Stellungnahme Hackschnitzelkesselanlage

Stellungnahme Hackschnitzelkesselanlage

23. Januar 2024 3 Von Peter Albert

Stellungnahme zur Hackschnitzelkesselanlage wegen der Veröffentlichung der Ausarbeitung eines Büros vom 7. Dezember 2023


Anfang Dezember ging uns allen die Ausarbeitung des Büros per E-Mail zu. Vorausgegangen war ein Telefongespräch mit Herrn H. vom Büro und mir. Im Nachgang zu diesem Gespräch habe ich verschiedene Personen und Stellen in Österreich, Deutschland und in der Schweiz kontaktiert.

Hier meine Einschätzung zu Ihrer Kenntnis:

Die Ausarbeitung des von der Stadt Hüfingen beauftragten Planungsbüros ist veraltet und auf dem Stand von vor mindestens zehn Jahren. Es ist gar nicht möglich, auf jeden einzelnen Punkt im Detail einzugehen. Eine Hackschnitzelkesselanlage, wie die, welche im Rahmen der Gemeinderat – Beratung am 23.11.2023 vorgestellt wurde, entspricht nicht dem neuesten Stand der Technik und sollte daher nicht angeschafft und auch nicht in Betrieb genommen werden, da damit nur Wärme erzeugt werden könnte.

Hingegen sind Holzvergaseranlagen (Pyrolyseanlagen) in der Lage nicht nur Wärme, sondern auch Strom und als Nebenprodukt auch Pflanzenkohle als „NET-Produkt“ (Negativ-Emissions-Technologie) herzustellen. Dieses Nebenprodukt kann zur Bodenverbesserung oder in Form von Pflanzenkohle-Beton in Bauten eingesetzt werden. Holz ist viel zu kostbar, um damit „nur“ Wärme zu erzeugen. Ohne Synergieeffekte (Strom und Pflanzenkohle) ist es auf die Dauer nicht wirtschaftlich und ökologisch. Es ist auch davon auszugehen, dass der Holzpreis bzw. der Wärmepreis mittelfristig steigen wird. So gibt es aktuell in der Stadt Zürich einen regelrechten Run auf Holz bzw. Holzbauten, so dass sich auch bei uns eine Holzknappheit anbahnen wird.

Wenn die Pflanzenkohle langfristig und da reden wir von 1000 und mehr Jahren, immobilisiert wird, gilt das als dauerhafte Negativemission ganz im Sinne der Klimabilanzierung.

Fazit

Die Pyrolysetechnologie ist im Gegensatz zu unserer geplanten Anlage von Vorteil. Wenn gleichwohl ein Betrieb mit neuem Holz auf lange Sicht nicht empfehlenswert ist, da durch den unaufhaltsamen Niedergang des Waldes der Rohstoff Holz immer knapper werden wird. Daher ist die Verwendung von Altholz oder Biomasse auf lange Sicht dringend anzuraten. Dort stellt sich dann aber wieder die Frage der Schadstoffe, die durch Holzschutzmittel, Anstriche und andere Verunreinigungen in die Pflanzenkohle gelangen können.
Wärmepumpenlösungen kombiniert mit Solarzellen wären insgesamt zukunftsträchtiger als das Verbrennen von Holz. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die sogenannte kalte Nahwärme als Ergänzung für PV und Wärmepumpe hinweisen, die ab einer Tiefe unterhalb eines Meters bereits einen guten Wirkungsgrad zeigt und den Stromverbrauch der entsprechenden Anlagen wesentlich mindert.

Zur aktuellen Lagerung der Hackschnitzel: Auch die Lagerung der Hackschnitzel im Freien halte ich für sehr bedenklich, da das Hackgut im Inneren der Halde mit der Zeit stark leidet.