De Bruder Sebaldus auf „Tour de Herdepfel”

De Bruder Sebaldus auf „Tour de Herdepfel”

12. Juli 2021 4 Von Hubert Mauz

Wenn in de Sechzger Johr i de Boormulde und a de Ränder geg de Fürsteberg und em Suuländle die erschte Herdepfelfiehr senkrecht gege de Himmel gstiege sind, wars Ziit für e bsundere Bettlerei. Wenn die Rauchsiehle gege Eschinge gwaihet hond , isch es wegem Heiberger Vorwind bald kaalt wore. Sind sie gege de Hasegarte gloehnet, isch es mild blibbe wegem warme Höllentäler Wind us de Burgundische Pforte.

Jetz isch uff de Kanzle und i me Rundrodel vum Dekanat en Uffruuf kumme. Die volksfromme Buure und Heardepfelbiehrli uff de Boor sollet doch e paar Säck vu ihre Gottesgab saperalisiere und fürs Eschinger Konvikt spende. Dä muesstet 50 gschiede Bube, die amend mol de Weinberg des Herrn bestellet, s ganz Johr dorchgfuetteret were, dass us dene Kerle au ebbis word. S Konvikt war dämols, langewig vor dere neue Essens- Modi i de 2000- er Johr scho en „hot spott“, wie mer hit sait, vu vegetarische Lebenswies. Herdepfel, Gealriebe, Kruut und Riebe, Kolrabi, Salot, Bohne, Gurke und Rettig waret jede Tag i oe Fiddle inni uff em Speiseplan. Die paar Saue, die de Sebaldus so nebet her us de Kochiabfällt und de Garteabfäll, au vu de Märtel vum Rote Hans, dorrigfuetteret hät, die sind meischt im Refektorium uff de Tisch kumme.

Uff dem Rundschriebe isch genau iidoelt gsii, wo und wenn die zemet bettlete Herdepfelsäck und Gmüesskischtle ännigstellt were sottet. De Pater Sebaldus dät kumme und abgfochtene Erntegabe abhole.

Denno isch a de schuelfrei Samschtigmittag im Herbst de Bruder Sebaldus uff de kalt Iisesitz, der mit 2 Heradepfelsäck e wenig uuspolsteret war, vu sim Einachsbulldöggli Marke „Aicher Landmann“ ghuckt und hät zwei- drei starke, landwirtschaftlich vorprägte Konvikt- Studentli uff die gross Einachs- Ladepritsch glade. De stinkig Diesel war volltankt und jetzt isch gege s Suuländli gange. Dorchs Ried gi Pfohre, an Hasegarte, Hoedhofe, Baldinge, Öfinge bis is fearn Ippinge. Dä hond die fromme Buure ihre Realspende a de historische Kirchemuur aagloehnet. Jetzt isch uffglade wore. De Sebaldus hät im Pfarr no e herzlich Vergelts Gott gsait und scho isches wieder i d Baarmulde aabigange.

Öfinge hät mer uusglau, die waret evangelisch und Biesinge, Oberbaldinge, Doeninge au. Aber z Hoedehofe hond die Konvikts Jungmann schinde messe. Dä, im uubeachtete Baardorf Hoedehofe, gihts nämli die gröschte Herdepfel uff de Boor. Wegem Bode, em Klima und de gute Pfleg mit schöchle, hiefle, jäte, und Käfer zemetläse. Des hät au mol en Borgermoeschter vu dä bei me grosse Empfang zum grosse Hallo vu de Feschtgäscht als des Markezoeche vu dem Dörfle stolz verkündet. Der Storiax verhebbt sither hartnäckig und word au bestimmt no langewig uff de Boor zum Beste gähe were.

Noch Hoedhofe war in Sebaldus sii Pritsch fascht scho am zemetkrache, aber de Hasegarte und Pfohre hät jo au no druff messe. Aase, Hochemminge und Diehre hönd sie am näschte Samschtig gmacht. Gege d Betziit sind sie triumphal am Konvikt iitroffe. De Prior hät sie globt und natierli i Aaweseheit vu de Schüeler e Dank- und Segensgebet bruddlet und mit em Teeei no Weihwasser über den Herdepfelberg verlätteret. Die Konvikt- Biebele hond eher mit flauem Mage uff den Herdepfelhuufe gucket: De Magefahrplan war dietlich sichtbar wieder für viele Woche klar abzierklet.

De Bruder Sebaldus, e legendäre Gstalt z Eschinge und uff de Baar mit sim Einachser und sim penibel pflegte Konviktsgarte, dä, wo jetzt d Tennisplätz sind, war de guet Geist vum Konvikt und hät defür gsorgt, dass die gross Schüelerschaar mit über 50 Pennäler jede Tag satt wore isch.
Wie Zeitzeuge noch dem Konviktsvortrag no erwähnt hond, isch der baarbekannt , stattlich Bruder Sebaldus au i d Südbaar, gi Hifinge, Belle, Sumpfohre, Fürsteberg, Hondingen , Beringe, Huuse und Mullefinge zum Naturalgabe fechte gange. Dä sind au eher Kruut- und Gealriebe und Epfel gstiftet wore.

Des Alles zum Wohl vu de christliche aber au weltliche Bildung, die im Konvikt in Eschinge 50 Johr wirkungsvoll pflegt wore isch. Mindschtens 1500 Konviktler hond zum Glinge vum Wirtschaftswunder im Badische mit ihrer solide Herzens- und humanistische Grunduusbildung en grosse Beitrag gleistet.

Jo so wars