S Brucke und Tunnel Land 

S Brucke und Tunnel Land 

22. August 2022 0 Von Hubert Mauz

Jo so ebbis

Wo mer i de Kindheit no mit em qualmende Dampfzug in Schwarzwald und in Breisgau gfahre isch, do hät mer die Brucke und Löcher no kennt. Jetzt pforret mer dra vorbei, drübert dorri und au i de Tunnel schmeckt mer de Guu vu de Kohle nimme.


Sunntig morge um nieni: De Vater kauft am Bahschalter im Eschinger Bahhof e Famileifahrkart gi Löffinge. De Bahofsschaltermaa und de Vater kennet sich guet. Fascht jede Tag löst er e Billet für sini Gschäftsfahrte is Bregtal, is Brigachtal, is Dunnetal oder au is Aitrachtal zum Revisione mache. Bevor mer gi Wandere a die urplötzlich ganz frisch iibroche Doline z Göschwieler goht, däe isch e granate, fascht e biblisch Loch z mitts im Feld am Rosshaag uffgange, hät d Motter no die ganz Bande i d Frühmess id Mariekerch gscheicht. Jeder hät e Rucksäckle uff em Buckel mit eme Brotriebel, eme Schübling oder Landjäger und ere Bügelsprudelflasch Marke ” Silberperle”. Noch dem a de Barrier die Hin- und Ruckfahrtskart abknippst isch, stoermet die ganz Bagage in en freie Holzklasse Abteil a linke und reachte Fenschterplätz. Bevor de Schaffner und de Lokführer piift, sind Fenschter mit dene speckige Lederrähme abiglau. De Zug schhnuufet a de Labrante vorbei, unterm Iisebah- Fuessgängersteg und de Iisene Strossebruck geg Hifinge. Denoch zoeget om de Vatter z Aamedshofe d Junipperusquell.

Sit em Volksdichter Viktor von Scheffel hoesst die sprudlig aamedshofer Brunnequell jetzt ebe so literarisch, poesievoll, halt scheffelmaessig Juniperusquell. Naemli noch sim Büchle über de Wanderbursch, de sageumwobe Kreuzritter, ebe de Juniperus. Wieso er dem de Botanisch Name vum Wacholder, vum Reckholder, gähe hät, isch bis hit no im Scheffel sii Gheimnis.

Abschied am Bahnhof in Hüfingen in den 1930er Jahren.
Film von Ernst Kramer.


A Hifinge vorbei tischet d Motter die oe oder ander Familie Gschicht uff. Und scho kunnt die uugeduldig Frog: “Wenn kunnt s Dögginger Loch ?”. Zerscht zoeget d Motter no uffs Bahwartshiesli, wo sie uff d Welt kumme isch und im Dögginger Bahhof uffgwaase isch. Bim Abfahrtspfiff z Dögginge kunt s Kommando: Alli Fenschter mit em speckige Zugrähme ganz uffi ziehe und verrammle. Bevor d Dampflock im Tunnelloch verschwindet, loot de Heizer no drei ganz lange, schrille Pfiff los, dass jo alli im Zug d Fenschter zuemachet.


Und wehe, wenn nu oe Fenschter no uff isch, kummet ganzi Ruesswolke is Abteil bei de Volldampfahrt dorchs 850 m lang aastiegend Dögginger Tunnelloch. Desell Kuehseckel, wo s Fenschter nit uffizoge hät, word verscholte und aagoschet. Ghöhrig schnuufe muess des Löckle im aastiegende Loch. Jetzt words rappeduschter. Erscht noch em grelle Liecht noch de Uusfahrt gohts liicht abwärts geg Unedinge rab. Glii dirigiert d Motter alli a s reacht Fenschter. Uumerklich fahremer ueber die gwaltig Iise und Granitbogebruck ueber de Gauche.


Fuer 10 Sekunde sieht mer die legendär Iihlemilli. Jetzt no rechts die zwische zwei mächtige Linde iiklemmt Iihlemiller Kaepelle.


Und scho fahrt mer au fascht uumerkli über die zweit längscht Bruck vu de Hölletalbah: Die mit zahlriiche Sandsteiböge steimetzmässig akkurat und solid baut Mauchachbruck. Des Kleiod lehrt mer erscht richtig kenne, bewundernd und schätze, wenn mer des idyllisch Mauchachtal ab em Kupferbrunne geg de Tabor abspatziert. Wer denno unter dene Sansteiböge, unter de gwaltige Mauchachbruckearkade e Liedle pfiift oder singt, der glaubt er wär i me romanische Chorgwölbe. E Akkustik wie s i de best gstimmte Oper nit besser sii kinnt. Drei gwaltige Bauwerk homer jetzt scho uff grad nu 4 km i dem Gai, i dere Region, kenneglehrt. Im sogenannte Baarschwarzwald. Dere Baar Ecke zwische Dögginge und Unedinge, dem Gauche- Mauche Gai, kennt mer au treffend s “Brucke – und Tunnelland” sage. Notwendig gmacht hät den gwaltige Bauwerkskraftackt die ganz bsunder Geologie und die Landschaftsgeographie vu de Gauche und de Mauche.

Mauchachbrücke


S kunnt aber no besser.
Wem mer jetzt no en Zeitsprung vum Hölletalbahnbau um 1890 is Automobilzeitalter vu 1950, 1995 und 2022 machet kunnts no dicker, höhner, no protziger, no uffwaendiger.

Bauarbeiten zur Höllentalbahn bei der Luttlinger Bruck 1899


Während sich die beide wunderscheene Bahbrucke Gauche- und Mauchebruck zwischeziitlich ziemli im Bewuchs vu de über 100 jährige Naturrückeroberung verstecklet und verschoppet, nuu s Dögginger Loch nimmt mer beim bahfahre in Schwarzwald ussi wohr, strecket und recket sich protzig und hoffaehrtig sit de 1990 Johr neui Stahlbetonbruckepfeiler in Himmel. No kühner lieget uff dene Pfiehler Stahlhohlkammerträger. Die traget die Fahrbahnplatte fuer de Tag und Nacht rollend und donnernde Autoverkehr vu de Baar ueber de Hochschwarzwald in Breisgau. Wer anne 1900 glaubt hät, mit de uffwändige Hölletalbahn wär des Verkehrsproblem vu Ost nach West gloest, der isch schwer verkumme.

Hauptsächlich die plogete Dögginger, aber au s Doegginger Postloch a de Gipsmilli vum Reimnitz, hond en gwaltige Strossebau Kraftackt erzwunge. Nit nuu dass des Menetekel vu dem fürchterliche Busuuglück vu 1954 i de Postlochkurv a de Gipswänd ghanget isch. Dä sind 35 Radolfzeller Skifahrer, die an Feldberg hond welle, tragisch ums Lebe kumme. S gröscht Uuglick im Landkreis i Friedensziite. Aber au z Doegginge war de verkehr dorchs Ort nimme zum uushalte. Also sind vor em Ortsiigang im Oste zwei Tunnellöcher mit zwei Fahrbahnröhre bohret wore bis noch em Ortsend im Weste. Für die zwei löcher hät s Geld grad so glanget. Uugfähr paralell zum Bahtunnel vu 1885 , aber mit über 1200 m no ziemli länger wie s 850 m lang Hoelletalbahtunnelloch, sind die zwei Strosseröhre baut wore. Noch em Uusfahrtsportal im Weste zielt zwar die oe rohre genau uff die besagt elegant und harmonisch ueber d gauche und mauche gschwunge Stahlplattebruck. Die ander Rohrii- und Ussfahrt muess sich aber schwer verkrimme. De Verkehr vu de einspurige Bruckefahrbahn is suedlich stroossetunnelloch word verschwenkt. S Geld hät halt dämols oefach nimme glanget für e zweite Bruck.

Blick nach Unadingen


Aber jetzt anne 2025 isch es so wieht. E “Nochwuselli”, wie mer uff de Boor zu so ere verspätete Zeugung sait, word jetzt uff langi, hohni Betonstelze gstellt. Noch lange, intensive Planunge und de Natur gschuldete Ausgleichsmassnahme kriegt des Gai jetzt nomol e Bruck. Vier gwaltige, technisch und bauhistorisch bedeutende Brucke us wiit ueber 100 johr Baugeschichte sind dä versammlet: D Iisebah Gauchebruck, D Iisebah Mauchebruck, Stroossebruck 1995 und jetzt 2025. Usserdem drei grosse, lange Tunnel: Bahtunnel Dögginger Loch, B 31 Röhre Nord und Süd. Die sind am Östliche Landkreisrand, im Baarschwarzwald, i de “Brucke- und Tunnelregio” uff engstem Raum, i me Art Brucke und Tunnelpark, versammlet. E Rarität, e Unikat im Badische. So viel künstliche Brucke und Tunnel uff engstem Raum sind nuu dä so massiv versammlet. Und wenn mer s 120 m lang, duschter, uuheimlich Mauchach Bachgwölbe, Bachtunnel, kurz oberhalb vum Gauchach- Mauchach Zämetfluss, wo nit nu s Wasser dorchgoht, sondern au de Wanderweag, dezuenimmt, sinds sogar au 4 grossi Tunnellöcher.
Wa dähtet au die Liit us em abgangene Dorf “Muuche”, genau i de mitti vu dene gwaltige Bauwerk, sage, wenn sie die uubache Veränderunge vu ihrere hoemet verlebe dätet ? Hond sie amend ghahnt wa do emol kunnt und sind drum selli rechtziitig mit Sack und Pack vertloffe?

Jo so ischs, im Brucke und Tunnel Park