Nit nuu Plattespieler, mii Dual Dynamo Taschelampe

Nit nuu Plattespieler, mii Dual Dynamo Taschelampe

11. April 2022 0 Von Hubert Mauz

De Onkel Wilhelm, de Onkel Pater wie d Familie ihm gsait haet, isch im grosse Augsburger Westkrankehuus anne 1973 g’ storbe. Zwar zimli herzkrank , aber doch nit als Patient. Er war de Krankehuus- Seelsorger. Nuu wer im glaube gstaehlt isch und nerve wie en Hotzewaelder haet , haltet so ebbis uus . Naehnet i de Fuggerstadt isch meh gstorbe und meh vesaehne wore , wie im Westkrankehuus. Vater Abraham hond sie ihm dae und au bei iis de hoem gsait. Wege sim iidrueckliche, biblische uussehne, sim Habitus und sinere direkte, robuschte Gueti.

Die Soutane vu dem maechtige Mannsbild het mer au als Pfadi- Zeltcote naeme kinne und unter dem wallende Schutzschirm hond vill sorge und noet platz ghet . So alttestamentarisch wie er usgsaehne haet , so war au sie innelebe. Respektiifloessend, guetig, schlagfertig, witzig und rustikal volksfromm. Bei me casting fuer en biblische Film ueber de moses und de Vater Abraham het er bestimmt gwunne. Der legendaer, leibhaftig Krankehuus Abraham isch ploezlich doch tot im Bett i sim mit Buecher und Fotosache vollgstopfte Pfarrerzimmerle vum Krankehuus glege. Sie onzige Medizin, die er jede Morge und Obet i me grosse Schluck gnomme haet, war irische, erzkatholische Whiskey. Die Pille und Herztropfe, die ihm die bsorgte Herzdoktore vu de Herzstation im Westkrankehuus gaehe hond , haet er im Glaube a goettliche Vorsehung, a zueversichtliche Medizinglauebige schaechteleeies wieterverschenkt. 


Noch de Beerdigung uff em Pallottiner Friedhof z Friedberg haets im barocke Klosterspeisesaal no “a deftige, lustige , altbayrische leich” gaehe. Des het ihm gfalle. 
Am dag druff homer sie Pfarrbuddi uusgrummt. De Neffe haet sich fuenf sache us sim Nochlass uussueche derfe: 

Sie Glasaug, sie Leica IIIf , sin Ueberseekoffer, sie lederne Doktertasche und : sie “Dual”. 
Wer jetzt glaubt, des waer en Plattespieler, oder e Tonband, der haet sich ghoerig tauescht. 

Anne 1938 hond die Pallottiner obere de forsch jung Pater gi Brasilie zum missioniere gschickt. Er sot dae am Aequator paschtoral de “Weinberg des Herrn bestellen”. De eigentlich Grund aber, dass mer de Pater Wilhelm Hilpert ganz wiet fortgschickt haet , war sie freche schnorre gege die gottlose, herz- und seelelose Nazidubbel. Im frisch ins “Heim ins Reich geholte Salzburg” , wo er i sichtweite zum Obersalzberg grad no am studiere war, isch es fuer ihn und de Palottiner obere z heiss wore. Hotzewaelder hond scho zu ziite vum Einungsmoeschter Johann Albietz s’ muul geg s Kloster St. Blasie nit haalte kinne. 


Also hond sie ihm, dem bocksboenige hotztebluetige, en grosse Ueberseekoffer kauft und e einfach- Fahrkart vu genua gi rio . I den Koffer haet er nebe de warme Wollsocke vu de motter Sofie, em Sackmesser vum Vater Felix, ere Leica vum lebenslange, guete Doegginger Schulfreund Willi Stark und eme silberne Rosekranz vu de schweschtere und ere Sackuhr vum Vetter Ernst, us em Uhrelade vum Wilhelm rRehle, verpackt. Obedruff, immer griefbar, no die ” Dual”. Uff em schiff ab genua gi Rio/ Brasilie an corco vado, kinnt mer den “Dual” beim rummuse im Maschineraum mol guet bruuche. Als ehemalige Feinmechaniker haet er Oelgschmack und verschmierti Maschiniste moege. Erscht koennt mer mol im duschtere brasilianische Urwald die “Dual” bruuche. Dae hond die bestimmt kon Strom und scho gar konni Batterie. Die “Dual” haet er guet ghuetet , no besser, wie on vu sine Augaepfel. Oes devu haet er naemlich verlore durch d folge vu me Schlangebiss. Des Glasaug han ich beim verdoele vum erb, wie scho gsait, saparalisiere duerfe. Wa aber war die “Dual” wo er sit em uebersee kai z genua bis is Krankehuus Pfarrzimmer z Augsburg  sorfaeltig, wiit ueber 35 Johr, sorgsam behuetet haet? 


Es war e Feinmechanik, Hand- Generator- Dynamo Taschelampe us St. George. vu de legendaere Plattespieler Buddi , vu de Dual. Solid baut i me Blechgehauese und fascht uuverwueschtlich. Dass die nit nu sauguete Phono- Maschine baut hond , sogar au mol Motorraeder, sondern au die 
batterielose Taschelamp, mit 3,8 volt und 0,07 Amp. kah mer im wundersame Phonomuseum am Baereplatz z’ St. George aagucke. 


Dass onni vu dene handbetriebene Generator- Dynamo Taschelampe emol dene Missionskinder im brasilianische Urwald Erleuchtung broocht haet, isch au en verstecklete teil vu de Firmegschicht und en Teil vum Inhalt und vum Geheimnis vum Ueberseekoffer. Wer de gifizig Hotz, de Mensche- und Kinderfreund, de sproochmaechtig Verzehler und Prediger Abraham kennt haet, kha sich leibhaftig vorstelle, wie er dene woudou gwaehnte Heidekinder mit em “Dual” Laemple d Allmacht Gottes uffblitze lau haet, zoeget haet, erklaert haet und so iidruecklich, nochhaltige Erlauechtung broocht haet. 
Es werde licht , und es ward dual licht“. 
Amend verstoht jetzt jeder , wa des Dual Lichtmaschile vu Santa George fuer de Onkel Wilhelm und jetzt fuer mich bedietet.