Etwas geht nicht mit rechten Dingen zu

Etwas geht nicht mit rechten Dingen zu

6. Dezember 2023 2 Von Peter Albert

Kürzlich erschienen in den beiden Zeitungen – Schwarzwälder Bote und Südkurier – Beiträge über die derzeitigen Planungen in Sachen Kitas in Hüfingen. Auch die Sauna im Aquari kam in diesem Zusammenhang dabei zur Sprache.

Unter den Überschriften „Räte wollen Richtungsentscheidung“ und „Die Zeit drängt: Räte wollen Richtungsentscheidung in Kindergartenfrage“ berichtete Silvia Bächle über diese in Hüfingen hochsensiblen Themen.

Da ich als einziger Fraktionssprecher im Rahmen der Zeitungsberichterstattung von Frau Bächle ignoriert wurde, möchte ich meine Sichtweise nun im Hieronymus darlegen. Frau Bächle, übrigens die Mutter des Bräunlinger CDU Bürgermeisters, hatte ich am Wochenende, um eine Nachjustierung in den Zeitungen gebeten – auch dies wurde ignoriert. Signifikant war zudem, dass der CDU Fraktionssprecher in Bächles Artikel als einziger mit Bild zu Wort kam; vielleicht liegt das daran, dass die Autorin selbst dieser Gruppierung angehört.

Hier nun etwas verspätet meine Einschätzung zu diesem Thema:
Ich möchte zur Richtigstellung und Versachlichung in dieser Angelegenheit beitragen. Unser Bürgermeister geht in dieser Sache einen sehr eigentümlichen Weg.

Die Fraktion Bürgerforum Hüfingen/DIE GRÜNEN-FRAKTION hatte von Anfang an andere Möglichkeiten vorgeschlagen, da wir vermuteten, dass das Vorhaben im Ziegeleschle in eine falsche Richtung geht.

Wir favorisierten bereits im Vorfeld Naturkindergärten und konnten uns auch eine temporäre Container Lösung in der Friedenstraße bis zur endgültigen Entscheidung vorstellen.

Aber nein, es musste ein teures Prestige Objekt in einem Gewerbegebiet her.

Erst als andere Ratsmitglieder die „finanzielle Notbremse“ zogen, wurde vonseiten der Verwaltung nach dem „Strohhalm“ Sauna gegriffen. Man könnte dies auch als Versuch eines Befreiungsschlages interpretieren. Kurzerhand wurde – ohne Rücksprache mit dem Gremium zu halten – ein Planungsbüro damit beauftragt, eine Kita in eine bestehende Saunalandschaft hinein zu rechnen.

Zuerst hätte der Gemeinderat über die Zukunft der Kita im Ziegeleschle mit ja oder nein abstimmen müssen. Dort wurde unter anderem bereits sehr viel Geld für Planungen und einen Architekten-Wettbewerb ausgegeben. Ich hätte mir eine umsichtigere Vorgehensweise seitens des Bürgermeisters gewünscht.

Von mir persönlich kam zu gegebener Zeit der Vorschlag, dass sich das Gremium erst einmal vor Ort in der Sauna ein Bild von den Gegebenheiten machen sollte. Viele Ratskolleg*innen sahen die Sauna zum ersten Mal von innen. Bei diesem Ortstermin gab es so bei einigen Ratsmitgliedern das eine oder andere Aha-Erlebnis.

Menschen, die keine Saunagänger*innen sind, sehen eine solche Einrichtung immer etwas kritischer als die Benutzer. Auch wurde schnell klar, dass die Anlage in einem guten Zustand ist.

Meine Frau betrieb mehrere Jahre in Hüfingen eine öffentliche Sauna. Dadurch habe ich persönlich einen anderen Blick darauf. Ich finde es inakzeptabel, sehr teure noch intakte Einrichtungsgegenstände und Einbauten wie zum Beispiel ein Außenbecken oder ein Innentauchbecken auf dem Müll zu entsorgen; dies ist alles andere als nachhaltig und empfinde ich als unsägliche Ressourcenverschwendung.

Fazit: Große Teile des Gremiums wurden von der Verwaltung wieder einmal überrumpelt. Es mangelt am nötigen Feingefühl der Verwaltung. In Zeiten knapper Kassen kann man mit öffentlichen Geldern so nicht umgehen. Außerdem ist ein Naturkindergarten in freier Trägerschaft um einiges günstiger als in ein bestehendes Gebäude bzw. in einen laufenden Saunabetrieb einzugreifen.