Lärmaktionsplanung
27. Juli 2021 von Bruno und Hildegard Eichinger – Anlieger der Schaffhauser Straße
Bei der Vorstellung des Sachstandes zur Lärmaktionsplanung 2015 wurde durch das Büro Möhler u. Partner festgestellt, dass in Hüfingen viele Bürger gesundheitlich bedenklichem Lärm ausgesetzt sind. Als sinnvolle Maßnahme wurde zu einer Geschwindigkeitsbegrenzung geraten. Ein Tempolimit von 30 km/h auf Durchgangstraßen würde eine Reduktion des Lärms von 2 – 3 dB bringen. 3 dB weniger bedeuten eine Halbierung des wahrgenommenen Lärms.
Leider wurden die erhofften Tempo-30-Zonen auf sämtlichen Durchgangsstraßen von der Mehrzahl des Gemeinderates abgelehnt. In Aussicht gestellt wurde aber laut Zeitungsbericht vom 15.02.2015 die Schaffhauser Straße nach Beendigung der Baumaßnahmen für Tempo 30 vorzubereiten.
Während der 6 monatigen Bauzeit konnten wir Anwohner endlich einmal die Abendstunden und die Wochenenden ohne anhaltenden Verkehrslärm erleben, die Ruhe im Garten genießen, bei geöffnetem Fenster schlafen und relaxen.
Inzwischen sind zwei Bauabschnitte in der Schaffhauser Straße fertig gestellt, der gemeinsame Rad-Fußweg nördlich, sowie der Fußweg südlich planmäßig angelegt und die Fahrbahn auf 6,75 m verengt. Die Fahrbahnverengung und leichten Verschwenkungen tragen kaum zu verringerter Geschwindigkeit bei. Gerast wird weiterhin.
Die Auswertungen über die Geschwindigkeitsmessungen in einem bestimmten Zeitraum in der Schaffhauserstraße lagen immer unter 50 km/h und deshalb sieht die Straßenbehörde keine verkehrsrechtlichen Maßnahmen für erforderlich. Wir können aber beobachten, dass dieser Wert nur dadurch erreicht wird, weil viele zu schnelle Fahrzeuglenker vor der Messanlage abbremsen und somit die überhöhte Geschwindigkeit nicht angezeigt wird.
Auch muss man feststellen, dass die Anlage keine oder drei verschiedene Werte anzeigt, die sich bis zu 20 km/h verringern, während die Fahrzeuge vorbeifahren. Auch der Schwerlastverkehr aus den hiesigen und umliegenden Gewerbegebieten kann ungehindert fließen. (Hausener Kreuzung ist sehr großzügig gestaltet). Die Gewerbegebiete werden ständig erweitert und vergrößert und somit ist auch mit immer mehr Verkehrsbelastung von LKW’s zu rechnen.
Die höchsten Lärmemissionen werden von schweren Lkw (84 dB) schwere oder alte Traktoren (91 dB) und Motorrädern (über 77dB) verursacht. Traktoren und Motorräder, die auch an Wochenenden und Feiertagen fahren, sind um das mehrfache an Lärm von weitem und auch bei geschlossenen Fenstern deutlich zu hören.
Diese Werte sollten bei einer Lärmerfassung mit einfließen.
Am 25. Juli 2017 haben wir von 6 Uhr früh bis abends 20 Uhr zwischen Hausener- und Dögginger Straße in beiden Fahrtrichtungen insgesamt 11543 Verkehrsbewegungen gezählt.
Zählwerte der Fahrzeugarten:
95 Fahrräder / 50 motorisierte Zweiräder / 10.440 PKW / 66 Omnibusse / 363 Kleinlastwagen / 161 Kleinlaster / 190 Sattelschlepper / 98 Kieslaster, Betonmischer / 15 Schwertransporter / 33 Sonderfahrzeuge / 12 landwirtschaftliche Fahrzeuge
Noch wirkt sich die Corona-Krise auf die Verkehrsbewegungen aus.
Wenn jedoch Nachtfahrtverbote aufgehoben sind, Geschäfte und Gaststätten wieder öffnen, Schulen wieder zum Normalbetrieb übergehen wird auch der Verkehr sich normalisieren und der Lärmpegel wieder hochschnellen. Für die nächsten Jahre wird ein großer Zuwachs von LKW und Kleintransporter prognostiziert und somit die Lärm- und Schadstoffbelastung erheblich steigen. So ist zu hoffen, dass weitere Maßnahmen zur Lärmreduzierung erfolgen und umgesetzt werden!