Unterschied Fäkalien und Silage

Unterschied Fäkalien und Silage

1. Februar 2021 1 Von Hannah Miriam Jaag

Im November 2020 konnte ich nachweisen, dass seit Jahren Fäkalien in den Behlaer Weiher flossen: Abwasser im Behlaer Weiher. Allerdings scheinen einige Männer nicht den Unterschied zwischen Fäkalien und Silage zu kennen.

Da ich davon ausging, dass dies weitläufig bekannt sei, ist es sicher meine Schuld, dies nicht richtig erläutert zu haben. Deshalb will ich dies hier nachholen.

Silage

Silage ist ein durch Milchsäuregärung konserviertes Futtermittel für Milchkühe. Es werden aber auch nachwachsende Rohstoffe, die als Energiequelle in Biogasanlagen dienen, durch Silierung haltbar gemacht.

Milchsäuregärung macht man mit Milchsäurebakterien, das sind Lactobazillen. Man kennt es vom Sauerkraut. Kennzeichen dieses fermentativen Stoffwechsels ist, dass die Substrate ohne Sauerstoff abgebaut werden. Die Bakterien die an einer Fermentation beteiligt sein können sind unter anderen: Enterococcus, Lactococcus, Streptococcus, Carnobacterium, Leuconostoc oder Weissella.

Fäkalkeime

Als Fäkalien bezeichnet man die Ausscheidungen von Tieren und Menschen. In Fäkalien findet man im Gegensatz zur Milchsäuregärung vollkommen andere Bakterien.

Als Fäkalcoliforme, wie die korrekte Bezeichnung ist, bezeichnet man Bakterien, die Säure und Gase innerhalb von 48 h bei 35 °C produzieren. Dazu zählen unter anderem die Gattungen Citrobacter, Enterobacter, Escherichia und Klebsiella.

Sie sind Indikatororganismen für die Qualität von Wasser.

Bestimmung von Bakterien

Neben der Untersuchung mit der Nase und der Augen, gibt es heute mikrobiologische Möglichkeiten zu sagen welche Bakterien wo und in welcher Menge vorhanden sind.

Abwasserleitung zum Weiher

Hier konnte ich in meiner Untersuchung vom November 2020 eindeutig nachweisen, dass es sich hierbei um Fäkalcoliforme handelt. Siehe Abwasser im Behlaer Weiher.

Die Menge der aus dem Abwasserrohr kommenden Fäkalcoliforme entspricht der Menge in einem Klärwerk.

Kläranlage

Eine Kläranlage, auch Abwasserbehandlungsanlage, ist eine technische Anlage zur Reinigung von Abwasser. In unserem Falle diente der Behlaer Weiher als Kläranlage.

Der während des Abwasserreinigungsprozesses entstehende überschüssige Klärschlamm wird im Anschluss in einer technischen Kläranlage behandelt.

Da es sich bei dem Weiher um keine technische Anlage handelt, wurde der Klärschlamm auch nicht behandelt.

Folglich befindet sich belasteter Klärschlamm im Weiher.

Klärschlamm

Klärschlamm darf in Deutschland seit 2005 nicht mehr auf Mülldeponien gelagert werden. Deshalb handelt es sich hier um “Sondermüll”.

Es sind Abfälle die festgelegte Gefährlichkeitsmerkmale aufweisen und somit eine Gefahr für die Gesundheit und/oder die Umwelt darstellen.

Wie das europäische Recht spricht das Kreislaufwirtschaftsgesetz von gefährlichem Abfall, an dessen Entsorgung und Überwachung besondere Anforderungen zu stellen sind.

Dazu gehört ganz sicher nicht die Lagerung in einem zerstörten Biotop!