Wildwest Teil II

Wildwest Teil II

28. August 2021 2 Von Heike Boeke

Ich habe ja bereits über die Wildwest-Zustände  auf Hohen II geschrieben. Noch desolater sieht es dort in Sachen Grünanlagen und Bepflanzungen aus. Klar im wilden Westen gab es auch viel Staub und Dreck und außer ein paar durch die Gegend fliegenden Steppenläufer (Salsola tragus) genannt Steppenhexen, die sich so versucht haben zu vermehren, sieht man meist in diesen Dörfern des Wilden Westen nichts an Grünzeug.

Die dort lebenden Menschen waren auch eher an einem gut bestückten Saloon interessiert und an den Pfählen davor an denen sie ihre Pferde angebunden haben.

Eine frappierende Ähnlichkeit mit dem staubigen Hohen II Dorf.

Die Bewohner nutzen die dort angepflanzten Bäume oder Pfähle, je nach vorgefundenem Zustand zur Ablagerung diverser Müllvariationen, oder als Pissoir für die Hunde, die in großer Anzahl durch das Wohngebiet streifen. Der Förster Wohlleben hat für diese modernen Holzpfähle mit Grünbesatz in Beton sogar einen Namen “Straßenkinder” Die wenigen Grünflächen im Dorf sind entweder zu Tode gemäht oder, erinnern an besagte  Staubhexen allerdings festgemacht zwischen grauen Schotterhaufen oder aber, sie strahlen in gedeckten Brauntönen, sofern öffentlich.

Pferde sind selbstverständlich durch PS-starke Wagen ersetzt, die wiehernd durch die Straßen gefahren werden, um möglichst zu zeigen was man hat oder weiteres Material heranzuschaffen. Die Wagen werden bevorzugt in Reihe auf die öffentlichen bräunlichen Streifen geparkt oder knapp an einem Baum vorbeigeführt. Ein Anbinden ist ja in dem Fall nicht mehr notwendig. Das erinnert dann stark an die überfallartigen Reitertruppen die wild um sich schießend zum Saloon galoppieren oder das Ankommen eines Wagentrecks der entsprechend Staub aufwirbelt bei seiner Ankunft.

Auch wenn die Besiedlung auf dem unwirtlichen Hohen II noch nicht ganz abgeschlossen ist und der vor den Toren ausgebaute Trail zwar hörbar aber nicht mehr sichtbar ist, so scheint es, das einige Bewohner in dieser Gegend weiter gerne Wildwest spielen möchten, obwohl man meinen sollte, man hätte dieses Zeitalter lange hinter sich gebracht.

Früher hat wenigstens ein Scheriff für Ordnung gesorgt, wenn die Cowboys es übertrieben haben, doch hier scheint die Stelle genauso vakant zu sein wie die eines Bauamtsleiters in Hüfingen.

Eine Änderung der Zustände wäre zumindest für einige Bewohner wünschenswert bevor das Dorf endgültig verstaubt ist. Und es wäre wünschenswert, wenn die Bewohner des Hohen II das gemeinschaftliche Eigentum nicht als ihr Eigentum verständen und es genauso pflegten, wie die eigene Bar und die Grillstation in ihrem Vorgarten.