
Wolf Hockenjos wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet
Pressemitteilung aus Donaueschingen
Am Montag, 12. Mai 2025, wurde Wolf Hockenjos im Donaueschinger Rathaus mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Ehrung nahm Minister Peter Hauk MdL vom Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor.
Mit der Auszeichnung wird das langjährige, vielseitige und außergewöhnliche Engagement von Wolf Hockenjos gewürdigt. Als Forstmann, Naturschützer, Autor zahlreicher heimatkundlicher und naturwissenschaftlicher Publikationen sowie Mitbegründer und Vorsitzender des Clubs Thurnerspur e.V. hat er über Jahrzehnte hinweg nachhaltige Spuren hinterlassen.
„Wolf Hockenjos steht für eine Haltung, die unser Gemeinwesen stärkt. Er übernimmt Verantwortung und gestaltet im Kleinen wie im Großen unsere Gesellschaft aktiv mit“, sagte Oberbürgermeister Erik Pauly in seiner Begrüßung. „Die Stadt Donaueschingen ist stolz, ihn in ihrer Mitte zu wissen.“
An der Feierstunde nahmen Weggefährten, Vertreter von Umwelt- und Sportverbänden sowie Mitglieder der Familie Hockenjos teil.

Das Bild zeigt bei der feierlichen Veranstaltung im Sitzungssaal des Rathauses (v.l.): den Landtagsabgeordneten Niko Reith, Peter Hauk (Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz), Wolf Hockenjos, Oberbürgermeister Erik Pauly und Manfred Kreutz, Bürgermeister von St. Märgen. (Foto: Martina Bolkart, Stadtverwaltung Donaueschingen)
Spätlese

Die Buchvorstellung war am 23. April 2025 in der Stadtbücherei, Donaueschingen.

Vorwort
Spätlese steht hier einmal nicht für Prädikatswein, den man im Badischen bekanntlich »sürpfle, nitt suffe« soll.
Gemeint ist vielmehr das »Spätwerk«, das einer im fortgeschrittenen Seniorenalter abgeliefert hat.

Eigentlich wollte der Autor es ja mit dem Bücherschreiben endlich gut sein lassen, spätestens 2018 mit dem Erscheinen von Unterhölzer – Liebeserklärung an einen alten Wald, dem letzten von insgesamt sechs Bildtextbänden. Doch dann hat sich plötzlich eine neue, ungemein verlockende »Spielwiese« auf-getan: Nach einer Jubiläumsveranstaltung aus Anlass des 200. Geburtstags des Hüfinger Schriftstellers Lucian Reich, bei der ich einen bebilderten Vortrag (»Zwischen Dichtung und Wahrheit – Hieronymus und der Wald«) beisteuerte, war hier der Blog hieronymus-online.de entstanden, in welchem mir eine Kolumne eingeräumt wurde. In ihr sammelten sich Texte zu Themen an, die mir aktuell und mitteilenswert erschienen sind – jeweils wohlwollend aufgenommen und begrüßt, mitunter auch kommentiert von der überaus engagierten Hüfinger Bloggerin, der Naturwissenschaftlerin Dr. Hannah Miriam Jaag. Und irgendwann kam die Idee auf, eine Auswahl aus der Kolumne – sozusagen als »Spätlese« – nun doch auch noch analog in lesbarerer Papierform zu veröffentlichen: ein Sammelsurium teils bereits in Zeitschriften erschienener, teils unveröffentlichter Texte zu mich in meinem Ruhestand umtreibendem Zeitgeschehen. Die meisten kreisen natürlich auch diesmal wieder um Baum, Wald und Landschaft, doch mehr und mehr drängten sich mir auch ganz andere Themen auf, seien es die Auswirkungen des Klimawandels und der Energiewende auf Wald und Landschaft oder persönliche Wertungen von Vorgängen in unserer so krisengeschüttelten Gegenwart. In der sich Großeltern immer öfter die Frage stellt: Werden sich unsere Enkel in dieser Welt wohl noch zurechtfinden und wohlfühlen können?
Es traf sich gut, dass sich in Donaueschingen, unserem Alterssitz, mit Morys Hofbuchhandlung erneut ein Verleger fand, sodass mir der Entschluss leicht gemacht wurde, es doch noch einmal zu versuchen, diesmal nicht mit einem Bildtextband, sondern mit einem bebilderten Lesebuch. An Ermunterungen zu diesem Wagnis hat es nicht gefehlt. Bleibt zu hoffen, dass meine »Spätlese« gehaltvoll, frisch und fruchtig genug, doch nicht gar zu trocken ausgefallen ist und so auch diesmal wieder Leser und Liebhaber finden wird.
Wolf Hockenjos im Sommer 2024



Das Buch gibt es bei Morys Hofbuchhandlung in Eschingen:
https://morys-hofbuchhandlung.de/spatlese-von-wolf-hockenjos
Beim Landeswaldverband gibt es ein ausführliches und legendäres Interview mit Wolf Hockenjos!
Die Rede von Prof. Dr. Günther Reichelt zur Buchvorstellung 2018 – Unterhölzer – Liebeserklärung an einen alten Wald.

2017 Hieronymus und der Wald in der Rathausgalerie Hüfingen.
Die zufälligen Kuriositäten wollen kein Ende nehmen:
Gerade lese ich digital das Neuste aus der Regio. Wie kann ich meinem guten Freund Wolf zu dieser grossen Ehre gratulieren. Mit dem Weihrauchfass im Aufzug ins siebte Geschoss am Tafelkreuz fahren, eher nicht. Einen digitalen Hymnus senden, zu trivial. In die Telefon- Anrufwarteschlange einreihen, dazu fehlt die Geduld. Fleurop geht bei dem Naturliebhaber, der nicht mal eine Feldblume ohne Gewissenbisse pflücken kann, das geht gleich gar nicht. Da war doch was, am Mittwoch. Einem Schwarzwälder Geschichtenverkäufer eine Geschichte andrehen, das dürfte gehen.
St. Märgen, seine Heimatgemeinde, Goldene Krone, Gartenkaffe mit den freundlichen, Schwarzwälder Kirschtorten Künstlerinnen, den Landfrauen aus dem Herrgottswinkel, das könnte passen.
Mit unseren Nordnorwegischen engen Freunden, die extra zur Kommunion der Enkelin angereist sind, machen wir diese Woche heimatseelige Rundfahrten. Linach, Hexenlochmühle, Kaffe im stillosen, doofen weissen Festzelt neben der historischen Mühle, lieber nicht. Also zu den herzigen Landfrauen in die legendäre Goldene Krone, das passt. Wir ergattern den schönsten Platz im „Friilyft Garden“ mit Blick auf die Zwiebeltürme der Klosterkirche, das opulente Bronzeross und die Dorflinde. Durchs Gartentor rollatort eine sehr gebückte Frau mit einer Begleiterin, von der sie sich ziemlich eigensinnig nicht helfen lassen will, in die Idylle. Hoppla, eine sehr selbstbewusste bis bocksbainige Dame. Im uns entgegengesetzten Eck bekommen sie einen Platz. Und jetzt beginnts zu rumoren. Meiner Frau flüstere ich zu: „Das muss die Schwester von Wolf sein“. Also frag ich die Bedienung Frau Beha, Bäckersfrau aus Waldau, ob sie die Betagte mit dem noblen Rollator kenne. „Nai, die kenn ich idde, aber ich frog mol drinne die Märjemer Wibber“. Nein auch die kennen die Frau nicht. Volle, graumelierte Haare, Profil wie Wolf, Teint wie Hockenjoos, Augen, brillenlos, Mund wie der Turnerspurkönig. Das muss eine Hockenjoos sein. Als sie selbstbewusst mit Superleicht- Rollator die drei Treppen ins Haus ohne Mithilfe nimmt, helfe ich ihr. „Dankschee, des wär aber net neetig gsai“. Jetzt fass ich mir den Mut und geh zu der Begleiterin und frag, ob das sein könnte, dass die Frau von St. Märgen sei. „Ha noi, des miesst i jo wisse, i ben jo ihre Toochter“, antortet die Frau etwas abweisend auf die Frage des Grasdackels. Wieder helf ich der Frau die drei Stapfle abwärts, was sie doch danknar annimmt. Jetzt ghet die Tocher ins Innere. Die Gelegenheit pack ich beim Handy und zeig der Frau paar Fotos von Wolf, die ich eilig im Internet ausgebuddelt hab: “ Ha, noi, des geits jo gar edde, der Kerle hot die gleiche Hoor, s geich Gsecht, die geiche Auge und Hautfarb, jo so ebbes, do ben i ganz bapp“. Der desinteressierten, lustlosen Tochter wird die Hockenjoos- Internetseite nahe gelegt und um eine Dopplegängerseite reicher verabschieden wir uns. Leider ohne dem Mut, die Frau aus Respekt abzulichten, nach woher und wohin zu fragen, das Geheimnis bleibt.
Zwei Tage später springt mir der Ehrungsartikel ins Auge. Wenns einer verdient hat, dieses Verdienstkreuz der Bundesrepublik, dann Wolf Hockenjoos. Vielleicht liest die Ehrung auch seine schwäbische Doppelgängerin, staunt, ist stolz und glaubt endlich, dass sie einen männlichen, hochgeehrten, hochverdienten Doppelgänger hat.
„Wäldergeschichten“ aus dem Bücherschrank meines Vaters Fritz. Geschrieben von seinem Vater Fritz. Die Erzählungen haben einem die Löcher und Döbel zwischen Kandel, Steinberg und Fryel nähergebracht. Mit den Wälder Freunden vom Konvikt aus dieser Gegend rund um den Thurnen konnte man sich in das Hockenjoos Land hineinträumen. Ein Plakat vom verhinderten Wutachstaudamm hing wie ein Menetekel im Jugendzimmer. Dann der Gutedel Primeur von Wolf: „Begegnungen mit Bäumen“. Die kundige Kunde von mächtigen Tannen, uralten Eichen, zerzausten Buchen, den Welteschen wie aus der Edda und einem Ligusterwald bei Rheinfelden. Den will man gesehen haben. Dann „Winter auf dem Wald“, Wolfs vollmundige Eisweinauslese. „Tännlefriedhof“ .WoW, der fotografiert ja mit Mittelformat, Bronica. Alaska mit Martin Schliessler. Skiclub Urach, Staffelläufer, Rennrad Blitz. Und dann das Nordische Skilebenswerk: Club Thurner Spur., 50 Jahre Präsi, um die 5000 Mitglieder. Windradmahner, Luchs Befürworter, Bausünden im Schwarzwald Anprangerer. Vater Fritz schwerverdaulicher Tagebuch Nachlass. Bekennender „Oechewald“ Fundamentalist. Und so einer, ein Ur-Wälder, zieht im Aktiv Ruhestand ins Eschinger Punkthaus am Buchberg?
Verstehen kann mans nur, wenn man die Rundumsicht vom Albtrauf über die Baar Pforte Wartenberg,, Länge, Fürstenberg, dann Randen mit den Aipenmonarchen im Panorama und dem Baarschwarzwald. wertet.
Seine Hockenjoossche „Spätlese“ wird die knapp einen Meter Hockenjoos Regalwand erneut erweitern. Und man wird oft und gern daraus und davon sürpflen, nippen. Denn diese gesamte Auslese wird nicht schaaal werden und auch der 3. Generation Hockenjoos Lesern Genuss verschaffen
Danke dem feinsinnigen Geschichtenverkäufer Wolf. Was für eine Vita.