Granderwahnsinn im Aquari
Passt wunderbar in die Weihnachtszeit, da es um Jesus geht und momentan viel über das Aquari und auch Kinder geredet wird.
Ich möchte mal wieder auf einen Skandal aufmerksam machen, der mich schon sehr lange umtreibt:
Beitrag vom 29. Juni 2020
Durch Zufall habe ich im Frühjahr gehört, dass für das Aquari im Jahr 2011 eine Anlage für „belebtes Wasser“ gekauft wurde. Das wollte ich mal genauer wissen und habe festgestellt, dass tatsächlich eine Firma damit Werbung macht, nach Hüfingen ihre Anlage verkauft zu haben.
Als neugieriger Mensch wollte ich natürlich gleich wissen was das sein soll, was da für viel Geld gekauft wurde.
Hierzu habe ich eine nette Erklärung von Herr Dr. Erich Eder der Universität Wien gefunden:
Grander, was soll das sein?
Die Firma verkauft “ Wasserbelebungsgeräte“. In diesen Geräten ist eine kleine Menge Granderwasser eingeschweißt, und sie werden an die Wasserleitung angeschlossen – ohne dass das Wunderwasser mit dem Leitungswasser in Berührung kommt: „Dem Wasser wird nichts hinzugefügt und nichts weggenommen“. Die Behauptung, durch ein Gerät durchfließendes Leitungswasser würde (ohne Zufuhr von Energie!) „in einen Zustand höherer Ordnung versetzt“, kann nicht richtig sein, da jedes System ohne Energiezufuhr in einen Zustand höherer Entropie, also niedrigerer Ordnung, übergeht. Damit widerspricht der angebliche Wirkungsmechanismus der Grander- „Technologie“ dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik und entspricht energetisch einem „Perpetuum mobile“. Wer in Physik auf Abitur-Niveau gebildet ist, sollte wissen, dass es ein solches nicht geben kann. Aber nicht erst seit den Ergebnissen der PISA- Studie muss man davon ausgehen, dass die meisten Normalsterblichen von den Fundamenten der Physik, Chemie und Biologie wohl weniger Ahnung haben, als wir naive Naturwissenschaftler dies als selbstverständlich voraussetzen.
Granderwasser in Flaschen wird teurer als manch guter Barrique-Wein verkauft – ein finanzielles „Wunder von Kana“ sozusagen. Tatsächlich behauptet Johann Grander, in persönlichem Kontakt zu Jesus Christus zu stehen. Er soll ihm erschienen sein und ihm seitdem Antwort auf alle Fragen geben: „Auch bei der Entwicklung des Granderwassers war es so: Ich habe die Anweisung ‚von oben’ bekommen, wie ich das Granderwasser herstellen soll“ (Vernehmungsprotokoll Bezirksgericht Kitzbühl vom 13.Mai 2005).
Dr. Erich Eder (Universität Wien)
Johann Grander erhielt am 21.9.2001 für die „Erfindung“ des Grander-Wassers das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Dass göttliche Eingebung (ohne jegliche Publikationstätigkeit) von staatlicher Seite als „Wissenschaft“ anerkannt wird, ist jedenfalls neu.
In diesem Sinne: Granderwasser ist wirkungslos!
Ich sehe kein Problem, wenn ein Privatmensch sich Geräte für „was auch immer“ kauft. Jeder soll mit seinem Geld tun, was er möchte. Aber Gelder der Stadt auszugeben und dann auch noch zu verheimlichen wieviel das alles gekostet hat, ist nicht in Ordnung!
Meiner Meinung nach muss Naturwissenschaft auf Naturwissenschaftliche Fakten beruhen und Jesus soll der Kirche überlassen werden.
Hierfür gibt es jeweils die entsprechenden Fachleute!
Alles beruht auf einem Schreibfehler, man wollte seinerzeit nur „beliebtes“ Wasser kaufen, in diesem Fall also zehn Kisten Bad Dürrheimer Sprudel, aber bei der Bestellung schlich sich dann leider dieser Fehler ein und man kaufte ein System für „belebtes“ Wasser, dem Vorläufer der heutigen Sodasprudel Maschine . Unverzeihlich, aber man sollte positiv bedenken, dass alle Besucher des Aquari seitdem an einem Energieüberschuss leiden und manche damit Karriere gemacht haben.
An die Adresse des Rathauses:
Da würde mich mal interessieren:
– stimmt das?
– wenn ja, wer hat den Kauf angeordnet und wessen Unterschrift ist unter dem Kaufvertrag?
– wenn ja, was war/ist Sinn & Zweck des Kaufs?
– wenn ja, was hat es gekostet?
– wenn ja, was bringt das Gerät?
Die Ursprüngliche Info habe ich von fragdenstaat https://fragdenstaat.de/anfrage/kosten-grander-3/
Gerüchte besagen, dass das sogar durch den Stadtrat sei.
In der Zeitung war es auch mehrfach beworben, seit ich mich beschwert habe allerdings gekürzt hinter der Paywall.
Der Schwarzwälder Bote hatte damals auch noch Journalisten für die Region
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.huefingen-superwasser-oder-nur-hokuspokus.7892a0fa-8454-4007-bbc9-353c947755e7.html
Absolut unverständlich! Danke fürs Recherchieren und Aufdecken, Frau Jaag!