50 Jahre Hüfingen – Fürstenberg

50 Jahre Hüfingen – Fürstenberg

10. Dezember 2021 0 Von Hannah Miriam Jaag

Am 1. Januar 1972 ist Fürstenberg offiziell ein Teil der Gesamtstadt Hüfingen geworden. Der Hieronymus wird hierzu noch einen größeren Artikel veröffentlichen. Bis dahin muss die geneigte Leserin mit meinem Kommentar hierzu vorlieb nehmen.

Leider wurde der Stadtteil Fürstenberg von der Stadt Hüfingen vergessen, wie auch schon Sumpfohren im April 2020. Aber dies erstaunt nicht sonderlich, da einige in der Kernstadt und ihr Bürgermeister doch meinen, nur sie seien Hüfingen. Wie könnte man seiner Exklusivität besser Ausdruck verleihen?

Aber genug gefrotzelt. Dass Fürstenberg sein mühsam wieder erlangtes Stadtrecht gleich wieder aufgab, ist mir schon im Oktober aufgefallen:

Auch Bräulingen , Blumberg und Fürstenberg bekamen die Stadtrechte zurück. Fürstenberg gab die Stadtrechte allerdings bei der Eingemeindung am 1. Januar 1972 nach Hüfingen wieder auf.

In Fürstenberg stand damals der Bürgermeister Fritz Mayer gegen eine Bürgergruppe die gegen eine Eingemeindung nach Hüfingen war:

Eine informative Abstimmung am Ende einer Bürgeranhörung vom 18. Juli 1971 ergab nur 69 Stimmen für die Eingemeindung nach Hüfingen, aber 89 für die Erhaltung der Selbständigkeit. Trotzdem entschied sich der Fürstenberger Gemeinderat am 29. Juli mit vier zu zwei Stimmen für die Eingemeindung nach Hüfingen. Daraufhin erfolgte am 3. August noch einmal eine informative Bürgerversammlung mit positivem Echo für die Eingliederung.

Eine Unterschriftenaktion erbrachte 69 Unterschriften für die Selbständigkeit, eine Gegenaktion durch Bürgermeister und Gemeinderäte aber 97 Unterschriften von Stimmberechtigten, die sich mit dem Gemeinderatsbeschluss vom 29. Juli einverstanden erklärten.

Die Verhandlungen wurden weiter geführt, und auch der Hüfinger Gemeinderat stimmte der Eingemeindung zu. Allerdings fiel die Zustimmung mit sechs zu vier Stimmen sehr knapp aus. Die Vereinbarung wurde von Bürgermeister Fritz Mayer von Fürstenberg am 3. September und von Bürgermeister Max Gilly von Hüfingen am 16. September ratifiziert und am 1. Januar 1972 wirksam.

Die jetzt in Hüfingen eingegliederte Stadt bekam den Namen Hüfingen – Stadtteil Fürstenberg. Der Stadtteil erhielt eine Ortschaftsverfassung mit fünf Ortschaftsräten und einem Ortsvorsteher an der Spitze, der dem Bürgermeister untersteht. Der Ortschaftsrat berät die örtliche Verwaltung, ist vor allen wichtigen Entscheidungen durch die zuständigen Organe zu hören und hat ein Vorschlagsrecht in allen Angelegenheiten, die den Stadtteil betreffen.

Als wichtige Angelegenheiten gelten die Veranschlagung der Haushaltsmittel, Bau, Erweiterung und Aufhebung öffentlicher Einrichtungen, Bau und Unterhaltung von Straßen und Wirtschaftswegen, der Ausbau und die Unterhaltung der Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung, die Aufstellung von Bauleitplänen, die Erlassung, die Aufhebung und die Änderung von Satzungen und Polizeiverordnungen sowie die Festsetzung von Abgaben und Tarifen. Der Ortschaftsrat entscheidet selbständig anstelle des Gemeinderats im Benehmen mit dem Bürgermeister beim Vollzug des Haushaltsplans, soweit der Betrag im Einzelfall 5000 DM übersteigt. Bei über- oder außerplanmäßigen Ausgaben ist die freie Verfügbarkeit auf 3000 DM beschränkt. Der Ortschaftsrat entscheidet über die Ausgestaltung und Benutzung von Einrichtungen der Kultur- und Sportpflege, der Grünanlagen, des Friedhofs u.a. wie der Pflege des Otsbildes. Nach der unechten Teilortswahl steht Fürstenberg ein Gemeinderat zu.

Chronik der Stadt Hüfingen 1984 von August Vetter

In diesem Sinne vom Hieronymus:

Schön, dass Fürstenberg nach 50 Jahren immer noch dabei ist und unsere Gesamtstadt mit der großen Geschichte und auch mit seinen durchaus streitbaren Bürgerinnen und Bürgern bereichert!