Fledermäuse Teil 2
Liebe Bürgerpostleser,
erinnern Sie sich noch an die vermeintliche Rettungstat gegen Fledermäuse (siehe unten) im Kamin? Das ist leider gehörig in die Hosen gegangen.
Aber lesen Sie: Kurz vor Weihnachten am 22. Dezember, warf ich zum Ende des Brennvorgangs einen großen Holzbrocken in den Kachelofen.
Leider brannte er nicht recht und der Ruß zog nicht ab, sondern in die Wohnung, welch ein Graus. Der im Nachbarzimmer angebrachte Rauchmelder fing an zu heulen und ich musste den Holzblock hinausbefördern. Tagsdarauf erklärte mir der Schornsteinfeger, dass man nur Blöcke mit 15 cm Durchmesser in den Kachelofen wirft. Darauf achteten wir danach und es ging gut bis zum 16. Februar, der Schutzige Dunnstig. Dort waren drei normale Klötze im Kachelofen, siehe Bild oben und das Geschehnis wiederholte sich, welch ein Graus. Bis ich die brennenden Hölzer hinausbuxiert hatte, verging eine Zeit, die unsere Wohnung um den Kachelofen ziemlich verrußen ließ. Das sieht man exemplarisch am Umstellhebel.
Also nächster Anruf beim Schornsteinfegermeister. Diesmal erzähte ich ihm von Fledermausschutz auf dem Kamin. Wie aus der Pistole geschossen sagte er, das ist der Grund, die Vorrichtung muss runter. Thomas Staller war so freundlich und stieg wiederum zum Kamin hoch und machte das Bild links:
Dreimal dürfen Sie raten, welches das Heizölkamin und welches das Kachelofenkamin ist. Ich war total überrascht, wie dicht das Gitter von den Holzabgasen war. Das Bild rechts daneben veranschaulicht das sehr deutlich, ein absoluter Hammer. Also, das war nix. „Aus Schaden wird man klug“, dieses Sprichwort passt. Immerhin weiß ich jetzt, was die Lösung ist, schauen Sie auf dem Bild unten. Das auf den Kamin gesetzt, habe man zum einen eine Zierde und den perfekten Vogel- und Fledermausschutz. „Und wird man alt wie eine Kuh, man lernt immer noch was dazu“.
Hier der Beitrag vom 29. November 2022
Liebe Bürgerpostleser,
heute habe ich Ihnen eine schwere Kost mitgebracht. Die traurige Geschichte ist folgendermaßen: Beim Kaminfegen im Sommer 2020 waren einige lebende Fledermäuse im Ruß drin, die bald wegflogen und sich in Sicherheit brachten. Beim Durchsuchen des Rußinhaltes kamen leider 14 tote Fledermäuse ans Tageslicht.
Ich war natürlich entsetzt ob diesen Bildes und fragte mich, wie das passieren konnte. Ich habe die tragische Situation mit Experten durchgesprochen. Eine Erklärung könnte sein, dass die Fledermäuse das Kamin als „Übertagungsplatz“ genutzt haben. Da es im Juni 2020 teilweise recht kühl war, haben wir ab und an den Kachelofen angefeuert. Und jetzt kommt die Erklärung, wahrscheinlich hatten die Fledermäuse das Kamin während des Anfeuerns noch nicht verlassen, denn im Juni ist die Tagesdauer am längsten, die Sonne geht erst etwa um 21.20 Uhr unter. Dadurch sind die Fledermäuse im Tagschlaf überrascht worden und vermutlich an einer Kohlenmonoxydvergiftung gestorben.
Was kann man tun? Nun eindeutiger Vorschlag war, das Kamin so zu sichern, dass keine Fledermäuse mehr hineinkommen. 2020 machte ich allerdings nichts, weil ich dachte, vielleicht war es eine singuläre Situation. Tatsächlich, 2021 war nichts zu entdecken. Umso erstaunter war ich vom Kaminrußergebnis 2022. Wiederum waren 14 tote, teils schon mumifizierte Fledermäuse und ein Rotschwänzchen zu betrauern.
So jetzt war klar, das darf nicht mehr passieren. In unser Straße wohnt der Dachdecker Thomas Staller, mit dem ich die Sache besprach. Er besorgte daraufhin Edelstahlgitter, zur Sicherheit bohrte er einige Löcher rein, denn der Qualm sollte ja nicht in unsere Wohnung drücken. Das wäre völlig unakzeptabel. Er brachte die beiden Bleche auf den Kaminen an und befestigte sie mit Silikon. Ich bewunderte ihn, wie er in luftiger Höhe so gut arbeiten konnte. Thomas Staller gab den Hinweis, den Kaminfeger daran zu erinnern, dass er wegen dem Gitter vorsichtig nach oben russeln soll.
Gespannt war ich auf des erste Kaminofen Anfeuern, ob der Abzug auch funktioniert. Gott sei Dank, er hat wie gewohnt funktioniert.
Ja, eine traurige Geschichte. Die Frage ist, ob wir eine Ausnahmesituation darstellen in Sachen Kamin und Fledermäuse. Das kann sein, es könnte aber auch so sein, dass der Ruß in anderen Haushalten mit Kachelofen auch so aussieht. Vielleicht schauen Sie beim nächsten Kaminfegertermin den Ruß einmal genauer an. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall, dass keine Fledermäuse drin sind. Wenn doch, so wissen Sie nun, was Sie dagegen machen können.
Herzliche Grüße
Franz Maus