Kommentar zur Initiative 125

Kommentar zur Initiative 125

23. Januar 2020 0 Von Hannah Miriam Jaag

Öfters habe ich jetzt bei diversen Gelegenheiten überlegt, etwas zur Initiative 125 zu sagen, habe mich aber dagegen entschieden und lieber den anderen zugehört. Jetzt will ich mich aber doch hier äußern und meine Sicht der Dinge erläutern.

Am 17.10.2019 hat der Gemeinderat entgegen dem deutlichen Veto des Ortsvorstehers und des Ortschaftsrates von Mundelfingen beschlossen, die Grundstückspreise auf 149 €/m² festzulegen. Die Rede unserer Fraktion dazu kann man hier nachlesen.

Viele fragen warum sich eine “Grüne” hier gegen einen hohen Baupreis entscheidet, da “die Grünen” doch gegen Flächenfraß sind. Die Antwort ist ganz einfach:

Zum einen wird durch hohe Grundstückspreise dem Flächenfraß nicht im geringsten Einhalt geboten, und zum anderen respektiere ich die gewählten Ortschaftsvertreter.

Wenn die Vertreter einer Ortschaft deutlich ihren Willen aussprechen und ihr Wunsch nicht unmittelbar Auswirkung auf das Wohl der Gesamtstadt hat, so sehe ich keinen Grund dem Anliegen nicht zu folgen; oder zumindest durch Gespräche einen Kompromiss auszuhandeln.

Dies alles ist hier nicht passiert. Man hat die Ortsvorsteher reden lassen, weil das Protokoll dies erfordert und hat dann gegen sie entschieden.

Jetzt, nachdem die Folgen deutlich werden, wird auf die Demokratie verwiesen und alles was sich in den Weg stellt, als undemokratisch beschimpft.

Ich bin stolz auf unsere Demokratie und zwar so wie sie ist! Sie zu erhalten, dafür kämpfe ich. Demokratie bedeutet nicht, dass von der Mehrheit gewählte Vertreter über alles bestimmen. Dies ist nur ein winzig kleiner Teil davon und der funktioniert anders.

Wenn also junge Menschen aus Mundelfingen gegen einen Gemeinderatsbeschluss im Rahmen ihrer demokratischen Möglichkeiten arbeiten, so ist das gelebte Demokratie!

Ich als Gemeinderätin bin stolz auf die jungen Menschen die hinter ihrem Ofen vor kommen und sich für ihre Gemeinschaft einsetzten.

Sie lassen sich nicht regieren, sondern wollen mitbestimmen. Was gibt es schöneres für eine junge Stadt?