Agrarwende

Agrarwende

19. Januar 2020 0 Von Heike Boeke

Am Samstag fand ich eine treffende Karikatur im Südkurier. Ein hinter dem Steuer seines Traktors sitzender grimmiger Landwirt auf dem Weg zum Protest. Davor eine Mutter, die ihrem Kind mitteilt, dass es wichtig wäre die Bauern nicht allein zu lassen, denn dann gäbe es bald nichts mehr zu Essen. Und was antwortet das Kind? “So ein Quatsch Mama, der Supermarkt um die Ecke hat doch immer auf.” Und genau da liegt der Hund begraben. Würden wir Lebensmittel mehr schätzen, indem wir bereit wären den reellen Preis dafür zu entrichten, um mehr Qualität dafür zu erhalten. Würden wir Fleisch als etwas Besonderes schätzen und uns nicht jeden Tag in Form von Wurstwaren und Schnitzel auf den Teller laden, dann könnten Landwirte nachhaltiger und auf Tierwohl bedacht wirtschaften. Wir als Verbraucher haben es in der Hand die Agrarlobby in die Schranken zu weisen. Wir als Verbraucher haben es in der Hand Tierleid zu verhindern , Maiswüsten zu unterbinden und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.

Grüne Kreuze in den Feldern, saurer Regen über Wäldern. Auf den Wiesen Güllemassen, die Nitratwert steigen lassen. In den Ställen Tier an Tier, zu befriedigen die Gier. Billig muss es sein und viel, Masse, die muss sein das Ziel. Maisplantagen ohne Wert, die den Boden aufgezehrt. Kein Insekt mehr weit und breit, überall unendlich Leid. Tot gespritzt, was unnütz scheint, und kein Mensch darüber weint. Doch der Mensch hat’s in der Hand, zu bewahren unser Land. Lebensmittels Wert zu schätzen, nicht nach Angebot nur hetzen. Weniger ist manchmal mehr, auch wenn’s fällt mitunter schwer. Landwirt dann kein Bettler mehr, zur Natur kann sein dann fair.