„Des einen Freud – des andern Leid“

„Des einen Freud – des andern Leid“

26. Oktober 2020 0 Von Peter Albert

Leserbrief von Familie Eichinger / 26. Oktober 2020

“Anlieger frei.” Dieses Schild steht seit Baubeginn am Anfang und Ende der Baustelle in der Schaffhauserstraße.

Dieses Schild ist bekannt! 

Um eine Anliegerstraße nutzen zu dürfen, genügt es nicht, ein beliebiges „Anliegen“ zu haben.

Im direkten Baustellenbereich ist der Verkehr für den Durchgangsverkehr daher voll gesperrt.

„Für Personen, die dort wohnen oder etwas erledigen müssen, ist aber der Weg frei“.

Diese Straßensperrungen müssen aufgrund von Baumaßnahmen hingenommen werden. 

Da wegen Urlaub auch die Bauarbeiten ruhen ist es für die direkten Anlieger ein ganz tolles Gefühl: 

Endlich einmal eine gesunde Lebensweise haben, wie die vielen Bewohner in den ruhigen Wohngebieten mit 30er Zone. Kein Motorenlärm von LKW, Traktoren und Motorrädern, man kann die Straße überqueren ohne Wartezeit, die Fenster öffnen ohne Krach und Abgase, die Ruhe im Garten genießen, kein Stress!

 Sonderrecht? Sattelzug der Firma Mayer Spedition aus Bräunlingen bei der illegalen Durchfahrt durch die gesperrte Schaffhauser Straße am 2. Oktober 2020 um 13:20 Uhr

Oft spielt für Autofahrer keine Rolle, viele Kilometer zurückzulegen, um an die Ausflugziele zu gelangen. Geht es aber darum eine Umleitung zu fahren, sucht er sich ordnungswidrig die Abkürzung durch die gesperrte Straße und ignoriert das Durchfahrtverbot. Doch wer im Falle einer Kontrolle kein tatsächliches Anliegen nachweisen kann, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld rechnen.

Seit Beginn der Bauarbeiten in der Schaffhauserstraße ist ständig zu beobachten, dass viele Verkehrsteilnehmer dieses Durchfahrtverbot missachten. Selbst Autos und Motorräder aus benachbarten Städten und Landkreisen, sowie aus der Schweiz ignorieren diese Sperrung. 

Verwundert müssen wir feststellen, dass sich plötzlich so viele Autolenker als „Anlieger“ dieses Streckenabschnittes sehen.

Vor der Sperrung galt es, in schnellem Tempo durch dieses Teilstück zu brausen. Die betroffenen Anwohner, die schon lange Tempo 30 fordern, werden ob ihrer Klagen wegen zu hohem Verkehrslärm nicht ernst genommen. 

Derzeit stört sie es die Verkehrsteilnehmer nicht einmal, ihre Fahrzeuge mit nur 20 km/h durch die abgefräste, unebene und wellige Fahrbahn zu manövrieren.

Teilweise fahren Pkws trotz Verbot während der Arbeitszeit durch die Baustelle und gefährden somit die Bauarbeiter und behindern den Baubetrieb.

Da die Einfahrt momentan von beiden Seiten gewährleistet ist, nimmt die Durchfahrt von „Fremdfahrzeugen“ ständig zu. Selbst Traktoren mit Hänger, kleine LKws und viele Personenwagen umgehen die vorgeschriebene Umleitung. Inzwischen wurden auch schon Warnschilder umgefahren!

Es wäre daher sinnvoll, dass Behörden die Lage prüfen und Kontrollen veranlassen. 

Anlieger: Fam. Eichinger