Römerlager

Römerlager

2. Februar 2020 0 Von Heike Boeke

Abgesandte Roms schlagen am Römerbad ihr Lager auf

Bald ist es wieder so weit. Eine Abordnung des römischen Heeres aus Rätien schlägt ihr Lager an der Therme bei Brigobanne auf. Doch die ist dummerweise derzeit außer Betrieb, so dass man nur hoffen kann, dass es nicht zu kühl im Winterlager werden wird. Leider sind keine Handwerker mehr vorhanden, die mit der komplizierten Wasserversorgung und Heizung umgehen können, und die Türen zum Bad sind deshalb meist verschlossen.

Daher wird wohl der Palisadenzaun der einzige Schutz vor einem Wintersturm sein. Aber vielleicht bleibt der Winter dieses Jahr in den Alpen stecken. Im Römerpavillion können sich die Legionäre jedoch bestimmt an einem römischen Umtrunk wärmen. Zudem ist das Lager inzwischen über eine neu errichtete Brücke über den Fluss erreichbar, nachdem die einst zu ihm führende Straße sich in einem desaströsen Zustand befindet. Für die gewaltige Brücke wurden manche Steuern beim Volk eingetrieben, doch schließlich muss man was fürs Militär opfern, wenn man vor Vandalen geschützt werden möchte. Ob die Legionäre sich der Widerherstellung der einst mühevoll gepflasterten Hauptstrasse widmen werden ist fraglich. Schließlich stehen Übungen mit dem Cetratus, Clunaculum, Pilum und dem Gaesum an.

Inwieweit Besucher zu dem Spektakel auf den Stufen Platz nehmen werden, um die Übungen zu bewundern, wird sicherlich vom Wetter abhängig sein. Nicht jeder aus dem einfachen Volk ist so abgehärtet, wie die Truppe. Wer von den Legionären die erforderlichen 20 Jahre Dienst hinter sich hat kann auf ein Stückchen Land hoffen. Ob die hier ansässige Bevölkerung allerdings freiwillig etwas abtritt, ist zu bestreiten. Schließlich hat sie sogar der einstigen großen Krötenpopulation schon den Weg verwehrt, obwohl diese nur auf dem Durchzug war. Ob die Kröten damit einverstanden waren, dass ihr Durchmarsch behindert wurde entzieht sich leider unserer Kenntnis. Wir haben es nicht mehr geschafft, die letzte ihrer Art noch zu interviewen und so ihre persönliche Meinung zu erfahren.

Rom wird also für seine Anhänger ein Plätzchen außerhalb Germaniens suchen müssen und nach der winterlichen Übung wird der Platz wohl wieder der Natur überlassen werden. Wobei, viel ist nicht mehr übrig im schönen Brigobanne. Da bräuchte es wohl eines Asterix und Obelix mit Wundereicheln, um die neue Bauwut der Nachkommen Roms zu überwuchern.

Es grüßt ein Krötenfan