Ein Jahr nach der Befreiung

Heute vor einem Jahr begann in Hüfingen eine Zeitenwende die schon unglaublich viel verändert und verkrustete Strukturen durchbrochen hat.

Unser Bürgermeister sagte (nach Hesse): „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“.
Der Anfang ist jetzt zwar vorbei, aber der Zauber hält noch an und ist dabei aus einem Haufen frustrierter Menschen ein solidarisches Team zu zaubern. Wie ein Hüfinger nach den Wahlen zu mir sagte: „Ich habe jetzt meine Heimat zurück“. Als ich, am Boden zerstört, unserem Altbürgermeister 2023 mein Leid geklagt hatte, tröstete mich Anton Knapp mit den zuversichtlichen Worten: „Die Demokratie wird es schon richten“.

Ja, die Demokratie hat es gerichtet. Aber wir müssen anerkennen, dass wir auch sehr viel Glück hatten, dass der richtige Mann für uns bereit war.


Hier die Einladung von unserem Bürgermeister zur Informationsveranstaltung wie der Zauber weiter geht.
Also was aus dem ehemaligen Hotel Frank entstehen wird und wie wir alle dabei helfen können ein Team zu werden.

Einladung zur Nachbarschaftshilfe im Juli vom Bürgermeister


Bevor ich auf die Rede unten von Patrick Haas am 30. Juni 2024 verweise, wollte ich hier noch eine kleine Collage von mir los werden, die ich kurz nach der Wahl gemacht hatte – aus Frust über die unmögliche Rede des Landrates am Wahltag.

Aus Asterix, Kampf der Häuptlinge und Der große Graben, Stadtwappen, Hohentwiel, Hüfingen 1682 von Martin Menrad.

Aus Asterix, Kampf der Häuptlinge und Der große Graben, Stadtwappen, Hohentwiel, Hüfingen 1682 von Martin Menrad.

Der Landrat hatte im Vorfeld massiv Wahlkampf für unseren Ex-Bm gemacht und war schockiert, dass die Hüfinger selbständig entschieden hatten. Deswegen meinte er, er hätte das Recht uns süffisant über Einheit zu dozieren.

Nur in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein wird der Landrat vom Kreistag bestimmt und darf nicht vom Volk gewählt werden. Deswegen fordere ich schon lange mehr demokratische Partizipation. Es ist nicht demokratisch, wenn es genügt ein Mann in der richtigen Partei zu sein, um dieses hoch dotierte Amt bekleiden zu dürfen. So ist der Almanach zu einer Selbstbeweihräucherung und zu einem patriarchalem Machwerk verkommen und Ehrenamt, so es nicht vom Kreistag kommt, wird mit Füßen getreten. Das Volk darf im Schwarzwald-Baar Kreis nur in Tracht zu Blasmusik tanzen, ansonsten hat es den Mund zu halten.

Wenn unser Landrat charakterlich nicht dem Hüfinger Ex-Bm ähnlich wäre, hätte ihm aufgehen können, dass er, wenn er von Volk gewählt werden dürfte, auch nicht über 10% käme. Aber wir brauchen solche unwichtigen Männer jetzt in Zukunft nicht mehr weiter zu beachten.

Unten die Bilder und Rede vom Wahltag am 30. Juni 2024

Vor dem Rathaus am 30. Juni 2024

Hier die ganze Rede von unserem Bürgermeister Patrick Haas
am 30. Juni 2024

Gesamt Hüfingen
%
Tassilo Koch2,35
Michael Kollmeier10,27
Andreas Hofmann7,09
Christina Meckes18,93
Patrick Haas61,33



6006 Wahlberechtigte, 3.503 Stimmen, Wahlbeteiligung 58,33 %

Hausen vor Wald
Tassilo Koch00
Michael Kollmeier229,91 %
Andreas Hofmann83,60 %
Christina Meckes8940,09 %
Patrick Haas10346,40 %
Hausen vor Wald
Mundelfingen
Tassilo Koch93,11 %
Michael Kollmeier217,27 %
Andreas Hofmann165,54 %
Christina Meckes4013,84 %
Patrick Haas20370,24 %
Mundelfingen
Behla%
Tassilo Koch63,3
Michael Kollmeier137,14
Andreas Hofmann42,20
Christina Meckes3418,68
Patrick Haas12568,68
Behla
Sumpfohren%
Tassilo Koch00
Michael Kollmeier2013,33
Andreas Hofmann74,67
Christina Meckes3724,67
Patrick Haas8657,33
Sumpfohren
Fürstenberg
Tassilo Koch00
Michael Kollmeier4825%
Andreas Hofmann42,08 %
Christina Meckes189,38 %
Patrick Haas12263,54 %
Fürstenberg
St.Verena
Tassilo Koch102,57 %
Michael Kollmeier389,77 %
Andreas Hofmann276,94 %
Christina Meckes6616,97 %
Patrick Haas24863,75 %
St.Verena
LRS Schule%
Tassilo Koch81,65
Michael Kollmeier5912,11
Andreas Hofmann5912,11
Christina Meckes7014,37
Patrick Haas29159,75
LRS Schule
Rathaus Hüfingen%
Tassilo Koch326,75
Michael Kollmeier347,17
Andreas Hofmann408,44
Christina Meckes8317,51
Patrick Haas28459,92
Rathaus Hüfingen

Die Wahlergebnisse gibt es auch hier, da sind auch die Briefwahlergebnisse, die ich oben nicht abgetippt habe:

https://wahlergebnisse.komm.one/lb/produktion/wahltermin-20240630/08326027/praesentation/index.html


Bürgermeisterkandidaten stellen sich vor

Am Samstag 25. Mai 2024 haben sich Christina Meckes, Patrick Haas und Andreas Hofmann in der Ratsstube bei der LBU Hüfingen vorgestellt.

Nach einer kurzen Einführung von Peter Albert haben die Kandidaten ihre Motivation erläutert.

Andreas Hofmann

Andreas Hofmann hat 40 Jahre Führungsverantwortung und will diese Erfahrung in die Waagschale als Bürgermeister werfen.

Christina Meckes

Christina Meckes meint, man muss wissen in welchen Hafen man segeln will, um die Segel richtig zu setzen.

Patrick Haas

Patrick Haas will schon immer Bürgermeister werden. Ihn reizen die Gestaltungsmöglichkeiten gegen alle Schwierigkeiten. Er möchte etwas erschaffen und gestalten.

Moderation von Nicole Schönecker und Fragen von Till Röthele, Emine Sems, Christa Knust, Otto Merz, Petra Wetzel, Dorothea Hepting und Peter Albert.

Christina Meckes meinte, dass hier keiner sagen wird, „das finde ich gut“. Was aber wichtig sei, ist Vernetzung.

Patrick Haas: Da er von aussen komme, war für ihn sehr interessant unbelastet Gespräche in alle Richtungen zu führen. Transparenz sei hier sehr wichtig und Intransparenz führt zu Problemen.

Andreas Hofmann: Für ihn ist wichtig in keiner Partei zu sein. Ebenso mit Vereinen, er möchte auch kein Mitglied in einem Verein sein, damit dann keine Bevorzugung hinterher gesagt wird.

Christina Meckes: Transparenz ist durch Digitalisierung heute leichter zu handhaben. So habe man durch eine Kommunal App ein ganz einfaches Mittel. Man dürfe Gleichbehandlung nicht mit Fairness verwechseln. Es kann nicht jeder gleich behandelt werden, weil nicht alle gleich sind, aber es sind eben alle gleich viel Wert.

Andreas Hofmann: Die Vereinsförderung sollte überarbeitet werden. Die Gemeindeordnung sollte auch offen gelegt werden. Es muss alles einsehbar sein.

Patrick Haas: Vereinsförderung ist ja genau das Mittel wo man Fairness herstellen kann.
Man muss sich das mit den Vereinen anschauen und anpassen.
Es braucht einen Ansprechpartner in der Verwaltung. Bisschen was abnehmen, damit der Spaß nicht verloren geht.


Es ist soviel im Wahlkampf passiert gerade bei Vereinen, die waren noch nie so wichtig die letzten Jahre.
Zitat von Otto von Bismarck: „Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl und während des Krieges.“
Wie stehen Sie zu dieser Aussage?

Patrick Haas: Es ist nicht Beruf sondern Berufung. Es ist nicht einfach immer im Wind zu stehen. Ich möchte gerne länger als eine Amtszeit im Amt bleiben und in Hüfingen eine Familie gründen. Dafür ist gute Arbeit und Ehrlichkeit nötig. Leere Versprechungen sind hier fehl am Platz und kosten unglaublich Vertrauen, auch im Wahlkampf.

Andreas Hofmann: Für ihn ist Ehrlichkeit unerlässlich. Eine Lüge ist eine Legende an die man immer wieder anknüpfen muss. 

Christina Meckes: Für sie gehört ein Bürgermeister nicht ins Rathaus sondern zu den Bürgern. Klar ist es Verwaltungsarbeit, aber man muss auch mal aus dem Fenster schauen und in Verbindung bleiben. Ziel ist keine Bürgermeistersprechstunde mehr zu brauchen, da man die Bürgermeisterin eh immer sprechen kann.



Wie wollen Sie die Jugendlichen in Hüfingen erreichen?

Christina Meckes: So schwer ist es nicht die Jugendlichen zu erreichen. Jugendliche sind viel politischer, als man sich das vorstellt. Sie war am Bahnhof und es hat mit einer Pizza sehr gut funktioniert.  Jugendarbeit funktioniert nicht mit einem Auftrag. Also hin gehen und sagen kommt ins Jugendhaus, weil da wo ihr gerne steht, stört ihr. In Hüfingen haben wir verpasst die Jugendlichen mitzunehmen die nicht in Vereinen sind. Vereinsarbeit kann professionelle Jugendarbeit nicht immer ersetzen Wir haben Themen die Jugendliche mitbringen, man muss sie nur sprechen lassen und auch zuhören.

Andreas Hofmann: Will einen Jugendgemeinderat etablieren. 

Patrick Haas: Für ihn war es eine unfassbar lehrreiche Zeit, die Jugendarbeit. Es war learning by doing. Wobei Mönchweiler ist eh eine Leuchtturmgemeinde. Die Frage ist: „Wie beteiligt man?“ Die Kinder und Jugendlichen sind mit der Zeit aufgeblühlt. Die Entwicklung war sehr interessant, wie politisch und auch mutig sie geworden sind. Und wie zentral es ist, dass der Bürgermeister mit dabei sitzt. Wir haben in der Demokratie ein Problem mit Politikverdrossenheit. Wir haben es in der Hand die Generation die folgt politisch zu bilden. Es hat sich verändert, wie wir die Kinder erziehen. Psychische Erkrankungen steigen, weil vieles nicht im familiären Kontext aufgefangen wird. Genau die Jugendlichen müssen wir auffangen, die nicht vom Verein oder der Familie aufgefangen werden können. 


Was ist wichtiger Naturschutz oder Wirtschaft?

Patrick Haas: Will einen Konsens finden. Wirtschaft bringt ja auch Geld, man muss die Balance finden und den Konflikt jedes Mal wieder neu verhandeln.

Andreas Hofmann: Wurde bei der Bundeswehr in Punkto Naturschutz erzogen und habe sich gerne daran gehalten.

Christina Meckes: Meint dass beides Hand in Hand gehen kann.

Zum Dank überreicht Peter Albert den Kandidaten einen guten Holzhammer.

Die Diskussion ging drei Stunden und oben ist natürlich nur eine kurze Zusammenfassung. Wer sich eingehender informieren möchte, findet auf den oben verlinkten Internetauftritten die einzelnen Zeitpläne der Kandidaten.