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Das Bollwerk gegen Lärm
Juche, die Lärmschutzwand ist vollendet! Ob sie hält, was sie verspricht? Jedenfalls ist das Bauwerk nicht gerade ein Schönheit, wobei die Sicht von der „Autobahn“ vor den Toren Hüfingens nicht die schlechteste ist und der Autofahrer in diesem Teilstück zumindest von niederprasselnden Regenfällen oder Schneestürmen geschützt ist. Nur vom Wohngebiet aus erinnert das Bauwerk an eine überdimensionale Toilettenrolle ohne Papier das Symbol der Coronazeit.
Soll das so bleiben?, fragt sich da mancher Bewohner, insbesondere die, die direkt an diesem Prachtwerk von Betonkunst wohnen. Kommt da vielleicht doch noch ein Erdwall mit Bepflanzung hin, oder müssen wir uns an den Anblick gewöhnen, wie an so vieles in diesem Neubaugebiet? Es wäre schön, wenn Hüfingens Gemeinderat etwas zur Aufklärung beitragen könnte. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Vielleicht werden wir doch irgendwann informiert oder auch überrascht.
Die Frage der Geschwindigkeit auf diesem Teilstück stellt sich mir nun erneut. Wird zumindest über eine 100KmH Zone entschieden, oder werden täglich die tausenden Autos mit 160KmH oder mehr an der Mauer entlang rasen und den Bau dieses Bollwerks gegen Lärm konterkarieren? Das Thema ist bisher noch nicht wirklich geklärt, auch wenn Herr Klinge auf meinen damaligen Leserbrief im Südkurier bemerkte, dass die Straße doch schon sehr nah am Wohngebiet läge.
Da müssen wir uns wohl genauso überraschen lassen, wie von diesem Bauwerk, das Fort Knox dahinter vermuten lässt.
Wenn nun also die Lärmschutzwand steht, kann dann wohl mit dem Kinderspielplatz begonnen werden, der sich hoffentlich nicht mehr in der Planungsphase befindet, oder braucht es dazu nochmals eine Vorbereitungszeit von weiteren 10 Jahren, wenn die dort wohnenden Kindern bereits aus dem Alter herausgewachsen sind und Nachschub auf sich warten lässt? Immerhin wurde darüber vor Monaten schon berichtet.
Ich bin gespannt auf die Antworten.
Seit 2004 engagiere ich mich in Hüfingen in Sachen Verkehrsbelastung.
https://bi-huefingen.jimdofree.com/
Als Sprecher der BI Verkehrsberuhigung Hüfinger Außerstadt (Süden) und in meiner Eigenschaft als Fraktionssprecher von BFSO/DIE GRÜNEN-FRAKTION, habe ich in jeder Stadtratssitzung darauf hingewiesen, dass dieser „neuzeitliche Limes“ auch eine Rückseite hat, die gerne unterschätzt wird.
Will heißen: Der Verkehrslärm der dreispurigen B 31 sowie der L181 (Schaffhauser Straße) prallt auf die Westseite des Bollwerks und belastet somit den gesamten Hohen mit Lärm.
Dabei wäre es so einfach gewesen, die Immissionen durch Geschwindigkeits-begrenzungen auf beiden Bundesstraßen zu halbieren. Temporeduzierung ist aber bei den Verantwortlichen in Hüfingen nach wie vor ein Fremdwort! Da wird nicht einmal versucht etwas in die Wege zu leiten.
Jetzt warten wir mal ab, wann und ob die Begrünung erfolgt, respektive wie sich diese dann auf den „Abprall“ des Lärms auswirkt.
Verkauft wurden die Grundstücke u.a. mit dem Hinweis auf eine Lärmschutzwand und dem dazugehörigen Gutachten („Schalltechnische Untersuchung“ kann auf der Homepage eingesehen werden). Damals war es zwar noch eine andere Planungen der Wand (mit ca. 12 Meter Höhe), was jedoch den Grundstückskäufern erst mal egal sein muss, da die Leistung/Funktionalität der Wand und nicht die Optik entscheidet. Wenn nun allerdings zwischen Kaufangebot respektive Kaufvertrag und Erstellung der Lärmschutzwand Änderungen vorgenommen wurden, die die versprochenen Werte deutlich unterschreiten würden, also die Leistung geringer ausfallen würde, so wäre das ein Mangel bzw. die versprochene Leistung zum Kaufzeitpunkt würde sich zum Nachteil des Käufers einseitig ändern. Heißt, wenn am Ende der im Gutachten versprochene Lärmpegel deutlich überschritten werde würde, so wäre das wohl der Zeitpunkt um eine gemeinsame Klage gegen die Stadt, mit dem Ziel einer Kaufpreisminderung, anzustrengen.
Da ich jedoch davon ausgehe, dass sich die Stadt dessen bewusst ist bzw. dies nicht nicht die Zielsetzung der Stadt ist, gehe ich davon aus, dass am Ende, wenn alle fertig ist, die im Gutachten genannten Grenzwerte eingehalten werden. Somit wäre dann alles gut!
Wenn nicht, dann siehe oben 😉
Wobei es aus der Sichtweise vom Wohngebiet eher wie eine Gefängnismauer aussieht. Und da kann man auch nicht sagen, die Leute hätten ja gewusst, dass da eine Lärmschutzwand hinkommt. Denn die Version, die ursprünglich geplant und in einer GRS im April 2017 vorgestellt wurde, sah ganz anders, vor allem um einiges ansprechender aus. Herausgekommen ist eine Billigversion mit abschreckendem Charakter.
Auch von der B27 her ist es nicht gerade ansprechend und sieht eher aus, als hätte man versucht Stammheim II nach Hüfingen zu exportieren. Das Ganze hat schon etwas apokalyptisches und ist alles andere als schön.
„Billigversion“ kann ich mir nicht vorstellen, wurde doch jedes einzelne Element mit einem LkW (wenn ich richtig gesehen habe alle mit ausländischem Kennzeichen) angeliefert.
Jetzt kann jeder mal die Elemente zählen und weiß dann wie unendlich viele LkW’s die Elemente, in Summe über abertausende von Kilometer, geliefert haben. Ökologisch völliger Schwachsinn!
Aus dem Bebauungsplan von 2005: „…geschlossene Bepflanzung eines Lärmschutzwalles mit standortgerechten und heimischen Bäumen und Sträuchern einschließlich Herstellung der Lärmschutzwand aus natürlichen und ökologisch verträglichen Materialien.
Die der Bebauung zugewandten Seite des Lärmschutzwalls ist im Wechsel mit extensiven Grasböschungen herzustellen, unbepflanzte Teilflächen sind ohne Oberbodenauftrag der Sukzession zu überlassen.“
https://www.huefingen.de/de/Wirtschaft-Bauen/Bauen-in-Huefingen/Wohnbebauungsplan?view=publish&item=landUsePlan&id=3
Es sind auf dem Plan einige Bäume und Gehölze eingezeichnet.
Der Spielplatz wurde am 23. Juli vergeben. Wann die Firma anfängt, kann ich nicht sagen, aber ich vermute mal grob erst im nächsten Frühjahr. Momentan macht es ja auch wenig Sinn.
Wie macht sich denn die Wand so schalltechnisch?
Vielen Dank für die Rückmeldung. Dann werde ich das mal weiter beobachten, jetzt im kommenden Winter wird da nichts passieren.. Schalltechnisch hört man es schon ,wenn die Lastwagen mal wieder hupen, weil irgendjemand ihnen die Vorfahrt am Wassserturm genommen hat. Gefühlt hört man jetzt allerdings die B31 nach Freiburg mehr, weil die Wand wohl einen Trichter dorthin bildet. Aber das muß nicht überall sein. Ich vermute auch, dass die oberen Stockwerke der großen Häuser nicht wirklich vom Lärm befreit sind. Vielleicht kommt ja noch ein Kommentar von diesen Bewohnern. Wäre nicht schlecht. Also kein Betion – interessant aber durchaus erfreulich, wenn auch der Bau insgessamt sehr wuchtig in der ansonsten platten Landschaft wirkt.