VHS Baar – ein Luxusprodukt in direkter Konkurrenz zu unseren Vereinen

VHS Baar – ein Luxusprodukt in direkter Konkurrenz zu unseren Vereinen

21. Mai 2025 1 Von Hannah Miriam Jaag

oder
Ist die VHS Baar obsolet?

Hüfingen bezahlt jedes Jahr viel Geld für die Donaueschinger Volkshochschule. Die genauen Beträge sind noch etwas strittig, aber unser Hauptamt meldet, dass für den Haushalt 2025 46.000 € eingestellt wurden und die VHS Baar schreibt im Wirtschaftsplan von 30.621 €. Vermutlich sind beim Haushalt noch die Raumkosten dabei. Dann gibt es noch Umlageanteile für eine Nacherhebung:

Egal was jetzt genau dabei raus kommt, es ist sehr viel Geld das unseren über 70 Vereinen fehlt!

Es ist so, dass unsere Vereine eine sehr gute Arbeit machen, diese Arbeit wird im Gegensatz zur VHS in den regionalen Donaueschinger Zeitungen meist komplett ignoriert.

Die Hüfinger Vereine engagieren sich alle rein ehrenamtlich für Bildung, Kultur, Sport und Begegnungen! Und dies im Gegensatz zur VHS für alle Bürgerinnen und Bürger. 

Die Honorarkräfte, also Referenten, der VHS Baar werden nach der Honorarordnung vergütet. Von der Honorarordnung kann in „atypischen Einzelfällen“ abgewichen werden, hierbei gäbe es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Deshalb würden die Daten nicht erfasst werden.

Ich will nicht überheblich sein, auch ich mache viele Fehler, aber wer nicht in der Lage ist, sein Leitbild in ordentlichem Deutsch zu artikulieren, sollte sich nicht Bildungseinrichtung nennen.


Heute, am 21. Mai, war ich bei der VHS Verbandsversammlung im Rathaus in Donaueschingen. Im Vorfeld hatte ich nach den Honoraren der Referentinnen und Referenten gefragt – die ja nicht getrennt erfasst werden, da es keinen Unterschied gäbe. Das einzige was heute raus kam ist, dass hier mehr Geld ausgegeben wurde, als geplant.

Ich möchte jetzt auch nicht dem Bürgermeister von Donaueschingen an den Karren fahren. Er macht das toll und Donaueschingen hat sicher auch das schönere Rathaus und der Sitzungssaal ist wunderschön.
Die Arbeit mit den Integrationskursen, Deutschkursen und auch die Kurse für die Firmen und die Feuerwehr ist sicher eine gute Sache. Aber es kostet Geld von Hüfingen, Bräunlingen und Blumberg – unser Geld. Es fehlt den Vereinen auf der Südbar. Der TuS macht auch Yoga Kurse, die gefördert werden sollten.

Klar ist es schön eine VHS zu haben, die mit den Kindern Ausflüge macht, aber es ist halt Luxus. Das Geld fehlt an anderen Stellen. Und ich möchte anmerken, so viel Spaß die Männer am Whisky testen haben, ich halte es auch für einen Vorwand zum Saufen und finde eine Förderung für Alkohol moralisch nicht in Ordnung. Dafür gibt es den Feierabend Hock.

Vielleicht sollte die VHS eine gGmbH werden, die Integrationskurse, Kinderbelustigung, Kochkurse, Wettsaufen oder fröhliches Backen wie bei Oma etc. anbietet. Gerne war ich auch mit dabei an der Verbandskläranlage. Es ist ja nicht schlecht, was die VHS Baar macht. Aber warum soll das die Stadt Hüfingen bezahlen?
Unser Aquari zahlt uns auch niemand. Es ist Luxus.

Da die VHS sich Bildung, Kultur, Sport und Begegnungen auf die Fahne schreibt, möchte ich hier diese vier Kompetenzen den Hüfinger Vereinen gegenüberstellen.

Bildung

Jetzt weiß ich wirklich nicht, ob Kochkurse zur Bildung gehören. Aber wenn jemand mal einen Kuchen backen möchte, sind die Landfrauen sicher gerne behilflich.

Dann wird Donaueschingen eine Beteiligung der Umlandgemeinden an den Investitionskosten für die Realschule geltend machen. Wieviel das genau sein wird ist zwar noch nicht endgültig geklärt, aber auf der Seite von Donaueschingen gibt es eine erste Schätzung. Dies sind Gesamtkosten von 55,9 Millionen € und der Anteil der Hüfinger Schüler liegt vermutlich bei 13,26 %. Also kommen wir auf 7,4 Mio € (7.412.340 €). So nebenbei, liebes Bräunlingen, für euch wären es 7,19 Mio €!

Das Land Baden-Württemberg zahlt dem Schulträger auch Geld für die einzelnen Schüler. Dies wird voraussichtlich aber hier nicht abgezogen und verbleibt in Donaueschingen. Auch hatte Hüfingen bei dem Bau der neuen Realschule rein gar nichts zu melden. Also Donaueschingen baut, Hüfingen muss bezahlen und unser Gemeinderat darf gar nichts.

Doch, wir dürfen auch noch deren VHS Baar bezahlen.

Kultur

Während Hüfingen sehr viel für seine Kultur macht – vor allem auch das Stadtmuseum – konnte ich bei der VHS Baar keine Kultur entdecken.

Also zumindest keine die Hüfingen betrifft und Hüfingen hat nun wirklich eine sehr lange und große Kultur, sonst würden ja nicht in Donaueschingen überall Kunstwerke von Hüfingern Künstlern rum stehen.

Sport

Der TuS Hüfingen und FC Hüfingen mit weit über 1.000 Mitgliedern bieten deutlich mehr und dies ehrenamtlich, inklusiv und kostenfrei für Mitglieder. 

Aber wenn wir schon beim Sport sind: Alle Hüfingerinnen und Hüfinger bezahlen gerne für unser Aquari!
Unser Schwimmbad, das übrigens auch Donaueschingen nutzen darf, ist ein echter Mehrwert für die Donaueschinger Schülerinnen und Schüler – im Gegensatz hierzu soll Hüfingen die Realschule mit bezahlen.

Vielleicht sollten wir unser Aquari umbenennen in Schulschwimmbad, damit wir auch eine Beteiligung an den Kosten verlangen können. 

Begegnungen

Dieses Wort von der VHS Baar ist fast schon frech. Klar begegne ich Menschen, wenn ich bei einem kostenpflichtigen Kurs teilnehme. Davon abgesehen kann ich das auch in Villingen tun – was ich viel lieber mache. Menschen kann ich kostenlos begegnen, wenn ich eine Veranstaltung unserer über 70 Vereine besuche.

Um mir von Männern deren Weltbild dozieren zu lassen, muss ich nun wirklich kein Geld bezahlen. Die Hüfinger Vereine begegnen mir auf Augenhöhe und sind deutlich diverser. Da gehe ich sogar lieber zu Kolping und jeder der mich kennt, weiß was ich da sage.

Fazit

Hüfingen darf keinen Supermarkt haben, da Donaueschingen dies als Mittelzentrum verbietet. Was denkt ihr, warum ein Teil vom Kreisel bei Mariahof ins Nirgendwo führt?
Wovon sollen wir also die VHS bezahlen? Sollen wir das Aquari schließen für den Luxus einer VHS?

Ich möchte den Hüfinger Gemeinderat bitten in die Hüfinger Vereine und das Aquari zu investieren. 

Unsere prekäre Haushaltslage hat nichts übrig für Donaueschinger Bildungseinrichtungen. Auch Bad Dürrheim hat sich zurück gezogen und da ging es nur um 11.600 €; von uns wird das vierfache gefordert.

Dafür gäbe es ein riesiges Vereinsfest bei dem alle mitmachen könnten – vielleicht im Aquari 🙂