Grob Fahrlässig

Grob Fahrlässig

8. Dezember 2021 0 Von hieronymus

08. Dezember 2021 von Frank Meckes

„Guten Morgen, kleiner Louis. Du weißt ja, wir müssen heute alle Kinder testen, ob jemand Corona hat. Aber mach Dir keine Sorgen, alles ist gut. Jedoch: Wenn Du einen positiven Test hast, dann darfst Du heute nicht mehr kommen, sondern musst mit Deiner Mami zu einem PCR-Test. Da machen die richtig gute Tests, weißt Du. Doch wenn der auch positiv ist, dann gefährdest Du alle anderen und musst zu Hause bleiben. Das wäre dann schlimm für alle hier, verstehst Du das Louis. Du bist zwar erst 3 Jahre alt, aber das ist doch auch für Dich logisch, oder ansonsten frage deine Deine Eltern nochmal, die erklären es Dir sicher. Beim PCR-Test ist ja auch meist eine Warteschlange, da habt Ihr Zeit, alles nochmal zu besprechen. Also Louis, hier ist Dein Wattestäbchen. Schön in den Mund damit, so wie wir es gelernt haben. Und dann schnell mit Deiner Mami ins Auto. Dort wartet Ihr, bis wir den Test ausgewertet haben …“. 

Vielleicht empfinden dies einige als überspitzt. Aber es ist bei uns in der Region angekommen. Brutal und erbarmungslos hat sich das Virus um Corona in all seinen Mutationen in das Bewusstsein unserer Kinder gebrannt. Nicht Corona selbst, sondern der Umgang von uns Erwachsenen, den Institutionen, den politisch Verantwortlichen über alle Ebenen sind das Gift für die Entwicklung unserer Kinder, die nach dem Gesetz besonders schützenswert sind. 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, in welcher Corona-Welle wir uns auch gerade befinden mögen, ist am Ende egal. Wichtig ist jedoch, dass wir in unserem Landkreis die Coronainzidenz von 1.000 bereits überschritten hatten und derzeit noch bei gut 911 stehen. Vergleiche ich dies mit letztem Jahr, so stehen wir noch immer bei einem dreifachen Wert. Doch dieses Jahr ist alles anders, hat man doch nun die Hospitalisierungsinzidenz erfunden und damit scheinbar alle Schreckenswerte der alten Inzidenz in die Ecke gestellt. Aber verwunderlich dann, dass in den Krankenhäusern augenscheinlich ein Zustand herrscht, der die Umbenennung in Lazarett eher zutreffend erscheinen lässt. Also scheint auch dieser Wert nicht viel Auswirkung zu haben.

Doch noch mehr steigt die Fassungslosigkeit in mir hoch, wenn ich höre, dass einige meinen, dass alles ganz normal weitergeht, solange der Abstand zu den anderen die 1,5 m nicht unterschreitet. Ich würde dies eher als grob fahrlässig betrachten. Derzeit, bei diesen Werten, ob man sie nun gut findet oder nicht, ob man sie glaubt oder nicht, gibt es von den dafür zuständigen Institutionen eine klare Ansage. Klarer als letztes Jahr und so deutlich, dass wenig Interpretationsspielraum da ist: Reduziert die Kontakte, geht Impfen, schränkt Euch ein. 

Unverständlich, dass dann trotzdem Gemeinderats- und Projektsitzungen stattfinden, dass in den Supermärkten keine Kundenreduzierung vollzogen wird, dass an vielen Stellen gedacht wird, wenn wir alle eine Maske tragen, dann ist das doch kein Problem. Doch ist es. Und die Politik vor Ort, im Kreis, im Land kommt nicht aus dem Pott. Und leider ist es dann auch so, dass wir Bürgerinnen und Bürger uns auch nur zu wenig verpflichtet sehen. 

Werdet also Konsequent. All diejenigen, die meinen, wir müssen doch unbedingt eine Sitzung machen, schaffen mit diesem Verhalten die Basis für die oben dargestellte Situation, in der sich Louis befindet. Schämen Sie sich! Denn dann brauchen wir auch nicht mehr das Argument, dass unsere Kinder das wichtigste für uns sind. 

Und all diejenigen, die meinen, sie müssten als Volksvertreter, ob in der Kommune, im Kreis oder im Land, weiterhin die Menschen anstacheln, dass wir unsere Grundrechte verlieren, weil wir uns im Sinne der Gemeinschaft mit einer Impfung solidarisch zeigen, den rufe ich zu: werdet vernünftig, wenn schon nicht euren Diskussionspartnern gegenüber, dann wenigstens für Louis, 3 Jahre. Der hat mit Euren Grabenkämpfen nichts zu tun und will einfach nur normal leben und in die Kita gehen.

Und wenn Sie es nicht für Louis tun wollen, dann denken Sie doch einfach an die 1 Millionen Angehörige, die in den letzten 18 Monaten ein Familienmitglied durch oder mit Corona verloren haben. Da sind bestimmt auch einige dabei, die Ihre Meinung mal vertreten haben. 

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