Wildwest Teil II
Ich habe ja bereits über die Wildwest-Zustände auf Hohen II geschrieben. Noch desolater sieht es dort in Sachen Grünanlagen und Bepflanzungen aus. Klar im wilden Westen gab es auch viel Staub und Dreck und außer ein paar durch die Gegend fliegenden Steppenläufer (Salsola tragus) genannt Steppenhexen, die sich so versucht haben zu vermehren, sieht man meist in diesen Dörfern des Wilden Westen nichts an Grünzeug.
Die dort lebenden Menschen waren auch eher an einem gut bestückten Saloon interessiert und an den Pfählen davor an denen sie ihre Pferde angebunden haben.
Eine frappierende Ähnlichkeit mit dem staubigen Hohen II Dorf.
Die Bewohner nutzen die dort angepflanzten Bäume oder Pfähle, je nach vorgefundenem Zustand zur Ablagerung diverser Müllvariationen, oder als Pissoir für die Hunde, die in großer Anzahl durch das Wohngebiet streifen. Der Förster Wohlleben hat für diese modernen Holzpfähle mit Grünbesatz in Beton sogar einen Namen “Straßenkinder” Die wenigen Grünflächen im Dorf sind entweder zu Tode gemäht oder, erinnern an besagte Staubhexen allerdings festgemacht zwischen grauen Schotterhaufen oder aber, sie strahlen in gedeckten Brauntönen, sofern öffentlich.
Pferde sind selbstverständlich durch PS-starke Wagen ersetzt, die wiehernd durch die Straßen gefahren werden, um möglichst zu zeigen was man hat oder weiteres Material heranzuschaffen. Die Wagen werden bevorzugt in Reihe auf die öffentlichen bräunlichen Streifen geparkt oder knapp an einem Baum vorbeigeführt. Ein Anbinden ist ja in dem Fall nicht mehr notwendig. Das erinnert dann stark an die überfallartigen Reitertruppen die wild um sich schießend zum Saloon galoppieren oder das Ankommen eines Wagentrecks der entsprechend Staub aufwirbelt bei seiner Ankunft.
Auch wenn die Besiedlung auf dem unwirtlichen Hohen II noch nicht ganz abgeschlossen ist und der vor den Toren ausgebaute Trail zwar hörbar aber nicht mehr sichtbar ist, so scheint es, das einige Bewohner in dieser Gegend weiter gerne Wildwest spielen möchten, obwohl man meinen sollte, man hätte dieses Zeitalter lange hinter sich gebracht.
Früher hat wenigstens ein Scheriff für Ordnung gesorgt, wenn die Cowboys es übertrieben haben, doch hier scheint die Stelle genauso vakant zu sein wie die eines Bauamtsleiters in Hüfingen.
Eine Änderung der Zustände wäre zumindest für einige Bewohner wünschenswert bevor das Dorf endgültig verstaubt ist. Und es wäre wünschenswert, wenn die Bewohner des Hohen II das gemeinschaftliche Eigentum nicht als ihr Eigentum verständen und es genauso pflegten, wie die eigene Bar und die Grillstation in ihrem Vorgarten.
Nachtrag: Innerhalb kürzester Zeit wurde der tote Baum entfernt, das Schild erneuert und der Rasen an der Einfahrt zum HohenII gemäht. Insofern freue ich mich sehr, dass die Stadt sehr schnell auf meine Hinweise reagiert hat. Jetzt hoffe ich noch, das sowohl das Wildparken auf den Grünstreifen aufhört, manche Garage endlich begrünt wird und die wenigen Bäume auf HohenII von allen Bewohnern geachtet und geschützt werden.
Der ” Rasen” (ich denke wir sprechen hier von dem braun-grünen Fleck an der Doppelkurve) und dessen Wildwuchs wurde von mir schon vor 8 oder 9 Wochen über den Schadensmelder an den Bauhof gemeldet, da man den entgegenkommenden Verkehr erst sehen konnte, wenn dieser einem auf die Motorhaube aufgefahren ist. Nachdem sich nichts getan hat, habe ich direkt übers Rathaus nachgefragt. Als Antwort kam, dass die “Blumenwiese” so zurück geschnitten wird, dass es keine Verkehrsbeeinträchtigung mehr gäbe. Geschnitten wurde dann ein 1,5-2m Stück, der Rest wucherte mannshoch vor sich hin. Eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit war weiterhin gegeben. Hätte mich interessiert wer letztendlich zur Verantwortung gezogen worden wäre, wenn es dort mal gekracht hätte und man hätte nachweisen können, dass die Stelle einfach nicht einsehbar ist.
Das ganze als Blumenwiese zu deklarieren ist eine Frechheit, denn ausser Sauerampfer ist dort nichts gewachsen. Man war wohl einfach zu faul, dort zu mähen. Gemäht wurde, als auch das “Unkraut” verblüht war. Hoffen wir, dass sich der Zustand nächstes Jahr nicht wiederholt.