Villa Rustica und Ausgrabungen in Fürstenberg

Villa Rustica und Ausgrabungen in Fürstenberg

8. April 2025 9 Von Hannah Miriam Jaag

Da am 20. März 2025 in der Hüfinger Stadthalle ein Vortag über die Ausgrabungen im Ziegeleschle war, möchte ich hier nochmal auf die Ausgrabungen aus dem Jahr 2022 in Fürstenberg verweisen.

Also im Mai 2023 hieß es, dass in Fürstenberg römische Artefakte und Urnengräber gefunden wurden. Auch wurde behauptet, dass diese Funde analysiert und dann in Hüfingen vorgestellt würden. Leider ist dies alles in einem Freiburger Archiv verschwunden. Hoffen wir mal, dass die Funde vom Ziegeleschle nicht auch dort auf unbestimmte Zeit verbleiben, wie alles andere was bisher aus Hüfingen vom RP beschlagnahmt wurde.

Unten nochmal die alten Beiträge hierzu:

Beitrag vom 3. Mai 2023

Die Rettungsgrabungen von  ArchaeoTask (siehe auch Fürstenberg von oben) in Fürstenberg sind abgeschlossen. Die Villa Rustica wurde im Bereich des Neubaugebietes nicht gefunden. Es gibt aber deutliche Anhaltspunkte, dass sie ganz in der Nähe war. Aber sie kann jetzt dort im Boden auf interessiertere Zeiten harren.

Was auch noch gefunden wurde, ausser römischen Artefakten, sind Urnengräber. In der Urnenfelderzeit scheint die Gegend um Hüfingen relativ dicht besiedelt gewesen zu sein. Sobald die Funde analysiert und ausgewertet sind, wird uns jemand vom Denkmalamt einen Vortrag halten.

Ein Gräberfeld im Mühlöschle aus der Bronzezeit


Der Artikel unten erschien bevor sich das Denkmalamt einschaltete.
Der Bm hatte aufs Versehen vergessen das Landesamt für Denkmalpflege über das Bauvorhaben zu informieren und auch bei der ersten Abwägung nicht mit einbezogen.
Deshalb hatte sich alles etwas verzögert.

Beitrag vom 12.12.2020

„3 km weiter nach Westen konnte ich im Herbst 1913 am Fuße des Fürstenbergs am Südrand des Städtchens ein weiteres Gehöft auffinden. Ein Loch, das mir der Landwirt Jakob Gut auf seinem Grundstück auf meine Vermutungen hin machte, förderte sofort Bruchstücke von Leistenziegeln, Heizkacheln, Ziegelbeton, polierte Alabasterplätttchen zutage. Der Platz wurde vom Volk „Ziegelbühl” genannt. In seiner unmittelbaren Nähe befindet sich eine Quelle. In den benachbarten Äcken ließen sich die Spuren von Nebengebäuden erkennen.  

Von Hüfingen bis Schwenningen ist nicht eine einzige mit Sicherheit nachgewiesen. Münz- und andere Funde fehlen auf dieser Strecke fast vollständig. Man wird sich bei der Suche vor allem von den Quellen führen lassen müssen, die sich bei Hüfingen als untrügliche Begleiter der ländlichen Gehöfte erwiesen haben. 

So zahlreich wie bei Hüfingen werden wir sie nicht erwarten dürfen. Erfahrungsgemäß häufen sich diese Villen im Schutze und in der Umgebung der militärischen Stützpunkte.

Es ist eine Pflicht des Dankes, der Unterstützung und Förderung zu gedenken, die die Ausgrabungen durch den Gemeinderat der Stadt Hüfingen und vor allem durch den damaligen Bürgermeister Bausch erfahren haben.“

Dr. Paul Revellio 1921

So schreibt Professor Dr. Paul Revellio 1921 in den Schriften der Baar.

Genau 100 Jahre später soll diese römische Villa von einem Bürgermeister, Ortschafts- und Gemeinderat mit grauen Häuschen überbaut werden. (Zitat Bm: „Sie wollten doch nicht etwa bunte Häuser?!.“)

Die zukünftigen Häuslebesitzer werden im Bebauungsplan noch gewarnt, römische Artefakte dürfen sie nicht behalten, sondern müssen sie abgeben.

Um dies alles durchzusetzen wurde bei den Abwägungen einfach mal die Stellungnahme des Landesamtes für Denkmalpflege „vergessen“. Nach Abmahnung des Regierungspräsidiums entschuldigt Mann sich wortgewandt und gestattet höflichst, dem Denkmalamt zu kommen und die Artefakte für das Archiv zu sichern.

Was wir lernen?

  • Der Hüfinger Gemeinderat ist nicht kulturfähig.
  • Die lokale Zeitung ist nicht kulturfähig.


„Die Kinder wollen Bauplätze, nicht eine römische Villa.“

Zitat Bm (im November 2020)