Rettungsgrabungen Fürstenberg Teil 2
Im Neubaugebiet von Fürstenberg fanden letztes Jahr Notgrabungen statt.
Damals wurde nichts relevantes gefunden – die römische Villa Rustica befindet sich wohl etwas weiter südlich. Wo genau wissen wir nicht. Auch der Acker auf dem sich das Loch befand, das Professor Dr. Paul Revellio 1913 zusammen mit dem Landwirt gegraben hatte, ist bis heute unbekannt.
So wurde die Firma ArchaeoTask (siehe auch Fürstenberg von oben) jetzt für Rettungsgrabungen beauftragt.
Parallel zu den Grabungen findet auch schon die Erschließung des neuen Baugebietes statt. Es wurde genau auf dem Gebiet schon angefangen, wo im Jahr 2019 illegal 11 Bäume einer alten Streuobstwiese vorsorglich gefällt wurden.
Erschließung des Baugebietes „Hondinger Straße“ auf der illegal gerodeten Streuobstwiese. Die zwei Bäume die noch stehen wurden vom Grundstückseigentümer geschützt.
Hat irgendjemand etwas spektakuläres auf den Bildern entdeckt, was den Aufwand und die Kosten in 6 stelliger Höhe rechtfertigt? Aus meiner Sicht sieht das nach bürokratischer Geldverschwendung und unnötiger Umweltverschmutzung aus. Die Bagger laufen nicht mit Elektrostrom. Für Fürstenberg ist die unnötig lange Verzögerung des Baubeginns ein herber Rückschlag, sollten sich doch im neuen Baugebiet auch junge Familien in dem Ort ansiedeln. Diese werden dringend zum Erhalt des Kindergartens in Fürstenberg dringend gebraucht. Wie es aktuell aussieht, könnte die Kinderzahl demnächst wieder unter 12 fallen, wodurch die Auflösung des Kindergartens droht. Das wäre sehr fatal für die Dorfentwicklung. Und selbst wenn nun das Baugebiet bald erschlossen werden könnte, hat die Verzögerung dazu geführt, dass durch Inflation und steigende Zinsen viele private Neubauvorhaben auf Eis liegen. Für Fürstenberg sind das düstere Aussichten.
Ich vermute mit etwas politischer Einflussnahme wären die Behördenaktivitäten des Denkmalschutz zu beschleunigen gewesen, da gab es nach meinem Wissen jedoch keine Aktivitäten. Nun ist nur noch auf das Verständnis der Verwaltung und des Gemeinderats zu hoffen, auch im Punkt Baulandpreise, wenn sie denn mal festgesetzt werden können.
Vielen Dank für die Einschätzung!
Das Problem hier war, dass dem Bm bei der Erschließung des Baugebietes nichts anderes einfiel, als dies möglichst geheim zu machen. So wurde bei der ersten Beteiligung der Öffentlichkeit vergessen, das Denkmalamt zu informieren. Bei der Rodung der Streuobstwiese hatte man sich vom Landratsamt eine nachträgliche Genehmigung gekauft. Das Denkmalamt ist aber in Freiburg zuhause und von daher nützt hier aller Einfluß auf dem Landratsamt wenig. Also musste eine 2. Beteiligung der Öffentlichkeit her, mit Beteiligung des Denkmalamtes.
Deshalb ist die Einschätzung, dass mit politischer Einflussnahme die Behördenaktivitäten des Denkmalschutz zu beschleunigen gewesen seien, richtig. Man hätte sich einfach an die Gesetze halten müssen, also das Denkmalamt von Anfang an mit einbeziehen – so wie es übrigens beim Vereinsheim gelaufen ist. Aber hier dachte man mit einer Verheimlichung wie immer durch zu kommen. Anscheinend hat eine knappe Entschuldigung (“man habe sie leider vergessen”) beim Denkmalamt im Freiburg nicht genügt, damit die nicht ihrer Arbeit nach gehen.
In Punkto Kindergarten kann ich aber Fürstenberg beruhigen, da der Kindergarten gebraucht wird. Behla nimmt nämlich keine Kinder mehr auf. Ich denke, die Schließung von Hausen und Sumpfohren rächt sich momentan bitter. Vielleicht möchten sich die jungen Eltern auch beim in Gründung befindlichen Naturkindergarten engagieren: