Ihr 149 Euro Bauplatz Überraschungsei
16.12.2019 von Kurt Kammerer
Die Findung des richtigen Preises für den Quadratmeter Bauland in den Stadtteilen scheint mit Ihrer Präsentation der Zahl 149 vorerst abgeschlossen. Als neutraler Beobachter ohne Bauabsicht unterbreite ich Ihnen mit diesem offenen Brief einige Verbesserungsvorschläge:
- Transparenz schaffen: der (die) mündige Stadt- und Stadteil-Hüfinger(in) will Preistransparenz. Diese ist mit Ihrem Überraschungsei nicht gegeben. Niemand weiß oder darf wissen, wie Sie auf 149 Euro gekommen sind. Bitte beenden Sie diese Geheimniskrämerei und legen Sie wie andere Gemeinden auch Ihre Kalkulation offen.
- das richtige Maß finden: wir leben nicht in einer Metropolregion, in der Preise fürs Wohnen automatisch durch die Decke gehen. Diesen Vorteil sollte Hüfingen nutzen, damit Bauen nicht zum Privileg einiger weniger wird sondern junge Familien sich ansiedeln und Einheimische im Heimatort bauen können. Mit Ihrem Preis von 149 Euro belasten Sie die Attraktivität der Hüfinger Stadtteile, denn das Umland ist günstiger.
- Kosten überprüfen: Aufgabe der öffentlichen Hand und damit auch der Stadt Hüfingen ist es, ihren Bürgern gute Leistungen zu auskömmlichen Preisen zu bieten. Preismaximierung gehört nicht zu den Aufgaben. Das macht schon der Privatsektor. Vielleicht gibt es ja ein Kostenproblem? Jedenfalls verwundert es, wenn Gemeinden wie Schwenningen (Heuberg), im Südkurier vom 18.10.2019 für Bauland einen Quadratmeterpreis von 93 Euro vorrechnen können.
- Finanzierung erleichtern: Mit fast 50% Steuer- und Abgabenbelastung auf ihre Arbeitseinkommen liegen Deutsche laut OECD weltweit vorne. Überhöhte Preise wirken damit doppelt, denn der Bauherr benötigt brutto 2 Euro, damit er netto 1 Euro für seinen Bauplatz einsetzen kann. Neben bezahlbaren Preisen wäre auch die Gewährung zinsloser Ratenzahlung hilfreich. Die Stadt würde dies in der jetzigen Nullzinsphase nicht belasten und dem Bauherrn würde es helfen, denn 100 Monatsraten à 1.000 Euro sind leichter zu bezahlen als ein sofort fälliger Kaufpreis von 100.000 Euro.
Wir haben Ihnen erst im Mai unser Vertrauen geschenkt. Die Hüfinger Bürgerschaft wünscht sich, dass Sie sich dieses Vertrauen verdienen und zwar im offenen Dialog.
VOLLE ZUSTIMMUNG IN ALLEN PUNKTEN!
Wissentlich wurden wir als Gemeinderäte für dumm verkauft und manch einem Gemeinderat war dies auch ganz Recht…
Gute Beispiele waren folgende Argumente:
1. „Nirgends im Umland wird’s noch Bauplatzpreise unter 100 EUR/qm geben“ FALSCH siehe Blumberg https://www.suedkurier.de/region/schwarzwald/blumberg/Die-Stadt-Blumberg-erhoeht-die-Baulandpreise-in-den-Teilorten;art372508,10362137
Hier konkurrieren jetzt in Behla (149 EUR/qm) mit Riedböhringen (95 EUR/qm), Fürstenberg (149 EUR/qm) mit Hondingen (95 EUR/qm) und eben auch Hausen vor Wald bzw. Mundelfingen (149 EUR/qm) mit Achdorf (95 EUR/qm) direkte Nachbardörfer um die Bauwilligen.
2. „Die Kostenkalkulation ist für den Laien nur schwer lesbar und führt u. U. zu Fehlinterpretationen“ FALSCH. Spätestens jetzt beim Beschließen des Haushaltsplans 2020 (in der GR-Sitzung am 19. Dezember) wird schwarz auf weiß sichtbar mit wieviel Gesamtgewinn bzw. Gewinn pro qm die Stadtverwaltung für das Neubaugebiet Breiten II in den kommenden Jahren rechnet. Bei Kenntnis dieser hohen Gewinne könnten manche Bauinteressenten heulen…