderes mehr Interesse als für fremde Schiffe.
„Auf, Auf, hofele, helfet dem Kapitän !“ hät d Tabs gruufe und hät glii e Seehundkindli gschnappt und im nohe Bach gwäscht. Und wieder hond alli Tabeaner gholfe und die erbarmunswürdige Tierli vu dere todbringende Ölsaalbi zum befreie. Wo aber die hilfreich Arbet gmacht war und alli Seehund, Seelöbe, Seebär und Ohrerobbe wieder fidel im Hafebecke ummenandgschwumme und taucht sind und sich mit Fischli gstärkt hond, die vu de Fsicher zuegworfe wore sind, isch de Seebär wieder Wort und Gruesslos devu gseglet. Vu dä eweg hät d Tabs nuu no schwarzi Bändeli is Hoor innibunde. Vum Morge bis am Obet isch sie ab dä am Hafe ghuckt. De König hät des Verhalte vu dem Maidli selli gwormet, wie word des mit dere Tabs emol ende ? frogt er sich bsorgt. D Tabs hät nuu no Auge für fremde Schiff khaa.
Zeichnung: Präg Friederika
Viele Wochen vergingen, und Tabs wurde immer schweigsamer. Da, an einem nebligen Herbstmorgen, kam ein Fischerjunge ins Schloss gelaufen und rief: „Sagt Tabs, dass das schwarze Schiff in Sicht ist!“ Wie der Wind rannte Tabs den Berg hinunter zum Hafen, wo schon fast alle fünfhundert Tabeaner standen und warteten, was wohl dieses Mal an Bord des Schiffes war. Brachte der Käptn einen ölverschmierten Wal mit? Oder gar einen seltenen See-Elefanten? Oder eine Seekuh? Als sie die Leinen am Poller festbanden, war es ganz still am Pier. Nur das Kreischen der Seevögel und das Bellen der Seehunde und Seelöwen und Seebären und Ohrenrobben war zu hören.
Woche um Woche sind ummigange und d Tabs isch immer verstockter wore. Und z mols, a me neblige Herbstmorge, isch en Fischerbue is s Schloss grennt kumme und hät verkündt; „ Saget de Tabs, dass des schwarz Schiff wieder zum sähne isch“. Wie de Blitz isch d Tabs de Berg aabi grennt und zum Hafe gwetztet, wo scho alli fünfhundert Tabeaner gstande sind und gwartet hond. Wa word au desmol i dem wunderlichne Kahn sie ? Bringt der brummlig Seebär amend e Ölverschmierte Wal oder en rare Seeelefant oder e Seekuhe ? Wo sie des dick Tau am Dalbe festbunde hond, isch es ganz liesli wore. Nu s Kraije vu de Seevögel, des Belle und Grunze vu de Seehund und de Seelöwe, de Seebäre und de Ohrerobbe war zum höhre.
Zeichnung: Fritsch Daniel
Es dauerte lange, bis die Kajütentür aufging und der schwarze Käptn heraustrat. Und was kam hinter ihm die steile Treppe herauf? Viele kleine Kinder, halb verhungert und verdurstet und alle nackt. „Schnell, helft dem Käptn” rief Tabs. „Holt Kleider und Schuhe, Brot und Kuchen, Milch und Tee. Die Kinder sind ja dem Tode nahe.” Da rannten die Tabeaner und holten alles herbei und Tabs nahm das Hemd eines Fischers und wickelte ein kleines Mädchen darin ein, das vor Kälte zitterte. Das Hemd aber war viel zu lang und schleppte am Boden, und als das Mädchen darauf trat, fiel es beinahe ins Wasser. Da riss Tabs sich das schwarze Band aus dem Haar und machte daraus einen Gürtel. Der Käptn aber sah es und lächelte.
S isch nit lang gange, bis die Kapitänstüre uffgange isch und de schwarz Seebär uussi kumme isch. Und waa isch hinter ihm die Stapfle uffi kumme ? Villi kleine Kindli, halb verhungeret und verdorschtet und alli buddelnäckig. „Schnell, Schnell, helfet dem Kapitän, holet dene Kiendi Schühli, Brot, Kueche, Milch und Tee. Die arme Kind sind jo fascht am verkumme“, rueft d Tabs luut. Do sind Tabeaner grennt und hond des alls broocht. D Tabs hä i me Fischer s Hemd abzoge und e vor Kälte zittrigs, klei Maidli drin iigwicklet. Des Hemd war vill z lang, sodass d Tabs druff dappet isch und fascht is Wasser kheit isch. Kuntenend riesst d Tabs ihre schwarz Bändeli us em Hoor und macht en Rähme druus. De Seebär hät des gsähne und guetig glächlet.
Zeichnung: Martens Anna-Milena
Schließlich waren alle Kinder angezogen und schmatzten um die Wette, denn sie hatten riesigen Hunger. Der Käptn aber saß abseits und aß nichts. Da ging Tabs zu ihm und sagte: „Wenn wir auch nur fünfhundert Tabeaner sind und nur eine kleine Insel haben, so hat sie doch genügend Platz für die Kinder und für so einen barmherzigen Kapitän.“ Da antwortete der Käptn zum ersten Mal und sagte: „Danke. Ich glaube, ich muss mich in wenig ausruhen.“ Als auch er gebadet, gegessen und getrunken hatte, saher aus wie ein ganz normaler Kapitän und niemand fürchtete sich mehr vor ihm. Ob die Kinder under auf der Insel geblieben sind oder er eines Tages mit dem schwarzen Schiff wieder davongesegelt ist? Das können uns nur die Seevögel verraten, die weit übers Meer fliegen. Wer ihnen geduldig zuhört, dem werden sie es erzählen.
Endli waret alli Kindli aazoge und hond um d Wett gschmaust. Sie hond natierli en mords Hunger khaa. De Seebär isch abseits ghuckt und hät nint gesse. Do isch d Tabs zu ihm änni gange und hät gsait; „ Au wenn mir nu fünfhundert Tabeaner sind und nuu e kleine Insel sind, hond mir doch gnueg Platz für die arme Kindli und natierli au für so en warmherzige Brummbär vu me Kapitän“. Do sait de still Kapitän s erschmol ebbis ; „ Dankschee, ich glaub ich muess mi e wenig uusgruje“. Wo au er badet war, gesse hät, trunke hät, hät er uusgsähne wie en ganz normale Seefahrer – Kapitän. Nähmert hät sich me vor ihm gfüerchtet oder verschobbet.
Ob die Kindli uff de Insel blibbe sind oder a me scheene Tag mit em Schwarze Schiff wieder devuu gseglet sind ?
Des könnet iis nuu die Seevögel verroote, die wiit übers Meer seglet. Wer dene ganz geduldig und uffmerksam zuelosset, dem wered sies gern verzelle.
Ein Märchenprojekt der Autorin Margrit Vollertsen-Diewerge auf Fränkisch, Thüringisch und seit 2022 auch auf Booremerisch.
Booremerisch: Maria Simon, Text: Hubert Mauz, DonaueschingenFränkisch: Klaus Karl-KrausThüringisch: Dr. Uwe Träger, Weißborn
Booremerisch word nit uussterbe, und wenn doch, erfahret ihrs do im Hieronymus z`erscht
S` Schermiesli Wurf und de Pilledraijer
E Mährli, Übersetzung vu de Buechsproch is Booremerisch
„Scheen, dass du doo underem Humusbodde bisch“ sait d`Motter Schermuus. „Ech sagg zu dir ab jetzt Schermiisli „Wurf“, well du so butzig klei bisch. Du worsch wellewäegg au no waaße“. S`Schermiisli Wurf sait druff: „Ech will mer Miä gää. Kuntinent buddlet es en lange Gang gege Schwobe uußi. Zwoe Stund hinneno streckt es si Schneizli uusem Schermuushiifli. Jesses Maraie, sait es, well`s fiechdig vergelschderet worre isch. Wo isch es denn doo ännigroote?
„Bass doch bigott uff, wo du ännibuddlescht“ sait d`Spitzmuus Zippel. „Ums Hoor wärsch in Bach ghait“. Hai jo, grad vor sinnere Nase bätschet d` Welle vum Bach gege de Bachroe. Ums ummigugge grabet es sech en lange Gang gege de Nordpol zue. Am End devuu schtreckt es s` Schneizli uusem Higgel. Hai- jai -jai, isch es do verschrocke. Wo isch es denn doo ännigroote?
„Bass doch uff, wo du ännibuddlescht“ sait de Haas Hoppel di Boppel. „Ums Hoor het dich fascht e Auto verkarret“. Gottverdelli, grad vor de Schnauz schnauzet e Auto ganz schnell vorbei. So schnell es kaa, buddlet es e lang Loch gege Frankriich zue. Am End schächt es widder mit sim Schneizli uus em Schermuushiggel uußi. Jeges Gott, isch es do verschrocke. Wo isch es au desmol ännigroote?
„Bass doch uff, wo du ännigrabisch“, sait de Boddebrieter Kiebitz, „Fascht het dir en landende Flieger di Näsli plattgwalzet“. Herrschaft no mol, grad vor de Nase war e Startbah. Ums Hoor isch es fascht vunerre grooße Flugmaschie verwischt worre. Deno hät s` Schermiisli Wurf vill Däg gi Afrika zue grabbe. Baald hät es si Schneizli gschtät uusem Higgel gschtreckt. Dunderwätter, isch es do verschrocke. Jo, wo isch es denn doo ännigoote?
„Bass doch uff, wo du ännibuddlescht“, sait e Kamel. Fascht het ech dir s` Muul plattdappet. S´Kamel war selli vernehm, s`hät en rote Sattel drait. S`hät sin Ribbel zum Schermiisli Wurf aabi gsenkt und sait; „Stiig uff, ech nimm dech e Stuck mit dorch d` Wieschdi“. Des loot sich natierli s `Schermiisli Wurf nit zwoemol sagge. G-schnell kräslet`s uf d`Nase vum Kamel uffi und lait sich platt änni.
Sag emol, doo isch es aber selli hoess. A so e hoessi Sunn war s`Schermiisli Wurf natierli nit gwähnt. „Lass mech bittschee wieder aabi“, dismet es is Ohr vum Kamel. Des senkt de Kopf und loot s` Schermiisli Wurf widder uff de Wieschdesand aabi.
De Sand war glieig hoeß. So schnell es buddle hät kinne, vergrabet sich s`Schermiisli Wurf im Sand. Dä wars aagnäm kiel. Aber es war nit aloenig. Vor ihm siet es en komische Käfer, wo sechs Fiess hät und mit de Vorderfiess e wiißi Kugle ruckwärts kugelet. Ja, wo isch es denn jetzet ännigrootä?
„Ech hoeß Pilledraijer und bii en Glücksbringer“, sait de Käfer. „Do ha ech endlich emol Glick“, sait s` Schermiesli Wurf. „Aber wa rollisch du denn wiißi Bolle mit de Vorderläuf ummenand und gohsch au no ruckwärts?“ „Des isch e Kugle uus Kamelmischt, die roll ech i mi Bruetkammer und leg e Aier inni“, sait de Pilledraijer.
Des Walle hät s`Schermiisli au uusprobiere welle. Jegges Gott, war des schwer. De Pilledraijer häts im zoeget, aber es isch bi derra Sach voll uff d `Schnauz gheit. „Ech woeß, worum es für dech so oefach isch. Du häsch sechs Fiess und ech nuu vier“. S´Schermiisli häts nomol probiere welle, aber dodezue isch es nimme kumme. En andere Pilledraijer isch uff de wiiß Bolle gräslet, hät sech mit de Hinterläuf festghebt und hät d` Vorderläuf drohend uusgschtreckt. De Wurf isch selli verschrocke. Wa war denn doo z` mols los? En fremde Pilledraijer isch frech id` Kammer innigschlupft gsi.
„Bass uff, Glicksbringer Pilledraijer, e Pechmarie will dir dinni Kugle uus Kamelmischt ställe“, joolet s`Schermiisli. De Glücksbringer aber hät die Pechmarie am Hals verwischt und hät si, zack, vu de Kugle obbe aabi gworfe. Do isch de Kugleställer schnell vertloffe. S` Schermiisli Wurf isch selli froh gsi, well de Pilledraijer sin Bolle b´haalte hät kinne und au si Aier inni lege het kinne. I aller Rueh hät s`Schermiisli die Bruetkammer aagucket.
Haidenai, war die gmietli. „Mii zweiti Bruetkammer isch no vill gmietlecher“, sait de Pilledraijer. „Soll ech si dir zoege ?“ Natierli hät si de wunderfitzig Wurf sänne welle.
A de Wänd sind no vill so wiißi Kamelmischt- bolle gläge. Z` Mitts aber sind drei Hiife glägge:
On Huufe Porzellan On Huufe Perle On Huufe Pergament
„Derf ech uus däm Huufe Porzellan en Porzellanhiggel mache? „froget de Wurf. „Hai joo“, sait de Pilledraijer. So hät de Wurf mit sim Schneizli des Porzellan uffghiiflet.
So isch uus dem Porzellanhuufe en farbige Scherbehiggel worre. „Des siet vill scheener uus“, sait s` Schermiisli Wurf. „Jo, des monn ech au“, sait de Pilledraijer. „Derf ech uus dem Perlehuufe au en scheene Perlehiggel mache?“, froget de Wurf. „Hai jo“, sait de Pillädraijer. Deno hät de Wurf mit sim Schneizli au alli Perle uffghieflet, so dass en grooße Perlehiggel druuß wore isch. Z` mitts drin hät de Wurf druus uußi gugget.
„Ech ha e Kenigsgrab gfunde“, joolet e Biebli. Wos aber denno s`Schermiisli gsänne hät, hättes Schräe abglau:
„E Uhgheuer! E Uhgheuer hietet den Schatz im Kenigsgrab“. Doch s`Schermiisli hät gjoolet so luut wie es kinne hät. Des hät de Pilledraijer ghert und isch gschnell deher gloffe und hät glii des Biebli in Finger zwickt und pfezzet, bis es gschraue hät. Denno hät`s gjomeret: „Do sind joo zwoä Uhgheuer, oes hät mi bisse.“ Kuntinent sammlet s`Biebli so vill Perle wie es iisammle kaa und wetzt devuu. Schwupp di wupp, verschwindet de Wurf und de Pilledraijer untern Bodde. Nuu e Sandwelkli isch vu dänne übrigblibbe.
„No niä hät zu mir epper Uhgheuer gsait“, sait de Wurf truurig. „Ech glaub, ech buddel mech liäber wieder hoemetzue in Norde uffi“. „Dodezue gibb ech dir no e Pergament mit“, sait de Pilledraijer und nuelet im Huufe ummenand. Denno hät er oes hinneverri zogge und sait: „Do druff sind alli Himmelsrichtunge iizoechnet. Norde und Süde,
Oste und Weste. Alli Meer, alli Flüss, alli Berg und Däler, alli Wiese und Wälder, alli Higgel und Gräbbe. Dodemit findscht du liicht hoemwärts“. „Find ech dodemit au widder dinni Wüeschdi?“, frogt s` Schermiisli Wurf. „Ha joo, natierli“, sait de Pilledraijer. So macht sech s` Schermiisli Wurf hoemedzue uff de Weäg.
De Ruckwäeg war genauso lang wie de Änniwäeg. Vill Däg buddlet sech des s`Schermiisli Wurf gegge d` Hoemet zue im ferne Norde. Zeh Zentimeter vor em Bodebrieter Kiebitz streckt es si Schneizle uus äme Hiifli. „Du bisch aber gherig gwaaße“, sait de Kibitz. „Wo bisch du denn gsii?“. „Ech bi i de Wiüeschti gsii. Dä hät de Pilledraijer sinni Kamelmischtpille gegge die Pechmarie verteidige messe. Er hät nämli doo inni si Eier innigleit“. „Wa schwätzisch du ver en Mischt. Fer sonnigi Märli ha ech koe Ziit“, sait de Kiebitz. Er fliegt us sim Nescht uff und devuu. Do war s` Schermiisli Wurf wieder selli truurig.
Es gucket uff si Pergament und scharret sich im Oste zue. Widder zeh ?? Zentimeter vor em Haas Hoppel di Boppel streckt es widder si Schneizli uus em Hiefli. „Du bisch aber granatemäßig gwaaße“, sait au de Haas Hoppel di Boppel. „Wo bisch denn gsii?“. „Ech war i de Wüeschti. Dä isch ä hoffärtig Kamel mit äme rote Sattel gsii und des hät mech e Stuck uff sinere Nase trait. Aber d` Sunn war so fiechtig hoess wie Fiir, no bin ech widder abgstigge. „Wa verzellsch du ver en Dreck“, sait de Haas. „Fer sonigi Sprech ha ech koe Ziit“ und er hoppelet devuu. Do isch de Wurf au widder selli truurig gsii.
Däno hät sich s`Schermiisli widder en lange Gang borret und isch visavii vu de Spitzmuus Zippel uus em Bodde gräslet. „Du bisch aber gwaaldig groß worre“, sait d`Spitzmuus Zippel. „Wo bisch du denn gsii?“. “Ech bi i de Wüeschti gsii. Dä hät i mir minn Kumpel Pilledraijer e Kenigsgrab zoeget und ech ha uus Porzellan en Porzellanhiggel baut und us Perle en Perlebuckel und denno hät mi e Biebli us em Sand zoge und mech als Uhgheuer verscholte. „Jo so en Bleedsinn ha ech no nie ghert“, sait d` Spitzmuus Zippel. „Fer so oäfältige Sprech ha ech koe Ziit“ und hoppelet devuu. Widder war s` Schermiisli selli verzwazzlet. Es isch hoem kumme und näemert hät ihm zuegloset.
S`Schermiisli Wurf hät sech en ewig lange Tunnel buddlet und hät niemee ufftauche welle. Uff s`mol stoht es z`mitte i de Kochi vu de Mamme Schermuus. „Jegess Maraje, duu bisch aber gwaaße. Wo bisch denn so lang gsii?“. D` Mamme Schermuus loset derre elendlange Gschecht geduldig und wunderfitzig zue. Nochere lange Paus froget sii: „Häsch des Pergament no?“. „Natierli“, sait s` Schermiisli Wurf, „dodemit ka ech jederziit widder i d`Wüeschti z`ruck“. D` Mammä Schermuus gucket des Pergament aa und sait: „Sollet mir zämmid de Pilledraijer bsueche ?“ Vu dere Idee isch s` Schermiisli natierli selli begeischderet.
„Denno kiintet mir iis e Stubbe i de Wüeschti nebet em Pilledraijer sinnere Bruetkammer bäschtle und sii mit Perle und Porzellan uus staffiere. De Pilledraijer kaa sinni Pille bei iis draije und du kaasch probiere, ob du die wiiße Bolle grollet griegsch und mit de Vorderfieß ruckwärts walle khaasch“.
Mit dem Pergament machet sech die zwoe uff de Buddelweag. Zeh Zentimeter vorem Kamel schächet sie uus em Sand uußi. S´Kamel hät si e Stuck uff sinnere Nase trait, aber au de Mamme isch es uff dere Nase z` hoess gsii. Do hät s`Kamel de Kopf aabi glau und alli zwoe widder abgsetzt. Glii hond si sech in Sand inni buddlet.
Ob sie de Pille Draijer und sie Brutkammer gfunde hond ?
Ob sie sich e Wüeschtewohnzimmerli iigrichtet hond?
Froget mol des vornehm Kamel, sell woess oefach alls!
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