Insel Mainau – Konstanz 1.
Ich möchte hier erwähnen, dass ich das alte Buch mit der sehr eigenwilligen Schreibweise in Frakturschrift vorgelesen habe, um den gesprochenen Text von einem Programm namens f4transkript in Buchstaben umzuwandeln. Den umgewandelten Text habe ich danach bearbeitet, da viele der Wörter dem Programm nicht bekannt waren.
Man möge mir verzeihen: Ist mir das Deutsche vor 200 Jahren sehr fremd, so ist das oft Zitierte aus dem 18., 17. und sogar 16. Jahrhundert aus heutiger Sicht fast unverständlich. Dazu kommt die eigenwillige Rechtschreibung und eine fremde Denkweise. Da viele Worte der alten Sprache von mir gesprochen und vom Programm transkribiert wurde, sind einige Worte in moderner Schreibweise im Text. Ich habe dies meistens aus Bequemlichkeit und für den Leser so stehen lassen.
Was es in den verschiedenen Kapiteln des Buches hier gibt, ist diese vorgelesene Tonspur mit dem Transkript in schwarz.
In blau einige Fotos und Erklärungen.
Hier der 1. Teil vom Kapitel Konstanz
Konstanz.
Ungern, wie von einem nach kurzer Bekanntschaft lieb gewonnenen Freunde, scheiden wir von dem schönen Eilande, um der nahen Hauptstadt des badischen Seekreises, der alten Konstanzia, einen Besuch abzustatten.
Wenn wir einen kleinen Umweg nicht scheuen, schlagen wir die Landstraße ein, über Egg, Almansdorf und die St. Lorettokapelle. Das erste Dörflein liegt der Mainau gegenüber. Es hat ein vormals orden’sches Schlösslein, in welchem der Rentmeister wohnte, der jeden Tag auf einem Schifflein nach der Insel fuhr.
Das Pfarrdorf Almansdorf ist sehr alt; es wurde im Jahr 724 von Karl Martell an das Stift Reichenau vergeben. Die Besitzungen, welche der Deutschorden daselbst besessen, haben wir oben verzeichnet.
Von hier geht die Straße über die Höhe, wo man zunächst der (aus Anlass der Pest erbauten) St. Lorettokapelle eine überraschende Fernsicht hat.
Der näher, kaum eine Stunde weite Weg führt durch den St. Katharinanwald in gerader Richtung nach der Stadt. Diese erscheint den Ankommenden von hier aus beinahe ganz verdeckt von Obstbäumen und Gärten; die alten Wälle im Vordergrund, erheben sich allein das ehemalige Kloster Petershausen und die Steinmassen des Münsters.
Zurückblickend auf die Entstehungsgeschichte des Ortes begegnen wir zuerst den Römern, welche, nach der Tradition, auf der Insel (später Dominikanerinsel) ein Kastell errichteten, von den umwohnenden Deutschen die Niederburg geheißen.
Eine alte Sage, von Schultheiß erzählt, gibt es vom Ursprunge der Stadt folgende Nachricht:
“Kaiser Severus schickte, 207 Jahre nach Christus, zwei Landpfleger in das eroberte Helvetien. Der eine, Konstantinus, herrschte von der Lindmag (Limat) bis an den Vorderrein. Er saß zu Pfyn und erbaute sich auf der jetzigen Dominikanerinsel bei Konstanz ein Jagdhaus, welches er befestigte, weil er zwei gefährliche Feinde in der Nachbarschaft hatte: der eine, ein ungarischer Edler, wohnte auf der Anhöhe des jetzigen Almanansdorf, der andere, ein deutscher Herzog, hatte seine Burg zu Überlingen, wo jetzt das Johanniterhaus steht. Zur größeren Sicherheit der neu erbauten Veste gab Konstantius dem Orte allerlei Freiheiten, damit sich Leute daselbst ansiedeln sollten, was auch in kurzer Zeit geschah. – Als Konstantinus einmal von seinem Jagdgefolge abgekommen, allein in den Wäldern gegen Frutweilen und Ermatingen jagte, erschrak sein Pferd vor einem ungeheuren Wurme (Drachen), von welchem damals das Land voll war. Es wurde scheu und ging durch; Konstantinus aber blieb im Stegreife hängen und wurde weit fortgeschleppt, bis auf das Geschrei des Jägers die Knechte herbei eilten, das Pferd anhielten und den Landpfleger so schnell sie konnten nach Konstanz verbrachten, wo er an der Stelle starb, da jetzt die Kirche Sankt Stephan steht. – Nach seinem Tode setzten die vorgenannten beiden Feinde der Burg und Stadt, Niederwasserburg geheißen, so zu, dass fast alle Einwohner dieselbe verließen und der Ort wüst und öde wurde. 100 Jahre nachher schickte Kaiser Diokletian seinen obersten Feldhauptmann Konstantinus nach Deutschland und Helvetien, gegen den Herzog von Ellgen, den er mit fünf anderen Königen in der Nähe von Konstanz traf. Er überwand sie alle und machte sie den Römern untertänig. Dieses Sieges und der schönen, bequemen Lage wegen baute er die Stadt wieder auf und benannte sie nach sich – Konstantia”
“Das erste Gotteshaus, welches gebaut wurde, soll Sankt Johann gewesen sein, ein viertes Kirchlein ohne Abseiten und Chor; gleichzeitig entstand die jetzige Schreibergasse, in welcher das Rathaus zur “Tulle” stand. Als die Stadt um diese Zeit bereits sehr mächtig geworden und viel Volk hingezogen war, erhielten Geistliche, die man jetzt (im 16. Jahrhundert) regulierte Chorherren nennt, vom Kaiser die Erlaubnis, sich darin niederlassen zu dürfen. Sie bauten, da wo jetzt das Münster steht, die Kirche in der Weite des Münsters. Wo jetzt die Sakristei ist und auf dem Kreuzgange, hatten sie ihre Schlafkammern, im Stauff, der am Kreuzgange ist, den Speisesaal und die Wohnung ihres Abtes u.s.w.”
Zu großer Bedeutung kam der Ort durch den bischöflichen Sitz, der im sechste Jahrhundert von Windisch, einem kleinen thurgauischen Flecken, nach Konstanz, verlegt wurde. – Ein weiterer Grund zum Gedeihen und stets erneuerter Lebensbewegung gab die herrliche Lage, an dem Engpass zwischen dem Ober- und Untersee, so wie nicht minder die große Handelsstraße, (die ehemalige Römerstraße), welche über hier vom Norden nach der Levante hinzog.
Infolge dieser günstigen Verhältnisse mußte frühe schon zur Erweiterung der Stadt geschritten werden, umso mehr, als nach und nach viele benachbarte edle Geschlechter ihre einsamen, oft bedrohten Burgen verließen und in der wohlbefestigten Stadt, unter dem Schutze mächtiger Bischöfe, sich niederließen.
Die trefflich gelegene Bodensee- und Bischofsstadt erlangte so gewaltiges Ansehen, dass sie von beinahe allen gekrönten Häuptern alter Zeit besucht und mit großen Vorrechten begabt wurden. So melden uns die Chronisten, dass Karl der Große, als er zur Krönung nach Rom reiste, mit seiner Gemahlin Hildegard, Konstanz und die dortige Marienkirche besucht habe. Ebenso Karl der Dicke im Jahr 828 und König Arnolf 890. – Einige Jahrzehnte später, zurzeit als der berühmte Salomo III auf dem Bischofsstuhl saß, erschien Kaiser Konrad um Weihnachten zu feiern, und zu Ende des zehnte Jahrhunderts sah man Kaiser Otto III nach glücklichen geführtem italienischen Kriege gieggekrönt in Konstanz einziehen.
Gleiches geschah unter den nachfolgenden Herrschern, die teils als Gäste, teils zur Verrichtung wichtiger Reichsgeschäfte nach Konstanz kamen. Im Jahr 1025 empfängt Kaiser Konrad II daselbst die Huldigung der Lombarden, und 28 Jahre nachher hält Heinrich III in Konstanz einen Reichstag. Auch Heinrich IV und Konrad III beehrten die Stadt mit ihren Besuchen, sowie der berühmte Hohenstaufe, Friedrich Barbarossa, welcher 1183 hier den bekannten Frieden mit den lombardischen Städten schloss und dabei der Stadt wichtige Freiheiten schenkte.
In ebenso großer Gunst stand der Ort unter den Habsburgern, wie den Rudolf, nach dem Sieg über Ottokar von Böhmen, in Konstanz sich huldigen, und den schwäbischen Adel den allgemeinen Landfrieden beschwören ließ.
Bei diesem freudigen Aufblühen nach außen und innen fehlte es jedoch nicht an mancherlei Misshelligkeiten und vorübergehenden Störungen im städtischen Haushalte. Nebst der Bischofgewalt, die allmählich zur eigentliche Landeshoheit anwuchs und die ursprüngliche Reichsfreiheit der Stadt zu vernichten drohte, waren es die adligen Geschlechter, welche Grund zur Unzufriedenheit und Streit gaben, dass sie im Verlaufe der Zeit das städtische Regiment völlig an sich gerissen hatten, während jetzt auch die Zünfte gleichen Anteil daran haben wollten. Der Hader deshalb dauerte vom 13. bis ins 15. Jahrhundert; es kam zu bewaffneten Aufläufen, infolge derer ein Teil des Adels die Stadt verließ. Der Bischof, die Nachbarstädte und selbst der Kaiser legten sich wiederholt ins Mittel, bis man zuletzt sich dahin verglich, dass die oberste Gewalt zwischen Patriziern und Bürgerlichen abwechseln solle. Doch dauerte die Rivalität beider Stände noch längere Zeit fort, und Beschlüsse wie der folgende halfen nur wenig.
1) Ein Jeder, hieß es in einer Gemeindeordnung vom Jahr 1420, solle in der Zunft verbleiben, in welcher sein Vater gewesen, und nicht zu denen auf der “Katzen” (dem Gelaghaus der adligen Geschlechter), noch zu anderen Gesellschaften gehen. Er darf jedoch auf der andere Stubem gehen, um seinen Pfennig oder zwei x. –
2) Da die Geschlechter bisher ihre Tänze in der Ratsstube gehalten und zu derselben nur diejenigen aus der Gemeinde geladen haben, welche mit ihnen befreundet sind, so sollen die Geschlechter fürderhin keine Tänze mehr daselbst halten dürfen, ausgenommen wenn Fürsten und Herren kommen.
3) Man solle vier Tafeln mit dem jüngsten Gericht malen und solche in der Ratsstube aufhängen lassen, damit die Ratsherren desto mehr göttliche Furcht vor Augen haben. – Ähnliche Bestimmungen wiederholten sich später.
Wie sehr bereits im 14. Jahrhundert Kleiderluxus in der Stadt überhand genommen, erhellt er aus einer Kleiderverordnung vom Jahr 1390. – Jedermann, heißt es darin, kann einen Rock oder Mantel machen lassen, so lang und weit er will, jedoch nicht länger, als dass er auf die Erde gehe. Auch soll er weder Lappen noch Schnitzzle tragen, die länger seien als ein Gelaich. Auch soll er keinen zu hohen Kappenzipfel tragen. – Kein Mann, jung oder alt, soll Kränze oder große Schappel tragen, weder in der Kirche, noch auf der Gasse, zu Tänzen, zu Schimpf (Spiel) oder Ernst. Erlaubt sind nur die schlechten (einfachen) Schappel, die man von alter Gewohnheit her trug. – Es sollen auch keine Schuh auswendig Brisen haben, wie neulich vorkamen. Auch sollen sie keine Oertle haben, weder rote noch weiße, oder von anderen Farben. – Kein Mann, sei er arm oder reich, soll mehr als ein zweifarbiges Gewand haben, und die Tricco in zwei oder vier Stücken. – Ein jeglicher Mann soll an Gürteln, Ketten oder beschlagenem Gewand nicht mehr tragen als sechs Mark Silber an Wert. Ebenso soll keiner im bloßen Wams zum Tanze oder auf die Gasse gehen, sondern sich mit einem längeren Kleide ehrbar machen. – Die “Ordnung fröwlicher Zucht” bestimmte: dass keine Frau, reich oder arm, ein Tuch trage, dass, wenn es von Seide sei, mehr habe als Zwanzigfache, und wenn von Wolle, mehr als 16Fache; und sind dieselben Tücher so zu machen in der Breite, dass sie jeglichem Weibe den Nacken, ihr Haar und Haarbändel bedecken, vornen unter dem Kinn aber zusammen gehen, gebunden mit einem Schnürlein. – Es soll auch keine Frau eine Haube tragen, die köstlicher sei an Perlen, Gestein, Ringen und Hästlein als 50 Gulden Werths. Dazu mag sie ihren Vermählungsring tragen an ihren Händen. – Es soll auch keine Frau weder ein beschlagenes noch silbernes Gürtellein, noch Halsband tragen, bei vier Mark Silbers Strafe. – Auch soll keine einen Rock noch Mantel länger machen, als dass er auf die Straße stoße, und ihr nicht nachgehe. Und endlich soll keine Frau einen Kranz noch Schnappel tragen. (Es stund dies nur Jungfrauen zu, wie noch teilweise im Schwarzwald und in der Baar bis auf den heutigen Tag Sitte ist.)
Seit dem Jahr 1384 besass der Rat zu Konstanz das von Kaiser Wenzislaus verliehene Recht, Übeltäter zum Tode zu verurteilen. Nach Beispielen, die Schultheiß in seinen Schriften anführt, war die Prozedur eine ziemlich strenge und kurze. Um 1418, erzählt er, war zu Konstanz ein Schneider, Namens Hans Ritter, der hatte, wie die meisten seiner Zunftgenossen, ein hitziges Geblüt und Anlage zum Helden – war aber dabei ein großer Prahlhans, auf dessen Rede niemand viel hielt. Dieser Mann sagte, er habe große Feindschaft gegen Radolfzell und schon viele Ritter und Knechte aufgebracht, um die Stadt zu nehmen und hernach darin nach Gutdünken zu schalten und zu walten. Die Zeller, denen das zu Ohren kam, gerieten in Angst, obwohl der Schneider nie daran gedacht hatte, das Gesagte auszuführen. Sie verklagten den Prahler beim Rate zu Konstanz, worauf ihn der Bürgermeister abends vor dem Rathause erscheinen und verhören ließ; er ward folglich verurteilt und am anderen Morgen in der Frühe – ertränkt. Als später einmal zwei Gesellen wegen falschen Spiels zum Tode verurteilt wurden, verlangten sie, dass man ihnen statt anderer Todesstrafe, den “Seemann” gebe; worauf der Rat beschloß, künftig jedem Verurteilten den Seemann zu geben, der seiner begehre.
Aber nicht nur gegen Weltliche, auch gegen die Diener der Kirche wendete sich die Strenge, wie ein Ratsgesetz vom Jahre 1380 darthut, wonach jeder Bürger in Fällen, wo es sich um die Ehre seiner Frau oder Tochter handlte, nach eigenem Ermessen an dem Übeltäter im geistlichen Gewande Rache nehmen durfte; als bald darauf Einer vom Klerus von einem Bürger auf der Gasse angefallen wurde, verordneten die Oberen, dass kein Geistlicher Nachts ohne Licht ausgehen dürfe. – Zuweilen kommt in dieser und der späteren Zeit noch vor, dass in zweifelhaften Fällen im Gottesgerichte oder öffentlichen Zweikampfe das Recht gesucht wurde.
So zum Beispiel beschuldigte, im Jahr 1437, ein junger Geselle Wilhelm von Mengi, den anderen Hans von Lopheim, der Anstiftung zum Morde. Da sich der Fall im Thurgau ereignet haben sollte, über welche Landschaft die Stadt Konstanz die Gerichtsbarkeit besaß, so wurde die Sache von dem Landgerichte in Konstanz verhandelt. Die schweizerischen Heimatkantone nahmen sich des Handels eifrig an. – Da schlug der Anschuldiger einen öffentlichen Zweikampf vor, um zu zeigen, wie ein freier Mann einen Bösewicht behandle. Der Gegner wolle auf dieses nicht eingehen, worauf das Gericht entschied, dass er für schuldig erkannt werden solle, wenn er den Kampf nicht annehme. Es wurde ein Tag bestimmt, ein Platz, vor dem Tore abgesteckt und gleiche Kleidung, Schwerter und Schilde bereit gehalten. – Beide stellten sich, und man zog in Begleitung von 40 Gewappneten aus jeder der Zünfte hinaus vor die Stadt. – Inzwischen hatte sich der Bischof Heinrich von Höwen, (der vorher schon vergebliche Versuche gemacht hatte, den Kampf zu beseitigen), mit seinem stolz und edlen Gezeuge und 40 Pferden auf der Pfalz versammelt, und ritt zum Augustinerthor hinaus, um den Graben. Er erreichte den Zug vor dem Schnrtzthor und erwischte zuerst den Lopheimer. “Wer hat dir erlaubt zu kämpfen in meinem Bisthum!” Rief der Bischof. “Es ist nicht erlaubt zu kämpfen und soll auch nicht seyn. Du musst mein Gefangener seyn und ich will Rath halten mit meinen Freunden, meinen Kapitelsherren, meinen Freunden in Konstanz und anderen Reichsstädten, dass ich deine Ehre besorge.” Hierauf ließ er ihn wegführen, sowie seinen Gegner Mengi. Niemand widersetzte sich diesem Befehle, denn es geschah mit Willen der Stadt und der Anderen all. Man meinte, es wäre Alles vorher angelegt worden.
Von alters her galt die bischöfliche Pfalz als eine Freistätte für verfolgte Mörder. Als 1493 zwei Gesellen im Hause eines “guten Weiblein” Nachts einen Edelmann von Pfirt erstochen, flüchteten die Übeltäter in die sogenannte Freiheit auf der Pfalz. Der Rat schickte in der Frühe zum Bischof und ließ ihm sagen, sie hofften, er werde den Mördern keinen Schutz gewähren. Der Bischof versammelte seine Räte und sandte nach gepflogener Besprechung seinen Hofmeister Balthasar von Randeck zu den Mördern, der ihnen die Freiheit ankündigte. Die Knechte der Stadt ergriffen sie und führten sie in den Thurm. Am Tage darauf wurden sie vom Rat gestellt, und da vielfältig für sie gebeten wurde, so enthauptete man sie “aus Gnade” noch am nämlichen Tage.
Einem berühmten Abt in der Geschichte von Konstanz bildet das große Concil vom Jahre 1414 bis 1418. Als man bei einer Vorberatung zu Lodi wegen eines schicklichen Ortes zur Abhaltung dieser Versammlung sich besprach, lenkte der Graf von Nellenburg die Aufmerksamkeit des Papstes und des Kaisers auf Konstanz: als sei dies eine Stadt, “welche am Bodensee gelegen, wohlerbaut sey und viel Gemächer und Stallungen habe”. – Der Papst schickte Abgesandte dahin, und die Versammlung wurde nach Konstanz ausgeschrieben. – Weder vorher noch nachher hatte die abendländische Welt ein solches Zusammenströmen aller Nationen der Christenheit gesehen. Am 6. November 1414 fand die erste Sitzung in der Domkirche statt, (wo auch alle übrigen Sessionen gehalten wurden). Die Hauptresultate dieser, die Herstellung des Kirchenfriedens bezweckenden Versammlung, waren bekanntlich die Absetzung seiner Päpste gegen Päpste (Gegenpäpste), die Wahl eines neuen Papstes und die Anklage und Verurteilung des Johannes Huß von Prag und seines Schülers Hieronymus.
Von den Äußerlichkeiten jener Tage haben uns die Chronisten manch interessante Einzelheiten aufbewahrt.
Am 25. Dezember, nachdem das Konzil schon seit Wochen eröffnet war, erschien Kaiser Sigismund in Konstanz. Am Christabend war er in Überlingen angekommen und hatte von dort dem in Konstanz weilenden Papst Johann seine Ankunft auf den kommenden Dienstag melden lassen, mit der Bitte: der Heilige Vater möge mit Lesung der drei Heiligen Messe etwas zu warten, bis er, der Kaiser, angekommen. Sogleich wurden von Konstanz Schiffe nach Überlingen gesendet, auf welchen das Reichsoberhaupt mit den Seinen eine Stunde nach Mitternacht in Konstanz eintraf. In seinem Gefolge befanden sich seine Gemahlin Barbara, eine geborene Gräfin von Gilly in Steiermark, die Königin Elisabeth von Bosnien, der Kurfürst Ludewig von Sachsen, die Gräfin von Württemberg und viele andere Edle. Am Fischmarkt stieg man ans Land und begab sich in das Rathaus. Die Nacht war kalt, und die Damen eilten in die warme Ratsstube zu kommen, wo man die hohen Gäste mit köstlichem Malvasier, Bier und Konfitüre gebührender Maßen bediente.
Die Kaiserin wurden zwei große herrliche in Gold durchwirkte Tücher verehrt, die zum Traghimmel dienten, unter welchen zwei Stunden später das kaiserliche Paar, begleitet vom ganzen Hochadel, durch die schönen erleuchteten Gassen nach der Domkirche wandelte. Der regierende Bürgermeister Heinrich von Ulm, Heinrich Schilter, Altbürgermeister nebst dem Reichsvogt Hagen und Stadtmann Ehinger hatten die Ehre, den goldenen Baldachin über dem Haupte des Kaisers zu tragen, während Bürger und Ratsherren der Stadt gleicher Ehre bei der Gemahlin des Kaisers und der Königin von Bosnien sich erfreuten.
Der Kaiser wurde von lautem Zujauchzen des versammelten Volkes begrüßt. Seine hohe Gestalt hatte etwas ehrfurchtgebietendes. Ein langer Mannsbart zierte sein schmales, einnehmendes Gesicht, welches herabfallende blonde Locken umwallten. Nach der Ankunft des erlauchten Paares in der Domkirche hielt der Papst in eigener Person das Hochamt der ersten Messe. Als dieselbe zum Evangelium gekommen, bestieg der Kaiser in der Kleidung eines Diakons, begleitet von der Geistlichkeit mit brennenden Kerzen, die Kanzel und las das Evangelium: “Es ist von Kaiser August ein Gebot ausgegangen” u. s. w. Während dieser feierlichen Handlung hielt der Kurfürst, Herzog Ludewig von Sachsen die Spitze des entblößten Schwertes, welches der Papst dem Kaiser als dem obersten Schutzherrn der Kirche übergeben hatte, gerade über letzteren Haupt. Nachdem der Gottesdienst zu Ende war, erteilte der heilige Vater auf dem Pfarraltar dem Volke den Segen und begab sich wieder in die bischöfliche Pfalz; der Kaiser aber, mit seiner Gemahlin und die Königin von Bosnien bezogen das Rrillenhaus zur Leiter.
Damit es während der langwierigen, ernsthaften Verhandlungen nicht an Abwechslung und geselliger Kurzweil fehle, war man eifrig besorgt, den anwesenden Herren und edlen Gästen Feste und Spiele mancherlei Art zu bereiten.
So gab am 2. März 1416 Herzog Ludewig von Bayern, Vikar des Konzils, zu Ehren der anwesenden Ritter und adeligen Einwohner der Stadt Konstanz ein prachtvolles Turnier, bei welchem drei Herzoge, sechs Grafen, viele Ritter und Knechte und bei 50 Helme in den Schranken erschienen; die Damen und adeligen Fräulein aber zwei Tage hindurch mit Tanz und festlichen Banketten sich lustig machten.
Von der Großartigkeit solcher Kampfspiele mögen uns die Zurüstungen zu denselben einigen Begriff geben. Als im Jahr 1434 der Kaiser Siegmund in Konstanz ein Turnier gegeben werden sollte, mussten die benachbarten Klöster und Gemeinden über 3000 Baumstämme zur Errichtung der Schranken liefern. Im nämlichen Jahr 1416, sah man am Tage des heiligen Johann Baptist die Abgesandten aus Florenz in der Stadt das Fest des Patrons ihrer Vaterstadt mit großer Pracht abhalten. Unter Pfeifen und Posaunenschall wurde am Abend vorher in allen Gassen ausgerufen: “Ihr Herren! Alle meine Herren von Florenz wollen morgen in der Kirche zu Sankt Johann das Fest des heiligen Johann Baptist feiern.” In der Frühe versammelten sich sodann alle Florentiner bei den Franziskanern und begaben sich nebst dem Kaiser Sigismund, dem kaiserlichen Hofstaat, vielen Herzogen, Fürsten und Grafen, von denen jeder eine pfründige brennende Wachskerze trug, mit hoher und niederer Geistlichkeit in feierlicher Prozession durch die mit Blumen bestreuten und mit grünen Bäumen geschmückten Gassen nach der Kirche St. Johann alwohl der erste Kardinal und päpstliche Kanzler das Hochamt hielt.
Win ähnliches Fest feierten, am 29. Dezember, als dem Tag des heiligen Thomas von Canterbury, die in Konstanz anwesenden Engländer.
Das Prachtvollste, was man von einem einzigen sehen konnte, gab nach Versicherung der Chronisten der Markgraf Friedrich von Meißen bei seiner Ankunft in Konstanz zum besten. Mit 13 vornehmen, ihm dienenden Grafen zog er ein; 16 Gepäckwägen, 28 Lasttiere, nebst 500 Berittenen bildeten das Gefolge; letzteres samt und sonders mit ganzen und prächtigen Harnischen angethan, und geziert mit goldenen Ketten und Emblemen. Der Kaiser selbst und viele Großen ehrten den Grafen durch ihre Begleitung.
Einen besonders wichtigen Akt bildete wenige Tage nachher den 15. April 1417, die feierliche Belehnung des Burggrafen von Nürnberg auf dem oberen Markte. Dieser Akt bekommt für uns Badener durch die Verlobung einer durchlauchtigsten Urenkelin des Burggrafen mit dem Enkel und Nachfolger Karl Friedrichs ein besonderes erhöhtes Interesse. Denn durch die Belohnung, welche die Folge eines Pfandvertrages zwischen dem Kaiser und dem Burggrafen war, gelangte der fränkische (oder burggräfliche nürnbergische) Zweig des Hauses von Zollern in den Besitz der Markgrafschaft Brandenburg mit den kurfürstlichen Würde. Diese Erhebung aber verhalf ihm zu derjenigen Stellung unter den deutschen Reichsfürsten, welche das brandenburgische Fürstengeschlecht die Erreichung seiner gegenwärtigen Macht und Würde verdankt, worin er als Besitzer des zweiten Großstaates von Deutschland ein ausschlaggebendes Gewicht in die Waagschale des europäischen Gleichgewichts legt und für das Land Baden, nachdem es daselbst aus den frevlerischen Händen der Revolution errettet, nun durch die bevorstehende Verbindung der Prinzessin Luise von Preußen Königliche Hoheit mit seiner königlichen Hoheit vom Prinz-Regenten Fridrich von unberechenbarer Bedeutung wird.
Nicht minder Außergewöhnliches bot das Fronleichnamsfest, indem bei der öffentlichen Prozession drei Patriarchen, 25 Kardinäle, 300 und fünf insulirte Erzbischöfe, Bischöfe und Prälaten zugegen waren, mit einem Gefolge von 500 päpstlichen Auditoren, Schreibern, Hofbeamten und den Repräsentanten der hohen Schulen und aller Gelehrsamkeit. Ebenso zahlreich sah man dabei die weltlichen Gewalten vertreten: Kaiser Sigismund im Krönungsornate, zwei Kurfürsten, 23 Herzoge, fünf Fürsten, Landgrafen, 50 Reichsgrafen und Barone, und eine Menge Ritter und Edle mit ihren Knechten; im ganzen wohl 4000 Personen, alle mit brennenden Kerzen in den Händen.
Auch als ritterlicher Kämpfe zeigte sich einmal der Kaiser, und zwar bei einem großen Turnier, welches zu Fastnacht 1418 die Adligen in Konstanz auf dem Brühl veranstalteten. Mit verbundenen Helme ohne Wappenschild, ritt er in die Schranken, und zog, nachdem er einen Ritter und drei Knechte niedergerannt hatte, wieder ab, ohne das Visier zu lüften.
Es läßt sich denken, welch ungeheure Menge Volkes während dieser außerordentlichen Zeit nach Konstanz angelockt worden sein mag. Um den gemeinen Manne und den armen Priestern, Schülern und anderen, die des Konzils wegen in die Stadt gekommen waren, Gelegenheit zum Verdienste zu geben, ließ der Magistrat, ohne dass es durch Not geboten gewesen wäre, die Mauern und Gräben der Stadt im Tagelohn bauen und ausbessern. Ebenso arbeiteten viele Gelehrte und Priester in den Weingärten, an städtischen Gebäuden oder wo es sonst etwas zu verdienen gab.
Als nach Beendigung der allgemeinen Kirchenversammlung, der neu gewählte Papst Martin V. von Konstanz hinwegzog, ritt er, angethan mit einem goldenen Messgewande, auf einem scharlachbedeckten Pferde zur Stadt hinaus. Den Baldachin über seinem Haupte trugen zwei Ritter vom Bodnman, einer von Schellenberg und ein Herr von Klingenberg. Der Kaiser führte das Pferd am Zaune und zur Rechten ging der neue Kurfürst von Brandenburg, links der Herzog Ludewig aus Bayern, welche, mit dem nachfolgenden Herzoge Fridrich von Oesterreich die Decke des Pferdes gefasst hielten.
Nicht so glänzend war bekanntlich der Wegzug des Kaisers. Seine Dienerschaft hatte Schulden gemacht, und das Reichsoberhaupt sah sich genötigt, zu ihrer Auslösung eine Summe Geldes zu leihen und den Gläubigern (zu Konstantz, Zell, Arabon und einigen von Augsburg) einen Teil seiner kostbaren Tücher und Tapeten in Versatz zu geben, mit dem Versprechen, binnen Jahresfrist die Pfänder zu lösen. Es waren 15 seidene Tücher, (Bett- und große Wandvorhänge, auch einige Haupttücher) von schwarzer und blauer Farbe, geziert mit grünen roten Rosen, güldenen Kreuzen und dem kaiserlichen Adler, im Werte von 30.000 fl., dazu 13 Stück Tapeten mit Gold durchwirkt, gewehrthet zu 7000 fl.. Alle diese Sachen wurden im Kaufhause niedergelegt. – Als die bestimmte Frist verstrichen und keine Lösung erfolgt war, blieben die Sachen zum Schaden der Gläubiger jahrelang liegen. Angeknüpfte Unterhaltungen und Botschaften führten zu keinem Ziele, weil der Kaiser eine Gegenforderung machte, betreffend: der Stadt zu kaufen gegebene Steuern, den Kauf des Landgerichts Thurgau, und Strafgelder in Sachen des Auflaufs gegen die Geschlechter und gegen die Juden.
Als Sigismund im Jahr 1430 zu Weihnachten wiederum nach Konstanz kam, wurde aufs neue unterhandelt. Der Kaiser forderte 10.000 fl. Nachlass, oder dass man je den sechsten Pfennig an der Schuld fallen lasse, wogegen er den Gläubigern den Rest an die Juden verweisen wollte, die in Strafe verfällt waren, wegen eines zu Ravensburg 1429 an einem Christenknäblein verübten Frevels. Man wurde aber nicht einig. Zuletzt kam es dazu, “dass die Gläubiger die Pfänder unter sich vertrieben, und als sie solche verkauften, wurde kaum die Hälfte des Geldes daraus erlöst; worüber viel zu schreiben wäre.”
Während das Konzil in Basel tagte (1737), wurden von dort aus Gesandte in alle Städte geschickt, die Stöcke in den Kirchen aufrichteten, damit jedermann unrecht erworbenes Gut hinein lege und Ablass gewänne. Die geopferten Güter wolle man zur Bekehrung der Griechen verwenden. In Konstanz scheint aber die Sache wenig Anklang gefunden zu haben, denn die Tafel, welche mit Figuren und Inschrift am Stocke (im Münster) angebracht war, fand man eines Morgens zerbrochen, und als eine neue hinzukam, fand man sie gleich darauf mit schwarzer Farbe bestrichen. Der unbekannte Täter ward von der Kanzel in Bann getan und mit dem Judas Fluch belegt; wäre er entdeckt worden, so hätte er den Frevel im See gebüßt, da der Stadt übel nach geredet wurde.
Als der Stock etwa ein halbes Jahr dagestanden, fand man beim Aufschließen desselben 17 Schillinge, drei Pfennige und drei Würfel. Der Raum war so mit Sand gefüllt, dass nichts mehr Platz hatte; in einem zweiten Stock dagegen wurde viel Geld und Gut gefunden, ohne dass man wußte, woher es gekommen.
Ein eigentlich staatsbürgerliches Vergnügen und Üben war von jeher das Scheibenschießen. Auch Konstanz hatte seine wohl eingerichtete Schiessstatt. Im Jahre 1456 (am Frauentag 15. August) gab der Rat und die Schützengesellschaft in Konstanz ein großes Freischießen für Armbrustschützen, wozu Fürsten, Herren und Knechte und andere ehrbare Leute eingeladen wurden. Die Schussweite betrug 135 Schritte, anwesende Schützen waren es 285 und das Schießen dauerte zehn Tage. Unter den ausgesetzten Preisen waren ein “gedecktes Pferd”, gewerhet zu 24 fl., ein anderes zu 18 fl. und eins zu 14 fl., ferner Ochsen zu 10 – 8 und 7 fl.; mehrere silberne Pokale, eine Armbrust (für 3 fl.) und etliche goldene Ringe. Zugleich standen Preise ausgesetzt in den verschiedenen Spielen Laufen, Springen, Steinstoßen und Ballschlagen. Die Stadt schenkte dabei alle Tage 30 halbe Viertel Wein.
Im Verlauf des Festes geriet ein Konstanzer Bürger mit einem Schweizer, namens Plaphart, in Streit; der Konstanzer nannte seinen Gegner “Kuhplaphart“, welches Schimpfwort die anwesenden Schweizer als der ganzen Eidgenossenschaft zur Schmach geredet deuteten, und ein großes Geschrei darob anhuben. Es kam zu einem Tumult, den der Bürgermeister Hans von Sappel mit Mühe beschwichtigte und den Beteiligten das Versprechen abnahm, Recht zu geben und zu nehmen. Als die Eidgenössischen aber heim kamen, klagten sie, wie man sie in Konstanz behandelt habe, und ihre Mitbürger sahen darin eine solche Beleidigung der Nationalehre, dass mehrere Kantone eine Anzahl Bewaffneter, wohl an 1000 Mann, zusammenzogen und gegen die Konstanzer ins Feld rückten, ohne diesen weder geschrieben, noch sie zur Rede gesetzt zu haben. Am heiligen Kreuztag, (14. September) zogen sie über die Thur in das Dorf Weinfelden; es war zur Zeit der Weinlese und die Scheuern waren voll Korn. Als das Haus zu Weinfelden (die Veste) auf Gnade und Ungnade sich ergeben hatte, fiel der mutwillige Haufen in die Reben, hieb einen Teil davon um und stiftete viel Unfug und Schaden.
Die Konstanzer erhielten aber zur Stunde erst den Absagebrief der Eidgenossen. Man bot an, Recht bei allen eidgenössischen Städten und Kantonen zu nehmen, jedoch ohne Erfolg. Auf dieses sammelte man sich in Konstanz um den großen Banner und ordnete als Hauptleute sechs Mann von den Geschlechtern und der Gemeinde dazu ab; auch den Geistlichen wurde befohlen, was sie zu tun hatten. Die Überlinger schickten ihren Bundesgenossen in Konstanz bei 500 wohlgerüstete Männer, und die von Lindau und Buchhorn ebenfalls viele Leute.
Unterdessen hatte sich der Feind fast bis zu 6000 Mann verstärkt, und weil man weiteren Schaden an den armen umliegenden Dörfern, wo man die Weinlese erwartete und die Scheuern voll Korn hatte, abwenden wollte, schritt man zum Vergleich, den des Bischofs Vikari und andere Herren zustande brachten. Die Stadt zahlte 3000 fl. Brandschatzung und Berthold, der Reichsvogt, 2000 fl.. Die Eidgenossen zogen ab, nahmen aber zum Andenken mit sich, was sie zu tragen vermochten. An der geforderten Brandschatzung schenkten die Zürcher den Konstanzer ihren Anteil. Also endete der “Plaphartkrieg“, den ein einziges Wort entzündet hatte.
Als einen Beitrag zur Sittengeschichte des vielfarbigen 15. Jahrhunderts mögen noch einige in Konstanz stattgehabte Empfangsfeierlichkeiten gelten, die eine im Jahr 1446 zu Ehren der Gemahlin des Herzogs Sigismund von Österreich. Die hohe Frau hielt ihren Einzug in einem vergoldeten Wagen mit einem Gefolge von 600 Pferden. Auf der Pfalz, wo Herberge für sie bestellt war, fand eine Beglückwünschung statt von zehn Adligen und ebenso vielen bürgerlichen Frauen, wovon die Frau des Junkers Markwart Breisacher die Rede hielt, neigte sich, so neigten sich die übrigen auch, und welcher Frau die Herzogin die Hand bot, dieselbe küßte sie ihr.
Nachdem die Herzogin die von der Stadt ihr dargebrachten passenden Geschenke an Wein, Fischen und Haber huldreich anzunehmen geruht hatte, begann bei Nacht ein “Gestech mit scharfen Spießen”, wobei die Ritter mit magisch schimmernden Kerzen auf den Schildern gegen einander sprengten.
Noch größere Ehre wurde 1592 dem Kaiser Maximilian bei einem Besuch in Konstanz erwiesen. Man fuhr ihm auf zwei Schiffen ins Buchhorn entgegen. In einem der Fahrzeuge waren die Ratsherren, im anderen viele starke Knechte. Als der Kaiser nahe der Stadt kam, erblickte er ein großes Schiff, von etlichen Gesellen zugerichtet; sie hatten eine Diele auf dasselbe gemacht und tanzten unter einer darüber gebauten Reishütte einen hübschen Mohrischen-Tanz. Die Tänzer alle waren nackt und schwarz gefärbt. Sie hatten eine Scheibe oben am Segelbaum angebracht, auf welcher drei sitzen konnten; diese sprangen herab ins Wasser und kletterten behend an den gespannten Segelseilen auf und nieder. Während dem schoss man von Raufhause aus mit vielen Hakenbüchsen strenge, und Alles gefiel dem Kaiser wohl, sowie die schöne Lage der Stadt. An der Konradsbrücke empfing ihn Bischof Thomas und sämtliche Priesterschaft und Orden, die Prälaten von Petershausen, Kreuzlingen und Schotten, alle in ihren Habiten, auf das Köstlichste, mit allen Heiligtümern. Der Bischof hielt eine lange Rede, die der Kaiser kurz beantwortete. Nach diesen empfingen ihn die von Konstanz, begleitet von 400 wohlgerüsteten Knechten in Harnisch, welche von dem Kaiser hergingen, das zahlreich vom Lande herbeigeströmte Volk abzuhalten.
Vom Fischmarkt an wurde er unter einem goldenen Himmel getragen, vom Bürgermeister Konrad Schatz, dem Reichsvogt Ludwig Appentager, dem Ritter Ludwig von Helmsdorf, und dem Hofmeister des Bischofs, Balthasar von Randeck, in das Münster begleitet, unter dem Geläute der Glocken aller Kirchen. Nach dem feierlichen Tedeum wurde er in die bischöfliche Pfalz geführt, und die 400 Knechte kamen auf den oberen Hof, ließen sich sehen und machten ein “Rädle”, was dem Kaiser sehr wohl gefiel. Er blieb über vier Wochen in Konstanz.
Begünstigt durch allgemeine wie besondere Zustände und Ereignisse hatte bis daher der Wohlstand und Flor der Stadt aufs erfreulichste zugenommen. Sehr ausgebreitet war der Handel, sowohl mit eigenen als fremden Erzeugnissen. Konstanzer Leinwand, (tele di constanza) war weit berühmt, sowie die Messen, welche, eine Vergünstigung des Kaisers Sigismund, seit dem großen Konzil alljährlich in Konstanz abgehalten wurden.
Verschriedene Umstände vereinigten sich jedoch im Verlaufe der folgenden Jahrhunderte, das rege Handels- und Verkehrsleben der Bodenseestadt allmählich zu lähmen. Die erste Ursache war das Eingehen des großen Landweges vom Norden nach der Levante; denn durch die Entdeckung des Vorgebirgs der guten Hoffnung und des neuen Weltteils Amerika büßte Italien und mit ihm die Nachbarlande den Handel mit Spezereien und anderen Produkten des Orients größtenteils ein. Nicht minder trugen später politische Ereignisse und Umgestaltung zum Verfall der einst so belebten Stadt bei.
Zu Anfang des 16. Jahrhunderts verlor Konstanz durch den unglücklich und ruhmlosen geführten Krieg mit den Eidgenossen unter Kaiser Maximilian, die bisher besessenen landesherrlichen Rechte über das thurgauische Gebiet. – Noch Schlimmeres brachten die blutigen Wirren der Reformationszeit. – Die Bürgerschaft, anfänglich der neuen Lehre zugetan, war dem Schmalkaldischen Bunde beigetreten. Der Bischof und das Domkapitel verließen die Stadt, ebenso alle geistlichen Ordensleute, mit Ausnahme einer Nonne in St. Katharina und eines Dominikaners, welche erklärten, lieber sterben als ihr Kloster verlassen zu wollen. Erbittert über diese Vorfälle schickte Karl der Fünfte ein spanisches Heer unter Alfonso de Vives, gegen die Stadt, um den Ungehorsam ihrer Bürger zu strafen. Aber die Bedrohten setzten sich mutig zur Wehr und vertrieben den Feind; der Kaiser verhängte hierauf die Reichsacht über die Widersetzlichen. Sich selbst überlassen und erschreckt durch den kaiserlichen Machtspruch unterwarf sich zuletzt die Bürgerschaft, verlor jedoch ihre Reichsfreiheit im Jahre 1549.
81 Jahre später, als der verderbliche 30-jährige Krieg bereits in schönster Blüte stand, kamen abermals schwere Tage. – Gustav Horn, der schwedische Feldmarschall, rückte im Spätjahre 1633, mit großer Macht den Rhein herauf gegen die Veste Konstanz. Überrascht sahen die Bürger von ihren Türmen den Feind im nahen Tegermoos ein Lager schlagen. Die österreichische Besatzung der Stadt war gering, aber vereinigt mit den wehrhaften Bürgern beschloss man mit Gut und Blut sich zu verteidigen. Horn, dem dieser Entschluss auf die Aufforderung, sich zu ergeben, kundgetan ward, ließ dem Stadtkommandanten Grafen Wolfegg erwidern: Je stärker man sich wehre, um so lieber wird es ihm sein! Doch fand er herzhafteren Widerstand, als ihm lieb sein mochte.
Alle Stürme wurden blutig abgeschlagen, und nach sechswöchentlicher Belagerung mußte der Schwede unverrichteter Sache das Feld räumen. Die Konstanzer aber feierten ihren Sieg am 4. Oktober mit einem feierlichen Tedeum in der Domkirche. Bis auf die neueste Zeit waren dort noch schwedische, hereingeworfene Bomben als Vodiva aufgehängt. (Im Jahr 1849 ließ der hessische General Schäfer bei der allgemeinen Entwaffnung diese ehrwürdigen Denkzeichen bestandener Gefahr wegnehmen.)
Die nachkommenden Sukccessions-Kriege gingen ohne besondere Folgen für unsere Stadt vorüber. Mehr und mehr verschwand die Regsamkeit und Behäbigkeit ihrer Bewohner. Die Kraft und Selbstständigkeit des Gemeinwesens waren längst dahin, Handel und Bautätigkeit lagen darnieder. Viele Häuser stunden leer, und wo früher stark besuchte Messen sich bewegten, blickte jetzt Merkurius mit seinem goldenen Stab von dem steinernen Brunnen der Marktstätte traurig auf den Platz, auf dem die Dammkärner ihre Mittagsruhe hielten, während ihre Tiere behaglich in dem hohen Grase schmausten, welches dem alten Straßenpflaster üppig entsproßte.
In diesem Zustande traf Kaiser Joseph II., auf seiner Rückreise von Paris im Jahre 1777, seine vorderösterreichische Provinzstadt. Der wohlwollende Monarch sah die Entvölkerung und Gewerbslosigkeit der Stadt und faßte den Plan, ihr abzuhelfen. Zur selbigen Zeit standen in Genf mehrere vermögliche Fabrikherren, ausgebrochener Mißhelligkeiten wegen, im Begriffe, ihre Vaterstadt zu verlassen. Diese Leute wandten sich an den Kaiser, und dieser lud sie ein, nach Konstanz zu kommen und sich da niederzulassen. Es wurden ihnen bedeutende Vorrechte und völlige Religionsfreiheit zugesichert. Überdies erhielt einer der möglichen Fabrikherren, J. Macaire, die schön gelegene Dominikanerinsel mit ihren Gebäuden unentgeltlich zur Errichtung einer Indienne- und Soton-fabrik. Ähnliche Vergünstigungen wurden den hereingekommenen Taschenuhrmachern und Goldarbeitern gewährt.
Noch erzählt man sich in Konstanz verschiedene Äußerungen des Kaisers aus den Tagen des Besuches. – So befanden sich unter anderem an verschiedenen Plätzen der Stadt kleine hölzerne Wachthäuslein für die städtischen Nachtwächter. Der Kaiser, den dieselben auffielen, fragte nach ihrem Zwecke und erhielt die naive Antwort: “Das sind die Häuslein, in welchem die Nachtwächter schlafen.” – “So schlafen bei Euch die Nachtwächter”, soll der Kaiser lachend erwidert haben, “bei uns wachen sie!” Ferner wird dem Monarchen ein hartes Wort in den Mund gelegt über den Konstanzer Klerus, dem er einen Theil der Schuld am Herabkommen der Stadt beimaß.
Der gute Kaiser, meint unser Gewährsmann, der verstorbene Zeichnungslehrer Nikolaus Hug von Konstanz, konnte schon aus dem Tun und Lassen der Jugend den vorwiegenden Einfluss der damaligen Klostergeistlichkeit abnehmen.
Viele Eltern, erzählte er, thaten, aufgemuntert durch geistliche Hausfreunde, das Gelübde, dies oder jenes Kind irgend einem Ordensheiligen zu weihen und bei seiner Volljährigkeit in ein Kloster zu bringen. Die Mütter trieben den frommen Eifer häufig so weit, dass die Kleinen bereits im zarten Alter Ordenshabitchen tragen mußten. Es war keine Seltenheit, sechs bis 8-jährige Kapuziner oder Dominikaner auf der Gasse herum balgen zu sehen. – Die Schilderung damaliger Zustände der Stadt und ihrer Umgebung überhaupt, wie sie uns Nikolaus Hug hinterlassen, ist interessant genug, um mehreres daraus hier mitzuteilen.
Im Ganzen, erfahren wir, gab es ums Jahr 1780 43 Kapuziner Klöster im Sprengel Konstanz, wovon eines in der bischöflichen Resistenz selbst sich befand. Wie in allen ihren Klöstern gab es auch hier einen sogenannten Malefitzpater, dessen Geschäft es war, Hexen und böse Leute zu bannen und den Teufel auszutreiben. Gewöhnlich wurden die unsauberen Geister in kleine Kisten beschworen und wohl verpackt, gegen Nachnahme, an entlegene Orte verschickt.
Geschah in einem Hause irgendetwas Ungewöhnliches, so nahm man seine Zuflucht zu den Vätern Kapuziner. Ja sogar die Evangelischen, aus den benachbarten Schweizer-Kantonen, kamen häufig in die Stadt, um bei den guten Patres in allerlei Angelegenheiten Hilfe zu suchen. – In Häusern, wo einige Behäbigkeit herrschte, erschien an Namensfesten oder sonstigen Familientagen gewöhnlich ein oder zwei Kapuziner, dem Hausherrn gar freundlich zu gratulieren und ihn zu versichern, dass man im Gebete seiner gedenken werde. Für diese Aufmerksamkeit wurde ihnen gebührend mit einem guten Glas Wein und einem “Leibpfeifle” aufgewartet, später aber erst noch ein Eimer Wein, die Hälfte eines Kalbes oder 30 bis 40 Pfund guten Brotes in das Kloster gesendet wird. Wer dies unterließ, sah das nächste Jahr keinen Kapuziner mehr in seinem Haus.
Die Bettelmönche hatten darin einiges Gute, dass sie manche unserer heutigen Armen und Suppenanstalten entbehrlich machten. Allwöchentlich wurde ein gewisses Quantum Brot für die Armen gebacken, sowie reisende Handwerksgesellen jederzeit unentgeltliche Bewirtung fanden. Doch wo viele solche Almosenanstalten waren, hatten sie allerdings nicht den besten Einfluss auf Tätigkeit und Fleiß der abhängigen Bevölkerung.
Nebst den Kapuzinern waren noch verschiedene andere Ordensklöster in der Stadt, die es an religiösen, im Geiste der damaligen Zeit liegenden Exhibitionen keineswegs fehlen ließen. Am Karfreitag zum Beispiel erhielten die Jesuiten einen feierlichen Umgang durch die Straßen und mit ihnen die Studenten und sämtliche Professoren. Hinter diesen Corporationen gieng ein Zug, welcher sinnbildlich die Grablegung Christi vorstellte, umgeben von Büßenden, die sich geißelten, und Männern, welche schwere Kreuze und eiserne Ketten schleppten. So bewegte sich die Prozession von einer Kirche der Stadt zur anderen, um an den dort errichteten heiligen Gräbern das übliche Gebet zu verrichten.
In einer anderen Stunde, am Karfreitag, hielt die lateinische Kongregation ihren Umzug. In dieser Bruderschaft befanden sich Priester, Beamte und angesehene Bürger. An ihrem Festtage wurden in einer eigenen Kapelle im Münsterkreuzgang lateinische Predigten gehalten. – Ebenso feierte diesen Tag auch die bürgerliche Congregation. Diese hielt ihren Gottesdienst und ihre Feste in der Pfarrkirche St. Paul.
Wenn wir weiter auf die weltlichen Zustände, Sitten und Gebräuche blicken, wie sie vor kaum 60 Jahren noch gang und gäbe waren, so können wir uns nicht der Verwunderung enthalten, wie in kurzer Zeit so vieles im bürgerlichen Haushalte sich geändert hat.
Bekannt ist die Art und Weise, wie damals rekrutiert wurde. Die Regimenter bestanden sozusagen meist aus Strafkompagnien, weil Landläufer, Tagdiebe und Übeltäter verschiedener Art in die Soldatenjacke gesteckt wurden. Da aber die erforderliche Mannschaft durch solche Subjekte nicht immer zusammengebracht werden konnte, so nahm man seine Zuflucht zu Werbungen. Zu Konstanz hielten sich stets zwei kaiserliche Werber auf.
Als Kaiser Joseph im Jahr 1780 mit den Türken Krieg führte, wurden die Werbungen in Konstanz auf folgende Art bewerkstelligt: Ein Ratsdiener trug Geld in einer Platte von Gasse zu Gasse. Hinter ihm ging ein Stadttaglöhner mit einer 4 bis 6 mäßigen Kanne guten Weines, ein anderer trug die Gläser dazu. So zog man durch die Gassen, müßige Handwerksgesellen und gaffende Landleute zu verlocken. Jeder Rekrut erhielt 25 fl. Handgeld und einen Trunk: Vivat Maria Theresia! Vivat Kaiser Joseph! u.s.w. und fort ging’s unter Jubel und Geschrei auf eine städtische Zunft, wo die Leut wohl gespeist und von Neuem mit der süßen Bacchusgabe traktiert wurden. Nach diesem wurden sie unter Aufsicht eines Ratsdieners auf Wägen und dem vorderösterreichischen Platze Günzburg abgeführt.
Nicht minder Eigentümliches hatte der Handwerkerstand. Noch zu Anfang unseres Jahrhunderts war es Sitte, dem wandernden Gesellen statt eines polizeilichen Passes oder Wanderbuches, ein sogenannte Kundschaft oder Ausweis, von seinem Handwerke ausgestellt, mitzugeben. Diese Kundschaften bestanden in einem großen Bogen Papier mit schöner Einfassung und einer Ansicht derjenigen Stadt, wo der Geselle sein Handwerk erlernt hatte. Darunter stund mit schön verzierter Frakturschrift: Wir Bürgermeister und Rat der löblichen Stadt N.N. und die Vorgesetzten Meister des ehrsamen Handwerks der Schmiede x beurkunden hiermit u.s.w..” Die Vollmacht, solche Kundschaften auszustellen, hatte jeder Altmeister des Handwerks. Die beigesetzten Personalschriebe fielen aber oft sonderbar aus, denn die Hälfte der Handwerksmeister konnte nur kümmerlich lesen und schreiben. Daher die Signalements sozusagen stereotyp waren. Gewöhnlich hatten die Schlosser und Schmiedegesellen schwarze Haare, schwarze Augen und waren fünf Schuh, acht Zoll groß; während die Bäckergesellen sämtliche blond und kurze fette Bürschlein waren. Oft kam es vor, dass Diebe oder faule Gesellen solche Kundschaften stahlen und unter dem Namen des ursprünglichen Besitzers Diebstähle oder gar Mordtaten begingen, enthauptet oder gehängt wurden. Kam nun die Kunde von einer solchen Exekution in die Heimat des ersten, rechtmäßigen Kundschaftbesitzers, so geriet Alles in Schrecken und Bestürzung, bis nach durchgemachter Wanderzeit der vermeintlich Hingerichtete gesund und wohlbehalten bei den Seinen eintraf, und tatsächlich jene Gerüchte widerlegte.
Fortsetzung hier:
Über Johannes Huß von Prag und seines Schülers Hieronymus gibt es die Geschichte des Hussensteins in Constanz aus der Gartenlaube 1863:
https://de.wikisource.org/wiki/Die_Geschichte_des_Hussensteins_in_Constanz
Der Name der Sortengruppe leitet sich vom Namen der griechischen Stadt Monemvasia auf der Halbinsel Peloponnes ab, die im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz und eine Festung des Byzantinischen Reiches war.
Ursprünglich kommt der Malvasia-Wein (lateinisch vinum malvaticum) wohl aus Kleinasien und wurde in der Antike von der Insel Kreta aus in die Welt gebracht, wo auch der weiße Malvasia di Candia heute noch süß ausgebaut wird. Auch trocken wird er vor allem vom Weingut Douloufakis ausgebaut. Die Insel Kreta und andere Teile Griechenlands stellen somit die ursprünglichsten und ältesten Sorten (siehe Malagousia). Griechenland ist weitestgehend als Ursprungsland einiger Malvasia-Sorten anerkannt. Schon die Römer bauten diese Sorte an und süßten den daraus gekelterten Wein mit Honig. (Wikipedia)
1429/30 wurde eine Ritualmordanklage gegen die Ravensburger Juden erhoben. Man hatte einen 13-jährigen Jungen im Haslachwald zwischen Ravensburg und Weingarten erhängt aufgefunden. Zunächst war ein Fuhrmann, der den Jungen in den Wald gefahren hatte, beschuldigt worden, doch bezichtigte dieser die Juden, einen Ritualmord begangen zu haben. Hierauf wurden die Ravensburger Juden gefangen genommen. Ein Teil von ihnen wurde im August 1430 verbrannt. Andere konnten fliehen oder wurden aus der Stadt vertrieben. Diese Ritualmordgeschichte führte zu Verfolgungen und Vertreibungen auch der Juden aus Buchhorn (Friedrichshafen), Konstanz, Lindau, Meersburg und anderen Städten. 1431 beschloss die Stadt Ravensburg, nie wieder Juden in der Stadt aufzunehmen. 1559 ließ sich die Stadt dieses Verbot von Kaiser Ferdinand I. ausdrücklich bestätigen. (https://www.alemannia-judaica.de/ravensburg_juedgeschichte.htm)
Levante – altitalienisch levante, mittelfranzösisch levant, „Osten“, „Morgenland“, abgeleitet vom Sonnenaufgang, von lateinisch levare „emporheben, aufgehen“. (Wikipedia)
Vorgebirge der guten Hoffnung – vermutlich das Kap an der Südspitze Afrika’s.
Spezereien – Spezerei ist eine seit dem 14. Jahrhundert verbreitete Bezeichnung für Gewürzwaren. Auch allgemein für Delikatessen, gelegentlich für Gewürzläden und Apotheken verwendet. Spezereiwaren ist auch ein veralteter Ausdruck für Lebensmittel allgemein, in der Schweiz auch für Gemischtwaren. (Wikipedia)
Der Plaphartkrieg ist als Plappartkrieg von 1458 in die Geshichte eingegagen:
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008880/2009-11-26/
Der Schmalkaldische Bund (auch Schmalkaldische Liga oder Liga von Schmalkalden genannt) war ein am 27. Februar 1531 in Schmalkalden geschlossenes Verteidigungsbündnis protestantischer Fürsten und Städte unter Führung von Kursachsen und Hessen gegen die Religionspolitik des katholischen Kaisers Karl V. (Wikipedia)
Dammkärner – Ein Kärrner ist vermutlich ein Wort für Fuhrmann. Also sind vermutlich die Pferde der Dammfuhrleute mit “Thiere” gemeint.
Stadtplan Konstanz von 1807, mit Dominikanerinsel unten rechts (Norden ist rechts). https://de.wikipedia.org/wiki/Dominikanerinsel
Bereits am 30. Juni 1785, noch vor Schließung des Klosters, überließ Kaiser Joseph II. die Insel dem Genfer Fabrikanten und Bankier Jacques Louis (Jakob Ludwig) Macaire de L’Or (1740–1824), mit den Gebäuden, gegen Zahlung einer geringen jährlichen Pacht von 25 Gulden, zur Einrichtung einer Indienne-Fabrik mit Indigo-Färberei.
Nikolaus Hug* (geboren 14. Juni 1771 in Konstanz; gestorben 2. Dezember 1852 ebenda) war ein badischer Maler, Kupferstecher und Radierer. https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Hug.
*Ein Bruder des rühmlich bekannten Dr. Joh. Bernh. Hug, weiland geh. Rath und Domdekan zu Freiburg.
Malefitzpater – leider finde ich hierzu gar nichts und wäre erfreut, jemand könnte mir mehr dazu schreiben.