Funde aus der Jungsteinzeit auf dem Ziegeleschle

Funde aus der Jungsteinzeit auf dem Ziegeleschle

22. Oktober 2023 0 Von Hannah Miriam Jaag

Da scheinbar Interesse besteht, wollte ich diesen Artikel vom 17. September 2023 mit der Steinaxt bisschen weiter nach oben kramen:

Auf Loretto und in dem neuen Gewerbegebiet Ziegeleschle wurden Magnetometerprospektionen (auch Geomagnetik genannt) durchgeführt. Auf dem hierdurch angefertigten digitalen Bild ließen sich dort Siedlungsreste erkennen.

Das Magnetfeld der Erde wird durch die magnetischen Eigenschaften verschiedener Materialien, wie Gesteine, Böden, gebrannte Lehmziegel oder Holzreste gestört ‒ also auch von archäologischen Überresten. Zur Aufzeichnung dieser Magnetfeldstörungen kommt ein hochempfindliches Cäsium-Magnetometer auf einem Rollwagen zum Einsatz. Auch Unterschiede zwischen den physikalischen Eigenschaften des Zielobjekts und dem umgebenden Boden lassen sich hierbei messen.

Ausgrabungen
Ziegeleschle
15. März 2023

Die Firma ArchaeoTask hatte das Gelände mit dem Bagger und Sonden durchsucht und es konnten Artefakte aus dem Endneolithikum gefunden werden.

Das Endneolithikum bezeichnet die jüngste neolithische Unterstufe am Übergang zur Bronzezeit. Es wird mit dem Beginn der “Schnurkeramik” (veraltet auch Streitaxt-Kultur) gleichgesetzt und reicht in Süd- und Mitteldeutschland von ca. 2800–2200 v. Chr.
(*und nein, liebe CDU, “die Eiszeit” war es nicht.)

Steinaxt aus dem Endneolithikum.
Grabbeigaben aus der Jungsteinzeit.

Eine Silexklinge wird durch Abschlag aus Feuerstein (Silex) hergestellt.

Die Artefakte oben wurde beim diesjährigen Römerfest vom Denkmalamt ausgestellt. Dabei war auch noch ein mittelalterlicher Mühlstein, der womöglich als Baumaterial dort oben benutzt wurde.

Fragment eines Mühlsteines aus dem Hochmittelalter (11./12. Jahrhundert)

Bei den Ausgrabungen auf dem Mühlöschle wurden im Jahre 1958 zwei urnenfelderzeitliche Gräber gefunden. Die Urnenfelderkultur (1300 v. Chr. bis 800 v. Chr.) war später.