
Johann Nepomuk Heinemanns “Hieronymus”
aktualisierte Version, Original vom 07. Februar 2020
Ein Angehöriger des Hüfinger Künstlerkreises war “Muckle”, der Lithograph Johann Nepomuk Heinemann (30.05.1817 – 22.02.1902).
Verheiratet war er mit Elisabeth Reich (15.12.1819- 24.06.1871) der Tochter von Luzian Reich der Ältere (07.01.1787 – 18.12.1866) und somit der Schwester von Lucian Reich dem Jüngeren (26.02.1817 – 02.07.1900 ). Die Hüfinger Künstlerkolonie war also zum großen Teil verwandt und verschwägert.
Die Schwäger Lucian Reich und Johann Nepomuk Heinemann haben zusammen drei Bücher herausgebracht: Den “Hieronymus“, die “Wanderblühten” und die “Insel Mainau”.
Hier will ich die Lithographien von Johann Nepomuk Heinemann aus dem Hieronymus, die er “mit Feder auf Stein gezeichnet” hat, vorstellen. Die Bilder der Wanderblühten sind im Podcast und die “Insel Mainau” folgt, sobald ich mal Zeit habe.

gen der n freudige Sinn u zeige der nüzlige Sache”
>Johann Peter Hebel

fall mer keis, gent achtig u lehret was menich ufgit!”
>Johann Peter Hebel

Mit den frommen Kinderträumen
Ach sie darf nicht lange träumen
Ihre Heimath liegt gar weit”
>A. Schreiber

s’bringt nume Weh und Ach’
Wenn’s Sunntig isch se bet und sing
Am Werchtig schaff di Sach.
>Johann Peter Hebel

Da zeigt sich vor ihnen ein alter Gesell:
Nur stille Kind! Kinderlein, stille!”
>Goethe

und an de Halme hangt der Duft
denckmol, mer göhn jez an alsgmach
im stille Frieden unter Dach!
>Johann Peter Hebel

s’ erhaltet Lib und Lebe gsund,
doch muß es in der Ordnig goh,
sust het me Schand und Leid dervo.
>Johann Peter Hebel

Schere-Schlifer, Hafe-Binder, alti Soldate,
Säge-Feiler, Zeinemacher, anderi Strolche.”
>Johann Peter Hebel

und schmecksch im Weiher d’Frösche scho?
und meinsch der Winter heig si Sach,
und’s besser Wetter chöm alsgmach?
>Johann Peter Hebel

und es git e Wetter! I wott, es zög si vorüber.
>Johann Peter Hebel

Jeder: da wär’s ein Fest, Deutscher mit Deutschen zu sein.
> Goethe

Menge brave Ma hets nime chönne prästiere,
het si Sach verlohren und Hunger glitten und bettlet.
>Johann Peter Hebel

und wie stigt der d’Röthi jez in die lieblige Backe,
wie am Himmel s’Morgeroth am duftige Maitag”
>Johann Peter Hebel

De ligsch zwor hert uf Sand und Chies;
doch spürts din müede Rucke nit.
Schlof sanft und wohl!
>Johann Peter Hebel

ans Füür, und zündet ’s Pfifli a,
und setzt si nänmen ane mit,
se schmeks em wohl, un – brenn di nit!
>Johann Peter Hebel
Hüfingen, 24. Febr. Heute wird der älteste Mann von hier zu Grabe getragen, der 85jährige Litograph und Photograph Johannes Nepemuck Heinemann. Er war nicht nur der älteste, sondern auch wohl einer der brävsten und tüchtigsten hießigen Bürger, bei einer gewissen Wohlhabenheit doch immer ein Muster edelster Einfachheit und altbürgerlicher Bescheidenheit. Wie rührend konnte er oft erzählen von der guten alten Zeit, und bitter klagen über die Maßlosen Ansprüche der heutigen Zeit, besonders der Jugend. Mit Heinemann ist ein Künstler von Gottes Gnaden gestorben, bekannt und geschätzt weit über die Baar hinaus. Der alte Fürst war sein liebevoller Gönner. Um nur einen Beweis seines künstlerischen Könnens anzuführen, sei hier erinnert an die Prächtigen Illustrationen in Luzian Reich’s “Hieronymus”. Sie sind eine der schönsten Arbeiten Heinemanns, leider nur zuwenig bekannt. Heinemann ist gestorben, ohne eigentlich krank gewesen zu sein, infolge von Altersschwäche im Vollbesitz der Geistesfrische bis zur letzten Stunde. Versehen mit den hl. Sterbesakramenten ist er in die Ewigkeit gegangen, um beim lieben Gott nun auszuruhen von einem langen, frommen, arbeitsreichen Leben.
Vergessen wurde ein 3. Buch von 1856 . “Im Allerhöchsten Auftrag seiner Königlichen Hoheit des Regenten Friedrich von Baden” :
Die Insel Mainau und der Badische Bodensee. Mit 10 Ansichten, auf Stein gezeichnet von J.N. Heinemann.
Vielen Dank!
Ich habs ergänzt.
Toller Beitrag mit schönen Bildern!
Heinemann hat die Bilder von Lucian Reich auf Stein gezeichnet,
so dass man sie sehr gut vervielfältigen konnte.
Im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte sind noch originale Steinplatten von Heinemann zu sehen.